Wie die zuständige Einheit mitteilte, wurden 53 Tonnen an medizinischer Ausrüstung in den Gazastreifen transportiert - darunter Medikamente und Verbandsmaterial. Kliniken der Region fühlen sich überfordert angesichts der hohen Zahl an Verletzten. Nach Angaben der Palästinenser waren am Montag 60 Menschen von israelischen Sicherheitskräften getötet und mehr als 2.700 verletzt worden, die sich an der Grenze zu Massenprotesten versammelt hatten.
Blutigster Tag seit 2014
Der Montag war der blutigste Tag seit dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Jahr 2014. Israel verteidigte sich gegen internationale Kritik am massiven Schusswaffeneinsatz seiner Soldaten. Diese hätten die Grenze verteidigt. Der Hamas warf Israel zudem vor, unter dem Deckmantel von Protesten Attacken zu verüben.
Das harte Vorgehen der israelischen Armee gegen protestierende Palästinenser im Gazastreifen hat für Israel erhebliche diplomatische Konsequenzen. Am schärfsten reagierte der türkische Präsident Erdogan auf den Tod von mehr als 60 Palästinensern. In einer auf Twitter verbreiteten Erklärung griff er Israels Ministerpräsident Netanjahu persönlich an. "Er hat das Blut von Palästinensern an seinen Händen."
Die Türkei wies den israelischen Botschafter aus, Israel den türkischen Generalkonsul in Jerusalem. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas beorderte seinerseits den PLO-Vertreter aus Washington zurück.
UN-Sondersitzung anberaumt
Deutschland, Großbritannien und der Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen sprachen sich dafür aus, die Hintergründe der Gewalt durch die UN untersuchen zu lassen. Der UN-Menschenrechtsrat für Freitag eine Sondersitzung anberaumt.