"Die Ausweitung der Rentenleistungen ist ein klassischer Fall einer Politik, die Geschenke an die ältere Generation verteilt und die Kosten verschleiert und auf kommende Generationen verlagert", sagte Fuest der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Demokratisch gewählte Politiker hätten durchaus das Recht, Umverteilungsentscheidungen zu Lasten künftiger Generationen zu treffen. Sie sollten "dabei aber zumindest erklären, welche Steuererhöhungen sie wann umsetzen wollen, um die Mehrausgaben zu finanzieren", so Fuest.
Warnung vor Milliardenloch
Die Bundesregierung plant, das Rentenniveau bis zum Jahr 2025 nicht unter 48 Prozent sinken und den Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen zu lassen. Nach Berechnungen des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in München könnten dadurch im Jahr 2025 elf Milliarden Euro in den Rentenkassen fehlen, 2030 bereits 45 Milliarden Euro und 2048 mehr als 125 Milliarden Euro im Jahr. Zur Schließung der Finanzlücken will die Koalition Steuergelder einsetzen.