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Der Historiker Eberhard Jäckel (Archivfoto)

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Holocaustforscher Eberhard Jäckel gestorben

Holocaustforscher Eberhard Jäckel gestorben

Er veröffentlichte Ende der 60er-Jahre die Studie "Hitlers Weltanschauung", war Mitherausgeber der "Enzyklopädie des Holocaust" und war drei Jahrzehnte Professor an der Stuttgarter Uni. Der Historiker und Holocaustforscher Eberhard Jäckel ist tot.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Jäckel starb bereits am Dienstag im Alter von 88 Jahren in Stuttgart, wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtete. Jäckel hatte Geschichte, klassische Philologie und Öffentliches Recht in Deutschland, den USA und Frankreich studiert. Ab 1967 lehrte er bis zur Emeritierung 1997 als Nachfolger von Golo Mann Neuere Geschichte an der Universität Stuttgart. Bekannt wurde er 1969 mit seinem Buch "Hitlers Weltanschauung". Darin hält er fest, dass Adolf Hitler bereits lange vor seiner Machtübernahme seine Ziele öffentlich formuliert hatte, unter anderem den Mord an den Juden Europas.

Kujaus Hitler-Tagebücher als Fälschung entlarvt

1980 gab Jäckel die Quellensammlung "Hitler. Sämtliche Aufzeichnungen 1905-1924" heraus, in der er auch auf die "Hitler-Tagebücher" von Konrad Kujau zurückgriff. Jäckel hatte die Dokumente, die ihm ein Sammler zur Verfügung stellte, anfangs für authentisch gehalten. Später kamen ihm und seinem Mitherausgeber Axel Kuhn Zweifel. Sie forderten 1981 beim Bundeskriminalamt ein Gutachten an, das 1983 zum Auffliegen der Fälschungen führte.

Mit Lea Rosh drehte er für die ARD die mehrteilige Dokumentation "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland". Dafür gab es den Geschwister-Scholl-Preis. Jäckel erhielt auch das Bundesverdienstkreuz, war Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie auswärtiges Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Gemeinsam mit Lea Rosh hatte er auch den Bau der Holocaust-Gedenkstätte in Berlin angeregt.