Großbritannien will nach Worten von Außenminister Boris Johnson seine angespannten Beziehungen zur Russland normalisieren. Andererseits könne die Regierung in London über kritikwürdiges Verhalten der Regierung in Moskau nicht einfach hinweggehen, sagte Johnson am Freitag nach einem Gespräch mit seinem Kollegen Sergej Lawrow in Moskau: "Wir können nicht so tun als wenn es die Probleme nicht gäbe."
Er nannte vor allem das Vorgehen Russlands in der Ukraine, Versuche, europäische Staaten zu destabilisieren, sowie russische Aktivitäten im Cyberspace. Großbritannien könne auch nicht die Diskriminierung von Schwulen und anderen Angehörigen der LGBT-Gemeinschaft in der russischen Republik Tschetschenien ignorieren.
Lawrow weist Vorwürfe zurück
Der Besuch Johnsons ist der erste eines britischen Außenministers in Russland seit fünf Jahren. Er will dort auch mit Oppositionellen, Studenten und Vertretern der Schwulenbewegung zusammenkommen.
Der russische Außenminister Lawrow wies die Vorwürfe zurück. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon seit Jahren angespannt. 2006 war in London ein ehemaliger russischer Spion mit einer radioaktiven Substanz ermordet worden.