Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt wirft seinem niedersächsischen Amtskollegen vor, dessen Behörde habe bereits im Mai von der Fipronil-Belastung gewusst und die Information nicht weiter gegeben. Das sei ein Ablenkungsmanöver von Schmidt, kontert der niedersächsische Minister in der "Bild"-Zeitung, um das eigene Versagen im Eier-Skandal zu kaschieren. Nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland hatte Schmidt in einem Schreiben an den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Meyer darauf hingewiesen, dass bei Proben des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bereits Mitte Mai Fipronil festgestellt worden sei. Dies werfe die Frage auf, ob es weitere Proben gebe, die nicht weitergegeben wurden, so Schmidt in dem Schreiben.
Proben erst später untersucht
Laut Meyer sind die betroffenen Eier-Proben aber lediglich im Mai im Zuge einer regelmäßigen Untersuchung entnommen worden. Sie seien dann erst nachträglich, nach Bekanntwerden des Fipronil-Skandals Anfang August, auf das Insektizid positiv getestet worden. Insgesamt sind rund zehn Millionen Fipronil-verseuchte Eier von den Niederlanden nach Deutschland exportiert worden.