Das Atomkraftwerk Tschernobyl (Archivbild vom März 2020).
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Das Atomkraftwerk Tschernobyl (Archivbild vom März 2020).

    Ereignisse im Russland-Ukraine-Krieg im Rückblick KW 13

    Alle Entwicklungen, Reaktionen und Informationen vom 28. März bis 03. April 2022 zum Russland-Ukraine-Krieg finden Sie hier im Rückblick.

    Sonntag, 03. April 2022

    22.46 Uhr: Bürgermeister von Tschernihiw: Stadt zu 70 Prozent zerstört

    Die nordukrainische Stadt Tschernihiw ist nach Angaben des dortigen Bürgermeisters inzwischen zu 70 Prozent zerstört. Die Folgen der russischen Angriffe seien schwerwiegend, "wie in Butscha und Charkiw, und vielleicht sogar wie in Mariupol", sagte Wladyslaw Atroschenko am Sonntag nach Angaben der Zeitung "Ukrainska Prawda" im Einheitsprogramm des ukrainischen Fernsehens.

    Atroschenko mache sich Sorgen um die Heizperiode, es gebe Löcher im städtischen Haushalt, die Wirtschaft funktioniere nicht. Dies mache ihm nicht weniger Sorgen als die Luftangriffe.

    Das Stadtbild Tschernihiws ist durch zahlreiche mittelalterliche Kirchen und Klöster geprägt. Die Ukraine strebte für das Zentrum den Status als Weltkulturerbe an. Vor dem Krieg zählte die Stadt mehr als 285 000 Einwohner.

    21.37 Uhr: Tote und Verletzte bei Angriffen im Süden und Osten der Ukraine, auch Krankenhaus getroffen

    Bei einem russischen Angriff auf ein Krankenhaus in Rubischne im Osten der Ukraine sind am Sonntag ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Eine feindliche Granate habe das Krankenhaus der Stadt getroffen, teilte der Gouverneur der Region, Serhij Gayday, am Sonntagabend im Messengerdienst Telegram mit. Er veröffentlichte ein Foto von Rettungshelfern, die Trümmer durchsuchen.

    Die Stadt in der Nähe von Luhansk in der Region Donbass war seit dem Beginn der russischen Invasion immer wieder Ziel von Bombenangriffen.

    Auch in der südukrainischen Stadt Mykolajiw starb ein Mensch bei einem russischen Angriff. 14 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein 15-Jähriger, teilte der Gouverneur Vitali Kim auf Telegram mit. Auch in der Schwarzmeerstadt Otschakiw habe es einen Bombenangriff gegeben, fügte er hinzu. Dort habe es ebenfalls Tote und Verletzte gegeben, die genaue Zahl sei unklar.

    21.10 Uhr: Human Rights Watch: Kriegsverbrechen von Russland offenbar geduldet

    Kriegsverbrechen gegen Zivilisten in der Ukraine sind nach Einschätzung der Menschenrechts-organisation Human Rights Watch keine Ausnahmen und werden von der russischen Armee offenbar geduldet. "Einzelfälle sind das bestimmt nicht", sagte der Deutschland-Direktor der Organisation, Wenzel Michalski, am Sonntagabend in der ARD. Er wies auf Tötungen, Vergewaltigungen und den Beschuss ziviler Wohnblöcke hin. "Das deutet eigentlich darauf hin, daSs zumindest Kriegsverbrechen geduldet werden. Vielleicht ist das nicht systematisch geplant. Allerdings: Der Beschuss ziviler Wohngegenden und die Benutzung von geächteten Waffen deuten darauf hin, dass man das in Kauf nimmt und mit als Kriegstaktik benutzt."

    20.20 Uhr: Anwohner Butschas berichten von Gräueltaten durch russische Truppen

    Anwohner der ukrainischen Stadt Butscha haben erschütternde Berichte über die Tötung von Zivilisten durch russische Soldaten abgegeben. Sie erklärten, russische Truppen hätten in der Stadt nahe der Hauptstadt Kiew Zivilisten ohne ersichtlichen Grund erschossen. Die Anwohner erklärten, russische Soldaten seien von Gebäude zu Gebäude gegangen und hätten Menschen aus den Kellern geholt, in denen sie sich vor den Kämpfen versteckt hatten. Sie hätten deren Telefone nach Beweisen für antirussische Aktivitäten durchgesucht und Menschen mitgenommen oder sie erschossen.

    Auf einem Logistikgelände, das nach Angaben von Anwohnern von den russischen Streitkräften als Stützpunkt genutzt wurde, waren die Leichen von acht Männern auf dem Boden zu sehen, einige davon mit auf dem Rücken gefesselten Händen.

    Das russische Verteidigungsministerium hat Berichte über Gräueltaten an Zivilisten in Butscha und anderen Vororten Kiews zurückgewiesen und als "Provokation" bezeichnet. Das Ministerium erklärte, kein einziger Zivilist sei in Butscha gewalttätigen Handlungen des russischen Militärs ausgesetzt gewesen. Meldungen aus den Kriegsgebieten lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

    20.05 Uhr: Russland bestätigt Luftangriffe bei Kiew und Mykolajiw

    Russland hat mehrere Luftangriffe auf Militäreinrichtungen und Treibstofflager in den ukrainischen Regionen Kiew und Mykolajiw bestätigt. Unweit von Kiew sei in Wassylkiw ein Kontrollzentrum der Luftwaffenbasis zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Sonntagabend.

    Zudem seien Treibstofflager in der südukrainischen Region Mykolajiw sowie im Gebiet Riwne im Nordwesten mit Raketen attackiert worden. Zuvor hatte bereits der Bürgermeister von Mykolajiw, Olexander Senkewytsch, von mehrereren Raketeneinschlägen berichtet.

    19.56 Uhr: Wirtschaftsminister: EU-Sanktionen in ganzer Bandbreite möglich

    Die angekündigten weiteren Sanktionen der EU gegen Russland werden nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zügig kommen. "Schnell, noch diese Woche", sagte der Grünen-Politiker am Sonntagabend im ZDF. Das dann fünfte Sanktionspaket könne Maßnahmen umfassen "in der ganzen Bandbreite von persönlichen Sanktionen gegen weitere Menschen aus dem Putin-Regime über technische Güter; den Finanzmarkt werden wir uns auch noch einmal anschauen".

    Deutschland warte mit der Abkoppelung von der Energieversorgung aus Russland auch nicht, sondern sei in den letzten vier Wochen "ein gutes Stück vorangekommen". "Die nächsten Schritte werden sein, das russische Eigentum an der (deutschen Energie-)Infrastruktur - Gazprom oder Rosneft - nicht der russischen Willkür auszusetzen", sagte er. "Wir schaden damit dem russischen Regime, genau wie es gefordert wird. Nur gehen wir so vor, dass erst die abgewogenen Schritte erfolgen und dann, dass weniger Gas, dass weniger Öl kommt. Und das scheint mir auch angemessen."

    19.52 Uhr: Botschafter Melnyk nennt deutsche Russlandpolitik eine "Katastrophe"

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat erneut eine Aufarbeitung der deutschen Russlandpolitik gefordert. "Wenn diese außenpolitische Katastrophe der Bundesrepublik nicht aufgearbeitet wird, dann läuft man Gefahr, dass sich etwas Ähnliches wiederholt und dass man sich wieder in eine Abhängigkeit begibt", sagte Melnyk im Interview der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" am Sonntagabend.

    Zudem äußerte sich der Diplomat zu einem geplanten Treffen mit Bundespräsident Steinmeier nächste Woche. Bereits am ersten Kriegstag habe er ein Gespräch mit Steinmeier angefragt. "Es gab keine Antwort" - eingeladen habe ihn nun sein außenpolitischer Berater. "Natürlich werde ich nächste Woche kommen, um Gespräche zu führen."

    19.45 Uhr: UN-Chef Guterres "zutiefst geschockt" von Gräueltaten in Butscha

    UN-Generalsekretär António Guterres hat sich "zutiefst geschockt" geäußert über Gräueltaten an Bewohnern der ukrainischen Stadt Butscha. "Es ist essenziell, dass eine unabhängige Untersuchung zu effektiver Rechenschaft führt", sagte der UN-Chef am Sonntag in New York laut Mitteilung. Nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt hatten Aufnahmen von Leichen auf den Straßen von Butscha international für Entsetzen gesorgt.

    Die Ukraine hat in der Region rund um die Hauptstadt Kiew die Leichen von insgesamt 410 Bewohnern geborgen, wie die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntagabend auf Facebook schrieb. Gerichtsmediziner und andere Spezialisten seien im Einsatz, um die Leichen zu untersuchen und Ermittlungen aufzunehmen. Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich, die die kleine Stadt bis vor kurzem besetzt hatten. Moskau bestreitet das.

    18.58 Uhr: Bekannter litauischer Dokumentarfilmer in der Ukraine getötet

    Der bekannte litauische Dokumentarfilmer Mantas Kvedaravicius ist in der Ukraine getötet worden. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda erklärte: "Wir haben einen Schöpfer verloren, der in der Ukraine arbeitete und vom Aggressor Russland attackiert wurde." Berichten zufolge starb der 45-jährige Kvedaravicius in der umkämpften Hafenstadt Mariupol, während er an einer Dokumentation arbeitete. Die Umstände seines Todes konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. Kvedaravicius war bekannt für seine Dokumentationen über militärische Konflikte in Tschetschenien und der Ukraine. Sein Film "Mariupolis" hatte im Jahr 2016 bei der Berlinale Premiere gefeiert.

    18.53 Uhr: Ukraine berichtet von mehr als einer halben Million Rückkehrern

    Mehr als 500.000 Menschen sind in die Ukraine zurückgekehrt, seitdem Russland das Nachbarland angegriffen hat. In der vergangenen Woche hätten 144.000 Menschen die Ukraine verlassen und 88.000 seien eingereist, teilte das ukrainische Innenministerium unter Berufung auf die nationalen Grenzbehörden mit. "Insgesamt sind rund 537.000 unserer Landsleute in die Ukraine zurückgekommen", erklärte das Ministerium.

    Nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) flohen seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar bislang 4.176.401 Ukrainerinnen und Ukrainer aus ihrer Heimat. Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge flohen aus der Ukraine auch 205.500 Nicht-Ukrainer. Insgesamt wurden mehr als zehn Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben, das ist mehr als ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung.

    18.45 Uhr: Scholz spricht sich für neue Strafmaßnahmen gegen Russland aus

    Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt wegen der in Butscha aufgefundenen toten Zivilisten weitere Sanktionen an. "Die Ermordung von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen", erklärte Scholz am Sonntagabend in Berlin. "Diese Verbrechen der russischen Streitkräfte müssen wir schonungslos aufklären."

    Die Täter und die Auftraggeber der "Gräueltaten" müssten "zur Rechenschaft gezogen werden", sagte Scholz. "Wir werden im Kreis der Verbündeten in den nächsten Tagen weitere Maßnahmen beschließen. Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Unterstützer "werden die Folgen spüren, und wir werden der Ukraine weiterhin Waffen zur Verfügung stellen, damit sie sich gegen die russische Invasion verteidigen kann", betonte der Kanzler.

    18.42 Uhr: Johnson wirft Putin Kriegsverbrechen vor

    Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Gräueltaten an der ukrainischen Zivilbevölkerung scharf verurteilt. "Russlands verabscheuenswürdige Angriffe auf unschuldige Zivilisten in Irpin und Butscha sind weitere Beweise dafür, dass (der russische Präsident Wladimir) Putin und seine Armee in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen", sagte Johnson einer Mitteilung zufolge. Der britische Premier versprach, "alles in meiner Macht zu tun, um Putins Kriegsmaschinerie auszuhungern". London werde sowohl die Sanktionen gegen Moskau verschärfen als auch die Waffenlieferungen und die humanitäre Hilfe für die Ukraine erhöhen, fügte Johnson hinzu.

    18.33 Uhr: Slowakei will Bezahlung von Gasimporten mit Rubel nicht ausschließen

    Der slowakische Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef Richard Sulik will notfalls lieber russische Zahlungsbedingungen für Gasimporte akzeptieren als die eigene Wirtschaft zu schädigen. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sagte er: "Das Gas darf nicht abgedreht werden. Deshalb sage ich, auch wenn das manchen als zu pragmatische Position erscheinen mag: Wenn die Bedingung ist, in Rubel zu bezahlen, dann zahlen wir in Rubel." Die slowakische Industrie könne nicht völlig auf das russische Gas verzichten, erklärte Sulik. Die Forderung Russlands, Gasimporte in Rubel zu bezahlen, verurteilte Sulik als Verletzung bestehender Verträge. Er gab jedoch zu bedenken, dass die Slowakei derzeit 85 Prozent ihres Gasbedarfs aus Russland beziehe.

    18.19 Uhr: 410 tote Zivilisten in zurückeroberter Region Kiew gefunden

    Nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Großraum Kiew sind mehr als 400 tote Zivilisten in dem Gebiet gefunden worden. Die Leichen von 410 Zivilisten seien aus "den befreiten Gebieten in der Region Kiew in Sicherheit gebracht" worden, sagte die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa im ukrainischen Fernsehen. Experten hätten bereits 140 Tote gerichtsmedizinisch untersucht. Es seien viele Verbrechen begangen worden und würden noch immer begangen, sagt sie.

    17.39 Uhr: Italiens Regierungschef Draghi erschüttert über "Massaker von Butscha"

    Italiens Ministerpräsident Mario Draghi hat sich erschüttert geäußert über die Berichte von Gräueltaten russischer Soldaten an Zivilisten im ukrainischen Butscha und Konsequenzen für Russland gefordert. "Die Bilder der Verbrechen aus Butscha und anderen vom ukrainischen Heer befreiten Gebieten sind erschütternd", sagte der Regierungschef in Rom. "Die Grausamkeit der Massaker an hilflosen Zivilisten ist furchtbar und unerträglich." Italien verurteile entschieden "diesen Horror" und spreche den Ukrainern seine Nähe und Solidarität aus.

    17.10 Uhr: Russen melden wieder Explosion in Dorf nahe Belgorod

    Nach einem Angriff auf ein Öllager nahe der russischen Stadt Belgorod vor wenigen Tagen soll es in dem Gebiet an der ukrainischen Grenze erneut zu einer Explosion gekommen sein. "Es gab einen Knall, Trümmer fielen auf den Boden", schrieb der Verwaltungschef des Stadtbezirks Jakowlewski, Oleg Medwedew, im Nachrichtenkanal Telegram. Es habe keine Verletzten gegeben. Der Verwaltungschef machte keine Angaben zu den Hintergründen des Vorfalls in dem Dorf Tomarowk. Die Trümmerteile würden untersucht und abtransportiert. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

    17.05 Uhr: Macron will Russland wegen Vorfälle in Butscha zur Verantwortung ziehen

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will nach der Entdeckung zahlreicher getöteter Zivilisten in der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew Russland zur Verantwortung ziehen. Die Bilder aus der Stadt Butscha mit "Hunderten feige ermordeter Zivilisten auf den Straßen" seien unerträglich, schrieb der Staatschef auf Twitter. "Die russischen Behörden müssen sich für diese Verbrechen verantworten."

    17.02 Uhr: Russland dementiert laut RIA-Angaben Massenmord an Zivilisten in Butscha

    Das russische Verteidigungsministerium dementiert einem Agenturbericht zufolge einen Massenmord an Zivilisten in Butscha. Jegliches von der Ukraine veröffentlichte Bild- und Filmmaterial in diesem Zusammenhang stelle eine Provokation dar, berichtet RIA unter Berufung auf das Ministerium. Alle russischen Einheiten hätten Butscha am 30. März verlassen, meldete Interfax.

    16.56 Uhr: Selenskyj bezeichnet russische Attacken in Ukraine als Genozid

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit Blick auf die russischen Angriffe auf sein Land von einem Genozid gesprochen. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS erklärte er, die Angriffe kämen einem Völkermord gleich. Es gebe in der Ukraine mehr als 100 Nationalitäten, "es geht hier um die Zerstörung und Ausrottung all dieser Nationalitäten. Wir sind Bürger der Ukraine und wollen uns nicht der Politik der Russischen Föderation unterwerfen", erklärte er. In einem Ausschnitt des Interviews der Sendung "Face the Nation", der vor der Ausstrahlung veröffentlicht wurde, sagt Selenskyj: "Das ist der Grund, warum wir zerstört und ausgerottet werden. Und dies passiert im Europa des 21. Jahrhunderts. Das ist also die Folter der ganzen Nation."

    16.44 Uhr: Lambrecht deutet Stopp russischer Energieimporte an

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat angesichts der Berichte über zahlreiche Leichen im ukrainischen Ort Butscha einen Stopp russischer Gaslieferungen ins Gespräch gebracht. "Es muss eine Reaktion geben. Solche Verbrechen dürfen nicht unbeantwortet bleiben", sagte sie laut Vorabmeldung in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

    Im Kreise der EU-Minister müsse ein Stopp der Gaslieferungen "miteinander besprochen werden", sagte sie auf eine entsprechende Frage. "Das war unsere Stärke, dass nicht einzelne Länder vorgeprescht sind, sondern dass man miteinander abgestimmt hat, was ist durchhaltbar", sagte Lambrecht weiter. "Genauso muss es jetzt auch in den nächsten Stunden erfolgen."

    16.20 Uhr: Zurückweichen russischer Truppen bei Kiew laut Nato kein Rückzug

    Bei dem Zurückweichen russischer Truppen bei Kiew handelt es sich Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge nicht um einen echten Rückzug. Es sei eher eine Neupositionierung, der weitere Angriffe folgen könnten. Der Krieg müsse enden, sagt Stoltenberg bei CNN. Es liege in der Verantwortung von Russlands Präsident Wladimir Putin, dies zu tun.

    Über den Tod zahlreicher Menschen in der Kiewer Vorstadt Butscha zeigte sich Stoltenberg schockiert. "Es ist eine Brutalität gegen Zivilisten, wie wir sie in Europa seit Jahrzehnten nicht gesehen haben", so der Generalsekretär. "Es ist entsetzlich und absolut inakzeptabel, dass Zivilisten angegriffen und getötet werden." Das unterstreiche die Notwendigkeit, dass der Krieg beendet werde und die Verantwortlichen für Gräueltaten zur Verantwortung gezogen würden.

    16.17 Uhr: Ukraine bestätigt russischen Abzug aus Norden des Landes

    Die russischen Streitkräfte haben ihren Rückzug aus dem Norden der Ukraine nach Angaben des ukrainischen Militärs abgeschlossen. Der Generalstab der ukrainischen Armee erklärte, russische Einheiten hätten sich aus Gebieten im Norden des Landes in das benachbarte Belarus zurückgezogen, das als Stützpunkt für die russische Invasion in die Ukraine diente.

    Das ukrainische Militär erklärte, seine Luftlandetruppen hätten die volle Kontrolle über die Stadt Pripjat unweit des stillgelegten Atomkraftwerks Tschernobyl übernommen sowie über den Grenzabschnitt zu Belarus. Das Verteidigungsministerium twitterte ein Bild eines ukrainischen Soldaten, der die Flagge des Landes aufstellte. Im Hintergrund war das im Jahr 1986 havarierte Atomkraftwerk zu sehen.

    16.10 Uhr: Klingbeil für baldigen wirtschaftlichen Bruch mit Russland

    Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat für einen raschen wirtschaftlichen Bruch mit Russland geworben. "Der politische Bruch mit Wladimir Putin und seinem Regime, der ist schon längst da", sagte Klingbeil am Rande einer Vorstandsklausur in Berlin. Jetzt müsse auch der ökonomische Bruch "sehr schnell kommen". "Jetzt geht es darum, unsere Unabhängigkeit von Gas, Kohle und Öl aus Russland schnell und konsequent zu erreichen." Das werde Putins Regime nachhaltig finanziellen und ökonomischen Schaden zufügen.

    Klingbeil warf dem russischen Präsidenten eine "verbrecherische Kriegsführung" vor. Die Bilder aus dem Kiewer Vorort Butscha, wo zahlreiche Leichen entdeckt wurden, seien schockierend. "Die Verantwortlichen dafür müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

    15.53 Uhr: US-Außenminister entsetzt über Bilder aus Butscha

    US-Außenminister Antony Blinken hat sich entsetzt über die Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew geäußert. "Man kann nicht anders, als diese Bilder als einen Schlag in die Magengrube zu sehen", sagte Blinken dem Sender CNN. Der Minister verwies darauf, dass die US-Regierung bereits im vergangenen Monat zu dem Schluss gekommen sei, dass russische Truppen in der Ukraine Kriegsverbrechen begingen. "Das ist die Realität, die sich jeden Tag abspielt, solange Russlands Brutalität gegen die Ukraine anhält. Deshalb muss es ein Ende haben."

    14.49 Uhr: Deutliche Worte von Selenskyj zur Orban und Wahl in Ungarn

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen großen Teil seiner nächtlichen Videoansprache dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban gewidmet. Diesem warf er vor, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu unterstützen, während in Ungarn heute gewählt wurde. Selenskyj stellte Orban als Regierungschef ohne Kontakt zum Rest Europas dar, das sich zusammengeschlossen hat, um Putin zu verurteilen, Sanktionen gegen Russland zu unterstützen und Hilfen - inklusive Waffen - in die Ukraine zu schicken.

    15.27 Uhr: Scholz fordert Aufklärung von "Verbrechen des russischen Militärs" in Butscha

    Nach den Berichten über zahlreiche Leichen sowie Massengräber im ukrainischen Ort Butscha hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Aufklärung von "Verbrechen des russischen Militärs" verlangt. Internationale Organisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz Zugang müssten Zugang zu diesen Gebieten erhalten, um Gräueltaten unabhängig zu dokumentieren. "Die Täter und ihre Auftraggeber müssen konsequent zur Rechenschaft gezogen werden", so Scholz. "Ich fordere Russland auf, endlich in einen Waffenstillstand einzuwilligen und die Kampfhandlungen einzustellen. Es ist ein furchtbarer, ein sinnloser und ein durch nichts zu rechtfertigender Krieg, der viel Leid erzeugt und niemandem nutzt. Er muss aufhören."

    15.23 Uhr: Frankreich verurteilt Verstöße russischer Soldaten

    Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian hat die "massiven Verstöße" russischer Truppen in der Ukraine verurteilt. Diese könnten als Kriegsverbrechen bezeichnet werden, teilte er mit. Frankreich werde mit der Ukraine und dem Internationalen Strafgerichtshof zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, so Le Drian.

    14.41 Uhr: Offenbar elf ukrainische Bürgermeister von russischen Streitkräften entführt

    Nach Angaben aus Kiew sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine elf Bürgermeister entführt worden. Amtsträger aus Gemeinden in den Regionen Kiew, Cherson, Charkiw, Saporischschja, Mykolajiw und Donezk befänden sich in russischer "Gefangenschaft", erklärte die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. Die Bürgermeisterin von Motyschyn bei Kiew, Olga Suchenko, sowie deren Mann seien von russischen Soldaten festgenommen und dann getötet worden. Die ukrainische Staatsanwaltschaft hatte die Entführung von Suchenko und ihrem Mann vor einer Woche bekanntgegeben.

    14.37 Uhr: Baerbock fordert Verfolgung von Kriegsverbrechen

    Außenministerin Annalena Baerbock hat sich für eine strafrechtliche Verfolgung von russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine ausgesprochen. "Die Bilder aus Butscha sind unerträglich", schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter zu Berichten über Gräueltaten in der Vorortgemeinde Butscha bei Kiew. "Putins hemmungslose Gewalt löscht unschuldige Familien aus und kennt keine Grenzen."

    Baerbock fügte hinzu: "Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden." Die Ministerin kündigte zudem eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland an. Sie sagte der Ukraine auch zu, sie "noch stärker bei ihrer Verteidigung (zu) unterstützen".

    14.35 Uhr: Ukrainischer Außenminister fordert neue Strafmaßnahmen gegen Moskau

    Nach Bekanntwerden von Gräueltaten in der Stadt Butscha bei Kiew hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba härtere Sanktionen der G7-Staaten gegen Russland gefordert. "Das Massaker von Butscha war vorsätzlich. Die Russen zielen darauf ab, so viele Ukrainer wie möglich auszulöschen", schrieb Kuleba auf Twitter. "Wir müssen sie aufhalten und rausschmeißen."

    Dem britischen Sender Times Radio sagte Kuleba, es habe sich bei den Getöteten weder um Guerilla-Kämpfer noch um Menschen gehandelt, die den Russen Widerstand geleistet hätten. Sie seien aus Ärger und reiner Mordlust getötet worden. Er fügte hinzu: "Russland ist schlimmer als der IS, Punkt."

    Kuleba kündigte an, sich dafür einzusetzen, dass die Verantwortlichen für Gräueltaten in seinem Land zur Verantwortung gezogen würden. Dazu gehöre auch der russische Außenminister Sergej Lawrow, den er als "einen der Architekten der russischen Aggression gegen die Ukraine" bezeichnete. Konkret forderte Kuleba von den sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächten ein Öl-, Gas- und Kohle-Embargo gegen Russland, einen Ausschluss aller russischen Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift sowie eine Schließung aller Häfen für russische Schiffe und Waren.

    14.32 Uhr: Kreml kritisiert Sanktionen des Westens

    Nach Ansicht des Kremls hat der Westen mit der Verhängung der Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin bewiesen, dass er seinen Sinn für Vernunft aufgegeben hat. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in einer Fernsehansprache, die Sanktionen gegen Putin gingen "über den Rand der Vernunft hinaus" und zeigten, dass der Westen "zu allen Dummheiten fähig" sei. Ein Treffen von Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei "hypothetisch möglich", sobald die Unterhändler beider Länder einen Entwurf für ein zu erörterndes Abkommen vorbereitet hätten.

    14.29 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell wirft Russland Gräueltaten in Ukraine vor

    Die EU wirft der russischen Armee in der Region um Kiew Gräueltaten vor. Die Europäische Union unterstütze die Ukraine bei der Dokumentation von Kriegsverbrechen, twittert der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Er sei schockiert. Alle Fälle müssten vor den Internationalen Gerichtshof gebracht werden.

    14.21 Uhr: Human Rights Watch wirft Russland Kriegsverbrechen vor

    Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat der russischen Armee in der Ukraine Kriegsverbrechen wie Hinrichtungen und Plünderungen vorgeworfen. In einem Bericht, der in Warschau veröffentlicht wurde, werden Fälle in der Umgebung der Städte Kiew, Charkiw und Tschernihiw genannt. Grundlage dafür ist nach Angaben der Menschenrechtler die Befragung von zehn Augenzeugen, Opfern und Bewohnern. "Die von uns dokumentierten Fälle stellen unsägliche bewusste Akte der Grausamkeit und Gewalt an der ukrainischen Zivilbevölkerung dar", erklärte der Europa-Direktor von HRW, Hugh Williamson. "Vergewaltigung, Mord und andere gewaltsame Akte gegen Menschen in der Gewalt russischer Truppen sollten als Kriegsverbrechen untersucht werden."

    14.14 Uhr: Russische Raketen auf Treibstofflager bei Odessa gefeuert

    Russland hat nach eigenen Angaben Ziele nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer angegriffen. Von Schiffen und Flugzeugen aus seien Raketen auf eine Ölraffinerie und drei Treibstofflager abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Stadtrat der Metropole mit etwa einer Million Einwohnern hatte zuvor schon von Bränden im Stadtgebiet berichtet. Später berichtete auch der Bürgermeister der rund 130 Kilometer südöstlich gelegenen Stadt Mykolajiw, Olexander Senkewytsch, von mehreren Raketenangriffen. Nähere Angaben gab es zunächst nicht.

    14.10 Uhr: Präsidentenberater sieht Beweise für Gräueltaten in der Ukraine

    Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch haben die Behörden Beweise für schwere Kriegsverbrechen der russischen Truppen in den Außenbezirken von Kiew gefunden. In den Straßen der Kiewer Vororte Irpin, Butscha und Hostomel seien nach dem Abzug der russischen Truppen zahlreiche getötete Zivilisten gefunden worden, sagte er. Er verglich die Schauplätze mit "einem Horrorfilm".

    Manchen Opfern sei in den Kopf geschossen worden und ihre Hände seien gefesselt gewesen, und einige der Leichen wiesen Folterspuren auf. Er beschuldigte die russischen Truppen, die Frauen vergewaltigt und versucht zu haben, ihre Leichen zu verbrennen. Die ukrainischen Behörden würden die mutmaßlichen Kriegsverbrechen untersuchen und die Täter aufspüren, sagte Arestowytsch.

    13.56 Uhr: Habeck für härtere Sanktionen gegen Russland

    Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach der Entdeckung zahlreicher getöteter Zivilisten in der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew härtere Sanktionen gegen Russland verlangt. "Dieses furchtbare Kriegsverbrechen kann nicht unbeantwortet bleiben", sagte der Vizekanzler der "Bild"-Zeitung. "Ich halte eine Verschärfung der Sanktionen für angezeigt. Das bereiten wir mit unseren Partnern in der EU vor."

    13.45 Uhr: Steinmeier wirft Russland Kriegsverbrechen vor

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Russland schwere Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen. "Die von Russland verübten Kriegsverbrechen sind vor den Augen der Welt sichtbar", erklärte Steinmeier in Berlin. "Die Bilder aus Butscha erschüttern mich, sie erschüttern uns zutiefst." In der wochenlang heftig umkämpften Vorstadt im Nordwesten Kiews waren zuvor zahlreiche Leichen entdeckt worden. Etwa 280 Menschen wurden in einem Massengrab beigesetzt.

    Steinmeier betonte: "Die Repräsentanten der Ukraine haben jedes erdenkliche Recht, Russland anzuklagen und Solidarität und Unterstützung ihrer Freunde und Partner einzufordern." Zugleich versicherte der frühere SPD-Außenminister, die Solidarität und Unterstützung aus Deutschland müsse und werde weitergehen.

    13.30 Uhr: Grünen-Politiker Hofreiter fordert Energie-Embargo gegen Russland

    Der grüne Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Europa-Ausschuss im Bundestag, Anton Hofreiter, fordert ein Energie-Embargo gegenüber Russland und übt Kritik an der Geschwindigkeit der Waffenlieferungen für die Ukraine. „Mir geht das im Verteidigungsministerium alles zu langsam“, so Hofreiter wörtlich beim Sonntags-Stammtisch im BR Fernsehen. Auch forderte Hofreiter ein Energie-Embargo gegenüber Russland. Man müsse Putin, wenn auch unter nicht unerheblichen Opfern, von den Geldflüssen abschneiden. Hier müsse man vor allem die Erdöl-Lieferungen in den Blick nehmen, denn damit verdiene der russische Staat am meisten. Das Erdöl sei die „Cash Cow“, sagte Hofreiter. Angesprochen auf die deutsche Staatsverschuldung, die mit einem solchen Rettungspaket steigen würde, zeigte sich Hofreiter optimistisch. Vor Corona habe Deutschland eine Staatsverschuldung von unter 60 Prozent gehabt, jetzt liege man bei knapp über 70 und man könne sich als Deutschland auch eine Staatsverschuldung von 80 Prozent leisten. Japan habe zum Beispiel eine Staatsverschuldung von 240 Prozent. Zusammenfassend sagte Hofreiter: „Man sollte bei all diesen schwierigen Abwägungen bedenken: Es findet gerade ein extrem brutaler Eroberungskrieg in Europa statt und deshalb komme ich zu der Abwägung: Wir können sowas, was wir zu Beginn der Corona-Pandemie geleistet haben für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze, ein zweites Mal leisten. Ich finde, das ist ein mindestens genauso guter Grund.“

    13.20 Uhr: Interfax - Russland hofft auf Friedensvereinbarung

    Russland äußert einem Agenturbericht zufolge die Hoffnung, dass die Regierungen in Moskau und Kiew am Ende von Verhandlungen eine irgendwie geartete Friedensvereinbarung unterzeichnen können. Das berichtet die Agentur Interfax unter Berufung auf das russische Präsidialamt. Russland bekräftigt demzufolge aber auch, dass alle Ziele des "militärischen Sondereinsatzes" in der Ukraine erreicht werden.

    13.05 Uhr: Explosionen im russischen Belgorod zu hören

    Im russischen Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine sind Augenzeugen zufolge Explosionen zu hören gewesen. Die Ursache war zunächst unklar. Vor zwei Tagen sollen russischen Angaben zufolge ukrainische Militärhubschrauber ein Treibstofflage in Belgorod angegriffen haben.

