In mehreren deutschen Städten ist es zu spontanen Kundgebungen von Kurden gegen das Vorgehen der türkischen Armee in Syrien gekommen.
In München begann der Protest um 14.00 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Funkhaus des Bayerischen Rundfunks. Die Demonstration war spontan bei der Polizei angemeldet worden. Die Teilnehmer zeigten Transparente mit Aufschriften wie "Deutsche Panzer raus aus Kurdistan" oder "Keine deutschen Waffen für Erdogans Machenschaften".
Verbotene Symbole werden gezeigt
In Sprechchören forderten sie einen Abzug der türkischen Armee. Dazu wurden gelb-grüne Fahnen der kurdischen Kampfverbände YPG und YPJ geschwenkt. Das Zeigen dieser Symbole in Deutschland wurde vor einem Jahr verboten, sofern sie ersatzweise für die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK verwendet werden.
Die Polizei wies die Teilnehmer daraufhin, dass dies Anzeigen nach sich ziehen könnte. Kurz nach 15.00 Uhr begannen die Demonstranten einen Zug durch die Münchner Innenstadt. Die Polizei organisierte kurzfristig mehrere Dutzend Kräfte. Die Demonstration in München verlief nach bisherigen Erkenntnissen in München friedlich.
Situation in Düsseldorf eskaliert
Gegen die Militäroffensive in dem kurdischen Gebiet in Syrien gab es am Wochenende in verschiedenen deutschen Städten spontane Proteste. Am Flughafen Düsseldorf kam es indes zu Auseinandersetzungen zwischen mutmaßlich türkischen und kurdischen Demonstranten. Ob es Verletzte gab, blieb zunächst unklar. Nach Angaben der Bundespolizei hielten sich am Nachmittag etwa 200 Menschen in dem Flughafen auf, die einer der zwei Gruppen zugerechnet wurden. Nach Auskunft der Flughafengesellschaft läuft der Flugbetrieb aber weiter.
Auch in Hamburg kam es zu Zwischenfällen: Gut 400 Menschen zogen am Samstagabend von St. Georg zunächst zum russischen und dann zum türkischen Generalkonsulat, wie ein Polizeisprecher am Sonntag erklärte. Dort warfen Teilnehmer demnach Steine gegen die Fassade, die kleinere Schäden verursachten. Die Proteste richteten sich gegen die russische Beteiligung an der Militäroffensive.