Wegen Betrugs muss der Apotheker außerdem 17 Millionen Euro an Krankenkassen zurückzahlen. Nach Ansicht des Gerichts wurden in der Apotheke des Mannes Infusionslösungen gestreckt, bei den Krankenkassen aber voll abgerechnet. Die Rede ist von mehr als 14.000 Krebsmedikamenten minderer Qualität. Die Richter verhängten außerdem ein lebenslanges Berufsverbot gegen ihn.
Der Apotheker soll die Mehreinnahmen für seinen ausschweifenden Lebensstil genutzt haben. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, sich auf Kosten von Menschen bereichert zu haben, die um ihr Leben bangten.
Wichtige Details bleiben ungeklärt
Opfer und Hinterbliebene kritisierten, dass wichtige Fragen in dem Verfahren offen geblieben seien. Vor allem konnte nicht geklärt werden, wie viele Patienten unterdosierte Medikamente bekamen. Anfänglich war die Staatsanwaltschaft von mehr als 1000 betroffenen Patienten ausgegangen.
Mitarbeiter bekamen Whistleblower-Preis
Der Medikamentenskandal war von zwei Mitarbeitern des Apothekers aufgedeckt worden. Für ihre Enthüllungen wurden sie Ende 2017 mit dem Deutschen Whistleblower-Preis ausgezeichnet.