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Hurrrikan "Irma"

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Hurrikan "Irma" ist extrem gefährlich

Hurrikan "Irma" ist extrem gefährlich

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 285 Kilometern pro Stunde zieht ein Tropensturm auf die Karibik zu. Experten rechnen mit starkem Regen, Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Inselbewohner bereiten sich auf das Schlimmste vor.Claudia Heider

Der Tropensturm "Irma" hat weiter an Kraft gewonnen. Er zog als Hurrikan der höchsten Stufe fünf auf die Karibik zu. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 285 Kilometern pro Stunde gemessen, wie das Nationale Hurrikanzentrum in den USA mitteilte. Der Sturm sei extrem gefährlich, schrieben die Meteorologen in ihrem Bericht. Es sei mit hohen Wellen, starkem Regen und Erdrutschen zu rechnen. Irma gehört bereits jetzt zu den Hurrikans mit den größten Windstärken, die je in dieser Region gemessen wurden.

Große Schäden auf den Inseln befürchtet

Nach Vorhersagen wird "Irma" am Mittwoch (Ortszeit) über Teile der Kleinen Antillen hinwegfegen. Es gab Hurrikanwarnungen unter anderem für Antigua und Barbuda, Saint-Martin und Saint-Barthélemy, die US-Jungferninseln und Puerto Rico. Die niederländische Regierung schickte rund 100 Soldaten auf die bedrohten Karibikinseln Sint Maarten, Sint Eustatius und Saba. Die früheren niederländischen Kolonien gehören als besondere Kommunen zum Königreich der Niederlande. Auch zwei Marineschiffe mit weiteren Soldaten und Hilfsgütern in der Region seien bereitgestellt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag mit. Das Ministerium rechnet mit großen Schäden auf den Inseln.

"Die nächsten 48 Stunden werden sehr schwer"

Das französische Innenministerium forderte die Küstenbewohner der Überseegebiete Saint-Martin und Saint-Barthélemy auf, ihre Häuser zu sichern und die Gefahrenzone zu verlassen. "Die Lage ist für alle sehr gefährlich", hieß es in der Mitteilung. "Sicherheit und Solidarität haben Vorrang, die nächsten 48 Stunden werden sehr schwer."

Das Notfallzentrum der Dominikanischen Republik empfahl den Bewohnern, sich auf den Sturm vorzubereiten. Die Menschen sollten sich mit Trinkwasser und Lebensmitteln eindecken, Taschenlampen und batteriebetriebene Radios bereitlegen und sich über die Lage der Notunterkünfte informieren.

"Ich rufe die Bürger und Bewohner auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Schäden durch Hurrikan Irma möglichst gering zu halten. Jeder einzelne muss dafür sorgen, dass Leben geschont werden und die Aufräumarbeiten schnell erledigt werden können. Wir müssen sofort handeln." Timothy Harris, Premierminister von St. Kitts und Nevis

Auf seinem Zug könnte der Sturm auch die Dominikanische Republik, Kuba, Haiti und die Bahamas bedrohen. Urlauber müssten mit starkem Regen und Wind rechnen, in deren Folge es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen kann, teilte das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für mehrere Karibikstaaten mit.

Touristen müssen Südwestspitze Floridas verlassen

Ob und wo "Irma" auch auf das US-Festland trifft, war zunächst unklar. Für eine sichere Vorhersage sei es noch zu früh, teilte das Hurrikanzentrum mit. Gleichwohl wurde für Florida vorsorglich der Ausnahmezustand erklärt. Touristen wurden aufgefordert, die Südwestspitze Floridas einschließlich der Inselkette Florida Keys zu verlassen.

"Wenn es jemals in den Keys einen ernstzunehmenden Sturm gegeben haben sollte, dann diesen. Je eher die Leute gehen, umso besser" Martin Senterfitt, Katastrophenschutz des Bezirks Monroe County

Nach Angaben der Behörden soll die Abreise für Besucher von Mittwochmorgen an (Ortszeit) verpflichtend werden. Später sollen auch Einwohner zum Verlassen des Gebietes aufgefordert werden. Am Wochenende könnte der Sturm die Küste erreichen, wenn er nicht vorher wieder aufs offene Meer abdreht.