    12.40 Uhr: Angriffe auf Zivilisten müssen als Kriegsverbrechen untersucht werden

    Mutmaßliche Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine müssen der britischen Außenministerin Liz Truss zufolge als Kriegsverbrechen untersucht werden. Großbritannien würde einen solchen Schritt durch den Internationalen Strafgerichtshof unterstützen. "Mit dem erzwungenen Rückzug russischer Truppen gibt es immer mehr Beweise für entsetzliche Taten der Invasoren in Orten wie Irpin oder Butscha", teilt Truss mit. "Willkürliche Angriffe auf unschuldige Zivilisten während der unrechtmäßigen und ungerechtfertigten Invasion Russland in die Ukraine muss als Kriegsverbrechen untersucht werden." Russland dementiert, Zivilsten anzugreifen. Es bezeichnet den Einmarsch in die Ukraine als militärischen Sondereinsatz.

    10.35 Uhr: Griechischer Außenminister will Hilfslieferung nach Odessa begleiten

    Griechenlands Außenminister Nikos Dendias will noch am Sonntag eine Lieferung von Hilfsgütermn nach Odessa begleiten, wie sein Ministerium in Athen mitteilt. Griechenland wolle zudem sein Konsulat in der Hafenstadt wiedereröffnen

    10.20 Uhr: Tanklager bei Odessa zerstört

    Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, Treibstoff-Lager bei der Hafenstadt Odessa seien mit Raketenangriffen zerstört worden. Der Treibstoff diene der Versorgung ukrainischer Truppen im Gebiet der Stadt Mykolaiw. Nach Angaben der Stadtverwaltung in Odessa wurde ein wichtiger Teil der "Infrastruktur" getroffen.

    09.45 Uhr: Deutschland nicht nur bei Gas von Rohstoffgigant Russland abhängig

    Russland ist nicht nur ein wesentlicher Gas-Exporteur für Deutschland, sondern liefert auch wichtige Rohstoffe für die Industrie. Deutschland und der Weltmarkt sind vor allem bei Nickel, Palladium und Chrom abhängig von russischen Exporten, wie aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag vorlag. Dies seien Rohstoffe, die zum Teil schwierig zu ersetzen seien. "Daher sind neue Handelsbeziehungen zu alternativen Exportnationen für diese Rohstoffe essenziell", erklärte das arbeitgebernahe Institut aus Köln. Russland sei ein Rohstoffgigant. Darum sei es wichtig, Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA mit anderen rohstoffreichen und möglichst stabilen Demokratien wie den USA, Kanada und Südafrika weiter voranzutreiben.

    09.25 Uhr: Neuer Anlauf für Evakuierungen aus Mariupol

    Das Rote Kreuz unternimmt nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Regierungschefin Iryna Wereschtschuk einen neuen Versuch zur Evakuierung von Einwohnern aus Mariupol. "Mit sieben Bussen versucht man näher an Mariupol heranzukommen", erklärt sie in einer Video-Botschaft. Die Busse würden vom Internationalem Komitee des Roten Kreuzes begleitet. 17 Busse würden für Evakuierungen aus Mariupol und Berdyansk vorbereitet.

    08.55 Uhr: Russische Regierungspartei will Umsetzung westlicher Sanktionen unter Strafe stellen

    Die Mehrheitspartei im russischen Parlament, Einiges Russland, will die Umsetzung westlicher Sanktionen unter Strafe stellen. Ihr Abgeordneter Andrei Klischas kündigt via Kurznachrichtendienst Telegram an, ein entsprechender Gesetzentwurf solle am Montag in die Duma eingebracht werden. Er lässt offen, wer als Beschuldigter gelten soll und welche Strafen drohen.

    08.40: Uhr: Russischer Unterhändler - Präsidenten-Treffen derzeit nicht möglich

    Die Friedenverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland haben aus russischer Sicht noch keinen Stand erreicht, der ein direktes Treffen der Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin ermöglichen. Das teilt der russische Chef-Unterhändler Wladimir Medinski via Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Ich wiederhole es wieder und wieder: Russlands Haltung zur Krim und zum Donbass bleiben unverändert", schreibt Medinski.

    07.50 Uhr: Landung russischer Kräfte an ukrainischer Küste unwahrscheinlich

    Der britische Geheimdienst berichtet, ein Angriff russischer Truppen über See sei unwahrscheinlich. Die russischen Seestreitkräfte würden sich bei einer Landung einem hohem Risiko aussetzen, da die ukrainische Armee genügend Zeit zur Vorbereitung gehabt habe. Der Geheimdienst warnt vor Minen im Schwarze Meer und im Asowschen Meer. Diese seien wahrscheinlich russischen Ursprungs.

    07.28 Uhr: Wirtschaftswachstum in Europa könnte um 1,5 Punkte zurückgehen

    Der russische Angriffskrieg in der Ukraine könnte nach Einschätzung der OECD zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums in Europa um ein bis anderthalb Prozentpunkte führen. Die Inflation könnte je nach Dauer des Krieges "um zwei bis zweieinhalb Prozentpunkte" steigen, sagte die Chefvolkswirtin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Laurence Boone, der französischen Zeitung "Journal du Dimanche".

    Der "Grad der Unsicherheit" dieser Schätzungen sei zwar hoch, betonte Boone. Dennoch riet sie zu "gründlichen Überlegungen" über die Ernährungs-, Energie- und digitale Sicherheit sowie die Organisation des Handels. Infolge des Krieges würden die Preiserwartungen für Getreide und Düngemittel, die Russland und die Ukraine exportieren, steigen, sagte Boone. Dies könnte "nicht nur die diesjährige Ernte, sondern vielleicht auch die Ernte 2023 beeinträchtigen".

    07.08 Uhr: Ukrainischer Botschafter greift Bundespräsidenten scharf an

    Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs eine zu große Nähe zu Russland vorgeworfen. "Für Steinmeier war und bleibt das Verhältnis zu Russland etwas Fundamentales, ja Heiliges, egal was geschieht, auch der Angriffskrieg spielt da keine große Rolle", sagte Melnyk dem "Tagesspiegel".

    Deutschland habe weiterhin zu viele Eigeninteressen gegenüber Russland, etwa in Bezug auf Gas, Öl und Kohle, sagte der Botschafter. Schuld daran sei auch Steinmeiers Agieren als Kanzleramtschefs und später als Außenminister. "Steinmeier hat seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland geknüpft. Darin sind viele Leute verwickelt, die jetzt in der Ampel das Sagen haben."

    06.55 Uhr: SPD-Innenpolitiker: Prognose zu Flüchtlingsandrang schwierig

    Wie viele Kriegsflüchtlinge in den nächsten Wochen noch nach Deutschland kommen werden, ist nach Einschätzung des SPD-Innenpolitikers Sebastian Hartmann kaum vorherzusagen. "Die Flüchtlingssituation bleibt sehr dynamisch, denn sie ist eng verknüpft mit dem Kriegsgeschehen", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion der Nachrichtenagentur dpa. Prognosen blieben daher weiterhin schwierig. Umso wichtiger sei es deshalb, pragmatisch zu handeln. Aus dem Präsidium des Deutschen Städtetages war vor einigen Tagen zu hören gewesen, die Bundesregierung gehe in ihren Schätzungen aktuell von rund einer Million Flüchtlingen aus.

    06.46 Uhr: Reihe von Explosionen aus Odessa gemeldet

    Aus der strategisch wichtigen ukrainischen Küstenstadt Odessa sind mehrere Explosionen gemeldet worden. Die Detonationen in der Stadt am Schwarzen Meer im Südwesten des Landes waren am frühen Morgen zu hören, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur berichtete. Zudem waren mindestens drei schwarze Rauchsäulen und Flammen vermutlich über einem Industriegebiet zu sehen. Die Metropole ist der größte Hafen der Ukraine und zentral für die Wirtschaft des gesamten Landes.

    Es war nicht sofort klar, ob es sich um Beschuss durch russische Kampfflugzeuge oder um andere Raketen handelte. "Odessa wurde aus der Luft angegriffen", erklärte der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko. "In einigen Gebieten wurden Brände gemeldet. Ein Teil der Raketen wurde von der Luftabwehr abgeschossen. Es wird empfohlen, die Fenster zu schließen".

    06.37 Uhr: Polens Vize-Regierungschef offen für Stationierung von US-Atomwaffen

    Polens Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski ist offen für eine Stationierung amerikanischer Atomwaffen in seinem Land. "Wenn die Amerikaner uns bitten würden, US-Atomwaffen in Polen einzulagern, so wären wir dafür aufgeschlossen. Es würde die Abschreckung gegenüber Moskau deutlich verstärken", sagte der nationalkonservative Politiker der "Welt am Sonntag". Im Moment stelle sich diese Frage nicht, "aber das kann sich bald ändern". Die Initiative müsste von den USA ausgehen, sagte er. Aber grundsätzlich ergebe es Sinn, die nukleare Teilhabe auf die Nato-Ostflanke auszuweiten.

    Auch würde es Polen nach Kaczynskis Worten begrüßen, wenn die Amerikaner künftig ihre Präsenz in Europa wegen der zunehmenden Aggressivität Russlands von derzeit 10: 000 Soldaten auf 150:000 Soldaten erhöhen würden.

    06.20 Uhr: Lindner rechnet mit Wohlstandsverlust in Deutschland

    Bundesfinanzminister Christian Lindner rechnet in Folge des Ukraine-Kriegs mit einem Wohlstandsverlust in Deutschland. "Ich habe ernsthafte Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung. Das Wachstum geht zurück, die Preise steigen", sagt Lindner der Zeitung "Bild am Sonntag". "Der Ukraine-Krieg macht uns alle ärmer, zum Beispiel weil wir mehr für importierte Energie zahlen müssen. Diesen Wohlstandsverlust kann auch der Staat nicht auffangen." Die Regierung werde aber die größten Schocks abfedern.

    06.12 Uhr: Selenskyj erwartet Angriffe im Donbass und im Süden

    Nach dem Abzug russischer Truppen aus der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew rechnet Präsident Wolodymyr Selensky mit russischen Angriffen im Donbass und im Süden des Landes. "Was ist das Ziel der russischen Armee? Sie wollen sowohl den Donbass als auch den Süden der Ukraine erobern", sagte er in einer Videobotschaft. "Und was ist unser Ziel? Wir wollen uns, unsere Freiheit, unser Land und unsere Menschen schützen." Um den russischen Plänen entgegenzuwirken, werde die Abwehr der ukrainischen Streitkräfte in östlicher Richtung verstärkt.

    Die ukrainischen Truppen gestatten dem russischen Militär nach den Worten des Präsidents keinen Rückzug ohne Kampf. "Sie beschießen sie. Sie vernichten jeden, den sie können", sagte Selenskyj.

    06:00 Uhr: Russisches Militär will Fluchtkorridore für Ausländer öffnen

    Das russische Militär hat die Öffnung von Fluchtkorridoren für Ausländer in den Hafenstädten Mariupol und Berdjansk am Asowschen Meer angekündigt. Wie Generalmajor Michail Misinzew nach Angaben der Agentur Tass sagte, könnten Ausländer die schwer umkämpfte Hafenstadt Mariupol in Richtung Berdjansk verlassen.

    Auch die in der besetzten Hafenstadt Berdjansk lebenden ausländischen Staatsbürger dürften das Gebiet verlassen - entweder auf dem Landweg über die Krim oder zu den ukrainischen kontrollierten Gebieten. Bei diesen Ausländern handelt es sich überwiegend um Besatzungsmitglieder von Frachtschiffen, die in den beiden Häfen seit Kriegsbeginn blockiert sind. Die ukrainische Führung wurde aufgefordert, die Sicherheit der Fluchtkorridore zu garantieren.

    05.55 Uhr: Mariupol-Flüchtlinge in Saporischschja eingetroffen

    Insgesamt 765 Einwohnern ist nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidentin in eigenen Fahrzeugen die Flucht aus der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol gelungen. Iryna Wereschtschuk sagte, die Menschen aus Mariupol hätten die rund 230 Kilometer nordwestlich gelegene Stadt Saporischschja erreicht.

    Samstag, 02. April 2022

    22.39 Uhr: Transnistrien bestreitet Mobilisierung von Truppen nahe Ukraine

    Behörden in der abtrünnigen Region Transnistrien in Moldau haben Angaben der Ukraine als "absolut unwahr" zurückgewiesen, wonach in dem Gebiet stationierte russische Truppen Provokationen an der Grenze zur Ukraine planten. Diese vom Generalstab der Ukraine verbreiteten Informationen seien falsch, erklärte das transnistrische Außenministerium. Die Führung habe wiederholt erklärt, dass für die Ukraine keine Bedrohung bestehe. Russland hat schätzungsweise 1.500 Soldaten in Transnistrien stationiert.

    Zuvor hatte der ukrainische Generalstab erklärt, in Transnistrien stationierte russische Truppen bereiteten sich auf "eine Demonstration der Bereitschaft für die Offensive und, möglicherweise, Feindseligkeiten gegen die Ukraine" vor. Das moldauische Außenministerium erklärte, es gebe keine Informationen, die eine Mobilisierung von Truppen in der Region Transnistrien bestätigten. Staatliche Institutionen verfolgten die Sicherheitslage in der Region genau.

    22.00 Uhr: Litauen stellt russische Gasimporte ein

    Litauen hat den Import von Erdgas aus Russland nach eigenen Angaben eingestellt. Das Gasnetz des baltischen EU- und Nato-Landes funktioniere seit Monatsbeginn ohne russische Gasimporte, teilte das Energieministerium in Vilnius mit. Dies werde durch Daten des litauischen Netzbetreibers bestätigt. Daraus gehe demnach hervor, das am 2. April kein Gas über die Verbindungsleitung zwischen Litauen und Belarus importiert wurde.

    "Wir sind das erste EU-Land unter den Lieferländern von Gazprom, das unabhängig von russischen Gaslieferungen ist", wurde Energieminister Dainius Kreivys in der Mitteilung zitiert. Demnach werde der gesamte litauische Gasbedarf nun über das Flüssiggas-Terminal in der Ostsee-Hafenstadt Klaipeda gedeckt.

    21.20 Uhr: Hoffnungen auf Friedensverhandlungen steigen

    Russland lässt nach Angaben der Ukraine durchblicken, das die Zeit reif ist für Verhandlungen auf höchster Ebene zwischen beiden Ländern. Die Agentur Interfax Ukraine zitiert den zum ukrainischen Verhandlungsteam gehörenden David Arachamia mit den Worten, Russland habe angedeutet, dass man bei den Dokumenten für den Entwurf eines Friedensvertrags so weit vorangekommen sei, dass dies direkte Konsultationen der Präsidenten beider Länder erlaube. Russland habe die Position der Ukraine grundsätzlich akzeptiert, mit Ausnahme des Standpunktes zur Krim.

    20.15 Uhr: Verhandlungen mit Ukraine laut Russland "nicht einfach"

    Die Verhandlungen mit der Ukraine sind nach russischen Angaben nicht einfach. Es sei aber wichtig, dass sie fortgesetzt würden, zitiert die Agentur Ria den russischen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Russland habe eine Fortsetzung der Gespräche in Belarus vorgeschlagen, was die Ukraine aber ablehne.

    20.12 Uhr: Explosionen erschüttern ukrainische Stadt Enerhodar

    Eine Reihe von Explosionen hat die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des Kernkraftwerks Saporischschja erschüttert. Die ukrainische Atombehörde Energoatom berichtete über die Attacken bei Telegram. Sowohl die Stadt als auch die Atomanlage - eine der größten Atomeinrichtungen in Europa - befinden sich nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine seit dem 4. März unter russischer Kontrolle.

    Ein von Energoatom bei Telegram veröffentlichter Video-Clip schien laute Detonationen und fliegende Trümmerteile zu zeigen. In einem zweiten Beitrag hieß es, Explosionen und Mörserbeschuss seien in der Umgebung eines Kulturzentrums zu hören gewesen, in dem Anwohner eine Kundgebung zur Unterstützung der Ukraine abhielten.

    Energoatom erklärte, vier Menschen seien verletzt und medizinisch versorgt worden. Die Behörde erklärte zudem, russische Streitkräfte hätten damit begonnen, die Telefon- und Internetkommunikation in Enerhodar zu stören. Dies konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

    20.08 Uhr: Tausende Menschen aus umkämpften Städte evakuiert

    Tausenden Menschen in der Ukraine ist heute nach Angaben der Regierung in Kiew die Flucht aus umkämpften Städten gelungen. 765 Zivilisten hätten mit eigenen Fahrzeugen die Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes verlassen, teilte Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk im Nachrichtenkanal Telegram mit. Fast 500 Zivilisten seien aus der Stadt Berdjansk geflohen. Ziel der Menschen aus beiden Städten sei Saporischschja. Zudem seien in Berdjansk zehn Busse gestartet. Am Sonntag solle die Evakuierung dort fortgesetzt werden, sagte Wereschtschuk.

    Auch aus Städten wie Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im Luhansker Gebiet im Osten des Landes seien Menschen am Samstag gerettet worden. "Wir arbeiten weiter", schrieb die Vize-Regierungschefin.

    19.58 Uhr: Knapp 1.000 Menschen bei Friedens-Demo in Nürnberg

    Knapp 1.000 Menschen haben in Nürnberg am Abend für Frieden und Freiheit in der Ukraine demonstriert. Zur Kundgebung hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Vereinen aufgerufen. Auch Fans des 1. FC Nürnberg beteiligten sich. Sie verkauften gegen eine Spende einen Friedensschal der Vereine 1. FCN und FK Metalist Charkiw. Seit mehr als 30 Jahren ist die ukrainische Stadt Charkiw Partnerstadt von Nürnberg.

    Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) erinnerte in seiner Rede auf dem Kornmarkt in der Innenstadt an die Straße der Menschenrechte, die hier beginnt. Für jeden Artikel der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gibt es dort eine Marmorsäule. Die zwölfte Säule weist in russischer Sprache auf den Schutz des Privatlebens hin. "Dieser Krieg zerstört das gerade auf grausamste Weise", sagte König. Es sei ein gutes Zeichen gelebter Solidarität, dass sich so viele Menschen als allen Bereichen der Zivilgesellschaft an der Demonstration beteiligen würden.

    19.54 Uhr: Kontrolle über Region Kiew offenbar wieder in ukrainischer Hand

    Ukrainische Truppen sind von der Hauptstadt Kiew weiter nach Norden vorgerückt. Sie bezogen Stellungen in der Stadt Butscha, nachdem sie Gebiete von russischen Streitkräften zurückerobert hatten. Nach Angaben der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malyar hätten ukrainische Truppen inzwischen das gesamte Gebiet der Region Kiew wieder unter ihre Kontrolle gebracht. "Irpin, Butscha, Hostomel und die gesamte Region Kiew wurden von den Invasoren befreit", schrieb Malyar auf Facebook. Die Kiewer Vororte waren bei den wochenlangen Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und den russischen Truppen schwer beschädigt worden.

    19.17 Uhr: Fast 300 Tote nach russischem Rückzug aus Kiewer Vorort in Massengräbern beerdigt

    Nach dem Rückzug der russischen Armee aus dem Kiewer Vorort Butscha sind dort nach Behördenangaben fast 300 Menschen in Massengräbern beerdigt worden. Die Straßen der durch die Kämpfe stark zerstörten Kleinstadt seien mit Leichen übersät, sagte Bürgermeister Anatoly Fedoruk der Nachrichtenagentur AFP. 280 Menschen mussten nach seinen Angaben in Massengräbern beigesetzt werden, da die drei städtischen Friedhöfe in Reichweite des russischen Militärs liegen.

    18.51 Uhr: Moskau: Russische Armee greift Militärflugplatz an

    Das russische Militär hat nach eigener Darstellung in der Ukraine einen Militärflugplatz in dem Gebiet Poltawa angegriffen. Dabei seien Kampfhubschrauber und Flugzeuge zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Außerdem seien in der zentral gelegenen Region Depots für Treibstoff und Waffen getroffen worden. In der Nähe der Bahnhöfe in Losowa und Pawlohrad seien zudem gepanzerte Fahrzeuge, Munition und Treibstofftanks zerstört worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Bereits am Donnerstag soll eine russische Iskander-Rakete einen Militärstützpunkt in der Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine getroffen haben. Dabei seien mehr als 100 "Nationalisten und Söldner aus westlichen Ländern" getötet worden, hieß es in dem Lagebericht. Bei Kämpfen in der selbst ernannte Volksrepublik Luhansk seien zudem etwa 30 "ukrainische Nationalisten" getötet worden.

    18.19 Uhr: Herrmann: Mehr als 100.000 Ukrainer in Bayern angekommen

    Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind mehr als 100.000 Schutzsuchende aus dem Kriegsland in Bayern angekommen, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit. Etwa 35.000 Flüchtlinge aus der Ukraine seien demnach in staatlichen und kommunalen Unterkünften untergebracht worden. Zwar seien einige Tausend von den zunächst in Bayern angekommenen Kriegsflüchtlingen in andere Bundesländer oder ins Ausland weitergereist, so Herrmann. "Es bestätigt sich aber, dass rund ein Drittel der Geflüchteten aus der Ukraine, die in Bayern ankommen, eine staatliche oder kommunale Unterkunft aufsuchen."

    Ein Drittel der Geflüchteten sei zudem bei Bekannten oder Verwandten untergekommen oder hätte sich eine private Unterkunft gesucht. Herrmann: "Das geht nach der Zahl der im Ausländerzentralregister erfassten Geflüchteten hervor. Danach sind rund 74.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Bayern im Ausländerzentralregister erfasst."

    18.08 Uhr: Militärchef in Westukraine: Tausende kehren aus dem Ausland zurück

    Trotz des Kriegs kehren laut Armeeangaben Tausende Ukrainer aus dem Ausland zurück in ihre Heimat. Allein in dem Gebiet der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) hätten innerhalb von 24 Stunden 19.000 Menschen die Grenze überquert, schrieb der örtliche Militärchef Maxim Kosyzkyj bei Facebook. Damit seien mehr Ukrainer eingereist als ausgereist (14.000). Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar seien 556.000 Menschen wieder eingereist, berichtete Kosyzkyj weiter.

    17.51 Uhr: Selenskyj wirft russischen Truppen Verminung vor

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft russischen Truppen vor, Minen zu hinterlassen. Im Norden der Ukraine zögen sich die russischen Soldaten zurück, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. "Langsam, aber bemerkbar." Teilweise würden sie durch Kämpfe verdrängt, teilweise täten sie das aus eigenen Stücken. "Sie verminen dieses Territorium. Häuser werden vermint, Ausrüstung wird vermint, sogar Leichen", sagte Selenskyj, ohne Beweise vorzulegen. Das russische Verteidigungsministerium reagierte auf Anfragen nach einer Stellungnahme zunächst nicht. Selenskyj zufolge wird alles unternommen, um die Gegenden wieder sicher zu machen. Geflüchteten Anwohnern riet er aber, sich noch fernzuhalten.

    17.45 Uhr: Mindestens 20 Leichen in Kiewer Vorort entdeckt

    Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus dem Kiewer Vorort Butscha sind dort mindestens 20 Leichen entdeckt worden. Die Todesopfer, die zivile Kleidung trugen, wurden in einer einzigen Straße gefunden, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Einem der Männer waren die Hände gefesselt. Eine andere Leiche wies offenbar eine große Kopfwunde auf.

    Die leblosen Körper der Männer lagen über mehrere hundert Meter verstreut auf einer Straße in einem Wohngebiet in dem nordwestlich der Hauptstadt gelegenen Vorort. Zwei Leichen lagen neben Fahrrädern, eine andere neben einem verlassenen Auto. Die russischen Truppen hatten sich in den vergangenen Tagen aus mehreren Städten in der Nähe von Kiew zurückgezogen, nachdem ihr Versuch, die Hauptstadt einzukesseln, gescheitert war. Die Ukraine erklärte, Butscha sei "befreit" worden.

    17.32 Uhr: Präsidentenberater befürchtet zweites Mariupol

    Das russische Militär konzentriert seine Angriffe nach ukrainischen Angaben auf die östlich gelegenen Gebiete der Ukraine. Es gebe Luftangriffe auf die Städte Mariupol, Charkiw und Tschernihiw, sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch im ukrainischen Fernsehen. Neben der Rüstungsindustrie seien auch Wohngebiete betroffen. Russland bestreitet, zivile Ziele anzugreifen.

    Der "Feind" versuche, Tschernihiw in ein zweites Mariupol zu verwandeln, meinte Arestowytsch. Tschernihiw sei aber noch über den Landweg zu erreichen. "Die Einwohner können die Stadt verlassen." Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet weiterhin schwere Kämpfe in der Ostukraine.

    Dagegen seien im Norden und Nordosten russische Soldaten in Richtung Staatsgrenze gedrängt worden, sagte Arestowytsch. Ukrainische Truppen hätten rund um Kiew mehr als 30 Dörfer zurückerobert.

    17.11 Uhr: Fast 180 Festnahmen in Russland bei Protesten gegen Ukraine-Krieg

    Bei landesweiten Protesten gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten fast 180 Menschen festgenommen worden. Bis zum Nachmittag habe es mindestens 178 Festnahmen in 15 Städten gegeben, teilte die Nichtregierungsorganisation OVD-Info mit.

    Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP in Moskau beobachtete, wie mehr als 20 Menschen in einem Park nahe dem Kreml abgeführt wurden. Die Polizei nahm Menschen in Gewahrsam, die auf Parkbänken saßen oder einfach nur herumstanden, ohne die Gründe für die Festnahme zu erläutern. Eine Frau rief bei ihrer Festnahme mehrmals "Nein zum Krieg in der Ukraine".

    Auch in St. Petersburg wurden rund 25 Menschen festgenommen - wobei unklar war, wie viele von ihnen tatsächlich protestieren wollten. Aktivisten hatten in rund 30 russischen Städten zu "Sitzstreiks" gegen Russlands Militäreinsatz in der Ukraine aufgerufen.

    16.56 Uhr: Carla Del Ponte fordert Haftbefehl gegen Putin

    Die frühere Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in Den Haag, Carla Del Ponte, hat einen internationalen Haftbefehl gegen Russlands Präsident Wladimir Putin gefordert. "Putin ist ein Kriegsverbrecher", sagte Carla Del Ponte der schweizerischen Zeitung "Le Temps". In der Ukraine würden eindeutig Kriegsverbrechen verübt, so Del Ponte. Die Ex-Chefanklägerin des ICC verwies auf Attacken auf Zivilisten, die Zerstörung von Privatgebäuden und ganzen Städten. "Das sind alles Kriegsverbrechen, denn es wurde ganz offensichtlich nicht auf militärische Objekte gezielt."

    16.42 Uhr: Angriff auf Öllager - Russland spricht von Terroranschlag

    Nach dem Angriff auf ein Öllager nahe der russischen Stadt Belgorod durch bewaffnete Hubschrauber hat Russland ein Strafverfahren wegen eines Terroranschlags gegen das ukrainische Militär eingeleitet. Die nationale russische Ermittlungsbehörde teilte mit, zwei ukrainische Kampfhubschrauber seien am Freitag illegal in den russischdien Luftraum eingedrungen und hätten mindestens vier Luftschläge gegen den Kraftstoffkomplex nahe Belgorod verübt.

    Tote oder Verletzte gab es nach Behördenangaben bei dem Zwischenfall nicht. Die russische Behörde spricht von einem Terroranschlag. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew, Olexander Motusjanyk, bestätigte nicht, dass es sich um einen ukrainischen Angriff gehandelt habe.

    16.25 Uhr: Papst fordert "umfassende, gemeinsame" Antworten auf Migration

    Papst Franziskus hat einen Appell an die internationale Gemeinschaft gerichtet, entschlossen auf Fluchtbewegungen in aller Welt zu reagieren. "Die Ausweitung der Notsituation der Migration - man denke nur an die Flüchtlinge aus der gepeinigten Ukraine - verlangt nach umfassenden, gemeinsamen Antworten", sagte er. Ohne den russischen Staatschef Wladimir Putin beim Namen zu nennen, kritisierte der Pontifex den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf.

    "Und während wieder einmal einige wenige Mächtige, die leider in den anachronistischen Forderungen nationalistischer Interessen gefangen sind, Konflikte provozieren und schüren, verspüren die einfachen Menschen das Bedürfnis, eine Zukunft zu gestalten, die entweder gemeinsam sein wird oder gar nicht sein wird", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einem Besuch in Malta..

    16.03 Uhr: Rotes Kreuz erneut auf dem Weg nach Mariupol

    Neun Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz haben einen neuen Versuch gestartet, in die umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol zu gelangen. Die Organisation teilte mit, das Team mit drei Fahrzeugen sei auf dem Weg, um dabei zu helfen, die sichere Flucht von Zivilisten zu erleichtern. Am Freitag war es dem Roten Kreuz nicht gelungen, nach Mariupol zu gelangen.

    Die Präsenz des Roten Kreuzes bedeutet nach Angaben der Organisation eine humanitäre Kennzeichnung der geplanten Bewegung von Menschen und zusätzlichen Schutz. Alle Seiten würden an den zivilen, humanitären Charakter des Einsatzes erinnert.

    15.48 Uhr: Wladimir Klitschko bedankt sich bei Deutschland

    Der Profi-Boxer Wladimir Klitschko hat sich bei Deutschland bedankt. "Die Unterstützung, die Deutschland der Ukraine gewährt, ist bemerkenswert. Sei es materielle Hilfe, sei es die Bereitstellung von lebenswichtigen Gütern oder Waffen", sagte der Bruder des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, in einem Video bei Twitter, das er vor dem Reichstag in Berlin aufgenommen hatte.

    "Deutschland und die Ukraine sind vereint wie nie zuvor, weil sie gemeinsam das Völkerrecht und den zentralen Wert der Freiheit verteidigen." Die Unterstützung und das Engagement Deutschlands werde er nie vergessen. "Danke liebes deutsches Bruderland, Danke", sagte er.

    15.27 Uhr: Busse sollen am Sonntag 500 Menschen aus Mariupol bringen

    Zur Rettung von Zivilisten aus der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine sollen am Sonntag mehrere Busse eingesetzt werden. Wie eine Bürgerinitiative mitteilte, sollen zehn größere Busse etwa 500 Menschen in die nordwestlich gelegene Stadt Saporischschja bringen. Nach Schätzungen halten sich noch etwa 100.000 Menschen in der umkämpften und schon schwer beschädigten Großstadt auf.

    15.18 Uhr: Weiterer Journalist in der Ukraine getötet

    In der Ukraine ist ein weiterer Journalist getötet worden. Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte in Kiew, dass der seit Mitte März vermisste Dokumentarfilmer und Fotograf Max Lewin in einem Dorf nahe der Hauptstadt tot aufgefunden wurde. Nach ersten Erkenntnissen sei der Ukrainer von russischen Soldaten erschossen worden. Es werde aber noch ermittelt.

    Nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen ist Lewin der sechste Journalist, der seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar getötet wurde. Er sei unbewaffnet gewesen und habe eine Jacke mit der Aufschrift "Presse" getragen.

    15.05 Uhr: Präsidentenberater: Große Gefechte im Osten und Süden zu erwarten

    Im Osten und Süden der Ukraine drohen nach Einschätzung des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch schwere Kämpfe. Ukrainische Truppen hätten rund um Kiew mehr als 30 Ortschaften zurückerobert und hielten den russischen Truppen im Osten stand. "Wir dürfen uns keine Illusionen machen", sagt er im ukrainischen Fernsehen. "Es stehen im Süden, um Mariupol und im Osten noch schwere Gefechte bevor."

    14.58 Uhr: Mehr Tote nach russischem Angriff auf Verwaltungsgebäude in Mykolajiw

    Nach einem russischen Raketenangriff auf die Zentrale der Regionalverwaltung der südukrainischen Stadt Mykolajiw ist die Zahl der Toten nach ukrainischen Angaben auf mindestens 33 gestiegen. Mindestens 34 Menschen wurden den Angaben zufolge bei dem Angriff vom Dienstag verletzt.

    Rettungskräfte hatten die Trümmer an der Unglücksstelle seit dem russischen Angriff nach Überlebenden durchsucht. Das Gebäude beherbergte unter anderem das Büro des Gouverneurs der Region, Vitalij Kim. Der Gouverneur, der sich zum Zeitpunkt des Raketeneinschlags nicht auf dem Gelände befand, veröffentlichte später Bilder in sozialen Netzwerken, die ein riesiges Loch zeigten, das in dem neunstöckigen Gebäude klaffte.

