In der Nacht auf Sonntag laufen in Bayern die allermeisten Corona-Beschränkungen aus. Das bedeutet, dass ab dem 3. April bayernweit keinerlei 2G- oder 3G-Zugangsregeln mehr gelten - auch Ungeimpfte haben damit ohne Test wieder Zugang zu allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Damit endet eine Übergangsfrist - eine sogenannte "Hotspot-Regelung" soll es in Bayern nicht geben. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat im BR24 Thema des Tages erklärt, wie es ab Sonntag weiter geht.
"Hotspot-Regelung ist untauglich"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die Lockerungen nach eigenen Worten für "ein bisschen überstürzt", dennoch hat sich die Staatsregierung gegen eine "Hotspot-Regelung" entschieden. "Diese Hotspot-Regelung ist untauglich," sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek im BR24 Thema des Tages. Er rechtfertigte den bayerischen Weg, nicht den ganzen Freistaat als Hotspot zu erklären, wie etwa Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern das getan haben. Es sei ein Unterschied zwischen Stadtstaaten und Flächenstaaten, betonte der CSU-Politiker. "Bayern hat 71 Landkreise, 25 kreisfreie Städte, das zu subsummieren, um das ganze Land als Hotspot zu erklären, ist rechtlich aus unserer Sicht nicht möglich.
Rechtliches Instrumentarium fehlt
Anfang der Woche hatte die Münchner Virologin Ulrike Protzer im BR24 Interview davor gewarnt, in der aktuellen Omikron-Welle die Vorsicht aufzugeben. Auch wenn die Dynamik der Neuinfektionen noch hoch sei, sei das rechtliche Instrumentarium nicht mehr da, so Holetschek. "Die Verantwortung liegt jetzt bei denen, die das neue Gesetz gemacht haben". Der FDP-Bundesjustizminister habe dieses Thema ausgesteuert. Der Bundesgesundheitsminister hätte es anders gewollt.
Privatsache Pandemie
Gesundheitsminister Holetschek sagte im BR24 Thema des Tages, er selbst hätte gerne die Maske in Innenräumen für weitere vier Wochen gehabt. Daher appellierte er an die Bürgerinnen und Bürger: "Bitte tragt doch die Maske im Innenraum weiter die nächsten vier Wochen, haltet euch an Hygieneregeln, auch an den Abstand. Das ist wichtig, dass wir diesen Weg jetzt gemeinsam gehen und hoffen, da gut durchzukommen." Ansonsten verwies der Minister auf eine Experten-Runde in der nächsten Woche, bei der unter anderem über das weitere Vorgehen im Herbst beraten werde.
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