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Gernot Erler, Russland-Beauftragter der Bundesregierung

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Gernot Erler: "Russlandkrise kann eskalieren"

Gernot Erler: "Russlandkrise kann eskalieren"

Nach Ansicht von Gernot Erler, Russland-Beauftragter der Bundesregierung, nutzen die derzeitigen Russland-Sanktionen der USA und Europas vor allem Putin - in seinem Wahlkampf.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Der Russlandbeauftragte der Bundesregierung benennt im Interview mit der Bayern 2-radioWelt auch wahltaktische Gründe Putins, um die momentan sich zuspitzende Konfliktsituation mit dem Westen zu erläutern:

"Das wird genutzt von Wladimir Putin, der sich am Sonntag der Wahl stellen muss. Diese Haltung 'Wir gegen den Rest der Welt - alle anderen haben sich gegen uns verschworen', das führt natürlich dazu, dass man zusammenrücken muss. Die Frage taucht auf: Wer außer Putin könnte in so einer Stresssituation das Land führen? Da schneiden dann die anderen sieben Kandidaten ziemlich schlecht ab." Gernot Erler

Erler erklärte weiter, es gebe in der derzeitigen Situation durchaus Erscheinungsformen, die an den Kalten Krieg in den 1960er Jahren erinnerten und sehr besorgt machten: "weil immer wieder Prozesse stattfinden, bei denen ein Aufschaukeln, eine Eskalation stattfindet." Diese Prozesse gäbe es, laut Erler, sowohl auf politischer, als auch auf militärischer Ebene. Man müsse versuchen, "den Schalter zu finden," um aus Eskalationsprozessen wie diesen herauszukommen. Trotzdem, so Erler, sei Deutschlands Solidarität mit Großbritannien gerade im aktuellen Fall um die Vergiftung eines früheren Doppelagenten selbstverständlich.