    14.45 Uhr: Russland und Kasachstan dringen auf atomfreie Ukraine

    Kasachstans Staatschef Kassym-Schomart Tokajew und Russlands Präsident Wladimir Putin sind nach kasachischen Angaben einig, dass eine neutrale und atomfreie Ukraine von entscheidender Bedeutung für ein Abkommen ist. Putin hatte Tokajew in einem Telefonat über die Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine informiert.

    14.39 Uhr: Festnahmen in Kirgistan bei Demonstration gegen Putin

    Die kirgisische Polizei hat rund 20 Demonstranten festgenommen, die gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und den Krieg in der Ukraine protestieren wollten. Die Aktivisten versammelten sich für einen Protestzug auf einem zentralen Platz der Hauptstadt Bischkek, berichtete eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP. Alle Teilnehmer wurden rasch festgenommen.

    Die Polizei rief die Protestierenden zunächst auf, sich zu zerstreuen, und berief sich dabei auf eine gerichtliche Entscheidung vom Freitag. Demnach sind in der Hauptstadt alle Versammlungen verboten, die mit der am 24. Februar begonnenen russischen Invasion der Ukraine in Verbindung stehen.

    14.24 Uhr: Moskau droht mit Ende der Raumfahrt-Zusammenarbeit und Aus für ISS

    Moskau hat mit einem Ende der Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation ISS gedroht, sollten die USA und andere westliche Staaten nicht ihre Sanktionen gegen Russland zurücknehmen. Die Moskauer Führung werde in Kürze Fristen für ein Ende der Kooperation konkret vorschlagen, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, mit. Die Schreiben würden dann den Raumfahrtbehörden der USA, Kanadas, Japans und der Europäischen Union zugestellt. Diese hatten die Sanktionen nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine erlassen.

    Eine vollwertige Wiederherstellung der normalen Beziehungen zwischen den ISS-Partnern sei "nur möglich bei einer vollständigen und bedingungslosen Aufhebung der illegalen Sanktionen", sagte Rogosin. Er veröffentlichte bei Telegram auch Antwortschreiben unter anderem seines US-Kollegen Bill Nelson von der Nasa und des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Josef Aschbacher.

    Nelson antwortete demnach, dass die Zusammenarbeit mit Russland auf der ISS fortgesetzt werden solle. Die Nasa wolle sich bei den US-Behörden auch für vereinfachte Lösungen einsetzen, hieß es mit Blick auf die mit Sanktionen belegten russischen Unternehmen, darunter der Hersteller der Raumfahrtrakete Progress. "Einen sicheren und erfolgreichen ISS-Betrieb zu erhalten, bleibt eine Priorität für die Vereinigten Staaten."

    Dagegen habe sich der Österreicher Aschbacher nur als "Postbote" betätigt, meinte Rogosin. Er habe den Roskosmos-Brief lediglich an die EU-Mitglieder weitergereicht.

    14.16 Uhr: Metsola ruft zu mehr Unterstützung für Polen auf

    Die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, hat zu mehr Unterstützung für Polen und andere Staaten bei der Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen aufgerufen. Polen habe neben der Ukraine die Folgen des russischen Kriegs am stärksten zu spüren bekommen, sagte sie. "Deshalb brauchen wir mehr Unterstützung für Polen und andere Länder, die Menschen aufnehmen und beherbergen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen."

    14.02 Uhr: Polen fordert härtere Sanktionen gegen Moskau

    Polen dringt auf eine weitere Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland. Die bisherigen Strafmaßnahmen reichen nach Einschätzung von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nicht aus. Bei einem Treffen mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in einem polnischen Aufnahmezentrum für Flüchtlinge verwies der nationalkonservative Politiker darauf, dass der Kurs des russischen Rubels inzwischen wieder das Niveau vor dem Angriff auf die Ukraine erreicht habe.

    "Das bedeutet, dass alle wirtschaftlichen Maßnahmen - mikro- und makroökonomische, finanzielle, haushaltspolitische und monetäre - nicht so gegriffen haben, wie sich das einige Politiker gewünscht haben", sagte Morawiecki. In manchen EU-Ländern werde unter dem Druck der Wirtschaft sogar bereits wieder von einer Normalisierung der Beziehungen zu Russland gesprochen. Dies lehnte der Ministerpräsident des EU- und Nato-Mitglieds strikt ab.

    13.55 Uhr: Fast 300.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland gezählt

    Die Zahl der in Deutschland angekommenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Das Bundesinnenministerium meldete am Samstag 299.823 festgestellte Flüchtlinge, rund 5.000 mehr als am Vortag. Zeitweise waren bis zu 10.000 Menschen pro Tag von der Bundespolizei gezählt worden. Sie nimmt derzeit verstärkte Kontrollen auch in Zügen vor. Die tatsächliche Zahl der nach Deutschland Geflüchteten liegt wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.

    13.25 Uhr: Zollfahnder skeptisch bei Sanktionen gegen Oligarchen

    Die EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen wegen des Ukraine-Kriegs werden nach Einschätzung eines langjährigen Zollfahnders in Deutschland nur wenig bewirken. Die Behörden seien "kaum in der Lage, Vermögensgegenstände sanktionierter Personen aufzuspüren und zu sichern", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei im Zoll, Frank Buckenhofer, der Zeitung "Welt am Sonntag". Die Bekämpfung von Geldwäsche- und Terrorismus laufe seit Jahren nur "suboptimal". Es gebe keine klare Zuständigkeiten bei den Behörden. Zudem fehle ein Überblick, wer in Deutschland Immobilien besitze.

    12.42 Uhr: Scholz befürchtet weltweit Schaden durch Russlands Angriff auf Ukraine

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russlands Präsident Wladimir Putin vorgeworfen, mit dem russischen Angriff auf die Ukraine weltweit Schaden zu verursachen. Der Krieg verstärke die ökonomischen und sozialen Probleme, die es weltweit schon durch die Corona-Pandemie gegeben habe, sagte Scholz auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Essen. "Er ist eine Zerstörung von Zukunft weit über Russland und die Ukraine hinaus." Putin folge einer "imperialistischen Vision früherer Jahrhunderte". Man werde aber dagegen halten.

    Putin habe sich verrechnet, sagte der SPD-Politiker. Man werde die Ukraine weiter unterstützen, auch mit Waffen zur Verteidigung. Eine große Einheit der demokratischen Staaten in der Welt habe schnell reagiert und harte Sanktionen gegen Russland verhängt. Putin sorge nicht nur für Tod und Zerstörung in der Ukraine. "Er zerstört auch die Zukunft Russlands. Das ist der große, große Fehler von Präsident Putin", sagte Scholz.

    12.28 Uhr: Mariupol hofft auf das Rote Kreuz

    Russland hat seine Angriffe am Samstag auf den Süden des Nachbarlands konzentriert. In der stark zerstörten Stadt Mariupol hofften viele der verbliebenen Einwohner auf einen neuen Versuch des Roten Kreuzes, mit Bussen evakuiert zu werden - zunächst vergeblich. Parallel dazu war nach Angaben von Vize-Ministerpräsidentin Irina Wereschtschuk geplant, Menschen in Privatautos aus Mariupol herauszubringen. Ähnliche Fluchtkorridore sollten es in weiteren umkämpften Städten geben, darunter im westlich von Mariupol gelegenen Berdjansk.

    Im Großraum der Hauptstadt Kiew rückt die ukrainische Armee nach britischen Geheimdienstinformationen weiter gegen russische Truppen vor, die dort auf dem Rückzug sind. Vom Frachtflughafen Hostomel, der seit Beginn des Krieges am 24. Februar umkämpft war, hätten sich die Russen demnach inzwischen zurückgezogen. Im Nordwesten der Hauptstadt versuchten ukrainische Truppen nach dieser Darstellung, von Irpin in Richtung Bucha und Hostomel vorzustoßen.

    Wie alle Berichte aus dem Kampfgebiet können auch diese Angaben nicht unabhängig überprüft werden.

    12.00 Uhr: Papst Franziskus erwägt Reise in die Ukraine

    Papst Franziskus denkt über eine Reise in die Ukraine nach. Das Oberhaupt der katholischen Kirche antwortete auf dem Flug nach Malta auf die Frage eines mitreisenden Journalisten, ob er die Einladung für einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in Betracht ziehe. Ja, das liege auf dem Tisch, so der Papst. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatten den Argentinier bereits eingeladen, in das Kriegsland zu kommen. Papst Franziskus verurteilte in zahlreichen öffentlichen Auftritten den Krieg in der Ukraine und schickte Vertreter der katholischen Kirche aus dem Vatikan dorthin.

    Nach Aussage des päpstlichen Botschafters in der Ukraine ist ein solcher Besuch derzeit aber allein sicherheitstechnisch nicht möglich. Dabei gehe es nicht nur um die Sicherheit des Papstes, sondern auch der Menschen, die er dann treffen würde, so Erzbischof Visvaldas Kulbokas in einem Interview. Ökumenische und diplomatische Beobachter halten einen Papstbesuch in der Ukraine auch deshalb für unangebracht, weil damit jegliche Türen zum Kreml und zum russisch-orthodoxen Patriarchat in Moskau zugeschlagen würden.

    11.03 Uhr: EU arbeitet an weiteren Sanktionen

    Die Europäische Union arbeitet nach den Worten von Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni an neuen Sanktionen gegen Russland. Der Energiesektor werde davon aber nicht betroffen sein. Zugleich dürfte das Wachstum in der EU wegen des Krieges geringer ausfallen. Die bisherige Prognose eines Wirtschaftswachstums von vier Prozent sei zu optimistisch und werde nicht erreicht. Eine Rezession drohe aber nicht, fügt er an.

    09.43 Uhr: Russland liefert weiter Gas

    Ungeachtet des Kriegs in der Ukraine pumpt der russische Staatskonzern Gazprom weiterhin in großem Umfang Gas durch das Nachbarland in den Westen. An diesem Samstag sollen 108 Millionen Kubikmeter durch das Leitungssystem des Nachbarlands geliefert werden, wie der Konzern in Moskau mitteilte. Dies entspricht nach russischen Angaben der bestellten Menge. Bestätigt wurde die Lieferungen vom Betreiber des ukrainischen Gastransitnetzes, wie die Agentur Interfax meldete.

    09.13 Uhr: Selenskyj warnt vor russischen Minen

    Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf ihrem Rückzug aus dem Norden des Landes ein komplettes Desaster hinterlassen. Er warnte die Bewohner, einschließlich der Städte vor den Toren Kiews, vor weiterem russischen Beschuss und vor Landminen. Sie verminten das gesamte Gebiet, sie verminten Häuser, Ausrüstung und sogar die Leichen von Menschen, die getötet wurden, sagte er in seiner nächtlichen Videoansprache an die Nation am späten Freitag. Er forderte die Bewohner auf, mit der Wiederaufnahme ihres normalen Lebens zu warten, bis sie die Gewissheit haben, dass die Minen geräumt sind und die Gefahr des Beschusses vorüber ist.

    Wie alle Berichte aus dem Kampfgebiet können auch diese Angaben nicht unabhängig überprüft werden.

    08.21 Uhr: Scharf warnt vor Überlastung von Jugendämtern

    Bei der Aufnahme ukrainischer Waisenkinder hat Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) den Bund vor einer Überforderung der Jugendämter gewarnt. Sie kritisiert, dass die Bundesregierung auch Waisenkinder, die mit Betreuungspersonen kämen, wie unbegleitete Minderjährige behandeln wolle. Damit seien generell Jugendämter und Jugendhilfe zuerst zuständig und hätten die Obhut über die Kinder.

    Das sei eine glatte Überforderung, sagte Scharf der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Jugendämter müssten dann entscheiden, wo kommt jetzt der Bus mit 20 Kindern und fünf Begleitpersonen hin. Das sei einfach praktisch nicht umsetzbar. Sie verwies zudem darauf, dass die Einrichtungen der Jugendhilfe auch nicht darauf ausgelegt, eine so große Anzahl von Minderjährigen, zum Teil auch mit Behinderungen, unterzubringen. Dann müssten Gruppen getrennt werden. Das diene nicht dem Kindeswohl, so Scharf.

    07.54 Uhr: Bundesländer setzten Abschiebung nach Osteuropa aus

    Bundesländer setzen Abschiebungen von Straftätern und anderen Ausreisepflichtigen in osteuropäische Länder aus. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, betrifft dies nicht nur Russland und die Ukraine, sondern auch die angrenzenden Staaten Belarus und Moldau. Abschiebungen seien bis auf Weiteres aufgrund der Sperrung des Luftraums beziehungsweise der Aussetzung des direkten Linienflugverkehrs aus tatsächlichen Gründen nicht mehr möglich, wird das bayerische Innenministerium zitiert. Ein Rückführungsstopp gelte aufgrund der hohen Belastung auch für die stark betroffenen Fluchtzielländer Polen, Rumänien, Tschechien und Slowakei.

    07.11 Uhr: Selenskyi erwartet heftige Angriffe im Osten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit heftigen russischen Angriffen im Osten seines Landes. Russische Soldaten würden in den Donbass geholt, genauso in Richtung Charkiw, sagte der Staatschef in einer Videoansprache in der Nacht zum Samstag. Im Osten des Landes bleibe die Lage sehr schwierig.

    Das britische Militär geht davon aus, dass die Explosionen in einem Tanklager und einem Munitionsdepot in Belgorod die Versorgung der russischen Truppen vor Charkiw bremsen. Das teilte das Verteidigungsministerium in einem Tweet mit. In Belgorod war am Freitagmorgen ein Tanklager in Flammen aufgegangen. Örtliche Behörden schrieben dies dem Angriff zweier ukrainischer Kampfhubschrauber zu. Quellen in Kiew äußerten sich ausweichend. Tage vorher hatte es in Belgorod Explosionen in einem Munitionslager gegeben.

    06.53 Uhr: Russischer Raketenbeschuss im Süden

    Die heftigen Kämpfe in vielen Teilen des Landes sind auch in der Nacht weitergegangen. Ukrainische Behörden meldeten Raketenbeschuss auf mehrere Großstädte im Süden des Landes. In der Millionenstadt Dnipro seien in der Nacht zu Samstag zwei oder drei schwere Explosionen zu hören gewesen, berichtete das Portal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf die Gebietsverwaltung.

    Die Umgebung der Stadt Krywyj Rih wurde mit Raketenwerfern beschossen. Dabei sei eine Tankstelle in Brand geraten, teilte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, mit. Am Freitagabend war auch die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer mit Raketen beschossen worden. Wie alle Berichte aus den Kampfzonen waren die Angaben nicht unabhängig überprüfbar. Am Freitagabend war auch die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer mit Raketen beschossen.

    06.32 Uhr: Pentagon stockt Rüstungshilfe deutlich auf

    Das US-Verteidigungsministerium will der Ukraine weitere Waffen im Wert von 300 Millionen Dollar zukommen lassen. Wie es heißt, umfasst das Paket Laser-gesteuerte Raketensysteme, Kampfdrohnen vom Typ Switchblade, Munition, Nachtsichtgeräte, Kommunikationssysteme, Ersatzteile und medizinische Güter. Bislang stammten die meisten US-Rüstungslieferungen an die Ukraine aus Beständen der US-Armee.

    Mit den zusätzlich bewilligten Ausgaben sollen aber neue Lieferverträge mit der US-Rüstungsindustrie finanziert werden. Einem Medienbericht zufolge wollen die USA zusammen mit Verbündeten auch Panzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine liefern. Diese sollten die Verteidigung in der Donbass-Region stärken, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf einen US-Beamten. Das US-Verteidigungsministerium lehnte einen Kommentar ab.

    Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hatten die USA bereits Hilfen im Umfang von 1,6 Milliarden Dollar zugesagt. Die nochmalige Aufstockung der militärischen Unterstützung der Ukraine unterstreiche das standhafte Engagement der Vereinigten Staaten für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine, erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby. Die USA unterstützten auf diese Weise die heldenhaften Anstrengungen der Ukrainer, den russischen Angriffskrieg zu beenden.

    06.20 Uhr: Zahlreichen Menschen gelingt die Flucht aus Mariupol

    Etwa 2.500 Menschen aus Mariupol wie aus der Stadt Melitopol gelang die Flucht. Sie trafen nachts in Bussen und Privatautos in Saporischschja ein. Das teilte der Mitarbeiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kirilo Timoschenko, mit. Moskau sprach von ebenfalls mehr als 3.000 Menschen, die Mariupol am Freitag in Richtung Russland verlassen hätten.

    Das Rote Kreuz plant erneut einen Versuch Zivilisten aus Mariupol zu evakuieren. Am Freitag war kein sicherer Fluchtkorridor zustande gekommen, auch wenn eigentlich eine Feuerpause vereinbart war. Die heftigen Kämpfe in vielen Teilen der Ukraine gingen in der Nacht zu Samstag weiter, wobei ukrainische Behörden Raketenbeschuss auf mehrere Großstädte im Süden des Landes meldeten.

    Freitag, 01. April 2022

    23.35 Uhr: Dutzende Busse mit Vertriebenen aus Mariupol erreichen Saporischschja

    Dutzende Busse mit Zivilisten aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol und anderen Vertriebenen an Bord sind am Freitagabend im 220 Kilometer entfernten Saporischschja eingetroffen. In den Bussen saßen zahlreiche Einwohner Mariupols, die es geschafft hatten, in die von der russischen Armee besetzte Stadt Berdiansk zu gelangen, wo sie von dem Konvoi abgeholt wurden, wie Geflohene und Behördenvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagten.

    Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte in einem Video im Messengerdienst Telegram, es hätten sich 42 Busse auf den Weg gemacht, um Zivilisten aus Mariupol in Sicherheit zu bringen. Ein AFP-Reporter in Saporischschja sah dort rund 30 Busse.

    23.15 Uhr: Geheimdienstgeneral wollte aus Ukraine flüchten

    Ein Generalmajor der Reserve des ukrainischen Geheimdienstes SBU ist nach Behördenangaben am illegalen Verlassen des Landes gehindert worden. An einem Grenzübergang nach Ungarn habe der General am Freitag gefälschte Papiere vorgelegt, nach denen er nicht wehrpflichtig sei. Das teilte das Staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine in Kiew mit. Als militärischen Rang habe der Mann einen Mannschaftsdienstgrad angegeben, nämlich Gefreiter. Der Generalmajor sei festgenommen worden, hieß es.

    In einer Videobotschaft in der Nacht zu Freitag sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj, er habe zwei Brigadegenerälen des SBU ihre militärischen Ränge aberkannt. Er äußerte sich nicht dazu, was sich die ranghohen Geheimdienstler haben zu Schulden kommen lassen. Einer von ihnen war demnach zuletzt SBU-Chef in dem von russischen Truppen besetzten Gebiet Cherson im Süden der Ukraine.

    22.45 Uhr: UN-Nothilfekoordinator reist zu Gesprächen über Waffenruhe nach Moskau

    Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Martin Griffiths, reist am Sonntag zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg nach Moskau. Griffiths wolle versuchen, einen "humanitären Waffenstillstand" in der Ukraine zu erreichen, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag. "Er wird am Sonntag in Moskau sein und danach nach Kiew reisen." Bislang hatte Moskau es abgelehnt, ranghohe Vertreter der UNO zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg zu empfangen.

    22.35 Uhr: Moskauer Bolschoi-Theater gibt Aufführung zugunsten der russischen Armee

    Das Moskauer Bolschoi-Theater will die russische Armee mit einer Ballettaufführung unterstützen. Am Samstag werde das Ensemble das Ballett "Spartakus" von Aram Chatschaturjan zur Unterstützung des russischen "Militäreinsatzes" in der Ukraine aufführen, teilte das Theater am Freitag mit. Der Erlös gehe an die Familien der in der Ukraine gefallenen russischen Soldaten. Nach Angaben des Theaters ist die Aufführung der Auftakt zu einer "groß angelegten Wohltätigkeitsaktion" des russischen Kulturministeriums. Mehrere russische Theater werden demnach Aufführungen für Mitglieder von "Jugend-, Freiwilligen- und Veteranenorganisationen" sowie für Bewohner der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine geben.

    22.05 Uhr: Bulgarien weist erneut russischen Diplomaten wegen Spionageverdachts aus

    Bulgarien hat erneut einen russischen Diplomaten wegen des Verdachts der Spionage ausgewiesen. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen gegen den ersten Sekretär der russischen Botschaft wegen illegaler Geheimdiensttätigkeiten eingeleitet, teilte das bulgarische Außenministerium am Freitag mit. Er müsse das Land binnen 72 Stunden verlassen. Vor zwei Wochen hatte Bulgarien bereits zehn weitere russische Diplomaten wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen.

    21.55 Uhr: Ukrainische Regionalverwaltung: Russen beschießen Stadt bei Odessa

    Russische Truppen haben ukrainischen Angaben zufolge eine Stadt unweit der Hafen-Metropole Odessa mit Raketen beschossen. Die Russen hätten von der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus drei Iskander-Raketen abgefeuert, schrieb der Chef der Regionalverwaltung, Maxym Martschenko, am Freitagabend auf Telegram. Es habe Verletzte gegeben. Weitere Details nannte er nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    21.45 Uhr: Bürgermeister Klitschko: Bombardierungen im Raum Kiew dauern an

    Trotz russischer Ankündigungen über einen Rückzug von Truppen aus dem Raum Kiew hält die Bombardierung von Satellitenstädten nahe der ukrainischen Hauptstadt nach Angaben von deren Bürgermeister an. Er könne "Tag und Nacht nonstop" Explosionen hören, sagte Bürgermeister Witali Klitschko am Freitag dem britischen Sender Sky News.

    Städte nordwestlich von Kiew wie Irpin, Borodjanka und Hostomel würden ins Visier genommen, nachdem ukrainische Kämpfer russische Truppen zurückgedrängt hätten. Die Kämpfe dauerten auch in Browary östlich von Kiew an, sagte Klitschko weiter. Diejenigen, die angesichts des angeblichen russischen Rückzugs über eine Rückkehr nach Kiew nachdächten, sollten noch "einige Wochen" warten um zu sehen, wie sich die Lage entwickele.

    21.20 Uhr: Bundesregierung genehmigt Panzerlieferung aus Tschechien an Ukraine

    Deutschland stärkt weiter die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gegen Russland: Die Bundesregierung stimmte einer Lieferung von Schützenpanzern aus Tschechien in die Ukraine zu. Es handelt sich um 58 Panzer, die aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR stammen, wie die "Welt" am Freitag berichtete. Eine entsprechende Genehmigung sei erteilt worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. In Berlin warb der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko eindringlich um Hilfe für sein Land. Er traf sich am Freitag mit Kanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).

    21.05 Uhr: Henkel verteidigt Festhalten an Russland-Geschäft

    Henkel verteidigt das Festhalten am Russland-Geschäft trotz des Krieges. "Die aktuelle Fortsetzung unserer Geschäfte in Russland ist keine Frage des Profits angesichts des schwachen Rubels und der Schwierigkeiten im Land", sagt Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah dem "Handelsblatt" einem Vorabbericht zufolge. "Wir stellen hier vor allem Güter des täglichen Bedarfs für die Bevölkerung her." Der Dax-Konzern habe alle Neuinvestitionen in Russland gestoppt, schalte dort keine Werbung und beachte alle internationalen Sanktionen.

    20.50 Uhr: Ukraine erwägt internationale Bonds zur Finanzierung der Verteidigung

    Die Ukraine erwägt einem Insider zufolge die Emission internationaler Bonds zur Finanzierung ihrer Verteidigungskosten nach dem Einmarsch Russlands. In den kommenden Monaten könnten zu diesem Zweck Staatspapiere in Dollar begeben werden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Idee sei, ein derzeit laufendes Programm mit inländischen Anleihen auf ausländische Investoren auszuweiten. Die Regierung hoffe, damit Hunderte von Millionen Dollar einzunehmen. Die Ukraine fühle sich durch die internationale Unterstützung zu einem solchen Schritt ermutigt. Beim ukrainischen Finanzministerium ist zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

    20.25 Uhr: Depardieu kritisiert Putins Krieg - Kreml will ihn "aufklären"

    Der französische Schauspieler Gérard Depardieu kritisiert Russlands Präsidenten Wladimir Putin für dessen Krieg gegen die Ukraine - nun hat der Kreml ihm "Aufklärung" angeboten. "Höchstwahrscheinlich versteht Depardieu nicht vollständig, was los ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. "Wenn nötig, sind wir bereit, ihm alles zu erzählen und aufzuklären, damit er es besser versteht." Depardieu, der seit Jahren einen russischen Pass besitzt und Putin einst als seinen Freund bezeichnete, hatte dem Kremlchef am Donnerstag «verrückte, inakzeptable Entgleisungen» vorgeworfen, die wiederum zum Krieg in der Ukraine geführt hätten. Der 73-Jährige kündigte zudem an, alle Einnahmen aus drei Konzerten Anfang April an ukrainische Kriegsopfer zu spenden. Das russische Volk sei nicht für die Taten von Putin verantwortlich zu machen, sagte Depardieu.

    20.05 Uhr: Russische Schiffe erhalten in Südeuropa keinen Treibstoff

    Russisch beflaggte Schiffe erhalten Insidern zufolge in mehreren südeuropäischen Ländern keinen Treibstoff mehr. Dies gelte etwa für Spanien, Malta und Gibraltar, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von fünf mit der Sache vertrauten Personen. Mehrere Tanker hätten längere Fahrten unternehmen müssen, um auftanken zu können, sagte einer von ihnen. Regierungssprecher in Malta und Gibraltar bestätigten die Angaben. Ein Vertreter des spanischen Verkehrsministeriums sagt, möglicherweise handelten einige Lieferanten aus eigenem Antrieb.

    19.40 Uhr: Xi warnt EU im Ukraine-Krieg: "Nicht Öl ins Feuer gießen"

    Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat bei den Gipfelgesprächen mit den Spitzen der Europäischen Union am Freitag davor gewarnt, im Ukraine-Konflikt "Öl ins Feuer zu gießen und die Spannungen anzuheizen". In dem per Videokonferenz organisierten Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsidentin Charles Michel sagte Xi Jinping nach einer längeren Darstellung des Pekinger Außenministeriums ferner, die "Grundursache der Ukraine-Krise sind die regionalen Sicherheitsspannungen in Europa, die sich über Jahre ausgebaut haben". Er bedauere zutiefst, dass die Lage in der Ukraine sich so entwickelt habe. Offenbar mit Blick auf Russland sagte Chinas Präsident, eine grundlegende Lösung wäre es, die "legitimen Sicherheitsinteressen" aller Parteien zu berücksichtigen. "In diesem Zeitalter sollten globale Sicherheitsrahmen nicht mehr auf einer Mentalität des Kalten Krieges aufgebaut sein." China unterstütze Europa, Russland, die USA und Nato, über die Spannungen zu sprechen und einen ausgewogenen und nachhaltigen Sicherheitsrahmen in Europa zu schaffen.

    Mit der Ukraine-Krise müsse "angemessen" umgegangen werden, forderte Xi Jinping. Der regionale Konflikt dürfe sich nicht ausweiten. Die Welt dürfe nicht «als Geisel gehalten» werden und normale Menschen darunter leiden. Das globale Wirtschaftssystem dürfe nicht "beliebig gestört" werden. "Noch weniger dürfen Versuche zugelassen werden, die Weltwirtschaft als Waffe einzusetzen und als Werkzeug, eigenen Ansichten zu dienen, weil solche Versuche eine ernste Krise der globalen Finanzen, von Handel, Energie, Technologie, Nahrung, Industrie und unter anderem der Lieferketten auslösen."

    19.20 Uhr: Ukraine berichtet über weiteren Gefangenenaustausch

    Mehr als fünf Wochen nach Beginn des russischen Angriffskrieges hat es ukrainischen Angaben zufolge einen weiteren Gefangenenaustausch gegeben. Die russischen Seite habe 71 ukrainische Soldaten und 15 Soldatinnen aus der Kriegsgefangenenschaft freigelassen und dafür ebenso viele eigene Leute übergeben bekommen, schrieb die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Freitag auf Facebook. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. "Ich wende mich an alle unsere Leute, die noch in Gefangenschaft sind. Wir werden für jeden von euch kämpfen! Wir bringen alle nach Hause. Haltet durch!" In den vergangenen Wochen hatte es bereits mehrere Gefangenenaustausche zwischen Ukrainern und Russen gegeben. Mitte März hatte die russische Seite etwa den zwischenzeitlich entführten Bürgermeister der Stadt Melitopol freigelassen - ukrainischen Angaben zufolge im Austausch für neun russische Wehrdienstleistende.

    19.05 Uhr: Mehr als 50 Kulturstätten im Ukraine-Krieg beschädigt

    Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind mindestens 53 Kulturstätten beschädigt worden. Darunter seien 29 religiöse Gebäude, 16 historische Stätten, vier Museen und vier Monumente, teilte die Unesco am Freitag mit. Die Liste sei jedoch nicht vollständig, da die Experten der Unesco weiterhin Berichte der ukrainischen Behörden über beschädigte Kulturstätten prüften, erklärte ein Sprecher.

    Die Schäden an den 53 gemeldeten Stätten im Norden und Osten des Landes wurden demnach mittels Satellitenbildern und Augenzeugen vor Ort bestätigt. 18 Stätten befinden sich in der Region Charkiw im Osten der Ukraine, die besonders stark unter dem Beschuss russischer Truppen stand. Fünf weitere wurden aus der Hauptstadt Kiew gemeldet sowie fünf aus der Region Tschernihiw im Norden des Landes, in der sich eine ganze Reihe historischer Monumente befindet.

    18.55 Uhr: Ukraine habe Tanklager in Russland nicht angegriffen

    Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates in der Ukraine, Olexij Danilow, dementiert, Streitkräfte seines Landes stünden hinter dem Brand eines Treibstofflagers in Russland. "Aus irgendwelchen Gründen behaupten die, wir waren es", sagt er im Fernsehen mit Blick auf russische Darstellungen, Ukrainer hätten die Tanks angegriffen. "Nach den Informationen, die ich habe, entspricht das nicht der Wahrheit", erklärt Danilow.

    18.50 Uhr: Moskau macht Ukraine für Brand in Treibstofflager in Russland verantwortlich

    Die russische Regierung macht die Ukraine für einen riesigen Brand in einem Treibstofflager am Freitag auf ihrem Gebiet verantwortlich, ein wichtiges Logistikzentrum für den Krieg. An einem Angriff auf die Anlage in der grenznahen Stadt Belgorod seien zwei ukrainische Hubschrauber beteiligt gewesen, erklärte der russische Regionalgouverneur. Ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums wollte die Vorwürfe ausdrücklich weder bestätigen noch dementieren. Die Ukraine verteidige sich derzeit und könne nicht verantwortlich gemacht werden für "jede Katastrophe auf russischem Territorium".

    18.45 Uhr: Konvoi des Roten Kreuzes muss vor Mariupol umkehren - Lage zu gefährlich

    Der Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes, der Einwohner aus Mariupol evakuieren sollte, kehrt um. Die Lage mache es unmöglich, mit dem Hilfseinsatz fortzufahren, heißt es in einer Stellungnahme. In den vergangenen Tagen sind wiederholt geplante Feuerpausen für die Evakuierung von Zivilisten über bestimmte Straßen nicht eingehalten worden. Die humanitäre Lage in der Stadt spitzt sich Tag für Tag zu, Wasser, Lebensmittel und geheizte Räume sind kaum noch verfügbar.

    18.35 Uhr: IEA will erneut Rohölreserven freigeben

    Die Internationale Energieagentur (IEA) will erneut Rohölreserven freigeben, um die Folgen des Krieges von Russland gegen die Ukraine an den Märkten abzumildern. Das entschieden die 31 Mitgliedsländer der Agentur bei einer Dringlichkeitssitzung am Freitag in Paris, wie die IEA mitteilte. Welchen Umfang die zweite Freigabe von Reserven seit Ausbruch des Krieges haben wird, will die IEA Anfang kommender Woche mitteilen. In einem ersten Schritt hatte die IEA vor einem Monat 62,7 Millionen Barrel Rohöl freigeben. Die IEA-Mitglieder haben Notvorräte von insgesamt 1,5 Milliarden Barrel.

