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Deutschunterricht im Integrationskurs

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Jeder Zweite scheitert im Integrationskurs am Deutschtest

Fast die Hälfte aller Zuwanderer besteht laut einem Zeitungsbericht den Deutschtest am Ende der Integrationskurse nicht. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

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Demnach besuchten im vergangenen Jahr 339.578 Menschen erstmals einen Integrationskurs. Davon machten nur 289.751 später auch beim Sprachtest am Kursende mit. Von ihnen erreichten lediglich 48,7 Prozent das angestrebte Sprachniveau "B1". Vier von zehn (40,8 Prozent) kamen immerhin noch auf das niedrigere Sprachniveau "A2", der Rest schaffte auch das nicht.

Hoher Aufwand mit wenig Ertrag

Die im Jahr 2005 eingeführten Integrationskurse bestehen aus einem Deutschkurs und einem "Orientierungskurs" zur Rechts- und Gesellschaftsordnung. Der Sprachkurs umfasst 600 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Am Ende sollen die Teilnehmer das Niveau "B1" des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens erreichen. Sie sollen in einfachen Sätzen Erfahrungen und Ereignisse beschreiben und Meinungen wiedergeben können sowie persönliche Briefe schreiben. Bei erfolgreichem Abschluss des Integrationskurses gibt es ein Zertifikat, mit dem die Zuwanderer ihre Wartezeit bis zur Einbürgerung von acht auf sieben Jahre verkürzen können.

Viele steigen vor dem Test aus

Zur Erklärung für die hohe Zahl der Zuwanderer, die gar nicht an den Sprachtests teilnehmen, verweist das BAMF darauf, dass einige im Verlauf des Kurses krank würden, andere eine Arbeit finden oder umziehen. An den Integrationskursen nehmen Ausländer teil, die auf Dauer in Deutschland leben möchten. Darunter sind Zuwanderer aus der EU und Spätaussiedler, in jüngster Zeit aber vor allem Flüchtlinge, die meist von den Behörden zur Teilnahme verpflichtet werden.