Die Afrikanische Schweinepest breitet sich seit Monaten in Europa aus. Vor allem in Osteuropa. Wild- und Hausschweine erkrankten in Tschechien, vor allem aber in Litauen und Polen. Im Nordosten Polens sind derzeit gut einhundert Krankheitsfälle registriert. Deutschland ist bislang von der Afrikanischen Schweinepest verschont geblieben. Bei einem nationalen Gipfel nächste Woche soll es auch um die Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Ländern gehen, kündigte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU in Brüssel an: "Meine Sorge gilt jetzt auch darum, dass es ein vernünftiges Management gibt, für den Fall, dass die Schweinepest zu uns kommen könnte. Sie ist - Gott sei Dank - noch nicht da und wir werden weiterhin alles tun, um das zu verhindern." Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen nicht gefährlich. Dennoch fürchten vor allem Landwirte die Krankheit, weil schon beim ersten Nachweis der Export von Schweinefleisch in Länder außerhalb der EU – zum Beispiel nach China – zum Erliegen kommt.
EU will sich unabhängig von Soja-Importen machen
Darüber hinaus geht es beim Treffen der Landwirtschaftsminister in Brüssel um eiweißhaltige Pflanzen, wie zum Beispiel Soja, Erbsen und Ackerbohnen. Die EU will in Zukunft diese Pflanzen mehr in Europa anbauen, um sich unabhängiger von Sojaimporten aus Übersee zu machen, zum Beispiel aus Brasilien, Argentinien und den USA. Bei importiertem Soja gibt es vor allem zwei große Probleme, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt: "Zum einen die gentechnische Veränderung, die die deutschen Konsumenten nicht wollen. Und zum zweiten: Die ökologischen Konsequenzen von erweitertem Sojaanbau – Stichwort Entwaldung – und die Konsequenzen für unser Klima." In Europa wird bereits Soja angepflanzt – allerdings bislang nur sehr wenig. Da die Pflanze es warm mag, wird Soja vor allem in Italien angebaut. Aber auch in Rumänien, Kroatien und Frankreich gibt es vereinzelte Felder, auf denen Sojabohnen wachsen.
Thema Brexit und seine Folgen für die europäischen Bauern
Welche Folgen wird der Brexit für die europäischen Bauern haben? Auch darüber geht's beim Treffen der Landwirtschaftsminister. Denn Großbritannien wird nach dem Austritt kein Geld mehr in den neuen EU-Haushalt ab 2021 einzahlen. Die EU muss also sparen. Haushaltskommissar Günther Oettinger hatte angekündigt, er wolle die Agrarsubventionen zusammenstreichen, die den größten Batzen im Etat ausmachen. Nach Ansicht des CDU-Politikers Oettinger sollen die Agrarhilfen um jeweils fünf bis zehn Prozent gekürzt werden. Dadurch würden Bauern für einen Hektar Land aber einer gewissen Schweller weniger Geld bekommen. Das würde vor allem größere Betriebe treffen. Protest gegen Oettingers Sparpläne äußerte Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt in Brüssel allerdings nicht. Im Gegenteil: Schmidt gab sich zuversichtlich, dass es auch nach dem Brexit noch genügend Geld für eine zukunftsorientierte Agrarpolitik in Europa geben werde. Der CSU-Mann Schmidt sagte, er unterstütze Oettinger dabei, "dass er auch genügend Mitstreiter bekommt und auch genügend finanzielle Mittel", so Schmidt. Über den ersten EU-Haushalt nach dem Brexit wollen die Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel am Freitag beraten. Die Landwirte, sie werden wohl mit Einschnitten rechnen müssen.