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Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini

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EU will Atomdeal mit Iran nicht neu verhandeln

US-Präsident Trump fordert Korrekturen am Atomdeal mit dem Iran - er hat eine Frist von 120 Tagen für Nachverhandlungen gesetzt. Die EU aber hält am ursprünglichen Abkommen fest. Denn sollte es scheitern droht ein Wettrüsten. Von Ralph Sina

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Auch das 120-Tage-Ultimatum von Donald Trump ändert nichts an der Haltung der EU: Die Außenbeauftragte Federica Mogherini sieht keinerlei Chance, den Atomvertrag mit dem Iran nachzuverhandeln. Das Abkommen stehe, werde umgesetzt und erfülle die vereinbarten Ziele, betont Mogherinis Chefdiplomatin und Iran-Expertin Helga Schmid, die das Atomabkommen mit Teheran über Jahre verhandelt und geschrieben hat.

Nukleares Wettrüsten bei Scheitern des Atomdeals?

Nur wenn der Atomdeal mit Teheran nicht durch neue US-Sanktionen ausgehöhlt wird, sieht die EU-Außenbeauftragte die Chance, in einem zweiten getrennten Abkommen auf die Beschränkung beziehungsweise Einstellung iranischer Rakententests hinzuarbeiten. Wenn Trump aber seine Drohung wahr macht und nach dem 120-Tage-Ultimatum durch Sanktionen zum Beispiel Ölverkäufe durch den Iran blockiert, sieht die EU das gesamte Atomabkommen gefährdet.

Ohne dieses Abkommen ist es nach Einschätzung von Federica Mogherini und ihrer Iran-Expertin Helga Schmid nur eine Frage kurzer Zeit, dass sich Teheran atomar bewaffnet und mit Saudi-Arabien ein nukleares Wettrüsten beginnt.