Ukrainische Soldaten bei einem Training im Ausland
Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ben Birchall

Ukrainische Soldaten bei einem Training im Ausland

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

EU will 30.000 ukrainische Soldaten ausbilden

Die Europäische Union will doppelt so viele ukrainische Soldaten ausbilden wie bisher vorgesehen. Geübt werden soll die Bedienung von Flugabwehrsystemen und anderen westlichen Waffen. Am Donnerstag wird die EU-Kommissionspräsidentin in Kiew erwartet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Europäische Union will ihre aktuelle Trainingsmission für die ukrainische Armee aufstocken. Der Ausbildungseinsatz war im vergangenen November beschlossen worden. Am Donnerstag trifft EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammen.

EU 30.000 ukrainische Soldaten schulen

Die EU will mit der erweiterten Trainingsmission die Streitkräfte der Ukraine in die Lage versetzen, sich noch besser gegen die russischen Angreifer verteidigen zu können. Bisher war vorgesehen, in den nächsten zwei Jahre 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten zu trainieren, unter anderem in Deutschland und in Polen. Diese Zahl soll jetzt auf 30.000 verdoppelt werden, hieß es heute in Brüssel.

Geübt werden soll unter anderem die Bedienung von Flugabwehrsystemen und anderen westlichen Waffen, oder wie man sich vor atomaren, biologischen und chemischen Angriffen schützt. Zu den Schwerpunkten der Ausbildung gehören aber auch Minenräumen, Sanitätsdienst, Logistik und militärische Taktik. Die Kosten für den ursprünglichen Einsatz hatte die EU auf rund 115 Millionen Euro beziffert, die Finanzierung übernimmt der europäische Friedensfonds.

Von der Leyen und Michel zu Gast in Kiew

Offiziell verkündet werden soll die Mission beim kommenden EU-Ukraine-Gipfel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und weitere Kommissionsmitglieder kommen am Donnerstag in Kiew zunächst zu Konsultationen mit der ukrainischen Regierung zusammen. Dabei geht es unter anderem um juristische Möglichkeiten zur Ahndung des russischen Angriffskriegs und den Wunsch Kiews nach einem möglichst schnellen EU-Beitritt. Die Ukraine ist seit dem vergangenen Juni offizieller EU-Beitrittskandidat.

Das Treffen sei "ein starkes Signal sowohl an die Partner als auch an die Feinde", sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal im Vorfeld. Am Freitag findet dann ebenfalls in Kiew der EU-Ukraine-Gipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj statt. Neben von der Leyen nimmt auch EU-Ratspräsident Charles Michel daran teil.

Schwere Kämpfe im Osten halten an

Unterdessen gehen die schweren Kämpfe im Osten der Ukraine nach Angaben der Kiewer Regierung unvermindert weiter. Russische Truppen versuchten mit aller Macht, bei der strategisch wichtigen Stadt Lyman Boden gutzumachen, erklärte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Trotz schwerer Verluste würden die russischen Streitkräfte ihre Offensive rund um Bachmut und Awdijiwka fortsetzen. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!