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"Einigkeit, Recht, Freiheit" auf schwarz-rot-goldenem Papier

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Fest der Deutschen Einheit in Mainz

Heute werden zahlreiche Spitzenpolitiker in Mainz zum Tag der Deutschen Einheit erwartet, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Kanzlerin Angela Merkel. Von Roderik Wickert

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Das Zusammenwachsen von Ost und West wird zum Nationalfeiertag immer wieder genau unter die Lupe genommen. So auch dieses Jahr wieder. Ost und West gleichen sich immer mehr an, doch um die immernoch zu bestehenden Unterschiede zu überwinden, bedürfe es weiterer Anstrengungen.

Ost und West noch nicht wirklich vereint

Am Rande des heutigen Auftakttages zur Einheitsfeier sagte die rheinlandpfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dass das Ergebnis der Bundestagswahl als Warnsignal eines mangelnden Zusammenhalts zwischen Ost und West gesehen werden könne.

"Es gibt immer noch viele Menschen in vielen Regionen im Osten und Westen, die sich auch nicht mitgenommen fühlen." Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz

AfD nicht nur im Osten stark

"Die Wahlen sind für uns durchaus auch so etwas wie ein Moment zum Nachdenken und Überlegen, was ist falsch gelaufen, dass so viele Menschen irritierend gewählt haben", sagte Dreyer. Gleichzeitig machte die Landeschefin klar, dass es falsch sei, das Erstarken der AfD vor allem als ostdeutsches Problem zu bewerten. Dreyer zog dennoch eine insgesamt positive Bilanz am 27. Tag der deutschen Einheit, doch der Prozess des Zusammenwachsens sei noch nicht beendet - "wir müssen weiter zusammenwachsen".

Regionale Unterschiede verschärfen sich

Und die Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke, warnte vor neuen Strukturproblemen in Ostdeutschland. Die Wirtschaftsleistung habe sich zwar seit der Wende mehr als verdoppelt und die Arbeitslosigkeit sei gesunken. Trotzdem: Das Bruttoinlandsprodukt liegt im Osten pro Kopf bei gerade einmal bei 73 Prozent des westdeutschen Vergleichswertes und die Produktivität in den Betrieben bei etwa 80 Prozent.

Regionale Unterschiede hätten sich durch Globalisierung und demografischen Wandel verschärft. Die Annäherung zwischen Ost und West sei zwar auf einem guten Weg, dieser sei aber noch nicht abgeschlossen.