Die Zahl 200.000 als Höchstgrenze kommt ihrer Ansicht nach einer Obergrenze gleich, so Peter.
Auch die Flüchtlings-Hilfsorganisation "Pro Asyl" sieht den Unionskompromiss kritisch. Geschäftsführer Günter Burkhardt sagte, die Obergrenze sei ein Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.
Die CSU-Spitze hat die Einigung mit der CDU in der Flüchtlingspolitik begrüßt. Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte am späten Abend, die Union habe ein "Regelwerk zur Migration" beschlossen. Er sei sehr zufrieden. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sprach von einem "guten Tag für die Union" und einem "guten Tag für Deutschland". Am Mittag wollen sich CDU und CSU gemeinsam bei einer Pressekonferenz äußern.
Situation von 2015 soll sich nicht wiederholen
CDU und CSU hatten sich gestern nach zehnstündigen Beratungen verständigt, dass künftig maximal 200.000 Menschen pro Jahr in Deutschland aus humanitären Gründen aufgenommen werden sollen. Der Begriff "Obergrenze" taucht in dem Kompromiss-Papier allerdings nicht auf. Eine Situation wie 2015 mit der Aufnahme einer sehr hohen Zahl an Migranten solle sich nicht wiederholen, wird betont. Asylbewerber sollen künftig in Entscheidungs- und Rückführungszentren untergebracht werden. Dort soll über ihre Anträge entschieden werden. Zudem einigten sich die Unions-Parteien auf ein Zuwanderungsgesetz über die Aufnahme von Fachkräften. Alle weiteren Streitpunkte zwischen CDU und CSU wurden vertagt, zum Beispiel die unterschiedlichen Auffassungen zur Mütterrente.