    18.10 Uhr: Russischer Regisseur Serebrennikow in Deutschland eingetroffen

    Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow ist nach der Aufhebung seines Ausreiseverbots nach Deutschland gereist. Der 52-Jährige befindet sich derzeit in Berlin, wie seine Mitarbeiter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP sagten. Serebrennikow war im Juni 2020 wegen angeblicher Unterschlagung öffentlicher Gelder zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Kürzlich wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass er nach Verbüßung der Hälfte seiner Strafe ausreisen dürfe. Das Verfahren gegen Serebrennikow war im In- und Ausland als politisch motiviert kritisiert worden, der Regisseur wies die Vorwürfe zurück.

    17.50 Uhr: Russland lobt Indiens neutrale Haltung

    Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat bei seinem ersten Besuch in Indien seit Beginn des Ukraine-Kriegs die neutrale Haltung Indiens gelobt. Die indische Außenpolitik sei unabhängig und habe legitime eigene Interessen, sagte er am Freitag in Neu Delhi. Lawrow betonte auch das Interesse an intensiven Handelsbeziehungen: Russland werde Indien alle Güter liefern, die es kaufen möchte. Indien will unter anderem seinen Import russischen Öls ausbauen und hat seit Kriegsbeginn bereits mehrere Millionen Barrel davon gekauft. Lawrow sprach auch mit Indiens Premierminister Narendra Modi über die Situation in der Ukraine, wie das indische Außenministerium mitteilte. Modi habe bei dem Gespräch auch die Bereitschaft vermittelt, bei Friedensbemühungen zu helfen. Lawrow sagte, dass Russland offen für eine Vermittlung Indiens in der Ukraine-Krise sei.

    17.35 Uhr: Gazprom gibt überraschend deutsche Tochter auf - Versorgung stabil

    Überraschender neuer Schritt von Russland: Der Staatskonzern Gazprom trennt sich von seiner deutschen Tochter Gazprom Germania. Welche Folgen das für die Gasversorgung in Deutschland hat, war zunächst völlig offen. Laut Bundesnetzagentur war die Gasversorgung in Deutschland am Freitag stabil. "Am 31. März beendete die Gazprom-Gruppe ihre Beteiligung an dem deutschen Unternehmen Gazprom Germania GmbH und allen ihren Vermögenswerten, einschließlich Gazprom Marketing & Trading Ltd.", teilte der russische Konzern am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Weitere Details wurden nicht genannt. Von Gazprom Germania gab es zunächst keine Stellungnahme.

    17.25 Uhr: Ukraine will Tschernobyl nach russischem Abzug auf Gefahren prüfen

    Nach dem Abzug russischer Truppen vom havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl will die ukrainische Regierung die Lage vor Ort prüfen und mögliche Gefahren eindämmen. Russische Soldaten hätten sich im Laufe der mehr als vier Wochen langen Besetzung des Geländes unverantwortlich verhalten, erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Freitag in Warschau. So hätten sie die angestammte Belegschaft davon abgehalten, all ihren Pflichten im Atomkomplex nachzukommen. Auch Gräben hätten die russischen Truppen in radioaktiv kontaminierten Gebieten ausgehoben. Der staatliche Energieversorger Energoatom berichtete am Donnerstag, dass russische Soldaten dabei «erhebliche Strahlendosen» abbekommen hätten. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es aber nicht. Kuleba erklärte, die russische Regierung habe ihre Soldaten Strahlung ausgesetzt und damit deren Gesundheit gefährdet. Die Ukraine wolle nun in Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA eine Bestandsaufnahme der Vorgänge während der russischen Besetzung des Atomkraftwerks vornehmen.

    17.10 Uhr: BSI-Warnung vor Kaspersky-Virenschutz war rechtens

    Der russische Virenschutz-Hersteller Kaspersky ist mit dem Versuch gescheitert, eine Warnung gegen die Verwendung seiner Software aufzuheben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatte Mitte März vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges auf ein «erhebliches Risiko» eines erfolgreichen IT-Angriffs Russlands hingewiesen und geraten, Kaspersky-Software durch Alternativen zu ersetzen. Daraufhin zog die Firma, die Kaspersky in Deutschland vertreibt, vor das Kölner Verwaltungsgericht. Sie wollte die Warnung kippen und dem BSI auch künftig solche Wortmeldungen verbieten. Doch das Gericht lehnte den Antrag der Firma am Freitag ab. Die Kaspersky Labs GmbH hatte die BSI-Entscheidung als rein politisch dargestellt, bei der es keinen Bezug zur technischen Qualität des Virenschutzes gebe. Eine Sicherheitslücke und technische Schwachstelle liege ebensowenig vor wie Anhaltspunkte für staatliche russische Einflussnahme.

    16.45 Uhr: Zweiter Flug mit Ukraine-Flüchtlingen aus Moldau eingetroffen

    Der zweite Flug aus Moldau mit ukrainischen Flüchtlingen ist in Deutschland eingetroffen. Die Maschine mit 117 Flüchtlingen an Bord landet auf dem Flughafen Erfurt-Weimar, wie das Bundesinnenministerium mitteilt. Moldau ist als kleines Nachbarland der Ukraine vom russischen Angriffskrieg besonders betroffen. Vor einer Woche waren 134 ukrainische Flüchtlinge von Moldau nach Frankfurt ausgeflogen worden. Am kommenden Dienstag soll auf einer Moldau-Konferenz weitere konkrete Hilfen für die frühere Sowjet-Republik besprochen werden.

    16.20 Uhr: EU-Parlamentspräsidentin sichert Ukraine in Kiew weitere Hilfe zu

    EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angekommen. Die Politikerin veröffentliche am Freitagnachmittag auf Twitter ein Video, in dem sie zusicherte: "Wir werden helfen, Eure Städte wieder aufzubauen." Finanzielle und militärische Hilfe werde aufrecht erhalten und ausgebaut. Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bezeichnete den Besuch als kraftvolles Signal politischer Unterstützung.

    16.15 Uhr: Behörden: Mariupol von russischen Truppen abgeschnitten

    Die russischen Truppen haben das belagerte Mariupol nach Angaben der Stadtverwaltung von der Außenwelt abgeschnitten. In die Stadt im Süden der Ukraine zu gelangen, sei nicht möglich, schrieb Petro Andryuschtschenko, Berater von Mariupols Bürgermeister Wadym Bojtschenko, auf Telegram. Für Bewohner sei es zugleich zu gefährlich, auf eigene Faust eine Flucht zu versuchen. Die russische Seite lasse keinen echten Willen erkennen, Bewohnern zu ermöglichen, sich in von der Ukraine kontrolliertes Territorium in Sicherheit zu bringen. Seit Donnerstag hätten die Besetzer es auch kategorisch abgelehnt, selbst kleine Mengen humanitärer Hilfsgüter in die Stadt zu lassen, erklärte der Berater.

    16.05 Uhr: EU und China sehen Weltwirtschaft gefährdet

    Die Europäische Union und China sehen in dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine Gefahr für die globale Sicherheit und die Weltwirtschaft. Das teilt EU-Ratspräsident Charles Michel nach einem virtuellen Treffen mit Chinas Staatsspitze mit. An die Adresse der Regierung in Peking gerichtet warnt Michel, jegliche Form der Unterstützung Russlands etwa zur Umgehung der Sanktionen würde den Krieg unnötig verlängern. Schritte Chinas zu helfen, den Krieg zu beenden, seien dagegen willkommen.

    16.02 Uhr: Melnyk will Gesprächsangebot des Bundespräsidialamts annehmen

    Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, ist nach dem Eklat um ein Solidaritätskonzert für sein Land im Schloss Bellevue zu einem Gespräch mit dem Bundespräsidialamt bereit. "Ich werde selbstverständlich das Gesprächsangebot in den nächsten Tagen annehmen", sagte er dem "Spiegel". Zu einem persönlichen Gespräch hatte der neue Leiter der Abteilung Außenpolitik im Präsidialamt, Wolfgang Silbermann, den Botschafter bereits vor dem Konzert eingeladen - allerdings nach dpa-Informationen keine direkte Antwort darauf erhalten. Melnyk hatte sich darüber empört, dass bei dem Konzert der Berliner Philharmoniker nur russische und keine ukrainische Solisten vorgesehen waren.

    15.50 Uhr: Stadtverwaltung: In Mariupol bislang Schäden in Höhe von neun Milliarden Euro

    Im heftig umkämpften Mariupol im Süden der Ukraine sind nach Angaben der Stadtverwaltung bislang Schäden in Höhe von mindestens neun Milliarden Euro an der Infrastruktur entstanden. "Jedes Verbrechen, jeder Mord und jeder vom Aggressor begangene Akt der Zerstörung muss dokumentiert und an den Internationalen Gerichtshof weitergeleitet werden", fordert Bürgermeister Wadym Boitschenko nach Angaben der Stadtverwaltung.

    15.20 Uhr: Tschechien ruft russische Diplomaten zum Rücktritt auf

    In einem ungewöhnlichen Schritt hat das tschechische Außenministerium russische Diplomaten aufgerufen, aus Protest gegen den Ukraine-Krieg ihre Ämter niederzulegen. Die Diplomaten wurden aufgefordert, den "Kreis der Komplizen" zu verlassen. Andernfalls müssten sie mit ernsten Folgen rechnen, warnte das Außenministerium in Prag. Erst am Dienstag hatte Tschechien einen russischen Diplomaten des Landes verwiesen.

    15.15 Uhr: Ukraine lehnt Stellungnahme zu Angriff auf Treibstoffdepot in Russland ab

    Das ukrainische Verteidigungsministerium lehnt eine Stellungnahme zu russischen Vorwürfen ab, ukrainische Truppen hätten ein Treibstofflager in der russischen Stadt Belgorod angegriffen. Die Ukraine verteidige sich derzeit und könne nicht für "jede Katastrophe auf russischem Territorium" verantwortlich gemacht haben, sagt ein Ministeriumssprecher. "Ich werde diese Vorwürfe weder bestätigen noch dementieren."

    15.08 Uhr: Ukraine fordert von deutschen Konzernen Geschäftsaufgabe in Russland

    Der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Alexander Rodnyansky, hat drei deutsche Unternehmen aufgefordert, ihre Tätigkeit in Russland zu beenden. "Es wäre wichtig, dass alle Konzerne ihr Geschäft mit Russland einstellen, also auch Metro, Bayer und Henkel", sagte Rodnyansky der "Rheinischen Post". Seiner Ansicht nach helfen sie sonst mit, den Krieg zu finanzieren.

    Ein Metro-Sprecher sagte, man habe auch Verantwortung gegenüber den dortigen Kolleginnen und Kollegen, und viele Menschen bekämen bei Metro ihre Lebensmittel. Bayer argumentiert, dass man der Zivilbevölkerung wesentliche Gesundheits- und Landwirtschaftsprodukte nicht vorenthalten wolle, etwa Krebs- und Herz-Kreislauf-Mittel oder Gesundheitsprodukte für Schwangere. Werbemaßnahmen seien in dem Land ausgesetzt und Investitionsprojekte gestoppt. Henkel hat Investitionen in Russland ebenfalls gestoppt und Werbung sowie Sponsoring auf Eis gelegt. Produktion und der Verkauf von Produkten des täglichen Bedarfs, etwa zur Körperpflege, laufen weiter. "Eine Einstellung unserer Geschäfte könnte weitreichende Konsequenzen haben", sagte eine Sprecherin. In Russland bestehe die Gefahr, dass ausländische Unternehmen von der Regierung enteignet werden - "und ihre lokalen Manager könnten persönlich haftbar gemacht werden".

    14.50 Uhr: Französischer Außenminister fordert neue Sanktionen gegen Russland

    Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian hat neue Sanktionen gegen Russland gefordert. Damit müsse Wladimir Putin dazu gezwungen werden, "diese verrückte Aggression zu beenden", sagte Le Drian bei einem Besuch in Estland. "Russland kann nicht damit rechnen, diesen Krieg zu gewinnen", sagte der Minister.

    14.37 Uhr: Erdogan erneuert Angebot für Treffen zwischen Selenskyj und Putin

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Bereitschaft bekräftigt, Gastgeber eines Gipfels zwischen den Staatschefs der Ukraine und Russlands zu sein. Er hoffe, dass ein Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin in Istanbul "den negativen Verlauf der Ereignisse in einen positiven verwandeln" werde. Selenskyj sei positiv gegenüber einem Treffen mit Putin in der Türkei eingestellt, sagte Erdogan. Putin sei in der Vergangenheit in seiner Haltung positiv einem Treffen gegenüber gewesen.

    14.32 Uhr: Bürgermeister: Heftige Gefechte in der Nähe von Kiew

    Nördlich und östlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew kommt es nach Angaben des Bürgermeisters Witali Klitschko zu heftigen Kämpfen. "Das Risiko, in Kiew zu sterben, ist ziemlich hoch, und deswegen ist mein Rat an alle, die zurückkommen wollen: Bitte lasst euch ein bisschen länger Zeit", sagt Klitschko. Zuvor hatte der Gouverneur der Region Kiew gesagt, dass sich die russischen Truppen aus einigen Gebieten zurückzögen, aber ihre Positionen in anderen Orten verstärkten.

    14.30 Uhr: Über 50 Kulturstätten beschädigt und teils zerstört

    Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind mindestens 53 Kulturstätten beschädigt und teilweise zerstört worden. Unter den Gebäuden seien 29 Kirchen, 16 historische Bauten, vier Museen und vier Monumente, sagt der stellvertretende Unesco-Generaldirektor für Kultur, Ernesto Ottone Ramirez. In Charkiw seien zum Beispiel das Holocaust-Mahnmal, das staatliche Theater für Oper und Ballett sowie das Kunstmuseum bombardiert worden. In Tschernihiw, einer der ältesten Städte der Ukraine, sei unter anderem die Katharinenkirche beschädigt worden.

    14.22 Uhr: Leiter eines ukrainischen Agrarunternehmens: "Getreideexporte dieses Jahr kaum möglich"

    Wegen des Krieges ist in der Landwirtschaft der Ukraine mit großen Einbußen zu rechnen. Vor allem in den Grenzregionen zu Russland und Belarus sind die Betriebe vom Kriegsgeschehen betroffen, sagt der Ukrainer Alex Lissitsa im BR-Interview. Lissitsa leitet in der Ukraine ein Agrarunternehmen mit 120.000 Hektar Land an verschiedenen Standorten und ist Präsident der Vertretung der ukrainischen Agrarwirtschaft. Beim Winterweizen werde es etwa die Hälfte der Erträge im Vergleich zum vergangenen Jahr geben, schätzt Lissitsa. Es fehle an Arbeitskräften, Treibstoff und Dünger. Bei den Sommerkulturen wie Mais und Sonnenblumen sei noch gar nicht absehbar, was überhaupt ausgesät werden wird. Die Ukraine werde auf absehbare Zeit nur schwer landwirtschaftliche Produkte exportieren können, weil die dafür nötigen Häfen am Schwarzen Meer wegen des Kriegsgeschehens nicht zu erreichen sind.

    14.12 Uhr: China will sich mit EU für Frieden in Ukraine einsetzen

    Trotz seiner politischen Rückendeckung für Russland will China nach Darstellung von Ministerpräsident Li Keqiang mit den Europäern und der Weltgemeinschaft auf Frieden in der Ukraine hinarbeiten. Bei dem EU-China-Videogipfel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel sagte der Premier nach chinesischen Angaben, China fördere "auf seine eigene Weise" Friedensgespräche. Sein Land arbeite mit der EU und der Welt zusammen und wolle "eine konstruktive Rolle spielen, um die Lage zu entspannen, die Feindseligkeiten einzustellen, eine größere humanitäre Katastrophe zu verhindern und den Frieden bald zurückkehren zu lassen".

    14.03 Uhr: Amnesty wirft Russland Einsatz von Streumunition vor

    Russland setzt nach einem Bericht von Amnesty International beim Krieg in der Ukraine auch verbotene Streumunition ein. Die Menschenrechtsorganisation wirft den russischen Truppen "unerbittliche, wahllose Angriffe" auch auf Zivilisten vor. Die Echtheit von "physischen Beweisen" für den Einsatz solcher Munition sei von Amnesty-Ermittlern in der Ukraine bestätigt worden.

    Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese Mini-Bomben - etwa so groß wie eine Getränke- oder Spraydose - fallen dann in einem Umkreis von mehreren Dutzend Metern zu Boden. Bislang haben 110 Staaten ein Übereinkommen gegen Streumunition ratifiziert. Dazu zählt auch Deutschland. Russland und die Ukraine sind hingegen nicht dabei. Die Konvention aus dem Jahr 2008 verbietet die Herstellung und den Einsatz.

    13.50 Uhr: EU legt Vorschlag zu Umtausch von Hrywnja in Euro vor

    Die EU-Kommission will ukrainischen Flüchtlingen den Umtausch der Landeswährung Hrywnja in Euro ermöglichen. Pro Person sollten bis zu 10.000 Hrywnja in gut 300 Euro getauscht werden können, ohne dass Gebühren anfielen, heißt es in einer Empfehlung der Kommission an die EU-Mitgliedsstaaten. Der Vorstoß sei nötig, weil die ukrainische Notenbank den Umtausch einstellen musste, um die Devisenreserven zu schonen. Derzeit ist die Hrywnja in großen Teilen Europas nicht frei konvertierbar und damit praktisch wertlos.

    13.45 Uhr: Kreml: Bericht über Angriff auf Öldepot nicht hilfreich für Gespräche

    Berichte, nach denen ukrainische Kampfhubschrauber ein Treibstoffdepot in Russland angegriffen und in Brand gesetzt haben sollen, sind nach Ansicht des Kremls nicht förderlich für die Gespräche mit der Ukraine. Auf die Frage, ob der gemeldete Vorfall als Eskalation des Konflikts angesehen werden könne, antwortete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gegenüber Reportern: "Sicherlich ist dies nicht etwas, das als komfortable Bedingungen für die Fortsetzung der Gespräche angesehen werden kann."

    13.05 Uhr: Deutschland genehmigt Verkauf von Schützenpanzern

    Deutschland hat die Lieferung weiterer Rüstungsgüter an die ukrainische Armee genehmigt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) habe die Erlaubnis erteilt, sagte ein Sprecher des Ministeriums der "Welt am Sonntag". Es gehe um 58 Schützenpanzer, die ursprünglich aus den Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR stammten. Die Schützenpanzer seien im Besitz einer tschechischen Firma, die sie an die Ukraine weiterverkaufen wolle. Die dafür notwendige Genehmigung aus Deutschland sei jetzt erfolgt.

    12.56 Uhr: Mehr als 8.000 ukrainische Schüler in Bayern

    Inzwischen sind mehr als 8.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an Bayerns Schulen angekommen. Dafür wurden über alle Schularten hinweg rund 300 sogenannte pädagogische Willkommensgruppen eingerichtet. Das teile Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) mit. Die Kinder und Jugendlichen in den Willkommensgruppen werden bislang von rund 1.000 Personen betreut. Dabei handelt es sich laut Ministerium neben aktiven Lehrkräften beispielsweise um Lehramtsstudierende, pensionierte Lehrkräfte oder auch andere, die berufliche Erfahrungen in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen haben, etwa Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Rund 200 der Betreuerinnen und Betreuer beherrschen laut Kultusministerium auch die ukrainische Sprache.

    12.55 Uhr: Österreichs Kanzler: Dramatische Ausfälle bei russischen Truppen

    Die russischen Truppen in der Ukraine sind nach Angaben des österreichischen Kanzlers Karl Nehammer demoralisiert. Berichte des Bruders des Bürgermeisters von Kiew, Wladimir Klitschko, deckten sich mit Berichten der Geheimdienste, sagt Nehammer, der Klitschko in Berlin traf. Es gebe "dramatische Ausfälle". Bei Verhören von Kriegsgefangenen zeige sich nach ukrainischen Aussagen zudem, dass die russischen Soldaten oft nicht oder erst sehr spät den Umfang des Einsatzes erfahren hätten.

    12.50 Uhr: Scholz: Putin werden viele Wahrheiten zu Ukraine vorenthalten

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht umfassend über die Lage in der Ukraine informiert wird. Er sei überzeugt, "dass die eigenen Dienste ihm viele Wahrheiten auch vorenthalten", sagte Scholz in einem Podcast-Interview nach NDR-Angaben. Dabei gehe es zum Beispiel darum, "wie viele russische Soldaten gestorben sind in diesem Krieg".

    12.40 Uhr: Bundesregierung unterstützt Ukraine bei Unterbringung Vertriebener

    Die Bundesregierung unterstützt die Ukraine mit zusätzlichen Millionenbeträgen bei der Unterbringung von Binnenvertriebenen. Die Hilfen für die Schaffung von Wohnraum sollen von rund 20 auf rund 50 Millionen Euro erhöht werden, wie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in einer Videokonferenz mit dem ukrainischen Minister für die Entwicklung der Gemeinden und Territorien, Oleksiy Chernyshov, vereinbarte. Das Entwicklungsministerium (BMZ) hat nach eigenen Angaben ein entwicklungspolitisches Sofortprogramm für die Ukraine aufgelegt, das mittlerweile rund 85 Millionen Euro umfasse. Seit 2014 gehört Deutschland zu den größten entwicklungspolitischen Partnern der Ukraine.

    12.21 Uhr: Ukraine und Russland setzen Verhandlungen fort

    Die Ukraine und Russland haben ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Die Gespräche seien im Online-Format fortgesetzt worden, teilt das ukrainische Präsidialamt mit. "Unsere Positionen zur Krim und zum Donbass haben sich nicht verändert", erklärte der russische Unterhändler Wladimir Medinski mit Verweis auf die 2014 von Russland annektierte Halbinsel und die von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine.

    12.15 Uhr: China will sich in Ukraine-Konflikt nicht an EU-Seite stellen - USA und Nato seien verantwortlich

    China gibt den Vereinigten Staaten die Schuld am Ukraine-Krieg. "Als Schuldige und führende Anstifter der Ukraine-Krise haben die USA die Nato in den letzten zwei Jahrzehnten nach 1999 zu fünf Runden der Osterweiterung veranlasst", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, bei einem täglichen Briefing vor Reportern. Auf eine Seite wolle sich China nicht stellen. "Niemand sollte andere zwingen, sich für eine Seite zu entscheiden", sagte Zhao. Einen einfachen Ansatz von Freund und Feind zu wählen, sei "unklug". China verfolge eine "unabhängige Außenpolitik". Man fördere die Friedensgespräche "auf unsere Weise". Sein Land lehne auch Sanktionen ab.

    12.12 Uhr: Europol schickt Teams zum Schutz von Flüchtlingen

    Europol hat zum Schutz von Geflüchteten Teams in Nachbarländer der Ukraine entsandt. Wie die in Den Haag ansässige Polizeibehörde der Europäischen Union mitteilt, unterstützen ihre Teams die Behörden vor Ort, indem sie sekundäre Sicherheitskontrollen durchführen und versuchen, Kriminelle und Terroristen zu identifizieren. Diese versuchten, mit den Flüchtlingsströmen in die EU zu gelangen und die Situation der in Not geratenen Menschen auszunutzen. Sie sollen auch Informationen sammeln, die in die Bewertung der kriminellen Bedrohung in ganz Europa einfließen. Die Europol-Teams sind in Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei und Moldawien aktiv und planen auch einen Einsatz in Rumänien.

    11.50 Uhr: Lawrow spricht von Fortschritten bei Gesprächen

    Der russische Außenminister Sergej Lawrow spricht von Fortschritten bei den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland. Die Regierung in Moskau bereite derzeit ihre Antwort auf ukrainische Vorschläge vor, sagt Lawrow nach einem Gespräch mit seinem indischen Amtskollegen. Die Gespräche müssten weitergehen, aber die Regierung in Kiew verstehe die Situation auf der Krim-Halbinsel und im Donbass und die Notwendigkeit eines neutralen Status besser.

    11.45 Uhr: Rotes Kreuz auf dem Weg nach Mariupol

    Teams des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sind nach Angaben eines Sprechers auf dem Weg in die belagerte Hafenstadt Mariupol. "Wir haben die Erlaubnis, uns heute in Bewegung zu setzen, und sind unterwegs nach Mariupol", sagt er. "Wir sind hoffnungsfroh, dass die Fluchtkorridore heute geöffnet werden können." Allerdings habe man keine Erlaubnis erhalten, Hilfsgüter mit dem Konvoy in die Stadt zu bringen und sei daher ohne Vorräte losgefahren.

    11.43 Uhr: Ukraine: Russische Truppen ziehen weiter aus Region Kiew ab

    Russland setzt nach Einschätzung des Gouverneurs der Region Kiew seinen Abzug aus der Region im Norden der ukrainischen Hauptstadt fort. Die Truppen seien auf dem Weg in Richtung Belarus, teilt Gouverneur Olexandr Pawljuk über Telegram mit. "Wir beobachten die Bewegung russischer Kolonnen unterschiedlicher Größe."

    11.38 Uhr: UN: Lebensmittel an eine halbe Million Menschen geliefert

    Der russische Angriffskrieg verschlimmert die Not der ukrainischen Bevölkerung laut den UN immer mehr. Das Welternährungsprogramm der UN (WFP) habe Lebensmittel an eine Million Menschen geliefert, sagte WFP-Sprecher Tomson Phiri. Auch sei Bargeld verteilt worden, damit die Menschen selbst Brot und andere Lebensmittel erwerben können. Ziel des WFP sei es, zunächst drei Millionen Menschen mit humanitären Gütern zu versorgen. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes ist in der Ukraine humanitäre Hilfe für rund 18 Millionen Menschen erforderlich.

    10.41 Uhr: Russland droht: Agrarexport könnte auf "befreundete" Staaten begrenzt werden

    Russland droht, landwirtschaftliche Exporte auf "befreundete" Länder zu beschränken. Dmitri Medwedew, von 2008 bis 2012 russischer Präsident und jetzt Vize-Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrats, erklärte heute, er wolle angesichts der vom Westen verhängten Sanktionen "einige einfache, aber wichtige Punkte zur Ernährungssicherheit in Russland" skizzieren. "Wir werden nur unsere Freunde mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten beliefern", sagte Medwedew, ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, in den sozialen Medien. "Glücklicherweise haben wir viele davon, und sie sind überhaupt nicht in Europa oder Nordamerika." Russland liefert Weizen hauptsächlich nach Afrika und in den Nahen Osten.

    10.20 Uhr: Fast 295.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland

    In Deutschland sind fast 295.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert. "Bis heute hat die #Bundespolizei 294.508 #Geflüchtete aus der #Ukraine in Deutschland festgestellt", twittert das Bundesinnenministerium. "Überwiegend sind es Frauen, Kinder und alte Menschen."

    09.44 Uhr: Bundesländer fordern Pauschale von monatlich 1000 Euro pro Ukraine-Flüchtling

    Angesichts von hunderttausenden Ukraine-Flüchtlingen fordern die Länder eine umfassende finanzielle Unterstützung durch den Bund. Wie das "Handelsblatt" am Freitag berichtete, berät eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern unter anderem über eine Pauschale von monatlich 1000 Euro pro Flüchtling. Zudem solle der Bund die Kosten der Unterkunft vollständig übernehmen.

    09.12 Uhr: Mehr als 2,4 Millionen Ukraine-Flüchtlinge in Polen

    Mehr als 2,4 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als einem Monat ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Allein gestern seien rund 23.000 Neuankömmlinge abgefertigt worden, teilte der polnische Grenzschutz am Freitag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Im Vergleich zum Tag zuvor waren dies fast zehn Prozent weniger.

    Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen bleiben und wie viele in andere EU-Staaten weiterreisen. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. Die Ukraine zählte vor Beginn des Kriegs mehr als 44 Millionen Einwohner.

    07.40 Uhr: Ukrainische Armee erobert Dörfer im Norden zurück

    Den ukrainischen Streitkräften sind nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes Geländegewinne an den Hauptversorgungsrouten zwischen der Hauptstadt Kiew und der umkämpften Großstadt Tschernihiw im Norden des Landes gelungen. Sie hätten entlang dieser Routen die Dörfer Sloboda und Lukaschiwka südlich von Tschernihiw zurückerobert, teilt der Geheimdienst mit. "Die Ukraine hat auch weiterhin erfolgreiche, aber begrenzte Gegenangriffe im Osten und Nordosten von Kiew durchgeführt", erklärt das britische Verteidigungsministerium. Tschernihiw und Kiew würden aber trotz der russischen Ankündigung reduzierter Angriffe in diesen Gebieten weiterhin aus der Luft und mit Raketen attackiert.

    07.30 Uhr: Russische Angriffe im Osten und Süden der Ukraine

    In der Ukraine konzentriert sich die russische Armee offenbar immer stärker auf den Osten und Süden des Landes. Ukrainische Behörden berichten zum Beispiel von schweren Angriffen auf Charkiw. Nach ukrainischen Angaben ist es aber gelungen, mehrere Siedlungen in der südukrainischen Region Cherson zurückzuerobern. Auch die Lage in der Hauptstadt Kiew soll sich etwas entspannt haben. Der ukrainische Präsident Selenskyj warnte allerdings davor, den Rückzug russischer Truppen vorschnell als Sieg zu werten. Um der ukrainischen Regierung eine Botschaft der Unterstützung und Hoffnung zu überbringen, ist EU-Parlamentspräsidentin Metsola auf dem Weg nach Kiew.

    06.45 Uhr: Russland: Ukrainisches Militär attackiert russisches Treibstofflager im russischen Belgorod

    Zwei ukrainische Militärhubschrauber haben Angaben aus Russland zufolge ein Treibstofflager im russischen Belgorod nahe der Grenze angegriffen. Dadurch sei ein Brand in dem Lager ausgebrochen, teilt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Zwei Menschen seien dabei verletzt worden. Einige nahe gelegene Gebiete der Stadt seien evakuiert worden. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums waren rund 170 Menschen im Einsatz, um den Brand zu löschen. Belgorod liegt etwa 20 Kilometer hinter der Grenze in russischem Gebiet und etwa 35 Kilometer Luftlinie von der stark umkämpften ukrainischen Stadt Charkiw entfernt.

    06.28 Uhr: Kiew: Russen blockieren Rettungskonvoi für Mariupol

    Eine groß angelegte Evakuierung von Bewohnern aus der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol ist nach ukrainischen Angaben erneut gescheitert. Ein Konvoi mit 45 Bussen sei von russischen Soldaten aufgehalten und nicht bis in die Stadt vorgelassen worden, teilte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am späten Donnerstagabend mit. Am Donnerstag sei 631 Menschen aus Mariupol die Flucht gelungen, allen in Privatautos.

    Russische Streitkräfte stoppten nach Angaben von Wereschtschuk außerdem zwölf ukrainische Busse, die mit Hilfsgütern beladen auf dem Weg von Melitopol nach Mariupol waren. Die Soldaten hätten 14 Tonnen Lebensmittel und Medikamente beschlagnahmt, erklärte sie. Rund 45.000 Bewohner von Mariupol wurden seit Beginn der Belagerung nach ukrainischen Angaben gegen ihren Willen in den von russischen Separatisten kontrollierten Osten der Ukraine und nach Russland gebracht. Die Angaben können derzeit von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

    06.09 Uhr: Nach Selenskyj-Rede: Australien sagt Ukraine Panzerfahrzeuge zu

    Nach der Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an das australische Parlament hat Premierminister Scott Morrison dem Land die Lieferung militärischer Ausrüstung zugesagt. Selenskyj hatte am Donnerstag speziell um Bushmaster-Panzerfahrzeuge gebeten, die die australische Armee benutzt. Morrison erklärte am Freitag, Australien werde der Bitte nachkommen. Die Ausrüstung werde mit Militärtransportflugzeugen in die Ukraine geflogen. Wann dies geschehen soll, ließ Morrison offen. Die elf Tonnen schweren Bushmaster, die Australien unter anderem in Afghanistan eingesetzt hatte, sollen ihre Insassen vor Landminen und anderen Sprengkörpern schützen.

    05.15 Uhr: Ukraine erwartet britische und US-Defensivwaffen gegen Flugzeuge und Raketen

    Die Ukraine soll bald ihren Luftraum besser schützen können. Wie der ukrainische Botschafter in Japan, Sergij Korsunsky, auf einer Pressekonferenz mitteilt, erwartet das Land eine Lieferung modernster militärischer Ausrüstung aus den USA und Großbritannien. Die russische Armee sei immer noch überlegen in der Luft, weil sie die besseren Flugzeuge und Raketen hätten: "Wenn sie Marschflugkörper aus großer Entfernung abfeuern, können wir den Abschussort nicht erreichen. Wir müssen sie abfangen. Deshalb brauchen wir diese moderne Ausrüstung." Nur so könne die Ukraine ihren Himmel und die Städte besser schützen, so Korsunsky.

