Wie NDR Info berichtet, hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im ersten Halbjahr 2017 fast 220.000 Entscheidungen gefällt, gegen fast jede zweite seien Asylbewerber vor Gericht gezogen. Zum Vergleich: 2016 nur etwa gegen jeden vierten Bescheid geklagt worden. Von Januar bis Juli 2017 gaben die Gerichte mehr als jedem vierten Kläger Recht - im Vorjahr sei das nur bei jedem zehnten Kläger der Fall gewesen.
Kosten für Asylklagen nahezu verdoppelt
Das wirkt sich auch auf die Kosten für Asylklagen aus, da das BAMF im Falle der Niederlage die Gerichtskosten tragen muss. Laut NDR Info kosteten die Klagen das BAMF bis zum 21. November 2017 bereits mehr als 19 Millionen Euro. Damit hätten die Ausgaben für 2017 schon jetzt 7,8 Millionen Euro über den Gesamtkosten von 2016 gelegen.
Mehr Asyl-Entscheide in Deutschland als in gesamter EU
Gleichzeitig meldet das Europäische Statistikamt Eurostat, dass Deutschland im ersten Halbjahr 2017 mehr Asyl-Erstanträge getroffen hat als alle anderen 27 EU-Länder zusammen: Auf Deutschland entfielen demnach rund 358.000 Bescheide, auf die anderen EU-Staaten nur knapp 200.000. Die Angaben der Statistiker unterscheiden sich von denen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, das im ersten Halbjahr dieses Jahres rund 388.000 Entscheidungen gezählt hat.