Immer mehr Rentnerinnen und Rentner in Deutschland sind von Altersarmut bedroht und müssen Grundsicherung beantragen. Das ergibt sich aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" vorliegen.
Zwölf Prozent mehr Anträge als im Vorjahreszeitraum
Demnach ist die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Rentenalter zwischen Juni und September 2022 von 628.570 auf 647.515 gestiegen. Das sind 18.945 Personen mehr innerhalb von drei Monaten.
Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres seien es sogar 68.420 Personen mehr in dieser Bevölkerungskategorie, die Grundsicherung beantragen mussten. Das entspreche einem Anstieg von rund zwölf Prozent, so der Bericht.
Linken-Fraktionschef Bartsch fordert Rentenreform
"Die Altersarmut jagt von Rekord zu Rekord", so Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch gegenüber dem RedaktionsNetzwerk. "Zwölf Prozent mehr seit der Bundestagswahl – die Inflation kommt im Sozialamt an."
Bartsch fordert dagegen eine "konsequente Anti-Inflationspolitik", etwa durch verschärfte Preisbremsen und staatliche Preiskontrollen bei Lebensmitteln und Energie. Er setzt sich außerdem für einen Rentengipfel im Kanzleramt ein: "Es ist höchste Zeit für eine große Rentenreform in Deutschland. Die Rente muss den Lebensstandard sichern und vor Armut schützen."
- Zum Artikel: "Von wegen Ruhestand: Immer mehr Ältere arbeiten"
Mit Material von epd
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