    03.28 Uhr: Russland verlegt Soldaten aus Georgien in die Ukraine

    Die russische Militärführung verstärkt ihre Truppen in der Ukraine nach britischen Erkenntnissen mit frischen Kräften aus Georgien. Aus 1.200 bis 2.000 russischen Soldaten, die zuletzt in den abtrünnigen georgischen Gebieten Abchasien und Südossetien stationiert waren, bilde Russland drei taktische Bataillonsgruppen, teilte das Verteidigungsministerium in London in der Nacht zum Freitag mit. "Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Russland beabsichtigt hatte, auf diese Weise Verstärkungen zu bilden, und es ist bezeichnend für die unerwarteten Verluste, die es während der Invasion erlitten hat", hieß es weiter.

    Auch aus anderen Gegenden soll Russland bereits Einheiten in die Ukraine verlegt haben, etwa aus dem Konfliktgebiet Berg-Karabach, wo russische Soldaten seit dem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan 2020 ebenfalls als "Friedenstruppen" im Einsatz sind.

    00.25 Uhr: Selenskyj entlässt hochrangige Mitglieder des Sicherheitsdienstes

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben zwei hochrangige Mitglieder des Sicherheitsdienstes entlassen. Wie Selenskyj in einer Videobotschaft erklärt, handelt es sich dabei um den Gesamtleiter der inneren Sicherheit sowie den Leiter der Zweigstelle der Behörde in der Region Cherson: "Ich habe nicht die Zeit, mich mit allen Verrätern zu befassen, aber sie werden nach und nach alle bestraft werden." Die beiden Männer hätten ihren Eid, die Ukraine zu verteidigen, gebrochen. Details zu den Gründen nannte er nicht.

    Donnerstag, 31. März 2022

    23.45 Uhr: Stadtkommandant: Lage in Kiew verbessert sich

    Die Lage in Kiew hat sich nach Angaben des Stadtkommandanten etwas entspannt. "Dank der standhaften Verteidigung und der heldenhaften Aktionen unserer Truppen verbessert sich die Situation rund um die Stadt", hieß es in einer Mitteilung von General Mykola Schyrnow. In den Außenbezirken der ukrainischen Hauptstadt werde aber weiterhin gekämpft.

    23.35 Uhr: Selenskyj: Lage in der Südukraine und im Donbass extrem schwierig

    Die Lage in der Südukraine und im Donbass bleibt nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj extrem schwierig. Außerdem baue Russland seine Streitkräfte in der Nähe der umzingelten Hafenstadt Mariupol auf, sagt Selenskyj in einer nächtlichen Videobotschaft. Vor der Ukraine lägen noch Kämpfe. Das Land müsse noch einen sehr schweren Weg beschreiten, um das zu bekommen, was es wolle.

    22.00 Uhr: USA schließen dauerhaft höhere Truppenpräsenz in Europa nicht aus

    Die US-Regierung schließt angesichts des Konflikts mit Russland eine dauerhafte erhöhte Präsenz von US-Truppen in Europa nicht aus. "Unabhängig davon, wie dieser Krieg endet und wann er endet, wird sich das Sicherheitsumfeld in Europa verändert haben", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstag in Washington. Darauf müsse man reagieren. "Wie das aussehen wird, wissen wir nicht", sagte er weiter.

    Aber man sei offen für Gespräche, ob es eine größere dauerhafte Präsenz von US-Truppen in Europa geben müsse. Zu gegebener Zeit werde die US-Regierung sich daher mit den Verbündeten zusammensetzen, um das zu besprechen. Aufgrund der Truppenverstärkungen wegen des Ukraine-Krieges sind inzwischen mehr als 100 000 US-Soldaten in Europa, davon etwa 40 000 in Deutschland.

    21.45 Uhr: Erneut Pläne für einen humanitären Korridor in Mariupol

    Nach Forderungen Deutschlands und Frankreichs will Russland nach eigenen Angaben an diesem Freitag einen neuen Anlauf für einen humanitären Korridor aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol nehmen. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau kündigte am Donnerstagabend eine Feuerpause für den Morgen und den geplanten Beginn der Evakuierung von 9.00 Uhr MESZ an. Die Menschen sollten unter Beteiligung des Roten Kreuzes und des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen aus der Stadt herausgebracht werden, sagte der Generalmajor Michail Misinzew.

    21.30 Uhr: Russische Truppen ziehen aus Tschernobyl ab

    Russische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom mit dem Abzug von den besetzten Atomreaktoren Tschernobyl und Slawutytsch begonnen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) berichtete, dass das russische Militär schriftlich die Kontrolle über das AKW Tschernobyl wieder an das ukrainische Personal übergeben habe. Die IAEA erhielt ihre Informationen von ukrainischen Behörden.

    Russische Soldaten seien in zwei Kolonnen in Richtung der Grenze nach Belarus gefahren, teilten Enerhoatom und IAEA mit. Das Personal des AKW Tschernobyl sei am Morgen über den geplanten Abzug informiert worden. Übergeben wurden demnach auch zwei Zwischenlager für Atommüll, die sich in der 30-Kilometer-Sperrzone um das stillgelegte Kraftwerk befinden. Später hieß es von der ukrainischen Atombehörde Energoatum, die Russen hätten ukrainische Soldaten mitgenommen, die sie seit Kriegsbeginn als Geiseln gefangen hielten.

    21.10 Uhr: Biden: Putin "scheint sich selbst zu isolieren"

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung der US-Regierung im Ukraine-Krieg womöglich einige seiner Berater von ihren Aufgaben entbunden und sich selber isoliert. "Es gibt Anzeichen dafür, dass er einige seiner Berater entlassen oder unter Hausarrest gestellt hat", sagte US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus. Es gebe aber "nicht so viele handfeste Beweise". Auf die Frage, ob Putin von seinen Beratern falsch informiert werde, antwortete Biden: "Es gibt eine Menge Spekulationen. Aber er scheint - ich sage das nicht mit Gewissheit - er scheint sich selbst zu isolieren."

    20.28 Uhr: Hohe Spritpreise: USA wollen 180 Millionen Barrel Ölreserven freigeben

    Angesichts hoher Benzinpreise infolge des Ukraine-Kriegs will die US-Regierung aus ihrer strategischen Reserve massive Mengen Rohöl verkaufen, um den Marktpreis zu drücken. Die Regierung werde für die nächsten sechs Monate jeden Tag durchschnittlich eine Million Barrel Rohöl freigeben, erklärte das Weiße Haus am Donnerstag. Das entspräche einer Menge von rund 180 Millionen Barrel (je 159 Liter), was umgerechnet rund 29 Milliarden Liter wären. Es sei die "größte Freigabe der Ölreserven in der Geschichte", hieß es.

    20.09 Uhr: 15 ukrainische Flughäfen durch russische Streitkräfte zerstört

    Das ukrainische Verteidigungsministerium macht die russischen Streitkräfte für die Zerstörung von 15 Flughäfen verantwortlich. Zudem sein 1370 Raketen auf die Ukraine abgefeuert worden, heißt es. Russische Soldaten hätten 148 Kinder getötet. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

    19.45 Uhr: Internationale Geberkonferenz: Mehr Waffen für die Ukraine

    Bei einer von London koordinierten internationalen Geberkonferenz für die Ukraine wurden nach Angaben der britischen Regierung weitere Zusagen für Waffenlieferungen an das Land gemacht.

    "Die internationale Gemeinschaft hat ihre Zusage für eine Erweiterung des Pakets militärischer Unterstützung für die Ukraine gegeben und neue Wege erforscht, um die ukrainischen Streitkräfte auf längere Sicht zu stärken", hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London.

    19.37 Uhr: Virtueller EU-China-Gipfel im Zeichen des Ukraine-Kriegs

    Die EU und China halten am Freitag ein virtuelles Gipfeltreffen ab, bei dem es auch um den Ukraine-Krieg gehen soll. Die EU hat das Thema auf die offizielle Agenda gesetzt. China ist deutlich zurückhaltender. Es wird davon ausgegangen, dass die EU-Spitzen Peking davon abbringen wollen, Russland bei der Umgehung westlicher Sanktionen zu helfen.

    Die Führung in Peking hat den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bislang nicht verurteilt. Nach außen bietet sich China als neutraler Vermittler an, die staatlichen Medien folgen aber weitgehend der russischen Linie und kritisieren vor allem die USA und die Nato. An den Gesprächen per Video-Übertragung mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang und Präsident Xi Jinping nimmt aus Brüssel unter anderem Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teil.

    19.10 Uhr: Lettland verbietet Z-Symbol bei Veranstaltungen

    In Lettland ist die Verwendung des Z-Symbols bei öffentlichen Veranstaltungen künftig verboten. Der Buchstabe wird von Befürwortern des russischen Angriffskriegs in der Ukraine genutzt. Das Parlament in Riga beschloss am Donnerstag eine Gesetzesänderung, nach der das oft auf russischen Militärfahrzeugen im Kriegsgebiet zu sehende Symbol ebenso wenig gezeigt werden darf wie das "V", das für "sila v pravde" ("Die Kraft liegt in der Wahrheit") steht, oder andere ähnliche Symbole. Vergehen werden demnach mit Geldbußen geahndet.

    Das Z-Symbol steht für "za pobedu" ("Für den Sieg"). Damit werden die Schriftzeichen mit Nazi- und Sowjetsymbolen wie Hakenkreuz oder Hammer und Sichel gleichgestellt, die in dem EU- und Nato-Land in der Öffentlichkeit verboten sind.

    • Zum Artikel: Wofür das Z-Symbol im Ukraine-Krieg steht

    19.00 Uhr: Putin: Gas-Zahlungen westlicher Staaten künftig über russische Konten

    Kremlchef Wladimir Putin hat mit Wirkung zu diesem Freitag angeordnet, dass westliche Staaten Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um weiter russisches Gas zu erhalten. Andernfalls würden die Lieferungen für die auf einer Liste "unfreundlicher Länder" aufgeführten Staaten eingestellt, sagte Putin im russischen Staatsfernsehen.

    Auf der Liste stehen zahlreiche westliche Länder, darunter Deutschland und alle EU-Staaten, die Sanktionen gegen Russland erlassen haben. Sie müssen über die Konten, die einen Bereich für Valuta - also Euro oder Dollar - und einen für Rubel haben, künftig eine Zahlung für das Gas in russischer Währung sicherstellen.

    18.20 Uhr: Berlin und Wien für schnelle EU-Anbindung des westlichen Balkans

    Die Regierungen Deutschlands und Österreichs haben als Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein schnelles Heranführen der Staaten des westlichen Balkans an die EU verlangt. Diese bräuchten eine "klare EU-Perspektive", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin nach einem Treffen mit seinem österreichischem Amtskollegen Karl Nehammer. "Jede weitere Verzögerung macht den Westbalkan verwundbar und offen für den Einfluss Dritter." Mit Albanien und Nordmazedonien müssten möglichst bald Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden.

    18.17 Uhr: Montenegro schließt sich Russland-Sanktionen weiterhin nicht an

    Das Nato-Mitglied Montenegro schließt sich den Russland-Sanktionen der Europäischen Union weiterhin nicht an. Die Regierung des EU-Beitrittskandidaten konnte keine Einigung über einen Sanktionsbeschluss erzielen, wie das Nachrichtenportal vijesti.me berichtete. Die EU hat wegen des Einmarschs in die Ukraine vor fünf Wochen beispiellose Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt.

    Die Mehrheit des Kabinetts ist pro-serbisch und pro-russisch eingestellt. Ministerpräsident Zdravko Krivokapic - auch er ein Pro-Serbe - wollte nun eine Kommission einsetzen lassen, die über Sanktionen beschließt. Andere Regierungsmitglieder lehnten das ab, weil derartige Beschlüsse nach der Verfassung direkt von der Regierung getroffen werden müssen.

    18.15 Uhr: Großbritannien kündigt weitere militärische Unterstützung für Ukraine an

    Die Ukraine wird nach britischen Angaben weitere militärische Unterstützung von mehreren Staaten wie Artillerie mit größerer Reichweite, Munition und weitere Luftabwehrsysteme erhalten. Verteidigungsminister Ben Wallace sagt nach einem Treffen mit mehr als 30 Verbündeten, herausgekommen sei, "dass mehr tödliche Hilfe in die Ukraine fließt".

    17.55 Uhr: Moskau verhängt Einreiseverbot gegen EU-Spitzen und -Parlamentarier

    Russland hat ein Einreiseverbot für EU-Spitzenpolitiker und -Abgeordnete angekündigt. "Die Beschränkungen gelten für die höchsten Vertreter der EU, einschließlich einer Reihe von EU-Kommissaren und Leitern von EU-Militärstrukturen, sowie für die große Mehrheit der Abgeordneten des EU-Parlaments, die eine antirussische Politik unterstützen", erklärte das Außenministerium in Moskau. Das Verbot sei eine Reaktion auf wegen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verhängte Sanktionen.

    17.51 Uhr: Klitschko - Jeder Cent für Russland "blutiges Geld"

    Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew Vitali Klitschko hat mit Nachdruck an die Unternehmen in Deutschland appelliert, keine Geschäfte mit Russland zu machen. "Jeden Euro und jeden Cent, den die Russische Föderation bekommt, investiert sie nicht in ihre Wirtschaft und nicht in ihr Volk, sondern in ihre Armee", sagte Klitschko in einer Rede, die per Video live in die Ratsversammlung der Stadt Hannover übertragen wurde. "Das ist blutiges Geld." Das Ergebnis seien zerstörte Städte in der Ukraine, sagte Klitschko mit Blick auf den russischen Überfall auf sein Land. Den Blutzoll zahlten ukrainische Frauen und Kinder.

    17. 40 Uhr: USA kündigen Sanktionen auf Technologie-Sektor an

    Das US-Finanzministerium kündigte weitere Sanktionen gegen Russland an, die sich insbesondere gegen den Technologie-Sektor richten. Es seien 21 Einrichtungen und 13 Personen betroffen, hieß es in einer Erklärung. Darunter ist der größte Chip-Hersteller des Landes, Mikron. Zudem wird die US-Regierung berechtigt, Sanktionen auch gegen die Elektronik-, Schifffahrt- sowie Luft- und Raumfahrt-Branche in Russland zu verhängen.

    17.35 Uhr: Großbritannien lehnt Rubel-Zahlungen für Gas ab

    Großbritannien hat nicht vor, für russische Gaslieferungen in Rubel zu zahlen, kündigte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson an. Die Regierung beobachte aufmerksam die Auswirkungen der Ankündigungen von Russlands Präsident Wladimir Putin auf den europäischen Markt. Putin hat erklärt, Gas nur noch bei Bezahlung in Rubel zu liefern.

    16.57 Uhr: Insider – Russland könnte Absatz-Ausfall in Europa nur schwer kompensieren

    Russland wird einem westlichen Vertreter zufolge nur schwer einen Ausfall der Einkünfte aus seinen Öl- und Erdgas-Verkäufen nach Westeuropa kompensieren können. "Selbst wenn sie im Laufe der Zeit einige Lieferungen in den Osten, nach China, nach Indien, steigern könnten, würde das nicht ihre derzeitigen Geschäfte in Westeuropa ersetzen", sagte der Insider, der namentlich nicht genannt werden will. "Ich bin sehr skeptisch, dass diese Art von Drohungen durchgezogen werden", erklärt er mit Blick auf mögliche Stopps der Gas- und Öllieferungen an westliche Staaten. Dies wäre "einfach zu schädlich für den russischen Staat".

    16.18 Uhr: Viele russische Truppen vom AKW Tschernobyl abgezogen

    Viele der russischen Truppen am Unglücks-Reaktor Tschernobyl sind dem staatlichen Betreiber zufolge abgezogen worden. Sie seien in Richtung der Grenze zu Belarus aufgebrochen, hieß es in einer Erklärung von Energoatom. Es befänden sich nun nur noch einige wenige Soldaten auf dem Gelände.

    16.07 Uhr: Putin - Gaszahlungen westlicher Staaten künftig über russische Konten

    Kremlchef Wladimir Putin hat mit Wirkung zum 1. April angeordnet, dass westliche Staaten Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um weiter russisches Gas zu erhalten. Andernfalls würden die Lieferungen für die "unfreundlichen" Länder eingestellt, sagte Putin im russischen Staatsfernsehen. Unklar war zunächst, ob die Staaten selbst bereits in Rubel zahlen müssen oder eine Euro-Zahlung direkt konvertiert wird.

    16.04 Uhr: Habeck kündigt weitere Sanktionen gegen Russland an

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt. Das letzte Sanktionspaket sollte nicht das letzte gewesen sein, sagte er in Berlin nach einem Treffen mit dem französischen Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire. Es sei darüber gesprochen worden, welche weiteren Sanktionen den russischen Präsidenten Wladimir Putin hindern könnten, den "barbarischen" Krieg in der Ukraine fortzusetzen. Es seien Punkte identifiziert worden. Einzelheiten nannte Habeck nicht.

    15.56 Uhr: Russland verwirrt bei Gaspreis

    Russland sorgt bei der angekündigten Umstellung für Gas-Zahlungen für Verwirrung. Kunden "unfreundlicher" Staaten müssten für die in ihren Verträgen aufgeführten Währungen Rubel kaufen, sagte der Sprecher Dmitri Peskow erneut. Die Abwicklung könne über die Gazprom-Bank laufen. Die Details könnten noch im Laufe des Tages veröffentlicht werden. Der russische Präsident Wladimir Putin habe nach Angaben des Präsidialamtes Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch detailliert darüber informiert, wie Rubel-Zahlungen für Gas vonstattengehen könnten.

    Dagegen hatte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch betont, Putin habe Scholz versichert, "dass sich für europäische Vertragspartner nichts ändern werde". Die Zahlungen würden weiter ausschließlich in Euro geleistet und wie üblich an die Gaprom-Bank überwiesen. Nun sagte Italiens Ministerpräsident Mario Draghi, dass Putin auch ihm genau dies zugesichert habe. Die europäischen Firmen würden die Lieferungen weiter in Euro und Dollar zahlen. "Was ich verstanden habe, aber ich kann mich auch irren, ist, dass die Umrechnung der Bezahlung (...) eine interne Angelegenheit der Russischen Föderation ist", fügte Draghi hinzu.

    15.42 Uhr: Russland - Ukraine hält 68 Schiffe fest

    Russland hat der Ukraine vorgeworfen, in seinen Schwarzmeer-Häfen bei Odessa 68 internationale Schiffe festzuhalten. Die Schiffe gehörten unter anderem China, der Türkei, der Schweiz und Griechenland, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Russland öffne jeden Tag einen sicheren Korridor, damit sie die ukrainischen Hoheitsgewässer verlassen könnten. Nach Angaben der Besatzungen hätten die ukrainischen Behörden ausländischen Schiffen jedoch "unter Androhung der sofortigen Versenkung" das Auslaufen verboten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

    15.28 Uhr: Ukraine - Zahl der Toten bei Angriff in Mykolaiw steigt auf 20

    Nach einem russischen Raketenangriff auf die Zentrale der Regionalverwaltung der südukrainischen Stadt Mykolaiw ist die Zahl der Toten laut ukrainischen Rettungsdiensten auf 20 gestiegen. Seit dem Angriff vom Dienstag seien 19 Leichen aus den Trümmern geborgen worden, teilten sie mit. Eine weitere Person sei im Krankenhaus gestorben. Die Bergungsarbeiten vor Ort dauerten noch an. Der Gebietsgouverneur warf Russland vor, mit dem Angriff bewusst gewartet zu haben, bis Angestellte am Dienstagmorgen (Ortszeit) zur Arbeit erschienen seien.

    15.04 Uhr: Selenskyj - Tausende Tote in Mariupol

    In Mariupol sind nach Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Tausende Menschen ums Leben gekommen. "Jeder weiß, dass es dort zu einer humanitären Katastrophe gekommen ist", sagte Selenskyj in einer Video-Botschaft an das belgische Parlament. Er bat Belgien um Waffen, weitere Sanktionen gegen Russland und Hilfe bei dem angestrebten EU-Beitritt der Ukraine.

    14.36 Uhr: Russland verbietet Ausfuhr von Sonnenblumenkernen

    Russland exportiert ab Freitag bis Ende August keine Sonnenblumenkerne mehr. Die Ausfuhr von Sonnenblumenöl werde zwischen dem 15. April und 31. August auf 1,5 Millionen Tonnen begrenzt, kündigte das Landwirtschaftsministerium an. Damit sollten Engpässe im Land vermieden und die Teuerung in Schach gehalten werden. Russland gehört neben der Ukraine zu den weltweit größten Produzenten von Sonnenblumenöl, einer der größten Abnehmer ist Indien.

    14.15 Uhr: Bayerische Feuerwehren spenden Ausrüstung an Ukraine

    Die Feuerwehren in Bayern wollen ihre Kameradinnen und Kameraden in der Ukraine unterstützen. Der Krieg habe große Auswirkungen auch auf die Feuerwehren in der Ukraine, teilte das bayerische Innenministerium mit. Der Landesfeuerwehrverband Bayern (LFV) wolle sich daher an der bundesweiten Aktion "Feuerwehrhilfe Ukraine" beteiligen und Ausrüstung und Fahrzeuge spenden. Der Hilfskonvoi Richtung Ukraine soll an diesem Freitag starten. Bisher haben laut LFV über 200 überwiegend Freiwillige Feuerwehren sowie Werks- und Betriebsfeuerwehren, Firmen, Städte und Gemeinden Feuerwehrausrüstung und Fahrzeuge gespendet. An zwei Sammelstellen in Nord- und Südbayern habe man aktuell rund 200 Paletten Feuerwehrausrüstung und mindestens neun Fahrzeuge für die ukrainischen Kollegen sammeln können.

    • Zum Artikel: Spenden: So erkennt man seriöse Organisationen

    14.14 Uhr: Bruder des Kiewer Bürgermeisters trifft Habeck in Berlin

    Der Bruder des Bürgermeisters der von russischen Truppen angegriffenen ukrainischen Hauptstadt Kiew, Wladimir Klitschko, ist in Berlin mit Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck zusammengekommen. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte das Treffen mit einer ukrainischen Delegation, der Klitschko angehört habe. Weitere Details zum Inhalt der Gespräche nannte sie nicht.

    14.04 Uhr: Großbritannien verhängt weitere Sanktionen gegen russische Medien

    Die britische Regierung hat eine Reihe weiterer Sanktionen gegen russische Medien angekündigt. Sanktioniert würden die Betreiberstrukturen hinter RT und Sputnik, um den "Lügen" des Kremls und Präsident Wladimir Putins entgegenzuwirken, erklärte die britische Außenministerin Liz Truss. Das Paket aus 14 Sanktionen "richtet sich gegen die unverschämten Propagandisten, die Putins falsche Nachrichten und Erzählungen verbreiten".

    13.42 Uhr: Ukrainische Behörden berichten von weiteren Kämpfen bei Kiew

    Ungeachtet der von Russland angekündigten militärischen Deeskalation bei Kiew gehen die Kämpfe in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt nach ukrainischer Darstellung weiter. Einheiten der Nationalgarde hätten seit Mittwoch Artillerie, Raketensysteme und mehrere Dutzend Panzerfahrzeuge der russischen Truppen zerstört, teilte das Innenministerium bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

    13.32 Uhr: Russische Truppen formieren sich neu - kein Rückzug

    Russische Truppen ziehen sich der Nato zufolge in der Ukraine nicht wie angekündigt aus Teilen zurück, sondern formieren sich neu. Russland statte die Truppen auch neu aus, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Offensive auf den Donbass solle verstärkt werden. "Zugleich hält Russland den Druck auf Kiew und andere Städte hoch. Wir können also zusätzliche Offensiven mit noch mehr Leid erwarten."

    13.14 Uhr: Ukraine - Rüstungsindustrie durch Russland fast vollständig zerstört

    Russland hat nach Angaben der Ukraine fast die komplette Rüstungsindustrie des Landes zerstört. Das sagte Olexij Arestowitsch, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er fügte hinzu, ein mögliches Friedensabkommen bedinge immer Kompromisse auf beiden Seiten.

    13.12 Uhr: Kreml - Geheimdienste verstehen Putin nicht

    Der Kreml hat westliche Geheimdienst-Erkenntnisse zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin falsch über die Lage in der Ukraine informiert worden sein soll. "Es zeigt sich, dass weder das Außenministerium (der USA) noch das Pentagon echte Informationen darüber haben, was im Kreml passiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Sie verstehen einfach nicht, was im Kreml passiert. Sie verstehen Präsident Putin nicht. Sie verstehen den Mechanismus von Entscheidungen nicht. Sie verstehen den Stil unserer Arbeit nicht."

    Peskow fügte hinzu: "Das ist nicht einfach nur schade. Das macht uns Sorgen. Denn so ein völliges Missverständnis führt nur zu Fehlentscheidungen, zu leichtsinnigen Entscheidungen, die sehr schlimme Folgen haben." Mehrere westliche Geheimdienste hatten zuvor berichtet, Putin werde von Beratern falsch über das Kriegsgeschehen informiert. Diese hätten Angst, ihm die Wahrheit zu sagen, sagte der Chef der britischen Geheimdienstbehörde GCHQ, Jeremy Fleming. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte, es sei Anlass zur Sorge, wenn Putin falsch oder nicht informiert sei.

    13.06 Uhr: Offenbar Militäreinrichtung und Tanklager in Dnipro getroffen

    In der ostukrainischen Region Dnipro sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs Waltentyn Resnitschenko eine Militäreinrichtung und ein Tanklager von russischen Raketen getroffen worden. Zwei Menschen seien bei dem Angriff ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden.

    12.57 Uhr: Draghi - Putin sichert europäischen Firmen Bestand von Gas-Verträgen zu

    Der russische Präsident Wladimir Putin sichert nach den Worten des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi den europäischen Firmen den Bestand der gegenwärtigen Gas-Verträge zu. Putin habe ihm gesagt, dass die Verträge in Kraft blieben, sagte Draghi. Die europäischen Firmen würden die Lieferungen weiterhin in Euro und Dollar zahlen. "Was ich verstanden habe, aber ich kann mich auch irren, ist, dass die Umrechnung der Bezahlung (...) eine interne Angelegenheit der Russischen Föderation ist."

    12.40 Uhr: Russland - Ausländische Gaskunden sollen Rubel kaufen müssen

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Präsidialamtes Bundeskanzler Olaf Scholz detailliert darüber informiert, wie Rubel-Zahlungen für Gas vonstattengehen könnten. Kunden "unfreundlicher" Staaten müssten für die in ihren Verträgen aufgeführten Währungen Rubel kaufen, sagte Sprecher Dmitri Peskow. Die Abwicklung könne über die Gazprombank laufen.

    12.22 Uhr: Putin sieht Zeit für Waffenstillstand noch nicht gekommen

    Der russische Präsident Wladimir Putin sieht nach den Worten des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi die Bedingungen für einen Waffenstillstand oder gar Frieden mit der Ukraine noch nicht erfüllt. Das habe ihm Putin in einem Gespräch mitgeteilt, erklärte Draghi. Putin sehe es auch als verfrüht an, ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu arrangieren.

    12.09 Uhr: Russland beruft Wehrpflichtige ein

    Russland beruft in diesem Frühjahr 134.500 Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren zum Wehrdienst ein. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete dazu einen Erlass, wie mehrere russische Nachrichtenagenturen berichteten. Der Einberufungszeitraum dauert bis Mitte Juli. Gleichzeitig endet für andere Russen der einjährige Wehrdienst. Eine Zahl, wie viele Wehrpflichtige ausscheiden und in die Reserve geschickt werden, wurde nicht genannt.

    Die zwölfmonatige Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 27 Jahren ist in Russland gesetzlich festgelegt. Zwei Mal im Jahr gibt es dafür Einberufungsbefehle. Vor wenigen Tagen hatte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu betont, dass die neuen Rekruten nicht in "Hotspots" - also Krisengebiete - entsendet würden.

    11.38 Uhr: Warnung vor Hungersnot durch Ukraine-Krieg

    Der Ukraine-Krieg könnte Forschern des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge zu Hungersnöten und sozialen Unruhen in mehreren afrikanischen Ländern führen. "Der Krieg in der Ukraine ist eine reale Bedrohung für die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen in Afrika", erklärte der IfW-Forschungsdirektor im Bereich internationale Entwicklung, Tobias Heidland. Die Forscher simulierten die Auswirkungen verschiedener Szenarien auf die Ernährungssituation in afrikanischen Ländern.

    "Russland und die Ukraine zählen zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt", erklärte Heidland weiter. Insbesondere afrikanische Staaten seien von den Importen abhängig, einen Ausfall der Importe könnten diese Länder demnach auch langfristig nicht ersetzen.

    • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Nahrungsmittel könnten weltweit knapp werden

    11.35 Uhr: Rotes Kreuz unterwegs nach Mariupol

    Teams des Internationalen Roten Kreuzes sind mit Hilfsgütern auf dem Weg nach Mariupol. Zivilisten sollten am Freitag aus der belagerten Hafenstadt gebracht werden, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Das Internationale Rote Kreuz sei bereit, den geplanten Konvoi aus der Stadt heraus zu begleiten, vorausgesetzt die genauen Bedingungen wie Route, Beginn und Dauer würden im Vorfeld festgelegt. Es sei dringend nötig, dass Hilfslieferungen in die Stadt kämen und Menschen herausgebracht würden. "Die Leben von Zehntausenden in Mariupol hängen davon ab."

    11.16 Uhr: Selenskyj fordert von Niederlande Handelsstopp mit Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte vor dem niederländischen Parlament einen Stopp des Handels mit Russland. Zugleich bat er per Video-Schaltung mit den Abgeordneten um Waffen und Wiederaufbauhilfe. "Stärkere Sanktionen sind erforderlich, damit Russland keine Chance hat, diesen Krieg in Europa weiterzuführen", sagte Selensky. "Stoppen Sie jeden Handel mit Russland."

    11.12 Uhr: Wladimir Klitschko wirbt in Deutschland für Unterstützung der Ukraine

    Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko ist mit einer Delegation aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Deutschland gefahren. "Es sind Treffen mit hochrangigen Politikern für eine politische Unterstützung der Ukraine geplant", teilte sein Bruder Vitali, der Bürgermeister von Kiew, im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gehe dabei um wirtschaftliche, humanitäre und militärische Unterstützung.

    "Wir sind dankbar für die geleistete Hilfe, brauchen aber im Krieg gegen die russische Armee dringend sowohl noch mehr humanitäre als auch militärische Unterstützung", sagte Klitschko der "Bild". Nach Informationen der Zeitung soll die Delegation mindestens zwei Tage in Deutschland bleiben. Demnach hatte die Delegation um mehrere Gespräche mit verschiedenen Ministern gebeten.

    10.53 Uhr: Russische Truppen setzen Angriffe im Osten der Ukraine fort

    Die russischen Truppen setzen eigenen Angaben zufolge ihre Angriffe im Osten der Ukraine fort. Die Ortschaft Solota Nywa südwestlich von Donezk sei nun unter russischer Kontrolle, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut Agentur Interfax. Dort seien russische Einheiten seit Mittwoch sechs Kilometer vorgerückt. Bis zu 60 Gegner seien getötet worden. Einheiten des von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebietes Luhansk seien unterdessen fünf Kilometer vorgerückt und lieferten sich Kämpfe mit ukrainischen "Nationalisten" bei der Ortschaft Kreminna nordwestlich von Luhansk.

    Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Seit Mittwoch wurden nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums insgesamt 53 ukrainische Militärpunkte durch Luftschläge zerstört, darunter Flugabwehr-Raketensysteme sowie Munitions- und Waffenlager.

