Teilweise sind Windgeschwindigkeiten bis zu 130 Kilometer pro Stunde möglich. Auf den höchsten Alpengipfeln gibt es zeitweise Orkanböen sogar bis 160 km/h. Die Behörden warnen davor, dass Gebäude beschädigt, Bäume entwurzelt werden und Gegenstände herabstürzen können. Empfohlen wird deshalb, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden und Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten.
B472 in Bayern blockiert
In Bayern stürzten bereits Bäume um: Die B472 Irschenberg-Bad Tölz war zwischen Miesbach und Kreuzstraße zeitweise wegen umgestürzter Bäume blockiert. Im Landkreis Regensburg machte der Sturm der Feuerwehr bei Löscharbeiten einer Schreinerei zu schaffen: "Der Wind hat das Feuer immer wieder angefacht, und auch der Funkenflug war nicht zu unterschätzen", so die Feuerwehr. Die Schreinerei war aus noch unbekannten Gründen in Brand geraten. Das Feuer breitete sich schnell auf das Gebäude aus, so dass es nicht mehr gerettet werden konnte und komplett nieder brannte.
An der Küste droht eine Sturmflut
Noch schlimmer wütet der Sturm im Norden: Die Leitstellen in Schleswig-Holstein berichteten in der Nacht von umgekippten Bäumen, eingestürzten Baugerüsten und weggeflogenen Trampolinen. Im nordfriesischen Oldenswort fiel eine historische Mühle dem Sturm zum Opfer. An der deutschen Nordseeküste droht eine schwere Sturmflut. Verletzt wurde bisher niemand.
In Hamburg wird am Vormittag eine schwere Sturmflut mit einem Pegel von 2,5 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet. "Die Behörden sind vorbereitet, voraussichtlich müssen einige Straßen und der Fischmarkt gesperrt werden", erklärte eine diensthabende Wissenschaftlerin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Die Hamburger Feuerwehr rückte bis zum Morgen 170 Mal aus.
Behinderungen bei der Bahn
Die Deutsche Bahn teilte mit, es könne ab dem frühen Morgen zu Einschränkungen in den vom Sturm betroffenen Gebieten kommen. So ist der Streckenabschnitt zwischen Zirndorf und Cadolzburg gesperrt. Die Züge aus Richtung Fürth verkehren bis Zirndorf und enden dort vorzeitig. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Alle für Sonntag gekauften Tickets könnten binnen vier Wochen kostenlos storniert oder umgetauscht werde. Auch die Bahnstrecken zwischen Kiel und Hamburg, sowie zwischen Flensburg und Hamburg wurden durch umgestürzte Bäume bereits blockiert. Auch bei Flugreisen kann es zu Verzögerungen kommen.