Für 2.000 Teilnehmer in Finnland, zufällig ausgewählte Arbeitslose im Alter zwischen 25 und 58 Jahren, hat der Ende 2018 ausgelaufene Versuch mit dem Grundeinkommen von 560 Euro monatlich - psychisch gesehen - etwas gebracht: Mehr Sicherheit, weniger Stress, weniger Depressionen.
Geringer Effekt auf Arbeitsmarkt
Der erhoffte Arbeitsmarkteffekt ist nach der abschließenden Auswertung des Projektes aber eher klein gewesen. Oder es hat ihn sogar nicht gegeben. Zwar gab es in Finnland hinterher weniger Arbeitslose, Forscher der Sozialversicherung Kela können aber nicht ausschließen, dass das unter anderem, wie es heißt, auch an "Aktivierungsmaßnahmen" lag, die vor allem für Nicht-Bezieher des Grundeinkommens galten.
Eher kein bedingungsloses Grundeinkommen in Finnland
Eine der entscheidenden Fragen ist damit unbeantwortet - und nun zeichnet sich ab, dass Finnland eher kein Grundeinkommen einführt, sondern das System der sozialen Sicherung nur vereinfacht; mehr mit Pauschalbeträgen für einzelne Empfängergruppen arbeitet, statt wie bisher jeden Fall individuell nach einem langen Kriterienkatalog buchstäblich "abzuarbeiten".
Und dass es finanzielle Sonderleistungen nur für Leute gibt, die auch aus eigenem Antrieb etwas für die Gemeinschaft tun. Entschieden werden soll das alles laut Sozialversicherung aber erst nach eingehender politischer Debatte, frühestens in acht Jahren.
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!