    10.53 Uhr: Anlaufstelle für Aufnahme ukrainischer Waisenkinder eingerichtet - 100.000 Kinder betroffen

    Die Bundesregierung hat gemeinsam mit der Organisation SOS Kinderdorf eine Anlaufstelle für die Aufnahme von Waisenkindern aus der Ukraine eingerichtet. Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) erklärte, zum einen sei ein Meldetelefon eingerichtet worden auch als Kontaktstelle für Akteure der Zivilgesellschaft. Zum zweiten koordiniere das Bundesverwaltungsamt die Verteilung der Kinder zwischen den Bundesländern. Es gehe hier um eine "extrem verletzliche Gruppe", die besonderen Schutzes bedürfe, sagte die Vorstandsvorsitzende von SOS Kinderdorf, Sabina Schutter, bei einem gemeinsamen Auftritt mit Spiegel. Sie sagte, es gebe international die Herausforderung, etwa 100.000 Waisenkindern die Evakuierung aus der Ukraine zu ermöglichen.

    10.45 Uhr: Türkei: Oligarch Abramowitsch versucht zu vermitteln

    Der russische Oligarch Roman Abramowitsch bemüht sich dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zufolge ernsthaft um ein Ende des Krieges in der Ukraine. Er versuche seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln. Abramowitsch war am Dienstag bei den Verhandlungen zwischen den beiden Ländern überraschend in Istanbul.

    09.49 Uhr: Bislang 288.500 erfasste Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland

    Die Zahl der in Deutschland erfassten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums bezifferte sie auf 288.500. Dies waren gut 5100 mehr als am Vortag. Das Ministerium verband die Angaben wie üblich mit dem Hinweis, dass die Zahl der eingereisten Schutzsuchenden aus der Ukraine "tatsächlich bereits wesentlich höher" sein dürfte.

    Hintergrund ist, dass es keine festen Grenzkontrollen zu EU-Ländern wie Polen gibt und für die Kriegsflüchtlinge keine Pflicht gilt, sich registrieren zu lassen. In Polen sind bisher die meisten Geflüchteten aus der Ukraine eingetroffen. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR wurden dort über 2,3 Millionen Menschen registriert. Insgesamt flohen bisher nach Angaben vom Mittwoch über vier Millionen Menschen aus dem Land.

    • Zum Artikel: Ukrainische Flüchtlinge: Wie geht es nach der Ankunft weiter?

    09.38 Uhr: Türkei will weiteres Treffen zwischen Außenministern organisieren

    Die Türkei setzt sich ihrem Außenminister Mevlüt Cavusoglu zufolge für ein weiteres Treffen zwischen den Außenministern der Ukraine und Russland ein. Dies könne innerhalb von zwei Wochen stattfinden, sagt Cavusoglu im Sender A Haber. Bei dem direkten Gespräch von Unterhändlern diese Woche in Istanbul seien bedeutende Fortschritte erzielt worden, auch wenn Vereinbarungen noch nicht vollständig umgesetzt würden. Der Außenminister bezieht sich auch auf die Ankündigung Russlands, militärische Aktivitäten um Kiew und Tschernihiw zu reduzieren. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland werden am Freitag zunächst virtuell fortgeführt.

    09.22 Uhr: Litauens Präsident Nauseda appelliert: Kein Gas und Öl mehr aus Russland

    Litauens Präsident Gitanas Nauseda fordert Europa auf, kein Gas und Öl mehr aus Russland zu beziehen. Die Einnahmen dienten lediglich dazu, den Angriff auf die Ukraine zu finanzieren, sagt er in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Zudem sollten neue Sanktionen erhoben werden. "Das fünfte Sanktionspaket muss der Regierung im Kreml den größtmöglichen Schlag versetzen."

    09.03 Uhr: Selenskyj: Druck auf Russland muss erhöht werden

    Der Druck auf Russland muss dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge erhöht werden. Dazu brauche es neue und härtere Sanktionen, sagt er in einer Ansprache an das australische Parlament. Australien hat unter anderem die Ausfuhr von Aluminium und Bauxit an Russland gestoppt. An die Ukraine lieferte das Land militärische Ausrüstung und Hilfsgüter.

    08.21 Uhr: Nach angekündigter Feuerpause: Ukraine schickt Busse nach Mariupol

    Nach einer russischen Zusicherung für einen zwischenzeitlichen Waffenstillstand hat die ukrainische Regierung 45 Busse in die belagerte südostukrainische Hafenstadt Mariupol geschickt. "Wir tun alles Mögliche dafür, dass die Busse heute nach Mariupol gelangen und die Menschen abholen, die es noch nicht aus der Stadt heraus geschafft haben", sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag in einer Videobotschaft.

    Die Großstadt am Asowschen Meer ist seit Anfang März von russischen Truppen eingeschlossen. Ukrainischen Angaben zufolge sollen sich noch mehr als 100.000 Menschen in der schwer zerstörten Stadt befinden. Vor dem Krieg lebten dort knapp 440.000 Menschen. Die Bus-Kolonne solle auf dem Rückweg über das von Russen besetzte Berdjansk in das etwa 200 Kilometer entfernte Saporischschja fahren.

    07.25 Uhr: Tschernihiw wird trotz Rückzugsankündigngen weiter beschossen

    Der Beschuss von Tschernihiw hält nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes an - trotz der Ankündigung Russlands, die militärische Aktivität dort und um Kiew zu reduzieren. Russische Truppen hielten weiteungsministerium mit. "Vermutlich wird es in den kommenden Tagen heftige Kämpfe in den Vororten der Stadt geben." Auch Mariupol liege weiterhin unter Beschuss. Die ukrainischen Kräfte hätten das Zentrum der Hafenstadt am Asowschen Meer aber noch immer unter Kontrolle.

    6.50 Uhr: Selenskyj: Russische Truppen bereiten Angriffe im Donbass vor

    Die russischen Truppen formieren sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für weitere Angriffe auf den Donbass im Osten des Landes. "Und wir bereiten uns darauf vor", sagt Selenskyj am Morgen in einer Video-Botschaft. In der Nähe der Hauptstadt Kiew und bei Tschernihiw hätten die russischen Truppen Rückschläge erlitten. Das sei kein russischer Abzug, sondern die Folge der ukrainischen Verteidigung. Russland hat bei den Gesprächen mit der Ukraine angekündigt, als vertrauensbildende Maßnahme seine militärische Aktivität rings um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren.

    05.15 Uhr: Ukraine bezeichnet Feuerpause für Mariupol als weitere russische "Manipulation"

    Russland hat erneut eine Feuerpause für die schwer zerstörte südukrainische Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme werde am Donnerstag um 10.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und solle die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor herauszuholen, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Der humanitäre Korridor soll demnach über die unter russischer Kontrolle stehende Stadt Berdjansk ins 250 Kilometer entfernte Saporischschja führen. Die ukrainische Regierung bezeichnete die russische Ankündigung als Versuch der "erneuten Manipulation".

    Das russische Ministerium forderte die Regierung in Kiew auf, die "bedingungslose Einhaltung" der Feuerpause durch eine schriftliche Mitteilung an die russische Seite sowie das UNHCR und das IKRK zu bestätigen. Die ukrainische Armee müsse sich außerdem für die Sicherheit der Buskonvois, in denen die Zivilisten transportiert werden sollen, einsetzen. Russland hatte bereits mehrfach entsprechende Ankündigungen gemacht. Die Evakuierungsaktionen waren jedoch meist gescheitert, wofür sich beide Seiten gegenseitig die Schuld gaben.

    04.32 Uhr: Ukraine: Russland bereitet "Referendum" im eroberten Cherson vor

    Russland soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in der eroberten Großstadt Cherson ein "Referendum" über die Errichtung einer moskaufreundlichen "Volksrepublik" vorbereiten. Damit versuche die einmarschierte Armee, die Gebiete im Süden der Ukraine mit "zivil-militärischen Verwaltungen" zu kontrollieren, teilte der Generalstab in der Nacht mit. Das Muster würde den mittlerweile von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine ähneln.

    Das "Referendum" solle zur Gründung einer quasi-staatlichen "Volksrepublik Cherson" führen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. Das strategisch wichtige Cherson mit knapp 300.000 Einwohnern spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes.

    02.03 Uhr: Ukraine meldet russische Angriffe, unter anderem auf ein Öl-Depot

    Die ukrainischen Behörden werfen Russland vor, erneut Phosphorwaffen in der Ostukraine eingesetzt zu haben. In der Kleinstadt Marinka hätten die von russischen Soldaten eingesetzten Waffen "ein Dutzend Brände" verursacht, erklärte der Chef der Militärverwaltung der Region Donezk, Pawel Kyrylenko. Phosphorwaffen sind völkerrechtlich nicht explizit verboten; allerdings ist ihr Einsatz laut einer Waffenkonvention von 1980 gegen Zivilisten und in städtischen Gebieten geächtet. Sie können schwerste Verbrennungen sowie Vergiftungen verursachen.

    Ukrainische Behörden meldeten außerdem weitere Luftangriffen auf die Orte Heorhijiwka, Nowokalinowo und Otscheretyne. Bei einem Angriff auf das Dorf Sloboschanske bei Charkiw wurden demnach eine Frau und ihr elfjähriger Sohn getötet. Raketenangriffe gab es nach Behördenangaben zudem auf eine Fabrik in Nowomoskowsk sowie auf ein Öldepot in der wichtigen Industriestadt Dnipro.

    Mittwoch, 30. März 2022

    22.35 Uhr: Russland kündigt Feuerpause für Mariupol an

    Das russische Verteidigungsministerium hat eine Feuerpause für die südukrainische Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme werde am Donnerstag um 10.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und solle die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor aus der belagerten Stadt herauszuholen, erklärte das Ministerium. "Damit diese humanitäre Operation erfolgreich ist, schlagen wir eine direkte Beteiligung von Vertretern des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz vor", hieß es weiter.

    22.25 Uhr: Pentagon sieht strategische russische Truppenbewegungen

    In den vergangenen 24 Stunden haben sich nach Angaben des Pentagons einige russische Truppen in den Gebieten um Kiew nach Norden in Richtung Belarus bewegt. Pentagon-Pressesprecher John Kirby sagte, die USA betrachteten dies nicht als Rückzug, sondern als einen Versuch Russlands, die Truppen neu zu versorgen, umzurüsten und dann neu zu positionieren. "Wir wissen nicht genau, wohin diese Truppen gehen werden", sagte er. Kirby wies jedoch auf CNN und Fox Business darauf hin, dass Russland einer Eroberung der Donbass-Region Priorität eingeräumt habe. Verteidigungsminister Lloyd Austin und Generalstabschef Mark Milley würden weiterhin versuchen, mit ihren russischen Gesprächspartnern zu sprechen, aber diese hätten nicht geantwortet.

    22.10 Uhr: Weißes Haus: Berater sagen Putin nicht Wahrheit über Lage in Ukraine

    Russlands Präsident Wladimir Putin bekommt von seinen Beratern nach Einschätzung der US-Regierung keine ehrliche Beschreibung der Lage im Ukraine-Krieg. Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield, sagte am Mittwoch in Washington unter Berufung auf Geheimdienstinformationen: "Wir glauben, dass er von seinen Beratern nicht richtig darüber informiert wird, wie schlecht das russische Militär agiert und wie die russische Wirtschaft durch die Sanktionen gelähmt wird." Putins hochrangige Berater hätten "zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen." Bedingfield sagte weiter, den Geheimdienstinformationen nach habe sich Putin vom russischen Militär getäuscht gefühlt, was anhaltende Spannungen zwischen dem russischen Präsidenten und seiner militärischen Führung verursache. Konkreter wurde Bedingfield nicht. Auf die Frage, warum die US-Regierung diese Informationen offenlege, sagte sie, dies solle zum Gesamtbild beitragen und zum Verständnis, dass der Angriff auf die Ukraine ein großer strategischer Fehler Russlands sei.

    21.55 Uhr: Konfliktregion Südossetien will über Beitritt zu Russland abstimmen

    Die von Georgien abtrünnige Konfliktregion Südossetien will über einen möglichen Beitritt zu Russland abstimmen. Eine Volksbefragung sei für einen solchen Schritt grundsätzlich notwendig, sagte der Machthaber der Region im Südkaukasus, Anatoli Bibilow, am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen. Das sei aber "nicht sehr schwierig" zu organisieren. Bibilow sagte zudem: "Ich glaube, dass eine Vereinigung mit Russland unser strategisches Ziel ist." Russland hatte Südossetien 2008 nach einem Krieg gegen Georgien - ebenso wie das Gebiet Abchasien - als unabhängigen Staat anerkannt und Tausende Soldaten in der Region stationiert.

    21.50 Uhr: Schwedische Regierungschefin schließt Nato-Beitritt ihres Landes nicht aus

    Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson schließt einen möglichen Nato-Beitritt ihres Landes nicht mehr aus. "Ich schließe einen Beitritt zur Nato keineswegs aus", sagte Andersson in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem Sender SVT. Die Sozialdemokratin galt bislang als Verfechterin der schwedischen Bündnisneutralität. Andersson betonte, die schwedische Sicherheitspolitik werde derzeit grundlegend überprüft. "Ich möchte, dass wir eine gründliche Analyse unserer Möglichkeiten in dieser Situation vornehmen, inklusive der damit verbundenen Gefahren und Risiken, um die beste Entscheidung für Schweden zu treffen", betonte die Regierungschefin.

    21.45 Uhr: Russland stellt Feuerpause in Mariupol für Donnerstag in Aussicht

    Russland hat eigenen Angaben zufolge für diesen Donnerstag eine Feuerpause in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol zur Evakuierung von Zivilisten angeboten. "Russlands Streitkräfte erklären - ausschließlich zu humanitären Zwecken - am 31. März ab 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ) eine Feuerpause", sagte Generalmajor Michail Misinzew am Mittwochabend der Agentur Interfax zufolge. Der vorübergehende Waffenstillstand solle dazu dienen, damit Zivilisten aus der umkämpften Hafenstadt am Asowschen Meer erst ins westlich gelegene Berdjansk und dann weiter nach Saporischschja fliehen könnten.

    21.40 Uhr: Selenskyj will Waffen für "starke Position auf dem Schlachtfeld"

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Joe Biden für weitere Waffenlieferungen geworben. "Wir wollen Frieden und er wird nur erreicht werden, wenn wir eine starke Position auf dem Schlachtfeld haben", sagte Selenskyj nach Angaben seiner Webseite in dem 55-minütigen Telefonat am Mittwoch. "Unser Kampfgeist ist stark, die Entschlossenheit ist groß genug, aber wir brauchen Ihre unmittelbare Unterstützung." Biden teilte Selenskyj in dem Gespräch mit, dass zusätzliche 500 Millionen Dollar an Direkthilfe der USA auf dem Weg in die Ukraine seien. Nach Angaben des Weißen Hauses ging es in dem Telefonat auch darum, welchen Effekt die bisher an die Ukraine gelieferten Waffen für den Kriegsverlauf hatten. Selenskyj will vom Westen unter anderem Kampfflugzeuge, was die USA und andere Nato-Staaten aber ablehnen, um eine weitere Eskalation des Konflikts mit Russland zu vermeiden.

    21.30 Uhr: London koordiniert Geberkonferenz für Waffen- und Geldspenden an Kiew

    Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace koordiniert am Donnerstag zum zweiten Mal seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine eine Geberkonferenz für Waffen- und Geldspenden an das Land. An den Beratungen sollen 30 Länder vertreten sein, wie es am Mittwochabend aus Kreisen des britischen Verteidigungsministeriums hieß. Ziel sei es, die Partnerländer über die militärischen Bedürfnisse der Ukraine zu informieren, um die internationale Reaktion so koordiniert und effektiv wie möglich zu gestalten. Großbritannien hat nach eigenen Angaben bislang mehr als 10 000 Abwehrraketen und umgerechnet rund 470 Millionen Euro für humanitäre und wirtschaftliche Hilfe an die Ukraine gespendet.

    21.10 Uhr: Russland verlegt weniger als ein Fünftel der Truppen im Raum Kiew

    Russland beginnt nach US-Angaben damit, weniger als 20 Prozent der Truppen aus dem Raum Kiew zu verlegen. Einige Soldaten hätten das Ziel Belarus, keiner kehre in die Heimat zurück, teilt das US-Verteidigungsministerium mit. Man gehe davon aus, dass Russland die Truppen neu ausrüsten und versorgen und sie dann wieder zurück in die Ukraine schicken werde, sagt Ministeriumssprecher John Kirby.

    20.35 Uhr: Moldau zahlt ab April mehr als doppelt so viel für russisches Erdgas

    Moldau wird nach eigenen Angaben ab dem 1. April der russischen Gazprom zwischen 1160 bis 1170 Dollar pro Tausend Kubikmeter für Ergas zahlen. Diese sei der vorläufige Preis, sagt der Chef des Energiekonzerns Moldovagaz, Wadim Ceban. Im März hatte das staatliche Unternehmen noch 547 Dollar bezahlt. Moldau hat sich in der Vergangenheit mit der Regierung in Moskau über die Gaspreise gestritten. Gazprom drohte vergangenes Jahr mit einem Lieferstopp, wenn die Forderungen nicht erfüllt würden.

    20.15 Uhr: Abramowitsch von ukrainischen Unterhändlern als "guter Vermittler" beschrieben

    Der Oligarch Roman Abramowitsch sei ein guter Vermittler zwischen Kiew und Moskau, erklärt der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak. Abramowitsch helfe dabei, Missverständnisse zu vermeiden. Der Milliardär war an den ukrainisch-russischen Verhandlungen in der Türkei in den vergangenen Tagen beteiligt.

    20.00 Uhr: Tschetschenen-Chef - Russland wird keine Zugeständnisse machen

    Russland wird in der Ukraine nach Darstellung des Oberhaupts der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, keine Zugeständnisse machen. Es sei falsch von dem Unterhändler Wladimir Medinski gewesen, entsprechende Andeutungen zu machen, erklärt Kadyrow in einem Video auf Telegram. Russlands Präsident Wladimir Putin werde nicht einfach das abbrechen, was er in der Ukraine begonnen habe.

    19.50 Uhr: Moskauer Börse kehrt zu üblichen Handelszeiten zurück

    Die Normalisierung des Börsenhandels in Russland schreitet voran. Erstmals seit dem Einmarsch in die Ukraine Ende Februar können am Donnerstag Wertpapiere in Moskau wieder zu den üblichen Handelszeiten ge- und verkauft werden, teilt die russische Zentralbank mit. Wegen Kursturbulenzen war der Börsenhandel für mehrere Wochen unterbrochen und wurde vergangene Woche in reduziertem Umfang wieder aufgenommen.

    19.35 Uhr: Neue Sanktionen gegen Oligarchen in Großbritannien

    Großbritannien setzt neue Sanktionen gegen Russland in Kraft. Demnach ist die Wartung von Flugzeugen oder Schiffen verboten, die von den Maßnahmen betroffenen Oligarchen gehören.

    19.25 Uhr: US-General will Nato dauerhafte in Osteuropa stationieren

    Der russische Einmarsch in der Ukraine sollte nach Worten eines US-Generals zu einer erneuten Überprüfung der permanenten Präsenz der Nato in Osteuropa führen. Auf die Frage nach der Möglichkeit einer stärkeren dauerhaften Stationierung von US-Soldaten in den baltischen Staaten und andernorts antwortet der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte in Europa, Tod Wolters: "Das soll sich sich ändern".

    19.15 Uhr: Ausweitung von Sprachkursen und Kinderbetreuung für Geflüchtete

    Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dringt auf eine Ausweitung der Sprachkurse und der Kinderbetreuung für Flüchtlinge aus der Ukraine. Akut gehe es vorrangig um die Versorgung der Geflüchteten, sagt der SPD-Politiker nach Beratungen mit den Spitzen von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Wohlfahrtsorganisation. Es gelte aber auch, Arbeitsmarktperspektiven für die Menschen vorzubereiten. Heil plädierte auch für eine schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.

    18.55 Uhr: Selenskyj erörtert mit Biden Verteidigungs-Hilfen und Sanktionen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj twittert, er habe mit US-Präsident Joe Biden während eines einstündigen Telefonats Fragen zur Unterstützung der ukrainischen Verteidigung erörtert. Es sei auch über neue Sanktionen sowie über finanzielle und humanitäre Hilfe für die Ukraine gesprochen worden.

    18.35 Uhr: Gouverneur - Russen setzen Phosphormunition in der Ostukraine ein

    Russische Truppen setzen nach Worten eines Gouverneurs Phosphormunition ein und bombardieren Siedlungen an der Frontlinie, die das von der Ukraine kontrollierte Territorium von den Gebieten trennt, die von russischen Kräften in der östlichen Donezk-Region unterstützt werden. Gourverneur Pawlo Kyrylenko sagt zudem im nationalen Fernsehen, dass der jüngste Versuch zur Evakuierung von Zivilisten der der umzingelten Hafenstadt Mariupol wahrscheinlich gescheitert sei, da Konvois nicht passieren könnten.

    18.15 Uhr: Keine Lockerung der EU-Sanktionen bei erzwungenem Frieden

    Eine erzwungener Frieden zwischen der Ukraine und Russland wird nach Darstellung des niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte nicht zu einer Lockerung der europäischen Sanktionen führen. "Ein Friedensabkommen bei vorgehaltener Waffe, das den Verlust ukrainischen Territoriums und Souveränität bedeutet, ist nicht der Weg zurück zur Normalität", sagt Rutte bei einem Staatsbesuch in Spanien. "Noch wird es automatisch zu einer Lockerung unserer Sanktionen führen."

    18.00 Uhr: Razzia bei Gazprom

    Die Wettbewerbsbehörden der Europäischen Union haben einem Insider zufolge eine Razzia beim russischen Erdgas-Konzern Gazprom vorgenommen. Die mit dem Vorgang vertraute Person lehnte es ab, weitere Einzelheiten zu nennen.

    17.55 Uhr: Moskau und Berlin sprechen über Gas-Bezahlung in Rubel

    Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz haben sich nach russischen Angaben darauf verständigt, dass Experten der jeweiligen Länder Gespräche über Gaskäufe in Rubel führen sollen. Sie wollten darüber beraten, wie die Zahlung für die russischen Gasexporte in der russischen Währung geleistet werden könnten, berichtet die Agentur Tass unter Berufung auf den Kreml.

    17.37 Uhr: Öl-Allianz Opec+ berät erneut Förderstrategie

    Das von Saudi-Arabien und Russland angeführte Öl-Kartell Opec+ berät am morgigen Donnerstag seine Förderstrategie für den Mai. Dazu werden die Energieminister der insgesamt 23 Staaten zu einer Online-Konferenz zusammenkommen. Experten gehen davon aus, dass die Allianz an ihrer bisherigen Linie festhält und den Ölhahn im Mai um etwa 400.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag aufdreht. Bei einer Fortsetzung dieser Strategie dürften sich die Auswirkungen auf die Preise für Heizöl und Benzin in Grenzen halten.

    Die weltweite Nachfrage nach Öl beträgt pro Tag knapp 100 Millionen Barrel. Die Opec+ liefert davon etwa 45 Prozent.

    17.15 Uhr: Bundesregierung bereitet laut SZ neue Waffenlieferungen an Ukraine vor

    Die Bundesregierung bereitet nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung umfangreiche weitere Waffenlieferungen an die Ukraine vor. Dazu liege der Regierung eine Liste mit Rüstungsgütern im Wert von etwa 300 Millionen Euro vor, die aus deutscher Industrieproduktion kurzfristig an die Ukraine abgegeben werden könnten, berichtet die SZ in ihrer Donnerstagsausgabe. Die Liste umfasse etwa 200 Produkte.

    Darunter befinden sich dem Bericht zufolge 2.650 Panzerfäuste vom Typ Matador im Wert von etwa 13 Millionen Euro und 18 Aufklärungsdrohnen, die umgehend geliefert werden könnten. Es stünden auch Mörser, Maschinenkanonen, 3.000 Nachtsichtgeräte-Sätze, Tausende Schutzwesten und Helme auf der Liste, zudem acht Bodenüberwachungsradargeräte und weitere Anlagen zur Luftraumüberwachung sowie ungeschützte und geschützte Fahrzeuge vom Reisebus bis hin zum gepanzerten Geländewagen.

    Dabei handele es sich nicht um Waffen und Ausrüstung aus Beständen der Bundeswehr, sondern um Güter, die die Industrie sofort oder ohne großen Vorlauf liefern könne.

    17.00 Uhr: Mindestens 50.000 Ukraine-Flüchtlinge in Bayern registriert

    Die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine ist dynamisch - Statistiken zu führen nach Behördenangaben aktuell schwierig.

    Mehr als 50.000 Flüchtlinge aus der Ukraine sind nach Angaben des Innenministeriums zurzeit in Bayern registriert. Das bedeutet, dass sie in staatlichen, kommunalen oder privaten Unterkünften im Freistaat leben und Leistungen beziehen, wie ein Sprecher erläuterte. Polizeilich erfasst seien aber deutlich mehr Vertriebene aus der Ukraine: seit 1. März gut 92.000. Etwa 40.000 seien also nicht registriert und es sei unklar, ob sie auf der Durchreise erfasst wurden oder sich noch in Bayern aufhielten.

    16.55 Uhr: Operndiva Netrebko verurteilt Krieg gegen die Ukraine

    Nach zunehmender Kritik an ihrer Weigerung, politisch Stellung zu beziehen, hat die Opernsängerin Anna Netrebko ihrem Anwalt zufolge ein Statement veröffentlicht. Darin heißt es: "Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien. Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden. Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten."

    Sie habe nie finanzielle Unterstützung von der russischen Regierung erhalten und lebe in Österreich, "wo ich auch steuerlich ansässig bin." Nach der angekündigten Auftrittspause will Netrebko ihre Auftritte in Europa Ende Mai wieder aufnehmen.

    16.08 Uhr: Vereinte Nationen zählen 3.090 zivile Opfer seit Beginn des Ukrainekrieges

    Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind laut den Vereinten Nationen mindestens 3.090 Zivilisten verletzt oder getötet worden. Durch Gewalt seien 1.189 Menschen ums Leben gekommen, 1.901 weitere hätten Verletzungen erlitten, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Mittwoch in Genf mit. Unter den Getöteten befinden sich den Angaben zufolge 108 Kinder. Weitere 142 Mädchen und Jungen seien verletzt worden.

    Die Angaben über zivile Opfer beziehen sich laut dem Hochkommissariat auf den Zeitraum seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar bis Dienstagnacht, die tatsächlichen Opferzahlen dürften wesentlich höher liegen.

    Die meisten Zivilisten seien beim Beschuss mit Explosivwaffen - etwa Artillerie und Raketenwerfer - mit einem weiten Radius getötet oder verletzt geworden. Zudem seien Zivilisten bei Luftschlägen getroffen worden. Bei dem absichtlichen Beschuss von Wohngebieten und Zivilisten handelt es sich laut dem Hochkommissariat um Kriegsverbrechen.

    16.02 Uhr: US-Kreise: Putin wird von Beratern in die Irre geführt

    Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben aus US-Kreisen von seinen Beratern über den Verlauf des Krieges und die Folgen der westlichen Sanktionen in die Irre geführt. "Wir glauben, dass Putin von seinen Beratern falsch informiert wird, wie schlecht die Leistung des russischen Militärs ist und wie sehr die russische Wirtschaft durch die Sanktionen gelähmt wird", sagt ein Insider unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. "Seine hochrangigen Berater haben zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen."

    Daher gebe es nun anhaltende Spannungen zwischen dem Kremlchef und ranghohen russischen Militärs. Wie die US-Geheimdienste zu dieser Einschätzung gelangt sein wollen, verriet die Quelle nicht.

    15.35 Uhr: Russischer Truppenabzug aus Kiew? Bürgermeister Klitschko widerspricht

    "Wir haben gestern Informationen erhalten, wonach die russischen Truppen sich von Kiew wegbewegen sollen. Das ist nicht wahr", so Vitali Klitschko in einem Video vor dem Europäischen Ausschuss der Regionen. Stattdessen hätten die ganze Nacht über Angriffe stattgefunden. "Wir hörten mächtige Explosionen im Osten und Norden Kiews. Das bedeutet: es gibt Kämpfe, es sterben bis heute Menschen dort."

    Bereits am Morgen hatte der Gouverneur von Tschernihiw gemeldet, die Region stehe trotz der Ankündigung Moskaus, die militärischen Aktivitäten dort zu reduzieren, weiter unter russischem Feuer. Dort sind mehr als 100.000 Menschen eingekesselt, Nahrungsmittel und Medikamente reichen Behördenangaben zufolge nur noch eine Woche. "Das ist eine weitere Bestätigung dafür, dass Russland immer lügt", sagte Tschernihiws Bürgermeister Wladyslaw Astroschenko dem US-Sender CNN. "Sie haben tatsächlich die Intensität ihrer Angriffe erhöht."

    15.20 Uhr: Regierungssprecher: Deutschland "grundsätzlich bereit" als Sicherheitsgarant für Ukraine

    Deutschland ist nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit grundsätzlich bereit, Sicherheitsgarant für die Ukraine in einer Nachkriegsordnung zu sein. "Präsident Selenskyj hat in mehreren Telefonaten mit dem deutschen Bundeskanzler auch die Frage nach einer Bereitschaft, Sicherheitsgarant zu werden, gestellt", sagte Hebestreit in Berlin. "Der Bundeskanzler hat eine generelle Bereitschaft signalisiert für Deutschland." Man müsse allerdings klären, was damit am Ende genau gemeint sei. Es sei klar, dass dies erst nach einem Friedensschluss infrage komme, weil Deutschland kein Akteur in diesem Krieg werden wolle.

    15.17 Uhr: 15 Tote bei Raketenangriff auf Verwaltungsgebäude in Mykolajiw

    Durch den russischen Raketentreffer auf die Gebietsverwaltung im südukrainischen Mykolajiw am Dienstag sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 15 Menschen getötet worden. Das teilte der Gouverneur des Gebiets, Witalij Kim, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Das Geschoss hatte am Vortag ein klaffendes Loch in das Verwaltungshochhaus gerissen. Auch Kims Arbeitszimmer wurde nach seinen Angaben zerstört, er hatte sich aber nicht dort aufgehalten.

    Rettungskräfte bargen zunächst drei Tote, doch dann stieg die Zahl der Toten bis Mittwoch auf 15 Todesopfer. 34 Menschen seien verletzt worden. Mykolajiw blockiert für die von Süden angreifenden russischen Truppen den Weg in die wichtige Hafenstadt Odessa.

    15.10 Uhr: Chef der Internationalen Atombehörde besucht Atomkraftwerk im Süden der Ukraine

    "Ich befinde mich im Atomkraftwerk Südukraine, um ukrainische Regierungsvertreter und das Personal zu treffen", schrieb Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), im Onlinedienst Twitter. Er dankte dem Personal für seine "Ausdauer". Die IAEA hofft, schon bald Experten in die Ukraine entsenden zu können, um die Sicherheit der Anlagen zu garantieren.

    Seit dem Beginn der russischen Angriffe auf die Ukraine warnt Grossi vor den Gefahren des Krieges für die ukrainischen Atomkraftwerke. Die Ukraine verfügt über vier aktive Atomkraftwerke mit 15 Reaktoren.

    Die Atomruine von Tschernobyl, in der sich 1986 die schlimmste Atomkatastrophe der Geschichte ereignet hatte, wurde am 24. Februar von der russischen Armee besetzt. Danach fiel dort mehrere Tage der Strom aus. Das Personal musste mehrere Wochen ohne Schichtwechsel arbeiten.

    Am 4. März brachten russische Soldaten auch das größte Atomkraftwerk Europas in Saporischschja unter ihrer Kontrolle. Bei den Kämpfen brach ein Feuer in einem Schulungsgebäude aus. Der Brand löste Angst vor einer Reaktorkatastrophe in Europa aus.

    14.50 Uhr: Verteidigungsministerium: Deutschland unter den Hauptunterstützern der Ukraine

    Deutschland ist nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums einer der wichtigsten militärischen Unterstützer der Ukraine. Nach Gewicht liege man bei den Lieferungen wohl auf Platz zwei, nach Wert der Lieferungen auf Platz drei, sagt er. Details will er aber nicht nennen, auch nicht welche Waffentypen Deutschland liefert.

    14.25 Uhr: Inflationsrate steigt im März voraussichtlich auf 7,3 Prozent

    Angetrieben von den hohen Energiepreisen ist die Inflationsrate im März weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren erreicht. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat voraussichtlich um 7,3 Prozent. Energie verteuerte sich im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 39,5 Prozent. Nahrungsmittel wurden um 6,2 Prozent teurer.

    "Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Preise für Erdgas und Mineralölprodukte nochmals merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich", erklärte das Bundesamt. Hinzu kommen den Statistikern zufolge "Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie und die deutlichen Preisanstiege bei Energieprodukten auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen".

