Bildrechte: FDP-Chef Christian Lindner
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dpa/pa/Maurizio Gambarini

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Die FDP ist zurück im Parlament - dank Imagepflege und Lindner

Die FDP ist zurück im Parlament - dank Imagepflege und Lindner

Nach vier Jahren Abstinenz kehren die Freien Demokraten in den Bundestag zurück - mit wohl mehr als 10 Prozent. Vorwahlumfragen und erste Nachwahlerkenntnisse zeigen, was die Gründe waren. Einer der Hauptgründe: Christian Lindner. Von Florian Haas

Die FDP wird nach der neuesten Hochrechnung 10,8 Prozent holen und damit als viertstärkste Partei ins Parlament zurückkehren. Besonders groß ist der Zuwachs bei jungen Wählern. Warum? Sie hat, das zeigen Vorwahldaten von Infratest dimap, ihr Buhmann-Image von 2013 abgelegt. Speziell der Vorwurf, eine Partei der sozialen Kälte oder eine Klientel-Partei zu sein, wurde im Vorfeld der Wahl nicht mehr so oft erhoben wie damals. Sie konnte zudem mit ihrer kritischen Haltung in der Flüchtlingspolitik punkten. Diese Taktik ging bei ihren Anhängern auf, das zeigt folgende Zahl: 61 Prozent der FDP-Anhänger sind für ein weltoffenes Deutschland, satte 37 Prozent dagegen für nationale Grenzen. Zum Vergleich: in der konservativen Union setzen nur 20 Prozent auf nationale Grenzen. Auch mit Merkels Asylpolitik sind die meisten FDP-Anhänger unzufrieden. Das sind doch erstaunliche Daten für eine liberale Partei, die sich früher gerne als Europa-Partei bezeichnete.  

Christian Lindner, der entscheidende Mann

Kompetenzzugewinne verbuchte die FDP in klassischen liberalen Themen: Wirtschaft, Steuern und Bildung. Und: Parteichef Christian Lindner hatte eine so zentrale Rolle wie wohl kein anderer Spitzenkandidat, abgesehen vielleicht von Kanzlerin Merkel. Für 28 Prozent der FDP-Wähler war Lindner der wichtigste Wahlgrund. Er war für viele Sympathisanten der FDP der Grund, dieser Partei auch tatsächlich ein Kreuz zu geben. Im Politikerurteil schnitt er sogar besser als SPD-Kandidat Martin Schulz. Ein weiteres wichtiges Motiv war für viele FDP-Anhänger, mit ihrer Stimme eine erneute Große Koalition zu verhindern. Ob das gelungen ist, muss sich noch zeigen.