Finger unter dem fließenden Wasser am Wasserhahn der Spüle prüft das Warmwasser (Symbolbild)
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Finger unter dem fließenden Wasser am Wasserhahn der Spüle prüft das Warmwasser (Symbolbild)

    Hamburg will bei Gas-Notstand Warmwasser-Versorgung einschränken

    Hamburgs Umweltsenator Kerstan hat für den Fall eines Gas-Notstands in der Hansestadt eine Begrenzung des Warmwassers für Privathaushalte angekündigt. In einer Mangellage könnte es notfalls nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden.

    Der Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan hat für den Fall eines Gas-Notstandes eine Begrenzung der Warmwasser-Mengen für private Haushalte angekündigt. "In einer akuten Gasmangellage könnte warmes Wasser in einem Notfall nur zu bestimmten Tageszeiten zur Verfügung gestellt werden", sagte der Grünen-Politiker der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Auch eine Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz käme in Betracht.

    Unterscheidung zwischen Betrieben und Privathaushalten schwierig

    Es werde in Hamburg aus technischen Gründen nicht überall möglich sein, bei einer Gas-Mangellage zwischen gewerblichen und privaten Kunden zu unterscheiden, sagte Kerstan. "Wenn es uns jedoch nicht gelingt, ausreichend Gas bei den großen Betrieben einzusparen, könnten Lieferbeschränkungen auf uns zukommen, die dann möglicherweise einzelne Stadtteile betreffen."

    Kerstan erklärte, ein mögliches provisorisches LNG-Terminal für Flüssiggas im Hamburger Hafen werde frühestens Mitte kommenden Jahres betriebsbereit sein. "Wir werden im Laufe des Juli wissen, ob und an welchem Standort ein provisorischer LNG-Terminal in Hamburg machbar ist. Das Gas könnte dort voraussichtlich ab Mai 2023 umgeschlagen werden."

    Habeck geht von Start der LNG-Terminals zum Jahreswechsel aus

    Derweil geht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) davon aus, dass die ersten beiden provisorischen LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel zum Jahreswechsel 2022/2023 in Betrieb genommen werden. Die Bundesregierung habe vier schwimmende Flüssiggasterminals gemietet, sagte Habeck der "Welt am Sonntag". "Zwei Schiffe stehen bereits in diesem Jahr zur Verfügung und sollen zum Jahreswechsel 2022/23 in Wilhelmshaven und Brunsbüttel eingesetzt werden." Sein Ministerium arbeite deshalb im engen Austausch mit den Ländern. "Alle klemmen sich hier dahinter, denn wir müssen letztlich ein Tempo vorlegen, dass es so in Deutschland noch nicht gab", sagte Habeck der Zeitung.

    Mit den schwimmenden Terminals für Flüssigerdgas (LNG) will Deutschland die Versorgung mit nicht-russischem Gas vorantreiben.

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