Einsatzkräfte bergen am 10. April das Wrack des Hubschraubers aus dem Hudson River, nachdem dieser in der Nähe von Lower Manhattan abgestürzt war.
Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Thomas Hengge
Videobeitrag

Einsatzkräfte bergen am 10. April das Wrack des Hubschraubers aus dem Hudson River, nachdem dieser in der Nähe von Lower Manhattan abgestürzt war

Videobeitrag
>

Familie mit Kindern stirbt bei Helikopterabsturz in New York

Familie mit Kindern stirbt bei Helikopterabsturz in New York

Sechs Menschen, darunter ein Siemens-Manager und seine Familie, sind beim Absturz eines Touristenhubschraubers in den Hudson River ums Leben gekommen. Die Ursache des Unglücks ist unklar, die US-Flugaufsichtsbehörde hat Ermittlungen aufgenommen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Beim Absturz eines Touristenhubschraubers in den Hudson River in New York City sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Nach offiziellen Angaben zählen zu den Opfern ein spanischer Siemens-Manager, seine Frau, seine Kinder sowie der Pilot. Die Ursache des Unglücks ist bislang unklar, die US-Flugaufsichtsbehörde hat Ermittlungen aufgenommen.

Siemens-Manager unter den Toten

Die Familie sei zu Besuch in der Stadt gewesen und habe einen Rundflug unternommen, als der Helikopter abstürzte, sagte New Yorks Bürgermeister Eric Adams am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. Unter den Toten sind der Manager der Siemens-Tochter Siemens Mobility, der 49 Jahre alte Agustín Escobar, sowie seine Frau. Escobar war dort Chef der Sparte Rail Infrastructure. Sein Dienstsitz war in Berlin. Seine Frau arbeitete für den Energietechnikhersteller Siemens Energy. 

Beide Unternehmen bestätigten die jeweilige Identität der Opfer. "Wir sind zutiefst bestürzt über den tragischen Hubschrauberabsturz, bei dem Agustin Escobar und seine Familie ums Leben gekommen sind", schrieb Siemens in einer Mitteilung. "Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt allen Angehörigen."

Absturz kurz nach dem Start

Der Hubschrauber des Typs Bell 206 war am Donnerstagnachmittag um 14.59 Uhr Ortszeit vom Heliport im Süden Manhattans gestartet. Das bestätigte die Leiterin der New Yorker Polizei, Jessica Tisch. Der Rundflug sollte entlang der Skyline von Manhattan verlaufen – ein beliebtes Angebot für Touristen. Um 15.17 Uhr ging bei der Feuerwehr der Stadt ein Notruf ein: Ein Hubschrauber sei in den Hudson River gestürzt. Das teilte ein Sprecher der Feuerwehr der Nachrichtenagentur AFP mit.

Zwei Menschen wurden zunächst lebend aus dem Wasser geborgen und in ein Krankenhaus gebracht, wo sie wenig später ihren schweren Verletzungen erlagen.

Bergung unter schwierigen Bedingungen

Bilder vom Unglücksort zeigen die Landekufen des Helikopters, die neben dem West Side Highway in Manhattan aus dem Wasser ragen. Der abgestürzte Helikopter war von mehreren Einsatzbooten umgeben. Polizisten aus New York und New Jersey sowie Feuerwehrteams waren vor Ort im Einsatz. Die Bergung des Wracks erfolgte am Abend.

Ein Zeuge berichtete dem Sender NBC4, dass der Helikopter in der Luft "auseinandergebrochen" sei, bevor er ins Wasser stürzte. Im Internet kursieren Videos, auf denen ein Helikopter aus großer Höhe scheinbar unkontrolliert ins Wasser fällt. Der Betreiber des Helikopters, dessen Firma Touristenrundflüge in New York anbietet, erklärte, der Pilot habe zuvor Funkkontakt gehabt und Treibstoffprobleme gemeldet. Eine Rückkehr zum Heliport sei geplant gewesen, doch der Kontakt brach schließlich ab.

"Herzzerreißender und tragischer Vorfall"

US-Präsident Donald Trump drückte den Angehörigen der Opfer über den Onlinedienst Truth Social sein Mitgefühl aus: "Gott segne die Familien und Freunde der Opfer." Auch Bürgermeister Adams zeigte sich betroffen und sprach auf der Plattform X von einem "herzzerreißenden und tragischen Vorfall".

Die US-Luftfahrtbehörde FAA leitete gemeinsam mit der Transportsicherheitsbehörde NTSB eine Untersuchung des Vorfalls ein. Beide Behörden wollen die Ursache des Absturzes so schnell wie möglich klären. Derzeit sind keine technischen Details bekannt, die auf einen bestimmten Grund hinweisen würden.

Viele Flüge über Manhattan

Hubschrauber gehören in New York vor allem in Manhattan zum gewohnten Stadtbild. Zahlreiche Unternehmen bieten Rundflüge an, daneben nutzen Geschäftsleute die schnellen Lufttransporte zu Terminen. Immer wieder gibt es jedoch Kritik am dichten Flugverkehr über der Millionenmetropole. Nach früheren Unfällen wurden Regelungen verschärft, etwa die Begrenzung der jährlichen Flüge.

Der Hudson River trennt New York vom Bundesstaat New Jersey und ist eine stark befahrene Wasserstraße. Er war bereits Schauplatz eines spektakulären Vorfalls: Im Jahr 2009 musste ein Airbus A320 der US Airways auf dem Hudson notlanden, nachdem Vögel beide Triebwerke lahmgelegt hatten. Alle 155 Menschen an Bord überlebten – das "Wunder vom Hudson" wurde später verfilmt.

Mit Informationen von dpa und AFP

Im Audio: Tragödie in New York: Helikopter-Absturz

Polizei und Feuerwehr arbeiten am Unglücksort, nachdem am 10. April 2025 ein Hubschrauber nahe Lower Manhattan in den Hudson River gestürzt ist.
Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Lokman Vural Elibol
Audiobeitrag

Polizei und Feuerwehr arbeiten am Unglücksort, nachdem am 10. April 2025 ein Hubschrauber nahe Lower Manhattan in den Hudson River gestürzt ist.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!