Im Alter von 81 Jahren gestorben: Schlager- und Chansonsängerin Milva
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Trauer um Milva

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Addio a Milva: Trauer um italienische Sängerin

Eine große Dame des italienischen Chanson ist gestorben. Milva, bekannt für ihre feuerroten Haare, kam aus kleinen Verhältnissen und hatte es auf die große Bühne geschafft. Nun ist Milva nach Angaben ihrer Tochter im Alter von 81 Jahren gestorben.

Die italienische Schlager- und Chansonsängerin Milva ist tot. Das bestätigte ihre Tochter der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. "La Rossa", wie Maria Ilva Biolcati in Italien auch wegen ihrer roten Haare genannt wurde, starb demnach am Freitagabend im Alter von 81 Jahren. Laut Milvas Tochter war der Star seit Längerem krank gewesen. "Milva war eine der stärksten Interpretinnen des italienischen Chanson", so Italiens Kulturminister Dario Franceschini.

Dutzende Alben aufgenommen

Maria Ilva Biolcati kam am 17. Juli 1939 als Tochter einer Schneiderin und eines Fischers in dem kleinen Ort Goro an der Adriaküste zur Welt. Doch sie musste früh mitanpacken und Geld für die Familie verdienen, als ihr Vater seinen Besitz verlor. Sie zog nach Bologna, nahm an einem Gesangswettbewerb teil und erhielt eine Gesangs- und Schauspielausbildung. Sie nahm Dutzende Alben auf, sang auf Tourneen und auf Theaterbühnen. Fast 20 Mal trat sie bei Italiens bedeutendstem Schlagerfestival in Sanremo auf - allerdings gewann sie nie.

Schlager und Edith-Piaf-Chansons

Auch in Deutschland war sie ein Star ( "Freiheit in meiner Sprache", "Hurra, wir leben noch"). Zusammen mit Al Bano trat sie bei der ZDF-Hitparade auf, auch in der DDR beglückte sie in den 80er-Jahren ihre Fans. Gleichzeitig wartete sie mit Interpretationen von Edith-Piaf-Chansons und Zarah-Leander-Stücken auf. 2006 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

Gesundheitliche Probleme

Vom Schlagerstar schaffte sie den Sprung zur anerkannten Interpretin von Bertolt Brecht. Am Mailänder Piccolo Teatro war sie unter der Regie von Giorgio Strehler die Seeräuberjenny in der "Dreigroschenoper". 2010 verließ sie die Bühne. In einem Brief, gepostet auf Facebook, teilte sie ihr Karriereende mit. In einem Fernsehinterview hatte sie im gleichen Jahr von gesundheitlichen Probleme gesprochen, die sie davon abhielten, weiter aufzutreten. Zuletzt hatte sie mit ihrer Vertrauten und Sekretärin Edith im Zentrum Mailands gewohnt.

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