Deutschland liegt mit Grippe flach, die Krankenhäuser sind teils überfüllt. Allein in der Kalenderwoche neun sind wieder 40.000 Menschen an Grippe erkrankt. Die Mediziner gehen davon aus, dass das Ausmaß der Grippewelle auf den nicht so wirksamen Dreifachimpfstoff zurückzuführen ist. Dabei gäbe es seit Wochen einen neuen wirksameren Impfstoff.
Dreifachimpfung schützt nicht ausreichend vor der echten Grippe
Die gängige Grippeimpfung erfolgte bislang mit einem Dreifachimpfstoff. Das Problem: Er schützt nicht ausreichend vor den sogenannten Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie. In dieser Grippesaison gehen allerdings Dreiviertel der Erkrankungen genau von diesen Erregern verursacht.
Wirksamerer Grippe-Impfstoff wäre vorhanden
Mehr Schutz vor den Influenza-B-Viren bietet der Vierfachimpfstoff. Seit knapp zwei Monaten empfiehlt ihn auch die Ständige Impfkommission. Daran sind die gesetzlichen Krankenkassen allerdings nicht gebunden. Viele Krankenkassen übernehmen deshalb auch nicht die Kosten. Das führt dazu, dass Hausärzte oftmals noch immer die Dreifachimpfung geben.
Gemeinsamer Bundesausschuss bessert nach
Welche Impfungen von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden müssen, entscheidet der sogenannte Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Er hat inzwischen eine Beschlussvorlage erarbeitet, die dem Bayerischen Rundfunk vorliegt. Wörtlich heißt es: "Der ins Stellungnahmeverfahren gegebene Beschlussentwurf des G-BA sieht eine Übernahme der STIKO-Empfehlung zum Vierfachimpfstoff vor." Bis dieser Beschluss bindend ist, dauert es mindestens bis Juni, weil auch das Gesundheitsministerium noch zustimmen muss.
Dringlichkeitsantrag gestellt
Für den Patientenbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung Hermann Imhof ist das viel zu lang. Schon vor vier Wochen hat er in einem Dringlichkeitsantrag die Forderung gestellt, dass der Vierfachimpfstoff von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.