Der Vorstand des US-Filmkonzerns erwirkte die Entlassung wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung. Es habe neue Informationen zu den Anschuldigungen gegen Weinstein gegeben, hieß es in einer Stellungnahme. Die Beendigung des Arbeitsverhältnis gelte umgehend, erklärte die Weinstein Company. Weinstein selbst oder sein Anwalt äußerten sich zu der Entlassung zunächst nicht. Auch das Unternehmen ging nicht auf Details ein. Weinstein hatte sich zuvor freiwillig von der Arbeit freistellen lassen. Der Produzent, der mit "Shakespeare in Love" 1998 einen Oscar gewonnen hatte, erklärte am Donnerstag, er habe sich gegenüber Kolleginnen unangemessen verhalten. Er bat dabei um eine "zweite Chance". Auf konkrete Vorwürfe ging er nicht ein.
Enthüllungen der "New York Times"
Die "New York Times" hatte berichtet, dass Weinstein über Jahrzehnte weibliche Angestellte und Schauspielerinnen sexuell belästigt habe, unter ihnen auch Hollywoodstar Ashley Judd ("Die Jury").
In dem Artikel kamen mehrere der Frauen direkt zu Wort. Judd berichtete, der ehemalige Miramax-Boss habe sie damals zu einem - vermeintlichen - Arbeitstreffen in sein Hotelzimmer gerufen, sie im Bademantel empfangen und ihr angeboten, ihm beim Duschen zuzusehen. Nach Angaben aus Weinsteins Umfeld erhielten mindestens acht Frauen Geld, um ihn nicht anzuzeigen, darunter auch die Schauspielerin Rose McGowan.