    13.26 Uhr: "Grenzenlose Zusammenarbeit": Lawrow zu Besuch in China

    Russland und China haben ihre enge Partnerschaft bekräftigt und ihre Ambitionen zum Aufbau einer neuen Weltordnung bekundet. Der russische Außenminister Sergej Lawrow besuchte am Mittwoch erstmals seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs vor knapp fünf Wochen China.

    In einer von Moskau verbreiteten Erklärung kündigten beide Länder an, ihre "außenpolitische Koordinierung weiter zu vertiefen" und "das gemeinsame Vorgehen auszuweiten", ohne jedoch konkrete Maßnahmen zur Unterstützung Russlands durch China zu nennen.

    Peking bekräftigte die Freundschaft beider Länder angesichts des gemeinsamen Rivalen USA. "Die chinesisch-russische Zusammenarbeit ist grenzenlos" , sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. "Unser Streben nach Frieden ist grenzenlos, unsere Verteidigung der Sicherheit ist grenzenlos, unser Widerstand gegen die Hegemonie ist grenzenlos."

    12.45 Uhr: Kreml: Rubel-Zahlungen für russisches Gas noch nicht am Donnerstag

    Die Umstellung der Zahlungen für russische Gaslieferungen nach Europa von Euro und Dollar auf Rubel wird nach Kremlangaben noch nicht am Donnerstag in Kraft treten. Die Lieferung von Gas und die Bezahlung seien getrennte Prozesse, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Präsident Wladimir Putin will sich am Donnerstag mit Vertretern des russischen Gasriesen Gazprom und der Zentralbank treffen, um sich über den Stand der Dinge informieren zu lassen.

    Bei früherer Gelegenheit hatte Peskow gesagt, wenn nicht bezahlt werde, komme kein Gas - was Befürchtungen in Europa ausgelöst hatte, Russland könne die Gaslieferungen zügig einstellen.

    12.23 Uhr: UNO: Mehr als vier Millionen Ukrainer seit Kriegsbeginn ins Ausland geflohen

    Knapp fünf Wochen nach Kriegsbeginn hat die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine die Marke von vier Millionen überschritten. 4.019.287 Menschen, größtenteils Frauen und Kinder, seien seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar ins Ausland geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Mehr als die Hälfte von ihnen suchte demnach im Nachbarland Polen Zuflucht. 2,3 Millionen Flüchtlinge passierten laut UN-Angaben bislang die Grenze zu dem EU-Staat.

    Insgesamt wurden durch den russischen Angriffskrieg nach UN-Angaben mehr als zehn Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Fast 6,5 Millionen Ukrainer sind demnach innerhalb des Landes auf der Flucht.

    12.07 Uhr: Wirtschaftsweise schließen schwere Rezession nicht aus

    Hohe Inflation, gestörte Lieferketten, große Unsicherheit: Die Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognose für Deutschland wegen der Folgen der russischen Invasion in der Ukraine drastisch gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr nur noch um 1,8 Prozent zulegen statt der noch im November erwarteten 4,6 Prozent. Selbst eine schrumpfende Wirtschaft schließt der Sachverständigenrat in seinem am Mittwoch veröffentlichten Ausblick nicht aus, etwa bei einem Importstopp von russischen Energielieferungen wie Gas. "Dann stürzt Deutschland noch dieses Jahr in eine tiefere Rezession", sagte der Wirtschaftsweise Volker Wieland in Berlin. "Das heißt zwar nicht, dass die Wirtschaft zum Stillstand kommt, aber es wäre eine schwere Belastung."

    Und das umso mehr, da Deutschland anders als etwa die USA das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht hat. Das sollte erst in diesem Sommer der Fall sein.

    11.45 Uhr: Russische und ukrainische Unterhändler kehren nach Hause zurück

    Die russischen und ukrainischen Delegationen haben nach ihren Verhandlungen in Istanbul beschlossen, zu Konsultationen nach Hause zurückzukehren. Eigentlich war erwartet worden, dass die Gespräche am heutigen Mittwoch fortgesetzt werden würden, der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu teilte jedoch mit, die Unterhändler wollten die Vorschläge nun in ihren Hauptstädten vorstellen.

    Cavusoglu sagte, er erwarte ein Treffen zwischen dem russischen und dem ukrainischen Außenminister. Ein weiteres Treffen zwischen den Präsidenten der beiden Länder stehe ebenfalls auf der Tagesordnung.

    In den Gesprächen in Istanbul erklärte sich die Ukraine zuletzt dazu bereit, einen neutralen Status anzunehmen. Die Sicherheit des Landes sollte dann von einer Reihe anderer Staaten garantiert werden.

    11.12 Uhr: Moskau: Ukrainische Munitionslager bei Donezk zerstört

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit Boden-Boden-Raketen zwei Munitionslager im ostukrainischen Gebiet Donezk zerstört. In dem Ort Kamjanka habe die ukrainische Armee Munition für ihre Raketenartillerie gelagert, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwochvormittag in Moskau. Insgesamt seien binnen 24 Stunden 64 militärische Objekte der Ukraine zerstört worden. Dazu rechnete Sprecher Igor Konaschenkow auch einen Stab ukrainischer Spezialkräfte im Gebiet Mykolajiw. Die Angaben über das Kampfgeschehen waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar.

    Die Ukraine habe auch drei Flugabwehrsysteme der Typen S-300 und Buk verloren sagte Generalmajor Konaschenkow. Außerdem hätten russische Raketen, die von Flugzeugen abgefeuert wurden, Treibstofflager bei Starokostjantyniw und Chmelnizki im Westen der Ukraine getroffen. Dies deckt sich mit ukrainischen Angaben über Raketenangriffe in der Region.

    10.12 Uhr: Stadtverwaltung: Über 70 Menschen aus Entbindungsstation in Mariupol verschleppt

    In der belagerten Stadt Mariupol sind nach ukrainischen Behördenangaben dutzende Menschen aus einer Entbindungsstation nach Russland verschleppt worden. "Mehr als 70 Personen, darunter Frauen und medizinisches Personal, wurden von den Besatzern der Entbindungsstation Nr. 2 gewaltsam abtransportiert", erklärte die Stadtverwaltung der südukrainischen Hafenstadt am Mittwoch im Messengerdienst Telegram.

    Insgesamt seien bereits mehr als 20.000 Einwohner von Mariupol "gegen ihren Willen" nach Russland gebracht worden. Russen hätten ihnen die Papiere abgenommen und sie "in weit entfernte russische Städte" gebracht, erklärte die Stadtverwaltung.

    10.42 Uhr: Mehr als 20.000 ukrainische Flüchtlinge an deutschen Schulen

    Die Schulen und Berufsschulen in Deutschland haben inzwischen mehr als 20.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufgenommen. Das ergab eine erste Abfrage der Kultusministerkonferenz (KMK) bei den Ländern. Zum Stichtag 25. März - einen Monat nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine - waren es demnach genau 20.205 Kinder und Jugendliche. Die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich größer sein, da noch keine Daten aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen, aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hamburg vorliegen.

    • Zum Artikel: Bayern plant Angebote für ukrainische Schüler

    10.41 Uhr: Johnson erwägt Lieferung "tödlicherer Waffen" in die Ukraine

    Der britische Premier Boris Johnson soll einem Bericht zufolge die Lieferung «tödlicherer Waffen» in die Ukraine erwägen. Bei einer Kabinettssitzung soll der Premierminister am Dienstag über solche Lieferungen gesprochen und gewarnt haben, der russische Präsident Wladimir Putin könne "unberechenbarer und rachsüchtiger" werden, wie die "Times" am Mittwoch unter Berufung auf nicht genannte Insider-Quellen berichtete. "Die ukrainische Armee behält nicht nur die Kontrolle über größere Städte, sie zwingt sogar die Russen zum Rückzug. Damit muss sich unsere Unterstützung ändern", hieß es demnach von einer Quelle aus dem britischen Kabinett. Johnson soll sich dem Bericht zufolge dafür aussprechen, dass die USA der Ukraine Schiffsabwehrraketen und fortschrittlichere Luftabwehrsysteme zur Verfügung stellen.

    09.51 Uhr: Weiträumige russische Angriffe in Region Donezk

    In der ostukrainischen Region Donezk gibt es dem dortigen Gouverneur zufolge weiträumige Angriffe. Fast alle Städte entlang der Demarkationslinie lägen unter Beschuss, sagt Pawlo Kyrylenko im ukrainischen Fernsehen. Die Lage könne sich noch verschärfen, da die russischen Truppen sich auf Angriffe in der Region konzentrierten. Die Demarkationslinie trennt die Gebiete unter ukrainischer Kontrolle von dem Territorium, das in der Hand von prorussischen Separatisten ist.

    09.44 Uhr: Rund 283.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland gezählt

    Die Zahl der in Deutschland angekommenen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist weiter leicht gestiegen. Das Bundesinnenministerium meldete am Mittwoch 283.365 festgestellte Kriegsflüchtlinge, rund 5.000 mehr als am Vortag. Zeitweise waren bis zu 10.000 Menschen pro Tag von der Bundespolizei gezählt worden. Sie nimmt derzeit verstärkte Kontrollen auch in Zügen vor.Die tatsächliche Zahl der nach Deutschland Geflüchteten liegt wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.

    • Zum Artikel: Ukrainische Flüchtlinge: Wie geht es nach der Ankunft weiter?

    09.35 Uhr: Polen zählt fast 2,37 Millionen Flüchtlinge

    Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich fast 2,37 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Mittwoch beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Allein am Dienstag waren es demnach rund 22.400 Menschen.

    09.22 Uhr: Industrieanlagen durch russischen Beschuss getroffen

    In der Region Chmelnitskji sind dem Gouverneur zufolge drei Industrieanlagen durch russischen Beschuss getroffen worden. Serhii Hamalii gibt nicht bekannt, welche genau. Es seien Feuer entdeckt worden. Ob es Opfer gegeben habe, werde geprüft.

    09.11 Uhr: Region Tschernihiw trotz Rückzugsankündigung weiter unter Beschuss

    Die Region Tschernihiw steht trotz der Ankündigung Russlands, die militärischen Aktivitäten dort zu reduzieren, ihrem Gouverneur zufolge weiter unter Beschuss der russischen Truppen. "Glauben wir der Ankündigung? Natürlich nicht", schreibt Wiatscheslaw Tschaus auf dem Messengerdienst Telegram. "Die 'verminderten Aktivitäten' zeigt der Feind in der Region Tschernihiw mit Angriffen auch aus der Luft auf Nischyn und die ganze Nacht über auf die (Stadt) Tschernihiw." Durch die Bombardements sei Infrastruktur beschädigt worden, etwa Bibliotheken und Einkaufszentren in den Städten Tschernihiw und Nischyn, sagte der Gebietsgouverneur in einer Videobotschaft.

    08.58 Uhr: Lawrow: Russland und China wollen mit einer Stimme sprechen

    Russland und China wollen nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies sei von den Außenministern beider Länder mit Blick auf "schwierige internationale Bedingungen" vereinbart worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Unter Berufung auf das russische Außenministerium berichtet die Agentur weiter, dies betreffe eine Koordination in der Außenpolitik und die Absicht, in globalen Angelegenheiten mit einer Stimme zu sprechen. Die Außenminister beider Länder, Wang Yi und Sergej Lawrow, beraten dazu in der ostchinesischen Provinz Anhui.

    08.51 Uhr: Außenausschussvorsitzender fordert weitere Waffenlieferungen an Ukraine

    Der Vorsitzende des Außenausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat trotz der angekündigten Verringerung russischer Truppen in der Nordukraine eine Fortsetzung der Waffenlieferungen an Kiew gefordert. "Es zählen nicht Worte, sondern nur Taten", schrieb Roth am Mittwoch auf Twitter. Dass Moskau "endlich zu ernsthaften Verhandlungen bereit" scheine, sei westlichen Sanktionen und "vor allem der Wehrhaftigkeit der Ukraine" zu verdanken. Deshalb müssten Nato und EU "weitere Waffen zur Verteidigung" der Ukraine liefern.

    08.43 Uhr: Britisches Ministerium: Russische Einheiten erleiden schwere Verluste

    Die Veränderung der russischen Strategie in der Ukraine deutet nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums auf Probleme der Streitkräfte hin. Der erklärte Fokus auf die separatistischen Regionen in der Ostukraine wahrscheinlich ein stillschweigendes Eingeständnis, dass Russland Schwierigkeiten habe, den Vormarsch an zwei Fronten aufrechtzuerhalten, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Russische Einheiten hätten schwere Verluste erlitten und seien gezwungen gewesen, nach Belarus und Russland zurückzukehren, um sich neu zu organisieren, hieß es in der täglichen Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Dies setze die ohnehin schon angespannte Logistik der russischen Truppen weiter unter Druck und verdeutliche die Schwierigkeiten, die Russland bei der Reorganisation seiner Einheiten in der Ukraine habe. Das Ministerium rechnete aber nicht mit einer Entspannung der Lage für die Menschen in den Städten, die unter russischem Beschuss leiden.

    08.40 Uhr: Heute drei Fluchtkorridore in der Ukraine

    Heute soll es drei Fluchtkorridore in der Ukraine geben. Das sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes, Iryna Wereschtschuk. Insgesamt habe die Ukraine Russland um 97 solcher Korridore für die am stärksten betroffenen Städte und Orte gebeten.

    08.37 Uhr: Deutschland bereitet sich auf einen möglichen Gas-Lieferstopp Russlands vor

    Die Bundesregierung bereitet sich vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rief deswegen heute die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus. Dies diene der Vorsorge. Die Versorgungssicherheit sei weiterhin gewährleistet. Nach dem Notfallplan gibt es drei Krisenstufen. Im Notfall wären Haushaltskunden besonders geschützt. "Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe", erklärte Habeck. "Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein."

    07.22 Uhr: Briten: Russische Einheiten organisieren sich neu

    Russland wird nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes mit heftigem Artilleriebeschuss und Raketen auf Bodenverluste in der Ukraine reagieren. Russische Einheiten, die schwere Verluste erlitten hätten, seien nach Belarus und Russland zurückgekehrt, um sich neu zu organisieren und ausstatten zu lassen, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Das erhöht den Druck auf Russlands ohnehin angeschlagene Logistik und zeigt die Schwierigkeiten, die Russland bei der Neuorganisation seiner Einheiten in Kampfgebieten in der Ukraine hat."

    06.58 Uhr: Schwerer Beschuss von Lysytschansk

    Der Gouverneur der Region Luhansk im Osten der Ukraine berichtet von schwerem Artilleriebeschuss von Wohngebieten in der Ortschaft Lysytschansk am Morgen. "Einige Hochhäuser wurden beschädigt", schreibt Serhij Gaidai auf Telegram. Man sei dabei, Informationen über Opfer zu bestätigen. "Viele Gebäude sind eingestürzt. Rettungskräfte versuchen, die noch Lebenden zu retten."

    06.20 Uhr: Selenskyj spricht per Video-Schalte vor Parlament in Australien

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht morgen zu den australischen Abgeordneten. Selenskyj werde sich am frühen Donnerstagabend per Video-Schaltung äußern, heißt es in Unterlagen des Parlamentes am Mittwoch. Australien hat Verteidigungsausrüstung und humanitäre Hilfsgüter an die Ukraine geliefert und den Export von Tonerde und Aluminiumerze, einschließlich Bauxit, nach Russland untersagt. Außerdem wurden Sanktionen unter anderem gegen Geschäftsleute mit Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und den Bankensektor verhängt.

    04.13 Uhr: Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose deutlich

    Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Konjunkturprognose einem Bericht zufolge wegen des Ukraine-Kriegs deutlich nach unten revidiert. Die sogenannten Wirtschaftsweisen gehen in ihrer aktuellen Prognose nur noch von einem Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent in 2022 aus, berichtet das "Handelsblatt". Bei ihrer vergangenen Konjunkturschätzung im November waren die Wirtschaftsweisen noch von 4,6 Prozent Wachstum ausgegangen.

    04.12 Uhr: Lawrow zu Gesprächen in China

    Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist der Agentur Interfax zufolge zu Vierergesprächen über Afghanistan in China eingetroffen. Seit der russischen Invasion in der Ukraine im Februar hat Lawrow sein Land kaum verlassen. In der Stadt Tunxi soll er nun auf hochrangige Diplomaten aus den USA, China und Pakistan treffen. Nach Angaben des US-Außenministeriums hat der chinesische Sonderbotschafter für Afghanistan, Yue Xiaoyong, möglicherweise auch Vertreter der Taliban eingeladen, die in Afghanistan nach dem Rückzug westlicher Truppen im vergangenen August die Macht übernommen haben.

    03.36 Uhr: Ukrainischer UN-Botschafter: Russland wird entmilitarisiert

    Russland verliert nach Angaben des ukrainischen UN-Botschafters Sergij Kyslyzja durch den Krieg in der Ukraine sein Militär. Seit dem Beginn seiner Invasion habe Russland mehr als 17.000 Soldaten, mehr als 1.700 gepanzerte Fahrzeuge und fast 600 Panzer verloren, sagte Kyslyzja im UN-Sicherheitsrat. Abhanden gekommen seien Russland auch 300 Artilleriesysteme, 127 Flugzeuge und 129 Hubschrauber, fast 100 Raketenwerfersysteme, 54 Luftabwehrsysteme und sieben Schiffe. Für die russische Regierung seien die Verluste "ein beispielloser Schlag", sagte Kyslyzja.

    03.20 Uhr: Westen: Russland erhöht Risiko von Hungersnöten

    Der Westen hat Russland wegen der Auswirkungen seines Angriffskriegs in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit schwer kritisiert. Der russische Präsident "Wladimir Putin hat diesen Krieg begonnen. Er hat diese weltweite Nahrungsmittelkrise verursacht", sagte US-Vize-Außenministerin Wendy Sherman im UN-Sicherheitsrat. Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière erklärte, Putins Krieg "erhöht das Risiko von Hungersnöten". Sein russischer Kollege Wassili Nebensia sieht die Gründe in "unkontrollierter Hysterie der vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen".

    • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Nahrungsmittel könnten weltweit knapp werden

    02.14 Uhr: Ukrainischer Generalstab erwartet keinen russischen Abzug

    Ukrainische Militärvertreter glauben nicht an einen russischen Abzug aus der Gegend um Kiew und Tschernihiw. "Es gibt Anzeichen, dass die russischen Truppen sich neu gruppieren, um ihre Bemühungen auf die Ostukraine zu konzentrieren", teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagabend mit. "Gleichzeitig ist der sogenannte 'Abzug von Truppen' am wahrscheinlichsten eine Rotation einzelner Einheiten und dient dazu, die ukrainische Militärführung in die Irre zu führen."

    Russland hatte zuvor angekündigt, dass es seinen Militäreinsatz nahe der ukrainischen Hauptstadt und Tschernihiw erheblich einschränken werde. Bei Verhandlungen mit Russland hatte die ukrainische Delegation in Istanbul einen Rahmen für eine Vereinbarung vorgegeben, bei der sich die Ukraine neutral erklären würde. Die Verhandlungen sollen heute weitergehen.

    Dienstag, 29. März 2022

    22.38 Uhr: UN: Möglicherweise Tausende Zivilisten in Mariupol getötet

    In der belagerten Hafenstadt Mariupol sind seit Beginn der russischen Bombardierung vor vier Wochen nach Angaben der Vereinten Nationen möglicherweise Tausende Zivilisten ums Leben gekommen. "Wir glauben tatsächlich, dass es in Mariupol Tausende von Toten, von zivilen Opfern, geben könnte", sagt Matilda Bogner vom UN-Hochkommissariat für Menschenrechte der Nachrichtenagentur Reuters. Eine genaue Schätzung liege bislang nicht vor. Das Bürgermeisteramt der südukrainischen Stadt berichtete am Montag von fast 5.000 Toten, darunter 210 Kinder.

    22.19 Uhr: Selenskyj: Könnten von positiven Signalen sprechen

    Die Signale von den Friedensgesprächen mit Russland könnten nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als positiv bezeichnet werden. Allerdings übertönten sie nicht den Lärm der Explosionen russischer Geschosse, erklärt er in einer Ansprache. Die Ukraine könne sich nur auf ein konkretes Ergebnis der Verhandlungen verlassen.

    22.05 Uhr: USA verlegen weitere Kampfflugzeuge und Soldaten nach Osteuropa

    Die US-Streitkräfte verlegen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine weitere Kampfflugzeuge, Transportmaschinen und Soldaten nach Osteuropa. Eine Einheit von rund 200 Marineinfanteristen aus den USA sei nach einem Manöver in Norwegen nach Litauen verlegt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby. Zudem würden aus den USA zehn Kampfflugzeuge vom Typ "F/A-18 Hornet" und "ein paar" Transportmaschinen vom Typ "C-130 Hercules" mit rund 200 dazugehörigen Soldaten nach Osteuropa gebracht. Ihr genaues Ziel sei noch unklar, aber sie würden in Kürze verlegt, sagte Kirby.

    21.48 Uhr: Klitschko fordert Abzug aller russischen Truppen als Basis für Gespräche

    Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat den Abzug aller russischen Truppen als Basis für die weiteren Gespräche mit Russland gefordert. Bei "Bild" sagt Klitschko: "Wir können über Normalisierung sprechen, wenn jeder russische Soldat aus unserem Land raus ist." Der Ex-Boxweltmeister erklärte außerdem, dass die ukrainischen Soldaten "eine gute Antwort" auf die russischen Angriffe gegeben hätten und "den Mythos um die stärkste Armee der Welt vollkommen ruiniert" hätten. "Die Russen waren nicht überrascht, die waren geschockt, weil keiner erwartet hat, dass die ukrainische Armee eine gute Antwort geben kann an den Aggressor."

    21.36 Uhr: Moskau verlegt kleine Zahl von Soldaten von Kiew weg

    Das US-Verteidigungsministerium berichtet von einer kleinen Zahl von russischen Soldaten, die sich aus Stellungen um Kiew wegbewegt hätten. "Wir glauben aber, dass es sich um eine Neupositionierung und nicht um einen wirklichen Abzug handelt", sagt Sprecher John Kirby. Man müsse sich auf eine Großoffensive in anderen Teilen der Ukraine einstellen. "Es heißt nicht, dass die Bedrohung für Kiew vorbei ist."

    Die russischen Streitkräfte seien mit ihrem Versuch, Kiew einzunehmen, "gescheitert" und befänden sich angesichts der Gegenangriffe der Ukrainer in defensiven Positionen. Russland könne Kiew aber weiter aus der Ferne mit Raketen beschießen, warnte Kirby. "Die Bedrohung für Kiew ist nicht vorbei", sagte Kirby. Die USA seien "nicht überzeugt", dass sich die Bedrohungslage für Kiew infolge der russischen Ankündigung bedeutend verändert habe. Kirby wollte sich nicht dazu äußern, wie viele Soldaten Russland von Stellungen bei Kiew abzieht. "Was ich Ihnen sagen kann ist, dass die große Mehrheit der bei Kiew versammelten Kräfte noch dort ist", sagte er vor Journalisten.

    21.22 Uhr: Klingbeil hofft auf baldiges Ende von Putins Präsidentschaft in Russland

    Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hofft angesichts des Ukraine-Krieges auf ein baldiges Ende der Präsidentschaft Wladimir Putins in Russland. "Natürlich sind wir alle froh, wenn Herr Putin weg ist", sagte Klingbeil dem Fernsehsender der "Welt". "Und ich glaube, dass dieser Krieg das Ende von Wladimir Putin eingeläutet hat."

    Allerdings könne ein Führungswechsel in Moskau nur aus Russland heraus eingeleitet werden, sagte Klingbeil weiter. Daher müsse man die Menschen in Russland aufklären und die Opposition dort stärken.

    21.07 Uhr: Fähre steht in Marseille zur Aufnahme von 1.600 Ukraine-Flüchtlingen bereit

    Eine zu einem schwimmenden Hotel umfunktionierte Fähre hat sich im Hafen der südostfranzösischen Stadt Marseille auf die Aufnahme von bis zu 1.600 Flüchtlingen aus der Ukraine vorbereitet. Die vom französische Staat bei dem Unternehmen Corsica Linea gemietete "Mediterranée" mit ihren 500 Kabinen sollte ab Dienstag zwei Monate lang Geflüchtete unterbringen, bevor sie ihren normalen Fährbetrieb wieder aufnimmt.

    Nach Angaben des Präfekten der Region, Christophe Mirmand, soll den Flüchtlingen an Bord bei der Arbeitssuche geholfen sowie Französischkurse und psychologische Betreuung angeboten werden. Ziel sei es, ihnen so rasch wie möglich eine Rückkehr zu einem möglichst normalen Leben zu bieten.

    20.50 Uhr: Scholz kritisiert "imperialistische Vision" des Kreml

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russland vorgeworfen, die Ukraine anzugreifen "für eine sehr imperialistische Vision". Es müsse klar gesagt werden, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erfolge, um Territorium zu erobern. "Das können und das werden wir nicht akzeptieren", unterstrich der Kanzler bei einer Veranstaltung der nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsfraktion im Düsseldorfer Landtag.

    "Das ist in der Tat eine ernste und eine sehr, sehr, sehr bedrohliche Situation", mahnte Scholz. Es sei richtig gewesen, dass die freie Welt sehr schnell und geschlossen wirksame Sanktionen gegen Russland verhängt habe. Putins Kalküle seien allesamt nicht aufgegangen. Der Präsident habe völlig übersehen, dass sich die Ukrainer entschieden hätten, eine eigene Nation zu sein und dass er und seine Armee keineswegs mit offenen Armen empfangen würden. "Auch die russischsprachigen Ukrainerinnen und Ukrainer setzen sich gegen diese Invasion zur Wehr", stellte Scholz fest.

    20.27 Uhr: Ukraine-Flüchtlinge: Tschechisches Parlament verlängert Notstand

    Das tschechische Parlament hat der Verlängerung des wegen des Flüchtlingszustroms aus der Ukraine verhängten Notstands bis Ende Mai zugestimmt. Dafür votierten 82 Abgeordnete; 62 waren dagegen. Das liberalkonservative Kabinett unter Ministerpräsident Petr Fiala hatte den Notstand Anfang März ausgerufen. Er gibt der Regierung mehr Entscheidungsbefugnisse und soll eine bessere Koordinierung der Hilfe ermöglichen.

    Tschechien gehöre zu den am stärksten betroffenen Aufnahmeländern, sagte Innenminister Vit Rakusan: "Wir wissen alle, dass wir bald an die Grenzen unserer Kapazitäten kommen - und ich sage offen, dass wir dann Hilfe von anderen Staaten brauchen werden." Seit dem Beginn der russischen Invasion vor einem Monat sind rund 300.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Tschechien angekommen. Etwa die Hälfte davon sind Kinder.

    20.14 Uhr: Bukarest versorgt Bevölkerung vorsorglich mit Jod-Tabletten

    Das ukrainische Nachbarland Rumänien wird die Bevölkerung ab der kommenden Woche kostenlos mit Jod-Tabletten versorgen, um sie für einen möglichen atomaren Zwischenfall in der Ukraine zu wappnen. Die Gefahr sei nicht "vollständig auszuschließen", und bei einem Atomunfall bleibe keine Zeit, die Pillen zu verteilen, sagte Gesundheitsminister Alexandru Rafila. Er kündigte eine Informationskampagne für die Menschen an, denn sie Tabletten dürfen nicht präventiv eingenommen werden.

    Die Jod-Tabletten sollen Krebserkrankungen nach einem Atomunfall vorbeugen, sie dürfen aber ausschließlich auf Empfehlung der Behörden eingenommen werden. Ärzte warnen vor massiven Nebenwirkungen bei einer unkontrollierten Einnahme.

    20.05 Uhr: Westliche Fünfer-Runde drängt Putin zu Waffenruhe

    Die Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens haben nach einem gemeinsamen Telefonat der Ukraine weitere tatkräftige Unterstützung zugesagt und den Angriff Russlands scharf verurteilt. "Sie drängten den russischen Präsidenten Putin erneut dazu, einer Waffenruhe zuzustimmen, alle Kampfhandlungen einzustellen, die russischen Soldaten aus der Ukraine abzuziehen und eine diplomatische Lösung der Krise zu ermöglichen", erklärte der Sprecher von Kanzler Olaf Scholz, Steffen Hebestreit.

    Das Quintett forderte Putin demnach überdies auf, die Lieferung humanitärer Hilfe in die Ukraine endlich zuzulassen sowie effektive humanitäre Korridore einzurichten, durch die die Bewohner umkämpfte Gebiete verlassen oder dort versorgt werden können - insbesondere in der seit Wochen belagerten Stadt Mariupol. Der hohe Sanktionsdruck gegen Russland werde beibehalten, hieß es. Beraten wurde auch über Maßnahmen, um Energiesicherheit zu gewährleisten und den hohen Energiepreisen entgegenzuwirken.

    20.02 Uhr: Lettland will Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen

    Lettland will unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen. Die Regierung in Riga beschloss, den Militäretat bis 2025 auf 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung anzuheben. Das baltische EU- und Nato-Land wird 2022 gut 758 Millionen Euro für Verteidigung ausgeben - oder umgerechnet 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

    Dieser Wert soll 2023 zunächst auf mindestens 2,25 Prozent und 2024 auf nicht weniger als 2,4 Prozent steigen. Die gesetzliche Regelung für die Anhebung wurde am 18. Jahrestag des Nato-Beitritts Lettlands beschlossen - sie müssen noch vom Parlament gebilligt werden. Lettland grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus. Das baltische EU- und Nato-Land ist wegen der russischen Invasion in der Ukraine um seine Sicherheit besorgt.

    19.55 Uhr: Donezk-Aufständische: Region könnte sich Russland anschließen

    Die prorussischen Aufständischen in Donezk wollen prüfen, die ostukrainische Region zu einem Teil von Russland zu machen. Die erste Aufgabe sei, die Region komplett zu übernehmen, sagt Denis Puschilin, der Anführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk, deren Nachrichtenagentur zufolge. Danach werde über die Russland-Frage entschieden.

    19.43 Uhr: Paris: Evakuierungsaktion aus Mariupol derzeit nicht möglich

    Frankreich ist mit seiner Initiative für eine Evakuierungsaktion aus der seit Wochen heftig umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol vorerst gescheitert. Die Bedingungen, um tausende in der Stadt festsitzende Zivilisten in Sicherheit zu bringen, seien "in diesem Stadium nicht gegeben", erklärte das Präsidialamt in Paris.

    Macron hatte am Wochenende eine gemeinsame Initiative mit der Türkei und Griechenland angekündigt, um eine Evakuierungsaktion aus Mariupol zu organisieren. Er wolle mit Putin telefonieren, "um die Einzelheiten auszuarbeiten". Dieser habe nun jedoch lediglich zugesagt, "darüber nachzudenken".

    19.34 Uhr: Johnson fordert Unnachgiebigkeit gegenüber Moskau

    Der britische Premier Boris Johnson hat nach einem Telefonat mit den Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Frankreichs und Italiens zum Ukraine-Krieg Unnachgiebigkeit gegenüber Russland gefordert. Die Regierung von Präsident Wladimir Putin müsse nach ihren Taten und nicht nach Worten beurteilt werden, sagte Johnson einer Mitteilung zufolge nach dem Gespräch mit den Präsidenten Joe Biden und Emmanuel Macron sowie Kanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Mario Draghi.

    Die Staats- und Regierungschefs einigten sich der Mitteilung zufolge darauf, die Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion aufrechtzuerhalten. Zudem sei auch die über den Umbau der internationalen Energiearchitektur gesprochen worden, um die Abhängigkeit von Rohstoffen wie Gas, Öl und Kohle aus Russland zu verringern. Einigkeit habe es auch dazu gegeben, dass der Druck auf Russland nicht nachlassen dürfe, bevor "der Horror, der über die Ukraine gebracht wird" ein Ende nehme, so die Mitteilung weiter.

    19.22 Uhr: Macron lehnt Zahlung für Gas in Rubel ab

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Zahlung von Gaslieferungen in Rubel abgelehnt. Das sei nicht möglich, sagt Macron dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefonat nach Angaben des französischen Präsidialamtes. Macron habe Putin zudem nochmal die Bereitschaft erklärt für eine Rettungsaktion in der umlagerten ukrainischen Stadt Mariupol. Das russische Präsidialamt erklärt lediglich, dass bei dem Gespräch über Gaslieferungen in Rubel gesprochen worden sei.

