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Urwald am Amazonas

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Fast 400 neue Arten am Amazonas gefunden

Im Amazonasgebiet haben Forscher fast 400 neue Arten gefunden. Die im brasilianischen São Paulo vorgelegte Liste umfasst neben 200 verschiedenen Pflanzen 90 Fische, 50 Amphibien und Reptilien und sogar 20 Säugetiere.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Die Entdeckungen stammten aus den Jahren 2014 und 2015, teilte Fernando Paim vom Mamiraua-Institut mit. Unter den 216 neuen Pflanzenarten sei auch eine Baumart. Zudem seien Fossilien von zwei unbekannten Säugetierarten gefunden worden.

"Über Amazonien haben wir immer noch Wissenslücken. In dem unzugänglichen Gebiet gibt es noch viele Arten zu entdecken." Fernando Paim

Der Urwald im Amazonasbecken gilt als das Gebiet mit der größten Artenvielfalt weltweit. Er erstreckt sich über sechs Millionen Quadratkilometer in neun südamerikanischen Ländern. Der Großteil des Territoriums gehört zu Brasilien. Ein Bundesgericht in der Hauptstadt Brasília hatte am Mittwoch ein Regierungsdekret ausgesetzt, mit dem ein Reservat im Amazonasgebiet für den Bergbau geöffnet werden sollte. Umweltschützer fürchten weitreichende Schäden, falls die Regierung von Staatschef Michel Temer mit ihrem Widerspruch gegen die Gerichtsentscheidung Erfolg hat. Die Regierung will mit der kommerziellen Suche nach Gold und Mineralien dazu beitragen, die Wirtschaftskrise in Brasilien zu überwinden.

 Zerstörung bereits weit fortgeschritten

Die Umweltorganisation WWF betonte, vier der 93 neu entdeckten Fischarten seien genau in der Region gefunden worden, in der die Bodenschätze ausgebeutet werden sollen. Rund ein Fünftel der ursprünglichen Waldfläche am Amazonas sei bereits durch die vom Menschen betriebene Abholzung verloren gegangen, bedauerten die Umweltschützer. Und: Wissenschaftler befürchteten, dass langfristig das Überleben des Waldes auch durch den Klimawandel bedroht sei.