Kurienerzbischof Georg Gänswein sitzt während der Eucharistiefeier im Mai im Freiburger Münster. Gänswein war ab 2005 Privatsekretär von Papst Benedikt XVI.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/ Philipp von Ditfurth

Archivbild: Erzbischof Georg Gänswein im Freiburger Münster

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Zeitungsbericht: Erzbischof Gänswein muss Vatikan verlassen

Erzbischof Gänswein muss zurück nach Deutschland. Das zumindest berichtet die Zeitung "Welt" mit Verweis auf mehrere Quellen. Papst Franziskus habe dem ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI. vier Wochen Zeit gegeben, den Vatikan zu verlassen.

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Erzbischof Georg Gänswein war lange Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. und bis zuletzt auch Präfekt des Päpstlichen Hauses. Doch nun hat Papst Franziskus offenbar entschieden, dass Gänswein den Vatikan verlassen muss. In einer Privataudienz am 19. Mai habe er den Deutschen angewiesen, bis zum 1. Juli in sein Heimatbistum Freiburg zurückzukehren, berichtet die "Welt" am Freitag unter Berufung auf "mehrere hochrangige Kirchenquellen". Dort solle er allerdings keine neuen Aufgaben erhalten, sondern als Privatmann leben.

Auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) wollte sich Gänswein zu diesem Bericht nicht äußern, wie die KNA schreibt. Das Erzbistum Freiburg habe auf Anfrage erklärt, dass dort bisher keine Informationen vorlägen. Entsprechend könne man die Personalentscheidung weder bestätigen noch dementieren, sagte ein Sprecher.

Spekulationen über Gänswein als Diözesanbischof vom Tisch?

Mit einer solchen Entscheidung von Papst Franziskus wären dann auch Spekulationen um eine Rückkehr Gänsweins als Diözesanbischof nach Deutschland vom Tisch, etwa als neuer Erzbischof von Bamberg. Neben dem fränkischen Bistum sind derzeit auch die Bischofsstühle in Paderborn und Osnabrück noch unbesetzt.

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, Gänswein werde Vatikanbotschafter in Costa Rica. Er selbst hatte sich am 17. Mai, also zwei Tage vor der mutmaßlichen Entscheidung des Papstes, bei einer Veranstaltung des Presseclubs Wiesbaden offen über seine Zukunft geäußert. Damals sprach er von einer "Phase des Überlegens", in der sowohl er als auch der Papst Vorschläge machten. "Ich bin nicht der, der entscheidet. Ich bin der, über den entschieden wird", betonte Gänswein.

Mit Informationen von KNA

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