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Gekentertes Segelboot bei Mallory Square in Florida

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Florida bekommt erste Ausläufer von Hurrikan "Irma" zu spüren

Florida bekommt erste Ausläufer von Hurrikan "Irma" zu spüren

Erste Ausläufer des Hurrikans "Irma" haben im US-Staat Florida zu Stromausfällen in 190.000 Haushalten geführt. Das Energieunternehmen FPL schätzte, dass mehr als eine Million Menschen ohne Strom sein könnten, wenn der Sturm Florida durchquert hat.

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Peitschende Winde, starke Regenfälle und Stromausfälle brachten die Vorboten des Monstersturm bereits in den Süden Floridas. Die Inselgruppe der Florida Keys wurde von ersten orkanartigen Böen getroffen. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 Kilometern pro Stunde gemessen, wie der Nationale Wetterdienst twitterte. Nach Angaben des Bezirks wurden alle Krankenhäuser und Notaufnahmen auf den Inseln geschlossen. 460 Gefängnisinsassen wurden aufs Festland verlegt.

Größte Massenevakuierung in Florida

Nach den Vorhersagen sollte der Hurrikan heute mit sintflutartigen Regenfällen, Sturzfluten und Sturmböen auf den "Sunshine State" treffen. Mehr als 6,5 Millionen Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Das entspricht rund 30 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaats. Mehr als 70.000 Menschen begaben sich in die rund 385 Schutzräume, vorwiegend mehrstöckige Schulen. Letzten Prognosen zufolge könnte der Sturm nach Nordwesten abschwenken und dann die Westküste entlangziehen. Zwischen Fort Myers bis Tampa wird mit bis zu 4,5 Meter hohen Sturmfluten gerechnet. Tampa liegt in einer Bucht des Golfs von Mexiko. In der Region münden mehrere Flüsse ins Meer, das macht sie noch anfälliger für Überschwemmungen. Experten gehen davon aus, dass die Stadt und die umliegenden Bezirke schlecht gerüstet sind für einen Hurrikan.

Obwohl der Sturm den Westen der Halbinsel schlimmer treffen könnte, galt auch in der Metropolregion Miami keine Entwarnung. Meteorologen rechneten auch hier mit orkanartigen Böen und Sturmfluten. Auch in den benachbarten Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen. Modelle des Hurrikanzentrums sehen Irmas Zug bis hinauf nach Atlanta reichen. In seiner Folge werden Überflutungen auch an den Küsten Georgias sowie South und North Carolinas erwartet.

Schwere Schäden in Kuba

In Kuba hatte der Hurrikan wieder an Stärke zugelegt und hohe Überschwemmungen sowie schwere Gebäudeschäden verursacht. Die Parteizeitung "Granma" meldete, der Sachschaden könne noch nicht beziffert werden, sei aber sehr hoch. Ob es Tote gegeben habe, stehe noch nicht fest. Auf den zuvor heimgesuchten Karibikinseln hatte der Sturm mindestens 22 Menschen das Leben gekostet, einige Gebiete gelten als unbewohnbar. In den von "Irma" schwer verwüsteten französischen Überseegebieten Saint-Martin und Saint-Barthélémy galt wegen eines weiteren Hurrikans die höchste Gefahrenstufe. Der französische Wetterdienst rief Alarmstufe Violett aus. Die Meteorologen rechneten damit, dass der Tropensturm José etwa 100 Kilometer nördlich der Inseln vorbeiziehen könnte.