Nach dem Zitterparteitag der SPD ist der Weg für Koalitionsverhandlungen frei. Die Spitzen von SPD, CDU und CSU freut das. Sie übernehmen die Koalitionsgespräche. Aber was sagt eigentlich die Basis von SPD und CSU zu der Entscheidung?, fragt das Dossier Politik.
SPD-Politikerin kritisiert Provokationen
Die SPD-Politikerin Verena Schmidt-Völlmecke kritisiert den Ton, der von einigen CSU-Politikern angeschlagen werde.
"Eine Zusammenarbeit braucht Vertrauen und Werte, auch in der Kommunikation. Wenn wir auf die Provokationen zurückblicken, die in der letzten Zeit nicht nur in Taten, auch in Worten gekommen sind, dann muss man sich fragen, wie ernst man die Zusammenarbeit auch in der Atmosphäre nimmt." Verena Schmidt-Völlmecke, Ortsvorsitzende der SPD in Holzkirchen
CSU-Politiker setzt auf Entspannung
Der Regensburger CSU-Kreisrat Rudolf Ebneth glaubt fest daran, dass sich die Atmosphäre entspannen wird.
"Ich sehe das recht gelassen, entscheidend ist, was jetzt in Gesprächen, wenn es wirklich um die Sache geht, herauskommen wird. Das ist Spiegelfechterei zum Teil auch, man muss nach außen auch mal die scharfe Klinge ziehen. Aber ich glaube nicht, dass das letztendlich der Stil sein wird, der in den Verhandlungen gepflegt wird." Rudolf Ebneth, CSU-Politiker aus Wenzenbach im Landkreis Regensburg
Beide Basis-Politiker haben noch Themen, die ihrer Meinung nach in den Koalitionsverhandlungen vertieft werden sollten. Verena Schmidt-Völlmecke sagte, „Sozialdemokratie muss sozial sein“. Sachgrundlose Befristungen in Arbeitsverträgen und die Vermögensverteilung in der Bundesrepublik hält die SPD-Politikerin für problematisch. Ihr CSU-Kollege Rudolf Ebneth sieht noch Spielraum bei den Themen Rente und Bildungspolitik. Das Gesamtpaket aus den Sondierungen dürfe aber nicht mehr aufgeschnürt werden.