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Bundesbauministerin Barbara Hendricks am ehemaligen Flughafen Tempelhof

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Hendricks: "Architektur ist immer auch politisch"

Hendricks: "Architektur ist immer auch politisch"

Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat zum Tag des offenen Denkmals betont, dass Architektur immer auch politisch sei. Sie setze immer ein Herrschaftszeichen, sagte die Ministerin mit Blick auf das diesjährige Motto "Macht und Pracht".

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Das Herrschaftszeichen werde immer gesetzt, sagte sie bei der Eröffnungszeremonie im niedersächsischen Oldenburg - "egal, ob sich diese Herrschaft von Gottes Gnaden, einer vermeintlichen Berufung oder aus dem demokratischen Willen des Volkes ableitet." Die über eine Million Denkmäler in Deutschland zeugten von Identität und Geschichte, führte die SPD-Politikerin weiter aus. In der heutigen schnelllebigen Zeit böten sie einen "Anker der Selbstreflektion". Zum kulturellen Erbe gehörten prächtige Schlösser und mächtige Kirchen ebenso wie "unbequeme Denkmäler" wie Monumentalbauten der NS-Zeit.

Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag hätten in der jüngsten Vergangenheit bewusst auf Bestehendes gesetzt und nur wenige Neubauten geplant, damit "historisch belastete Bauten" demokratisch genutzt würden.

Identitätsstiftende Denkmäler

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Steffen Skudelny, zeigte sich begeistert vom Engagement so vieler Bürger zum Erhalt des kulturellen Erbes. "An diesem Tag zeigen haupt- und ehrenamtliche Denkmalpfleger, wie wichtig Denkmale für unsere Identität und unsere Lebensqualität sind."

Der Tag des offenen Denkmals lädt in Deutschland seit 1993 jeweils am zweiten Sonntag im September zu Besichtigungen ein. Er wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Sitz in Bonn koordiniert und ist der deutsche Beitrag zu den "European Heritage Days" unter Schirmherrschaft des Europarats. In diesem Jahr beteiligen sich etwa 7.500 Denkmäler an dem Aktionstag. Da rund 70 Prozent aller Denkmäler in Privatbesitz sind, können viele nur äußerst selten besichtigt werden.