17.607 Führerscheine hat die italienische Polizei in den ersten drei Monaten bereits eingezogen, seit am 14. Dezember des vergangenen Jahres die Straßenverkehrsordnung - der sogenannte "Codice della strada" - verschärft wurde. In rund der Hälfte aller Fälle war Handy-Nutzung am Steuer der Grund für den Führerscheinentzug: 8.912 Mal sei die Fahrerlaubnis eingezogen worden, weil Fahrer am Lenkrad telefoniert oder Nachrichten geschrieben hätten, so das italienische Innenministerium. Rechnerisch verloren also jeden Tag rund 100 Fahrer den Führerschein, weil sie ein Handy benutzten.
Deutlich mehr Führerscheine entzogen
Wie deutlich der Anstieg der verhängten Strafen ist, zeigt ein Blick aufs Gesamtjahr 2024. Nach Angaben des Ministeriums wurden von Anfang Januar bis Ende Dezember 38.283 Führerscheine eingezogen. Das heißt, dass seit Einführung der strengeren Verkehrsregeln innerhalb von drei Monaten schon fast halb so viele Führerscheine eingezogen wurden wie im gesamten vergangenen Jahr.
Hohe Geldbußen drohen
Der Führerschein wird in Italien vor allem dann entzogen, wenn die Fahrer vorher schon durch Regelverstöße aufgefallen sind. Daneben drohen auch empfindliche Geldbußen. Wer beim Fahren mit einem Smartphone in der Hand erwischt wird, muss beim ersten Mal zwischen 250 und 1.000 Euro Strafe zahlen. Wer bereits einen Eintrag wegen eines Verstoßes gegen die Verkehrsregeln hat, zahlt eine Strafe zwischen 350 und 1.400 Euro.
Das italienische Innenministerium betont gleichzeitig, es gebe "keine Jagd auf Autofahrer". Die Zahl derjenigen, denen wegen Trunkenheit oder Drogenkonsums der Führerschein weggenommen wurde, habe sich zwischen Mitte Dezember 2024 und Mitte März 2025 im Vergleich zu der Zeit davor nur wenig verändert. Der Entzug von Tausenden Führerscheinen wegen der Nutzung von Handys sei hingegen "eine effektive Maßnahme gegen dieses gefährliche Verhalten", so das Ministerium.
Weniger Unfälle und Verkehrstote
Nach Einschätzung des italienischen Innenministeriums zeigt die Unfallstatistik gleichzeitig, dass die Verschärfung der Straßenverkehrsordnung richtig war. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei die Zahl der Verkehrstoten um 20,4 Prozent gesunken. Damit seien rechnerisch 61 Leben innerhalb von drei Monaten gerettet worden, erklärt das Ministerium. Die Zahl der Verkehrsunfälle sei insgesamt um 5,5 Prozent gesunken, die der Verletzten um 8,8 Prozent.
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