Ein Passagierflugzeug der indonesischen Sriwijaya Air mit 62 Menschen an Bord ist kurz nach dem Start in Jakarta vom Radar verschwunden und vermutlich ins Meer gestürzt. Die Boeing 737-500 war auf dem Weg nach Pontianak auf der Insel Borneo, als sie plötzlich vom Radar verschwand. Ein Sprecher der Marine erklärte, man habe die Absturzstelle lokalisiert. Die Koordinaten seien an alle Marineschiffe in der Region übermittelt worden.
Die Polizei meldete, dass Leichenteile und Besitztümer der Passagieren gefunden worden sei. Die Leichenteile seien vor der Küste der indonesischen Hauptstadt Jakarta geborgen worden, sagte ein Polizeisprecher im Sender Metro TV.
Rettungsaktion läuft
Zuvor hatte der Chef der indonesischen Such- und Rettungsagentur, Bambang Suryo Aji, erklärt, in der Nähe der Inseln Laki Island und Lancang Island seien Trümmerteile entdeckt worden. Die beiden Inseln sind Teil der Gruppe Thousand Islands vor der Küste von Java. Ein Lokalpolitiker sagte der Nachrichtenseite Kompas.com, Fischer hätten in der Region eine Explosion beobachtet.
Der Verkehrsminister erklärte, Rettungsteams hätten sich umgehend in das vermutete Unglücksgebiet aufgemacht. Auch das Militär war mit Schiffen und Flugzeugen im Einsatz. Nach offiziellen Angaben waren 56 Passagiere, darunter sieben Kinder, in der Maschine, zudem sechs Crew-Mitglieder. Was genau passierte, ist jedoch noch ungewiss. Offiziell wurde ein Absturz bislang nicht bestätigt.
Probleme nach vier Minuten
Wie Daten des schwedischen Internetdienstes Flightradar24 zeigen, verlor die Maschine aber schon vier Minuten nach dem Abheben innerhalb von einer Minute mehr als 3300 Meter Höhe. Die Spur verlor sich danach im Meer nördlich der Hauptinsel Java.
27 Jahre alte Maschine
Die Boeing war Berichten zufolge 27 Jahre alt und gehört seit 2012 der Fluggesellschaft Sriwijaya Air. Die Maschine verfügt über acht Sitze in der Business-Klasse und 112 Sitze in der Economy-Klasse. Der Vorstandsvorsitzende der Airline erklärte, sie sei in guter Verfassung gewesen, allerdings wegen schwerer Regenfälle mit 30 Minuten Verspätung gestartet.
2018 war eine Boeing 737 Max der indonesischen Gesellschaft Lion Air nach dem Start in Jakarta auf dem Weg zur Insel Bangka abgestürzt. Dabei kamen alle 189 Insassen ums Leben. 2014 stürzte ein Airbus A320 der Billig-Airline Indonesia AirAsia auf dem Weg von Surabaya auf Java nach Singapur ins Meer. Auch hier starben alle 162 Menschen an Bord.
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