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Bundesfamilienministerin Katharina Barley (SPD) bei der Bundestagsdebatte über das Elterngeld Plus

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Erfolg mit Korrekturbedarf: Elterngeld Plus

Seit Mitte 2015 können Mütter und Väter ihre Elternzeit flexibler gestalten: Mit dem "Elterngeld Plus" und dem "Partnerschaftsbonus". Das kommt bei den Bürgern offenbar an. Von Wolfgang Kerler und Christian Limpert

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Dem Bericht der Bundesregierung zufolge hat sich zuletzt fast ein Drittel der Elterngeldbezieher für das Elterngeld Plus entschieden. Tendenz steigend.

"Es ist für viele selbstverständlich, Familie und Beruf gleichberechtigt zu leben. Väter und Mütter wollen berufstätig sein und Zeit für die Familie haben. Und explizit […] zeigt dieser Bericht: Viele Väter wollen mehr Zeit für ihre Familie haben und viele Mütter mehr Zeit für ihren Beruf." Bundesfamilienministerin Katharina Barley (SPD)

Es gibt dabei diverse Varianten: Zum Beispiel können Eltern monatlich nur die Hälfte an Elterngeld beziehen, das dann aber doppelt so lang. Außerdem gibt es auch dann Elterngeld, wenn beide Partner ein paar Monate lang gleichzeitig in Teilzeit gehen.

Lob und Kritik

Union und SPD sehen sich durch den Bericht, für den das Allensbach-Institut knapp 1000 Mütter und Väter befragt hat, in ihrer Politik bestätigt. Kritik kam allerdings aus den Oppositionsparteien. Der AfD-Abgeordnete Martin Reichardt bezeichnete es als Farce, angesichts der Kinderarmut in Deutschland von Erfolg bei Familienleistungen zu sprechen. FDP-Familienpolitikerin Katja Suding gab zu bedenken, dass die Studie nicht untersuche, warum "nur 28 Prozent" der Eltern das Elterngeld Plus wählten. Und die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann sagte, das Elterngeld könne nur kleine Verbesserungen erreichen. Wichtiger wären Zimmermann zufolge flexiblere Arbeitszeiten.

Barley: Ausbauen und vereinfachen

Auch die Bundesfamilienministerin warb für Nachbesserungen, zum Beispiel sollen Kinderfreibeträge angepasst werden. Barley zufolge darf es nicht mehr sein, dass wie bisher „von heute auf morgen" 170 Euro Kinderzuschlag wegfielen, weil man einen Euro mehr verdiene. "Das ist so ziemlich das Leistungsfeindlichste, das wir in unserem Recht haben", kritisierte die geschäftsführende Ministerin und kündigte an, Union und SPD würden dies in einer neuen Großen Koalition ändern.