Das Novovax-Vakzin wird in einer Impfspritze aufgezogen.
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Corona-Impfstoff von Novavax in der EU zugelassen

Der Corona-Impfstoff von Novavax ist nun offiziell in der EU zugelassen. Auf Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA genehmigte die EU-Kommission das Präparat. Es soll hochwirksam sein – und ist vielleicht eine Alternative für Impfskeptiker.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

In der Europäischen Union kommt ein fünfter Covid-19-Impfstoff auf den Markt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Montag grünes Licht für das Vakzin des US-Biotechunternehmens Novavax. Nach eingehender Bewertung sei der zuständige Ausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass "die EU-Kriterien zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität erfüllt werden", teilte die EMA mit. Wenig später erteilte die EU-Kommission dem Impfstoff die bedingte Marktzulassung.

Das Präparat soll Menschen ab 18 Jahren verabreicht werden. Es wird im Abstand von drei Wochen zweimal in den Arm injiziert. Bei Novavax hat sich die EU bis zu 200 Millionen Dosen gesichert. Mit der Auslieferung will das Unternehmen im Januar starten.

Novavax: Weder mRNA- noch Vektor-Impfstoff

Manche bezeichnen das Novavax-Vakzin als Totimpfstoff, weil es auch abgetötete Bestandteile des neuartigen C-Virus enthält. Doch das ist sehr ungenau, denn Nuvaxovid ist ein Impfstoff auf Protein-Basis.

Das Vakzin könnte aber einige nicht geimpfte Menschen, die Zweifel an den Technologien der übrigen Wirkstoffe haben, doch zur Impfung bewegen. Denn das Präparat ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen weder ein mRNA-Impfstoff - wie Biontech und Moderna - noch ein Vektor-Impfstoff wie Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.

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Schützt der Impfstoff auch vor Omikron?

In der entscheidenden Phase-3-Studie mit rund 30.000 Teilnehmern zeigte das Vakzin eine Gesamtwirksamkeit von rund 90 Prozent. Allerdings beziehen sich die Ergebnisse hauptsächlich auf die Alpha-Variante des Coronavirus, die in Deutschland so gut wie vollständig von Delta verdrängt wurde, die perspektivisch wohl von Omikron verdrängt werden wird.

Ob der Impfstoff auch vor der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante schützt, überprüft Novavax gegenwärtig in Labortests und rechnet mit Ergebnissen in den kommenden Wochen. Falls nötig, könnte mit der Herstellung eines angepassten Vakzins im Januar begonnen werden, hatte das Unternehmen vor kurzem mitgeteilt.

Lauterbach: Novavax kein "Game-Changer"

An Nebenwirkungen von Nuvaxovid seien in den Studien am häufigsten Empfindlichkeit oder Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Muskel-, Kopf- und Gelenkschmerzen, allgemeines Unwohlsein und Übelkeit oder Erbrechen beobachtet worden, hieß es in der Mitteilung der EMA. Sie seien in der Regel leicht oder mäßig gewesen und innerhalb weniger Tage abgeklungen.

Welchen Beitrag der Novavax-Impfstoff in Deutschland genau leisten kann, ist unklar. Am Sonntagabend warnte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor der Annahme, dass der neue Impfstoff ein "Game Changer" werde. Studien zufolge seien die bereits millionenfach verabreichten Impfstoffe von Moderna und Biontech "eine ganze Spur sicherer", sagte Lauterbach.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sprach mit Blick auf die Novavax-Zulassung indes von einer "sehr guten Nachricht". Damit werde das "Impfangebot in absehbarer Zeit sinnvoll ergänzt und die Impflust angeregt". Stark-Watzinger äußerte die Hoffnung, dass nun auch die Ständige Impfkommission (Stiko) den Einsatz des Vakzins in Deutschland zügig empfehlen werde.

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