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Eine Porzellantasse mit Teller und einem erotischen Dekor

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EU-Richtlinie gefährdet Porzellanmanufakturen

EU-Richtlinie gefährdet Porzellanmanufakturen

Den deutschen Porzellanmanufakturen drohen Schwierigkeiten durch eine EU-Richtlinie. Die sieht nämlich vor, die Grenzwerte für Cadmium und Blei erheblich zu senken. Betroffen wären unter anderem die Manufakturen in Nymphenburg und in Meißen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Die Brüsseler Generaldirektion Gesundheit plant angeblich, die Richtlinie aus dem Jahr 1984 zu überarbeiten. Das berichtet heute "Der Spiegel“. Unter anderem solle der Wert für Blei auf ein Vierhundertstel der bisherigen Obergrenze reduziert werden.


Blei für Handmalerei wichtig


Problematisch seien die neuen Grenzwerte für Unternehmen, in denen Motive und Verzierungen per Hand auf Teller, Tassen und Schüsseln aufgetragen werden. Denn Porzellanmaler arbeiten zufolge mit hitzebeständigen Farben, die Cadmium und Blei enthalten können. Deshalb könnten die Teller Giftstoffe abgeben, besonders, wenn das Essen viel Säure enthalte.

Betroffen von der EU-Richtlinie wären demnach die Porzellanmanufakturen Nymphenburg, KPM und Meißen.


Wissenschaftliche Erkenntnisse


Die geplante Neuerung basiere auf "wissenschaftlichen Erkenntnissen", schrieb EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans laut "Spiegel" an Europaabgeordnete. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) unterstütze das Vorhaben. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) werbe für eine Ausnahmeklausel für die Manufakturen.