Hitzewelle nimmt Südeuropa in die Zange
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Die Temperaturen in Italien, Spanien und Frankreich klettern angesichts der aktuellen Hitzewelle auf Spitzenwerte.

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Hitzewelle nimmt Südeuropa in die Zange: Immer mehr Brände

Südeuropa erlebt eine Hitzewelle. Und die Temperaturen sollen noch steigen: Bis zu 40 Grad werden in den nächsten Tagen etwa in Italien und Frankreich erwartet. Die Trockenheit tut ihr Übriges: In vielen Regionen kämpfen Feuerwehren gegen Brände.

Seit Wochen ist es im Süden Europas trocken und heiß.In den südeuropäischen Urlaubsländern brechen immer mehr Brände in den ausgetrockneten Wäldern aus. Das Problem verschärft sich zusehends, gleichzeitig werden in Italien und Frankreich in den kommenden Tagen Temperaturen von bis zu 40 Grad erwartet.

Auf speziell aufbereiteten Wetterkarten sind die Gefahrensituationen für die betroffenen Gebiete in Europa zu sehen. Zum Beispiel in einem Tweet des Copernicus Emergency Management Service.

Fluss Po ist vielfach ausgetrocknet

In Italien ist vor allem die Po-Ebene im Norden des Landes stark betroffen. Der Fluß ist an vielen Stellen ausgetrocknet, es fehlt an Wasser für die Felder, selbst die privaten Haushalte müssen Wasser sparen. In fünf nördlichen Regionen entlang des Po verhängte die Regierung wegen der Trockenheit bereits den Notstand. Weitere Regionen könnten folgen, wie Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli am Mittwochabend im Parlament sagte.

Waldbrände im Trentino, in der Toskana und rund um Rom

Und es soll noch schlimmer kommen: Bis zu 40 Grad werden in den nächsten Tagen in einigen Regionen Italiens und auch Frankreichs erwartet. Angesichts der anhaltenden Dürre eine große Gefahr für die Vegetation. In weiten Teilen der Ferieninsel Sizilien gilt eine erhöhte Waldbrand-Warnstufe, ebenso auf Sardinien. Im Trentino, in der Toskana und in der Umgebung von Rom hat es zuletzt immer wieder gebrannt. Wälder und Büsche sind einfach zu trocken.

Auch Süden Frankreichs betroffen

In Frankreich erwarten Meteorologen bis Ende Juli einen Dürrerekord. Besonders ist die Region südlich von Bordeaux betroffen: An der Atlantikküste stehen Pinienwälder in Flammen, die Feuerwehr kämpft mit allen Mitteln gegen einen großflächigen Waldbrand. Ebenso wie in Italien sprechen die Meteorologen auch in Frankreich von einer beispiellosen Dürre. Zwar hat es in der zweiten Junihälfte etliche Unwetter mit viel Regen gegeben. Der Effekt ist aber schnell verflogen - und seither trocknen die Böden wieder aus.

Zum heutigen Nationalfeiertag konnten drei Flieger des Zivilschutzes nicht wie geplant bei der Parade mitfliegen. Sie kämpften gegen die Waldbrände im Süden von Bordeaux an der französischen Atlantikküste. Das traditionelle Feuerwerk wurde mancherorts wegen der Brandgefahr abgesagt oder verboten.

Hitzealarm in 16 von 17 spanischen Regionen

Auch in Spanien ist es brütend heiß, und Ventilatoren finden reißenden Absatz: So kletterten in Bilbao im Norden des Landes die Verkaufszahlen nach Medienberichten um mehr als 50 Prozent in die Höhe. In 16 der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens wurde Hitzealarm ausgerufen, in fünf dieser Regionen gilt teilweise sogar die Alarmstufe Rot.

Großflächiger Brand bei Sibenik in Kroatien

In Kroatien kämpft die Feuerwehr nahe der dalmatinischen Stadt Sibenik gegen einen Waldbrand, der am Mittwoch zwei Dörfer an der bei Urlaubern beliebten Krka-Riviera erfasst hat. Die Bewohner von Zaton und Raslina wurden mit Booten über die Stubalj-Bucht in Sicherheit gebracht. Die Situation sei so schlimm wie seit zehn Jahren nicht mehr, erklärte der Zivilschutz.

Griechenland: Feuerwehr evakuiert Ortschaften auf Samos

Auf der griechischen Insel Samos wurden am Mittwochabend wegen eines außer Kontrolle geratenen Waldbrandes mehrere Ortschaften evakuiert. Vor der Küste der Insel stürzte ein Löschhubschrauber aus niedriger Höhe ins Meer, als die Besatzung Wasser zur Brandbekämpfung aufnehmen wollte.

Zwei Insassen kamen uns Leben, der Pilot wurde später schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein zunächst vermisster vierter Insasse sei an Land geschwommen, teilte die griechische Küstenwache mit. Warum der Hubschrauber abstürzte, war zunächst unklar.

Deutschland erwartet Hitzewelle vor allem im Süden

Auch bei uns in Deutschland wird es in den nächsten Tagen hochsommerlich warm bis heiß, aber weniger extrem als im Mittelmeerraum. Vor allem im Süden wird es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zu Hitzetagen kommen, unter anderem im Breisgau mit bis zu 35 Grad. Weniger warm wird es im Norden mit Höchstwerten zwischen 18 und 21 Grad, im Rest des Landes sind 22 bis 28 Grad zu erwarten.

Bayern erwartet Werte von knapp über 30 Grad, allerdings auch Gewitter und Schauer in den nächsten Tagen, die womöglich für etwas Abkühlung sorgen.

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