Der Geschäftsleiter des Marktes Berchtesgaden, Anton Kurz hat die Verlosung verteidigt. Man wolle so gleiche Chancen für alle schaffen. Es wird damit gerechnet, dass die Nachfrage nach Gräbern auf dem alten Friedhof in Berchtesgaden größer sind als das Angebot. Vergeben werden 140 Erdbestattungs- und 60 Urnengräber. Zur "Gräberlotterie“ erwartet werden 280 Teilnehmer.
Für Bestatter ein positives Zeichen
Der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Bestatter, Oliver Wirthmann, hat zwar noch von keinem vergleichbaren Fall gehört. Üblicherweise werden Gräber einzeln vergeben. Grundsätzlich sei das ein sehr positives Zeichen, dass alte Friedhöfe reaktiviert würden. Friedhöfe in Städten und Gemeinden seien wichtig. Zu Engpässen kommt es sonst aber eher nicht, im Gegenteil vielerorts und vor allem im Norden Deutschlands bleiben sogar immer öfter Gräber leer. Die Bestattungskultur ist im Wandel.
Interessenten in Berchtesgaden konnten sich auf einem Plan im Internet oder direkt auf dem Friedhof, der 1685 eröffnet wurde, den Platz aussuchen, wo sie selbst oder ihre Angehörigen dereinst ruhen sollen. An den freien Gräbern steckte ein Pflock mit einem Schild. Vergeben werden die Plätze nun in der Reihenfolge der Losziehung: Wessen Los zuerst gezogen wird, der darf als erster aussuchen.