Die Publizistin Ferda Ataman sitzt vor der Wahl der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung in der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag auf der Besucher-Tribüne.
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Ferda Ataman ist zur Antidiskriminierungsbeauftragten gewählt worden.

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Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten gewählt

Der Bund hat eine neue Antidiskriminierungsbeauftragte: Ferda Ataman ist vom Bundestag mit einer Mehrheit von 376 Stimmen gewählt worden. Vorher hatte es um die Personalie Streit gegeben.

Ferda Ataman ist zur Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung gewählt worden. Die Publizistin erreichte am Donnerstag im Bundestag etwas mehr als die notwendige sogenannte Kanzlermehrheit von 369 Stimmen.

Mehrheit trotz Streit um Personalie

376 Abgeordnete stimmten für die 42-Jährige, 278 gegen sie. Es gab 14 Enthaltungen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schreibt für die Wahl zur Besetzung der "Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung" die Kanzlermehrheit vor. Dabei handelt es sich um die Mehrheit nicht nur der anwesenden, sondern aller 736 Bundestagsabgeordneten.

Die Ampel-Koalition hat zusammen 416 Abgeordnete, also 47 mehr als es für die notwendige Mehrheit gebraucht hätte. Die Wahl fand wie vom Gesetz ebenfalls vorgeschrieben ohne weitere Debatte statt.

Kritik von Union, AfD und Teilen der FDP

Auf Vorschlag des Bundesfamilienministeriums hatte das Bundeskabinett Ataman im Juni für den Posten nominiert. Union, AfD und auch einzelne Vertreter der Regierungspartei FDP hatten die Personalie scharf kritisiert. Sie sprechen Ataman die Eignung für das Amt ab, bezeichneten sie unter anderem als "linke Aktivistin" und werfen ihr vor, "Clan-Kriminalität" und Islamismus zu verharmlosen. Politiker von SPD und Grünen hatten von haltlosen Behauptungen und einer Kampagne gegen die Publizistin gesprochen.

  • Zum Artikel: Antidiskriminierungsstelle: Die Causa Ferda Ataman

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