„Wenn etwas kostenlos ist, bist Du das Produkt“: Diese Weisheit kommt eigentlich aus der Zeit des Privatfernsehens, heute allerdings wird sie vor allem auf kostenlose Internetangebote wie Facebook angewendet. Gut möglich, dass der Satz auf Facebook allerdings irgendwann nur noch bedingt zutrifft, denn nach Informationen des Finanzdienst Bloomberg lotet der Konzern aus, ob nicht auch eine Bezahlversion von Facebook bei seinen Kunden Anklang finden könnte. Diese wäre dann werbefrei und würde zusätzlich zur werbefinanzierten Kostenlos-Version existieren.
Kostenpflichtig & datensparsam
Im April hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einer Anhörung vor dem US-Kongress erstmalig die Möglichkeit einer Bezahlvariante Facebooks in Erwägung gezogen, auch vor dem Hintergrund, dass das bisherige werbefinanzierte Geschäftsmodell des Konzerns im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals in die Kritik geraten ist. Sollte Facebook ein Abo-Modell anbieten, könnten sich Nutzer gegen Geld dafür entscheiden, Facebook werbefrei zu nutzen - und damit datensparsam.
Vier Euro im Monat für Facebook?
Wie viele Nutzer sich überhaupt für die kostenpflichtige Variante entscheiden würden, dürfte vermutlich von der Frage abhängen, wie teuer eine Abo-Variante des Netzwerks wäre. Hierbei kann eine einfache Beispielrechnung Orientierung liefern: Facebook weist zwar keinen gesonderten Umsatz für Deutschland aus, die jährlichen Einnahmen des Konzerns werden diesbezüglich aber auf etwa eine Milliarde geschätzt. Demgegenüber loggen sich etwa 21 Millionen Menschen einmal am Tag in das Netzwerk ein. Damit sich ein Abo-Modell für Facebook lohnt, müsste es demnach etwa 48 Euro jährlich pro Nutzer einbringen, sprich: etwa vier Euro im Monat. Die Frage wird letztlich sein, ob genügend Nutzer bereits sind, diesen Betrag zu bezahlen.