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Facebook-Mutter Meta streicht weitere 15.000 Stellen

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Facebook-Mutter Meta streicht weitere 15.000 Stellen

In der Techbranche werden gerade hunderttausende Jobs abgebaut. Der US-Konzern Meta hat jetzt als erstes Unternehmen eine zweite Entlassungsrunde eingeläutet. 10.000 Mitarbeiter sollen gehen, 5.000 offene Stellen nicht besetzt werden.

Der US-Konzern Meta hat eine zweite Entlassungsrunde angekündigt. Demnach will der Mutterkonzern von Facebook 10.000 Mitarbeiter loswerden. Hinzu kommen 5.000 offene Stellen, die nicht mehr besetzt würden, wie es heißt.

"Jahr der Effizienz" bei Meta

Eine erste Entlassungswelle, von der 11.000 Stellen betroffen waren, war im November angekündigt worden. Da hatte Konzernchef und Gründer Mark Zuckerberg 2023 zum "Jahr der Effizienz" ausgerufen. Die Kosten sollten um fünf Milliarden auf 89 bis 95 Milliarden Dollar gesenkt werden, so die Ankündigung.

Zuckerberg räumte in einer jetzt veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter ein, dass solche Umwälzungen in einem Unternehmen "Unsicherheit und Stress" erzeugten. Er hoffe, die Veränderungen so schnell wie möglich umzusetzen, damit man diese Zeit der Unsicherheit so schnell wie möglich hinter sich lassen könne.

Meta soll schlanker und technischer werden

Es werde "hart werden", so Zuckerberg. Es gebe aber keinen Weg daran vorbei. Meta müsse sich von talentierten und engagierten Kollegen verabschieden, die "Teil des Erfolgs waren". Der Stellenabbau werde dazu beitragen, so Zuckerberg, ein schlankeres Unternehmen zu gestalten. Das solle künftig stärker auf Technik ausgerichtet werden.

Der Konzern, zu dem auch der Messengerdienst WhatsApp und die Fotoplattform Instagram gehören, leidet unter dem Wirtschaftsabschwung, verschärftem Wettbewerb und schwindenden Werbeeinnahmen. Auch ist die App Tiktok ein starker Rivale im Kampf um Werbe-Dollar, und Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone machten Anzeigen bei Facebook weniger effizient. Ein Teil der aktuellen Probleme ist aber selbstverschuldet, denn der Bereich "Reality Labs" - in dem unter anderem die Entwicklung der virtuellen Welt "Metaversum" gebündelt ist - türmt Milliarden-Verluste auf.

In der Pandemie hatten viele kleine Unternehmen Werbung bei Facebook geschaltet, um ihr Geschäft anzukurbeln. Meta verdiente gut und stellte auch kräftig ein. Ende 2019 hatte der Konzern 45.000 Mitarbeiter, zum Zeitpunkt des ersten Stellenabbaus im November 2022 waren es über 87.000.

Meta wird umstrukturiert - auch NFTs betroffen

Die Entlassungen sind Teil einer umfassenderen Umstrukturierung bei Meta, in deren Rahmen das Unternehmen seine Organisationsstruktur verschlankt, Projekte mit geringerer Priorität einstellt und Neueinstellungen reduziert. So werde die Personalabteilung verkleinert, Ende April werde es Einschnitte bei den Tech-Gruppen geben und Ende Mai auch der Handelsbereich betroffen sein. Auch international sollen Jobs gestrichen werden. In den kommenden Monaten würden Manager Umbaupläne vorlegen, schrieb Zuckerberg zum weiteren Zeitplan.

Schon in der Nacht zum Dienstag gab Meta bekannt, dass Facebook und Instagram nach dem einstigen Hype um digitale Sammelobjekte nun die Funktionen rund um die sogenannten NFTs einstellen werden. Der Schritt sei Teil der laufenden Fokussierung auf Prioritäten. Wegfallen werde in den kommenden Wochen unter anderem die Möglichkeit, NFTs über Instagram und Facebook zu teilen, erläuterte ein Sprecher dem Technologie-Blog "The Verge".

Auch andere Tech-Firmen streichen Stellen

Meta ist zwar bislang das einzige große Tech-Unternehmen, das schon eine zweite Entlassungsrunde angekündigt hat, andere Unternehmen der Branche haben aber auch schon umfangreiche Kündigungen bekannt gegeben. Insgesamt hat die Technologiebranche in den vergangenen 14 Monaten rund 280.000 Stellen gestrichen, so die Internetseite Layoffs.fyi. Das deutsche Unternehmen SAP plant beispielsweise 3.000 Jobs abzubauen, Microsoft streicht 10.000 Stellen, der Kahlschlag bei Twitter traf gut zwei Drittel aller Mitarbeiter und bei Amazon sind es bislang etwa 18.000 Jobs.

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