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Darstellung eines vitruvianischen Menschen auf einer Gesundheitskarte

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Erst wenige Arztpraxen können Gesundheitskarte nutzen

Erst zwei Prozent der rund 200.000 Arztpraxen und Kliniken in Deutschland erfüllen nach Zeitungsberichten die technischen Voraussetzungen zur Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte. Ein Grund sind finanzielle Unsicherheiten.

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"Der Installationsstand beträgt rund 4.000 Praxen, davon 1.900 Zahnarztpraxen", heißt es in einem Positionspapier der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL), aus dem die Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland zitieren.

Streit um Finanzierung

Hauptgrund für die Zurückhaltung sei ein Streit um die Finanzierung der neuen digitalen Technik, hieß es. Die bisherige Finanzierungsvereinbarung zwischen Ärzten und Kassen sieht vor, dass Praxen nur dann die vollen Anschaffungskosten in Höhe von 3.245 Euro zurückbekommen, wenn sie bis Ende Juni die neue Telematikinfrastruktur installiert haben. Schaffen sie das nicht, erhalten sie ab Juli nur noch einen Ausgleich in Höhe von 2.055 Euro.

Kassenärztliche Vereinigung rät von Anschaffung ab

Bundesweit könnten dadurch für Ärzte und Kliniken Verluste von mehr als 200 Millionen Euro entstehen, warnte die KZVWL. Es gebe bislang bundesweit nur einen einzigen Anbieter, für das digitale Herzstück der Anlage, den sogenannten Konnektor. Dessen Speicher sei aber zu klein, um alle Anwendungen der Gesundheitskarte ab 2019 abwickeln zu können, hieß es. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung rät ihren Mitgliedern, nicht voreilig die neue Technik anzuschaffen. Sie fordert die Krankenkassen auf, die geltende Finanzierungsvereinbarung um ein Jahr bis Mitte 2019 zu verlängern.