    • Zum Artikel: "Russland beharrt auf Gas-Zahlungen in Rubel"

    19.18 Uhr: Kreml: Putin fordert Kapitulation in Mariupol

    Der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Kollege Emmanuel Macron haben sich nach Kremlangaben über die schwierige humanitäre Lage in der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol ausgetauscht. Putin habe Macron in dem Telefonat darüber informiert, dass die russischen Armee humanitäre Hilfe liefere und Zivilisten in Sicherheit bringe, hieß es in einer vom Kreml veröffentlichten Mitteilung.

    Putin habe dabei betont, dass die "ukrainischen nationalistischen Kämpfer den Widerstand aufgeben und die Waffen niederlegen sollten". Die ukrainischen Behörden werfen den russischen Truppen vor, Bürger aus Mariupol zu verschleppen und gezielt zu töten. Russland weist das zurück - und wirft wiederum ukrainischen Nationalisten vor, sie würden sich in Wohn- und Krankenhäusern verschanzen und die Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzen.

    19.00 Uhr: London fordert vollständigen Abzug russischer Truppen

    Der britischen Regierung zufolge wäre ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine keine ausreichende Grundlage für eine Aufhebung von Sanktionen gegen Moskau. Stattdessen forderte London einen vollständigen Abzug aller russischen Truppen aus dem Land. Ein Waffenstillstand alleine könne nicht als bedeutender Schritt dahin gelten, sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson. Hinsichtlich des von Moskau angekündigten teilweisen Rückzugs von Truppen sagte der Sprecher, man werde den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht nach Worten, sondern nach seinen Taten bewerten.

    18.53 Uhr: Militärflughafen in Westukraine beschossen

    Die russischen Streitkräfte haben in der Westukraine den Militärflughafen von Starokostjantyniw beschossen und die dortigen Treibstoffvorräte vollständig zerstört. "Wir werden seit dem ersten Tag des Krieges mit Raketen beschossen, aber heute (...) war der Angriff sehr ernst und hat erheblichen Schaden verursacht", erklärte der Bürgermeister der Stadt, Mykola Melnytschuk, bei Facebook.

    18.38 Uhr: Lambrecht: Deutschland nimmt Verantwortung ernst

    Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei einem Besuch in Washington die Absicht Deutschlands, Bundeswehr und Nato zu stärken, unterstrichen. "Wir nehmen diese Verantwortung voll an, und wir nehmen sie langfristig an", sagte Lambrecht laut Redetext vor der Denkfabrik "Atlantic Council" in Washington. "Wir meinen es ernst", so die SPD-Politikerin mit Blick auf die angekündigte Erhöhung der Militärausgaben. Zugleich betonte die Ministerin: "Deutschland wird dabei immer eine Friedensmacht bleiben. Eine Militarisierung deutscher Politik wird es nicht geben."

    18.32 Uhr: Bericht: Russische Truppenbewegungen bei Kiew wohl Neugruppierung

    Bei den angekündigten russischen Truppenbewegungen bei Kiew handelt es sich nach Angaben aus US-Kreisen um eine "Umgruppierung, nicht einen Abzug". Die Welt müsse sich auf weitere russische Großoffensiven in anderen Teilen der Ukraine einstellen, sagte ein Insider laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters. Niemand dürfe die russischen Truppenbewegungen mit einem Ende des Konflikts verwechseln.

    18.11 Uhr: Dänemark bietet Entsendung von 800 Nato-Soldaten ins Baltikum an

    Dänemark hat die Entsendung eines Bataillons von 800 Soldaten als Verstärkung für die Nato in die baltischen Staaten angeboten. "Wir sind dort bereits signifikant präsent, aber wir sind bereit, mehr zu tun", sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Das Bataillon war demnach bereits in Bereitschaft versetzt worden. Die Nato müsse diese Truppenverlegen formell beantragen, fügte Frederiksen hinzu.

    Bislang sind 200 dänische Soldaten sowie mehrere Kampfflugzeuge in Estland und Litauen stationiert. Außerdem entsandte Kopenhagen eine Fregatte in die östliche Ostsee. Frederiksen reist am Mittwoch und Donnerstag mit einer Delegation dänischer Parteivorsitzender nach Estland, Litauen und Lettland.

    17.59 Uhr: Polen bereitet Importstopp für russische Kohle vor

    Polen bereitet einen Importstopp für russische Kohle vor. Regierungssprecher Piotr Müller kündigte ein entsprechendes Gesetz an, das die Einfuhr des Energieträgers aus Russland untersagt. "Wir können in dieser Hinsicht nicht auf eine Reaktion der EU warten", fügte er hinzu. Es wäre die erste europäische Sanktion dieser Art gegen Russland im Energiebereich.

    Schon Anfang März hatte die polnische Regierung ihre Bereitschaft signalisiert, russische Kohle wegen des Kriegs in der Ukraine zu boykottieren - sie wollte jedoch auf grünes Licht aus Brüssel warten. Der Gesetzentwurf soll nun ins polnische Parlament eingebracht werden.

    17.53 Uhr: Britische Behörden setzen russische Luxusjacht fest

    Britische Behörden haben die Luxusjacht eines vermögenden russischen Staatsbürgers in London festgesetzt. Wie die National Crime Agency mitteilte, ist es das erste Mal, dass eine Superjacht in britischen Gewässern an die Kette gelegt wurde. Um wen es sich bei dem Eigentümer handelt, teilte die Behörde nicht mit.

    Das futuristisch anmutende Luxusschiff mit dem Namen "Phi" ist nach Angaben des britischen Verkehrsministers Grant Shapps umgerechnet knapp 45 Millionen Euro wert. Dem Hersteller zufolge hat die Jacht einen Swimming Pool und einen Weinkeller an Bord. Mit der Festsetzung sei "ein Symbol russischer Macht und Reichtums" in eine Warnung an Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Gefolgsleute verwandelt worden, sagte Shapps laut der Mitteilung.

    17.42 Uhr: Großbritannien meldet weniger Angriffe um Kiew

    Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson hat einen Rückgang der russischen Bombardements um Kiew gemeldet. Großbritannien erwarte nichts weniger als einen kompletten Abzug der russischen Streitkräfte aus ukrainischen Staatsgebiet, sagte er.

    17.30 Uhr: Russischer Unterhändler: "Kein Waffenstillstand"

    Bei der angekündigten militärischen Deeskalation um Kiew und Tschernihiw handelt es sich nach den Worten von Russlands Unterhändler bei den Friedensverhandlungen mit der Ukraine, Wladimir Medinski, nicht um einen Waffenstillstand. "Das ist kein Waffenstillstand, sondern unser Bemühen, schrittweise zumindest in diesen Richtungen zu einer Deeskalation des Konflikts zu kommen", sagte Medinski nach Gesprächen in Istanbul in einem Interview des russischen Staatssenders RT.

    Zuvor hatte Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin zugesagt, dass russische Truppen die Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückfahren wollten.

    17.10 Uhr: USA skeptisch nach russischer Ankündigung

    US-Außenminister Antony Blinken hat nach der Annäherung bei den russisch-ukrainischen Gesprächen die "Ernsthaftigkeit" von Moskaus Verhandlungsbemühungen im Ukraine-Krieg in Frage gestellt. "Ich habe nichts gesehen, das nahelegt, dass das auf effektive Art vorwärts geht, weil wir keine Zeichen wirklicher Ernsthaftigkeit gesehen haben", sagte Blinken bei einem Besuch in Marokko.

    "Es gibt das, was Russland sagt, und das, was Russland tut", fügte Blinken hinzu. "Wir konzentrieren uns auf letzteres." Russlands Gewalt gegen die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung dauere an.

    Auch Großbritannien reagierte skeptisch auf die angeblichen Fortschritte in Istanbul. "Wir werden Putin und sein Regime an seinen Taten messen und nicht an seinen Worten", sagte ein Sprecher des britischen Regierungschefs Boris Johnson am Dienstag in London. Nötig sei ein vollständiger Rückzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet.

    16.53 Uhr: Ritter Sport macht weiter Geschäfte in Russland

    Der Schokoladenhersteller Ritter Sport liefert trotz des Ukraine-Krieges weiterhin Schokolade nach Russland. Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, teilte ein Sprecher in Waldenbuch mit. Ein Stopp der Lieferungen hätte zur Folge, dass die Produktion drastisch heruntergefahren müsste, "und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen". Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen.

    Russland ist ein wichtiger Markt für den schwäbischen Schokoladenhersteller. Der Marktanteil von Ritter Sport in Russland liegt nach Firmenangaben bei sieben Prozent. Am Gesamtumsatz von Ritter Sport machten die Russland-Geschäfte etwa zehn Prozent aus. Weiter wie bisher könne es jedoch nicht gehen, sagte der Sprecher. So habe Ritter Sport bereits Anfang März die Entscheidung getroffen und umgesetzt, "nicht weiter in den russischen Markt zu investieren sowie Werbung dort zu stoppen".

    • Zum Artikel: Auf Russland-Geschäft freiwillig verzichten? Das tun Firmen

    16.50 Uhr: Patriarch von Konstantinopel verurteilt Invasion

    Der geistliche Führer der orthodoxen Christen, Patriarch Bartholomäus I., hat den Krieg in der Ukraine scharf verurteilt. Es sei unvorstellbar, wie viel Verwüstung die "grauenhafte Invasion" beim ukrainischen Volk und der ganzen Welt angerichtet habe, sagte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel nach einem Treffen mit ukrainischen Geflüchteten in Warschau vor Reportern. Russland nannte der Patriarch nicht beim Namen. Das Leid der Flüchtlinge sei enorm, erklärte er. Solidarität mit den Ukrainern sei das Einzige, das das Böse und die Dunkelheit in der Welt überwinden könne.

    16.35 Uhr: Niederlande weisen 17 russische Diplomaten wegen Spionage aus

    Die Niederlande haben 17 russische Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage ausgewiesen. Das teilte das Außenministerium in Den Haag mit. Nach Informationen der Sicherheitsdienste handelte es sich bei den Diplomaten um Spione, sagte Außenminister Wopke Hoekstra im Radio. Sie hätten unter dem "diplomatischen Deckmantel" Informationen gesammelt. Der russische Botschafter wurde nach Angaben des Ministers ins Außenministerium zitiert und informiert. Die Ausweisung erfolge mit Blick auf die "niederländische Sicherheit", sagte Hoekstra. Eine Rolle habe auch die veränderte internationale Lage durch den Ukraine-Krieg gespielt. Einzelheiten etwa zu den Vorwürfen wollte der Minister nicht nennen. Die Russen müssten das Land innerhalb der nächsten zwei Wochen verlassen.

    Auch Belgien weist 21 russische Diplomaten aus. Die Regierung wirft den Betroffenen laut Nachrichtenagentur Belga ebenfalls Spionage und Gefährdung der Sicherheit vor.

    16.10 Uhr: 90.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Bayern

    Seit Kriegsbeginn Ende Februar sind mehr als 90.000 Geflüchtete aus der Ukraine nach Bayern gekommen. Zuletzt sei der "Zustrom" etwas schwächer geworden, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung in München. Bundesweit seien 278.000 Menschen aus der Ukraine gezählt worden. Rund ein Drittel von ihnen halte sich also in Bayern auf. Insgesamt hätten bereits 3,8 Millionen Menschen wegen des Krieges die Ukraine verlassen. Rund 30.000 Geflüchtete in Bayern seien in staatlichen oder kommunalen Unterkünften untergekommen, sagte Herrmann weiter. Von diesen seien knapp 15.000 Kinder und Jugendliche.

    • Zum Artikel: Aufenthalt, Arbeit, Sozialleistungen: Was gilt für Ukrainer?

    15.55 Uhr: Russland erwägt Anleihen-Rückzahlung in Rubel statt in Dollar

    Russland droht die im April fällig werdende Rückzahlung einer Fremdwährungsanleihe im Wert von zwei Milliarden Dollar in Rubel zu leisten. Das gab das russische Finanzministerium am Dienstag bekannt. Welche Maßnahmen es ergreifen könnte, sollten die Gläubiger das Angebot ablehnen, ließ das Ministerium offen. Die Investoren könnten bis zum Mittwochnachmittag Anträge auf den Verkauf ihrer Anleihen beim Wertpapierverwahrer National Settlement Depository stellen, hieß es lediglich.

    Das Angebot des Ministeriums für die am 4. April fällig werdenden Bonds, Russlands größter Schuldentilgung in diesem Jahr, folgt auf die Verschärfung der westlichen Sanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine. Der Regierung in Moskau zufolge kommen diese einem "Wirtschaftskrieg" gleich. Als Reaktion darauf hat das Präsidialamt bereits von ausländischen Unternehmen verlangt, dass sie für russisches Gas in Rubel statt in Dollar oder Euro bezahlen.

    • Zum Artikel: Gas nur gegen Rubel: G7-Staaten lehnen Putin-Forderung ab

    15.45 Uhr: Merkels Wirtschaftsberater Röller verteidigt Russland-Politik

    Der frühere Wirtschaftsberater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Lars-Hendrik Röller, hat deren Russland-Politik und die damit einhergehende Energieabhängigkeit Deutschlands verteidigt. Die Bundesregierung habe bei ihrer Energie- und Wirtschaftspolitik gegenüber Russland immer auf Kritik aus dem Ausland gehört, etwa bei der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2, sagte Röller. Deutschland habe sich deshalb unter anderem für einen neuen Gasvertrag für die Ukraine eingesetzt. "Damit wollten wir sicherstellen, dass Gas weiter durch die Ukraine fließt", sagte Röller.

    Er zeigte sich überrascht vom Krieg des Kreml-Chefs Wladimir Putin in der Ukraine. "Dass er so auch gegen russische ureigene Interessen handelt, hatte ich mir nicht vorstellen können", sagte Röller. Ein Energieembargo gegen Russland sieht der Wirtschaftsfachmann kritisch. "Wenn die Industrie kein Gas mehr für ihre Produktion bekommt, sind Arbeitsplätze und Wohlstand nachhaltig gefährdet."

    15.35 Uhr: Rotes Kreuz sieht sich in Ukraine-Krieg mit massiven Falschinformationen konfrontiert

    Das Rote Kreuz sieht sich bei seiner Arbeit in der Ukraine mit der massiven Verbreitung von Falschinformationen konfrontiert. "Wir erleben absichtliche und gezielte Angriffe mit Falschinformationen, um das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zu diskreditieren", sagte IKRK-Sprecher Ewan Watson. Die Attacken würden sich auch gegen die neutrale Kommunikation der Organisation mit beiden Konfliktparteien richten.

    Seit dem Beginn des Krieges habe es "einen enormen Strom von Des- und Falschinformationen gegeben, die wir als absichtlich, gezielt und orchestriert über die sozialen Netzwerke wahrnehmen und die manchmal in den Mainstream-Medien auftauchen", erklärte Watson weiter. Das IKRK sorge sich daher um seine Teams vor Ort.

    Eine der Anschuldigungen gegen das IKRK besagt, dass dieses bei der Zwangsevakuierung von Ukrainern aus der belagerten Stadt Mariupol nach Russland geholfen habe. Das IKRK würde "niemals irgendeinen Einsatz unterstützen, der gegen den Willen der Menschen und unsere Prinzipien geht", betonte der Sprecher.

    Die Organisation helfe bei der Organisation von freiwilligen Evakuierungen aus Mariupol, wo noch immer rund 160.000 Menschen eingeschlossen sind. "Die humanitäre Krise in der Ukraine verschärft sich", sagte Watson. "Das Ausmaß an Tod, Leid und Störungen, das wir bei der Zivilbevölkerung sehen, ist abscheulich und inakzeptabel." Das IKRK erwarte, dass die Parteien ihren Verpflichtungen gemäß den Genfer Konventionen "unverzüglich nachkommen".

    • Zum #Faktenfuchs: Desinformation durch Bilder im Ukraine-Krieg

    15.25 Uhr: J&J liefert keine Drogerieartikel mehr nach Russland

    Der US-Konzern Johnson & Johnson stellt die Lieferung von Drogerieartikeln nach Russland ein. Medikamente und medizinische Ausrüstung würden aber weiter in das Land exportiert, teilt das Unternehmen mit. Bisher hatte Johnson & Johnson bewusst auch die Ausfuhr von Gesundheits- und Hygieneprodukten aufrechterhalten und dies ähnlich wie die Konsumgüterriesen Procter & Gamble und Nestle mit einer Grundversorgung mit wichtigen Produkten des täglichen Bedarfs begründen. Nun leitet Johnson & Johnson aber eine Kehrtwende ein und will Lieferungen aus einer Sparte einstellen, die unter anderem Babypflegeprodukte der Eigenmarke Johnson's sowie Neutrogena-Hautcreme und Listerine-Mundwasser umfasst.

    15.10 Uhr: Russischer Unterhändler - Ukraine fordert grünes Licht für EU-Beitritt

    Die Ukraine fordert nach den Worten des russischen Unterhändlers Wladimir Medinski grünes Licht aus Moskau für einen Beitritt zur Europäischen Union. Laut Nachrichtenagentur RIA sagte Medinski nach Abschluss der jüngsten Verhandlungsrunde in Istanbul, die Regierung in Kiew fordere unter anderem, dass Russland sich nicht gegen eine Aufnahme der Ukraine in den europäischen Staatenbund wende.

    14.50 Uhr: Kein zweiter Verhandlungstag in Istanbul

    Die aktuelle Gesprächsrunde für einen Frieden in der Ukraine ist nach Angaben der Türkei beendet. Es werde keinen zweiten Verhandlungstag geben, teilte das türkische Außenministerium mit. Am Dienstag waren Vertreter Russlands und der Ukraine in Istanbul zusammengekommen.

    14.40 Uhr: Verteidigungsminister Fomin - Müssen gegenseitiges Vertrauen schaffen

    Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin begründet die Ankündigung, die militärischen Aktionen um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren, als Schritt zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens. Es müssten die erforderlichen Bedingungen für weitere Verhandlungen mit dem Ziel einer Vereinbarung geschaffen werden, sagte Fomin vor Journalisten.

    14.35 Uhr: Telefonschalte von Biden mit Scholz & Co am Nachmittag

    US-Präsident Joe Biden will nach Angaben des Präsidialamtes noch am Dienstagnachmittag mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien über die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine sprechen. Die Telefon-Schalte sei für 15.15 Uhr (MESZ) angesetzt.

    14.25 Uhr: Türkei sieht Annäherung in Verhandlungen

    Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu macht eine Annäherung bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aus. Die Gespräche am Dienstag seien die bislang wichtigsten gewesen, sagte Cavusoglu. Die schwierigeren Themen würden zu einem späteren Zeitpunkt von den Außenministern beider Seiten besprochen. Er betonte: "Dieser Krieg muss beendet werden."

    14.15 Uhr: Russland will Militäreinsatz bei Kiew reduzieren

    Russland will nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums seine "militärischen Aktivitäten" in der Ukraine bei Kiew und Tschernihiw deutlich reduzieren. Diese Entscheidung sei angesichts des Verlaufs der Verhandlungen mit Kiew getroffen worden, teilte der Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin in Istanbul mit.

    14.05 Uhr: Russischer Unterhändler - Konstruktive Gespräche

    Der russische Unterhändler Wladimir Medinsky hat die Verhandlungen in der Türkei als konstruktiv bezeichnet. Die Vorschläge der Ukraine würden nun geprüft und dann Präsident Wladimir Putin übermittelt, sagte Medinsky. Ein Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei nur möglich, wenn zuvor eine Vereinbarung zwischen den Außenministern beider Länder erzielt worden sei.

    13.45 Uhr: Ukraine - Haben Russland System für Sicherheitsgarantien vorgeschlagen

    Die Ukraine hat bei den Verhandlungen mit Russland in Istanbul nach eigenen Angaben ein neues System für Sicherheitsgarantien vorgeschlagen. Dabei werde die Türkei als einer der möglichen Hauptgaranten gesehen, teilt die ukrainische Delegation mit. Zu weiteren Ländern, die der Ukraine Sicherheitsgarantien geben könnten, könnten Israel, Polen und Kanada gehören. Wenn ein solches System stehe, werde die Ukraine einem neutralen Status zustimmen. Das würde auch umfassen, dass es keinen ausländischen Militärstützpunkt auf ukrainischem Gebiet geben werde. Grundvoraussetzung sei aber ein Referendum über die Bedingungen eines Abkommens mit Russland. Zudem müsse vor Inkrafttreten eines finalen Abkommens auf dem gesamten Gebiet der Ukraine wieder Frieden herrschen. Man habe auch vorgeschlagen, mit Russland Beratungen über den Status der Krim über die nächsten 15 Jahre zu führen. Die Ukraine warte nun auf die russischen Antworten. Man sei zudem der Ansicht, dass es genug Fortschritte für ein Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj gegeben habe.

    13.50 Uhr: Abramowitsch bei Friedensgesprächen dabei

    Der Milliardär Roman Abramowitsch ist kein offizielles Mitglied des russischen Verhandlungsteams mit der Ukraine. Er sei aber bei den Gesprächen in der Türkei anwesend, um "bestimmte Kontakte" zwischen beiden Seiten zu ermöglichen, wie der Kreml am Dienstag mitteilte. Abramowitsch, der vom Westen wegen Moskaus Einmarsch in der Ukraine aufgrund seiner Beziehungen zu Präsident Wladimir Putin sanktioniert wird, war bei den ersten direkten Friedensgesprächen seit mehr als zwei Wochen in Istanbul anwesend. Der Kreml wies zudem Berichte zurück, wonach Abramowitsch bei einem vorangegangenen Friedensgespräch vergiftet worden sei.

    13.34 Uhr: Treffen in Istanbul ist beendet

    Das Treffen zwischen ukrainischen und russischen Unterhändlern in Istanbul ist nach ukrainischen Angaben beendet. Dies teilte die ukrainische Botschaft in der Türkei mit. Die Gespräche dauerten den Angaben zufolge rund vier Stunden mit gelegentlichen Unterbrechungen. Es war zunächst unklar, ob sie am Mittwoch für einen zweiten Tag fortgesetzt werden.

    13.25 Uhr: Tote und Verletzte bei Raketenangriff auf Mykolaiw

    In der südukrainischen Hafenstadt Mykolaiw sind nach Behördenangaben bei einem russischen Raketenangriff auf ein Verwaltungsgebäude mindestens sieben Menschen getötet und 22 verletzt worden, teilte der Rettungsdienst mit. 18 von ihnen seien aus dem Trümmern gerettet worden. Eine russische Rakete sei in das Gebäude der Regionalverwaltung eingeschlagen, erklärte Gouverneur Vitali Kim. Die Hälfte des Gebäudes sei zerstört, auch sein Büro sei betroffen. "Die meisten Menschen sind wie durch ein Wunder davongekommen", sagte Kim. Der Angriff zeige aber auch, dass Russland den Versuch aufgegeben habe, die Stadt einzunehmen. Die russischen Streitkräfte haben die Hafenstädte wie Cherson, Mykolaiw und Mariupol angegriffen, um die Ukraine vom Schwarzen Meer abzuschneiden und einen Landkorridor von Russland zur 2014 annektierten Halbinsel Krim zu schaffen.

    13.12 Uhr Kommission empfiehlt schnelle Aufnahme ukrainischer Kinder in Schulen und Kitas

    Experten der Kultusministerkonferenz haben eine möglichst schnelle Aufnahme von aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Kindern in Kitas und Schulen empfohlen. Dort sollten sie auch Unterstützung bei der Verarbeitung traumatischer Erlebnisse bekommen, erklärte die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz. "Die Kernforderung ist: Alle Kinder und Jugendlichen sollten so bald wie möglich nach ihrer Ankunft die Kita oder Schule besuchen - dort können sie Deutsch lernen, ihren Bildungsweg fortsetzen, Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen und Hilfe bei der Bewältigung möglicher Traumata erhalten", erklärte der Kommissionsvorsitzende Olaf Köller. Die Experten gehen davon aus, dass ein Viertel bis ein Drittel der geflohenen Kinder unter schweren psychischen Belastungen leiden.

    12.37 Uhr: Macron will mit Putin telefonieren

    Der französische Präsident Emmanuel Macron will noch am Dienstag mit Russlands Staatschef Wladimir Putin telefonieren. Das teilte das Präsidialamt in Paris mit. Macron hatte unlängst betont, dass er seine diplomatischen Bemühungen in Telefonaten mit Putin fortsetzen wolle. Dies sei der Grund dafür, dass er nicht dieselben Worte wählen würde wie US-Präsident Joe Biden. Dieser hatte Putin als "Schlächter" bezeichnet und erklärt, der russische Präsident dürfe nicht an der Macht bleiben. Wenig später stellte das Washingtoner Präsidialamt klar, Biden ziele nicht auf einen Regimewechsel ab.

    11.54 Uhr: Russland will sich nun auf Donbass konzentrieren

    Russland will sich laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei der Invasion der Ukraine nun auf die östliche Region Donbass konzentrieren. Die "Befreiung" des Donbass sei nun die Hauptaufgabe, sagt Schoigu laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Die Hauptaufgaben der ersten Einsatzphase seien abgeschlossen. Die Fähigkeiten des ukrainischen Militärs seien erheblich geschwächt worden. Die Ukraine verfüge über keine Luftwaffe mehr. Sollte die Nato Flugzeuge und Luftabwehr an die Ukraine liefern, werde Russland angemessen reagieren.

    11.37 Uhr: UN fordert sichere Wege für Rettungskräfte

    Die Vereinten Nationen fordern zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine sichere Wege für die Rettungskräfte. Derzeit gelinge es den UN-Hilfsorganisationen, bis zu 900.000 Menschen zu unterstützen, sagt ein Sprecher der UN-Koordinierungsstelle für humanitäre Hilfe OCHA. "Das ist gut, aber es reicht bei weitem nicht." Die Kriegsparteien müssten eine sichere Durchfahrt für Hilfskräfte und Konvoys garantieren.

    11.23 Uhr: IAEA unterstützt Ukraine bei Sicherheit der Atomkraftwerke

    Angesichts der Gefahr für die ukrainischen Atomkraftwerke durch den Krieg unterstützt die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) das Land nun mit zusätzlicher Ausrüstung. IAEA-Direktor Rafael Grossi sei in die Ukraine gereist, um mit den verantwortlichen Stellen entsprechende Schritte zu beraten, teilte die IAEA am Dienstag mit. "Wir müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sie (die AKWs) weiterhin sicher und geschützt betrieben werden können, um das Risiko eines nuklearen Unfalls zu verringern, der schwerwiegende Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt sowohl in der Ukraine als auch darüber hinaus haben könnte", sagte Grossi laut Mitteilung. Beabsichtigt sei die Entsendung von Experten und Material.

    11.11 Uhr: Bislang 72 Tote bei Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen

    Bei Angriffen auf Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Ukraine sind der Weltgesundheitsorganisation zufolge bislang 72 Menschen getötet worden. 40 weitere Menschen seien dabei verletzt worden, sagt ein WHO-Vertreter in der Ukraine.

    10.56 Uhr: Koordinierte Verletztentransporte aus Ukraine laufen an

    In Europa sind nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zentral koordinierte Transporte von Schwerstverletzten aus der Ukraine in passende Krankenhäuser angelaufen. Vergangene Woche sei das System mit einem ersten Patienten getestet worden und inzwischen habe es weitere Transporte gegeben, sagte Lauterbach vor einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Brüssel. Im Regelfall würden die Schwerstverletzten von der Ost- in die Westukraine und weiter in ein Krankenhaus in Polen oder einem anderen Anrainerland gebracht. Anschließend erfolge ein "Hilferuf", der über das europäische Lagezentrum überall gehört werde. Es folge die Auswahl des Aufnahmelandes und der Transport dorthin. Zahlen wollte Lauterbach nicht nennen und auch nicht, ob es sich bei den Verletzten um Soldaten oder Zivilisten handele.

    • Zum Artikel: So funktioniert die medizinische Hilfe für Ukrainer in Bayern

    10.53 Uhr: Russland setzt Angriffe in Ukraine trotz Verhandlungen fort

    Ungeachtet neuer Friedensverhandlungen hat Russland die Fortsetzung seiner Angriffe in der Ukraine angekündigt. "Die russischen Streitkräfte setzen die militärische Spezial-Operation fort", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, nach Angaben der Agentur Interfax. Durch russische Luftangriffe seien seit Montag 68 ukrainische Militärobjekte zerstört worden, sagte Konaschenkow weiter, darunter unter anderem Flugabwehrraketen-Systeme, zwei Munitionsdepots und drei Treibstofflager. Auch drei Drohnen seien zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte auch einen Raketenangriff auf ein Treibstofflager im Gebiet Riwne in der Nordwestukraine. Ukrainische Behörden hatten am Montagabend über diesen Raketenangriff berichtet.

    10.35 Uhr: USA verlegen Kampfjets zur Radar-Störung nach Deutschland

    Vor dem Hintergrund der Spannungen mit Russland haben die USA für die elektronische Störung von Radarsignalen ausgerüstete Kampfflugzeuge nach Deutschland verlegt. Sechs Maschinen vom Typ EA-18G Growler seien am Montag eingetroffen, teilte die US-Armee auf dem Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz mit. Die Stationierung sei "in Abstimmung mit der deutschen Regierung" erfolgt, um die Einsatzbereitschaft und kollektive Verteidigungsfähigkeit der Nato zu erhöhen.

    10.21 Uhr: Russische und ukrainische Delegationen treffen sich in Istanbul

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan begrüßte die Verhandler im Dolmabahce-Büro des Präsidenten. Danach wollten die beiden Delegationen zu Gesprächen zusammenkommen. Es sei in den Händen beider Seiten, die "Tragödie" zu beenden, sagte Erdogan. Von einem sofortigen Waffenstillstand würden alle profitieren. Russische Medien veröffentlichten Fotos, auf denen auch der Oligarch Roman Abramowitsch zu sehen ist. Bei den Verhandlungen stehen nach Angaben der ukrainischen Regierung internationale Sicherheitsgarantien im Mittelpunkt. "Das zweite Thema ist eine Waffenruhe, um alle humanitären Probleme zu lösen, die sich angesammelt haben," sagt der ukrainische Unterhändler, Mychailo Podoljak. Die Unterhändler aus der Ukraine und aus Russland haben sich bereits dreimal im Grenzgebiet von Belarus getroffen. Danach wurden die Gespräche in Videoschalten abgehalten.

    • Zum Artikel: Ukraine-Krieg: Moskau und Kiew verhandeln in Istanbul

    09.45 Uhr: Deutschland droht Rezession - Arbeitsmarkt erholt sich

    Im Schatten des Ukraine-Krieges wird die deutsche Wirtschaft laut Prognose des IMK-Instituts dieses Jahr deutlich langsamer wachsen oder gar schrumpfen. Im Basisszenario rechnen die gewerkschaftsnahen Fachleute in der veröffentlichten Vorhersage mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,1 Prozent. Bei einem ungünstigeren Risikoszenario würde die Wirtschaft hingegen eine leichte Rezession erleben und könnte um 0,3 Prozent schrumpfen. Auch die Verbraucherstimmung in Deutschland stürzt ab, melden die Nürnberger GfK-Marktforscher. Die Arbeitsagenturen in Deutschland rechnen trotz der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine mit einer weiteren Erholung des Arbeitsmarktes.

    09.38 Uhr: Kiew kündigt drei Fluchtkorridore an

    Die ukrainische Regierung hat eigenen Angaben zufolge für Dienstag mit den russischen Truppen drei Fluchtkorridore für die Evakuierung von Zivilisten ausgehandelt. Eine führe aus der belagerten Hafenstadt Mariupol, die anderen beiden aus den seit mehreren Wochen von russischen Truppen besetzten Städten Enerhodar und Melitopol, sagte Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Die drei Fluchtkorridore träfen in der unter ukrainischer Kontrolle stehenden Stadt Saporischschja zusammen. Angaben örtlicher Behörden zufolge harren in Mariupol von den einst 440 000 Einwohnern immer noch mehr als 100 000 aus.

    07.37 Uhr: Mehr als eine halbe Million Ukrainer zurückgekehrt

    Ukrainer kommen nach Angaben der dortigen Grenzpolizei in großem Umfang in ihre Heimat zurück. "Seit Kriegsbeginn am 24. Februar sind 510.000 Ukrainer aus dem Ausland wieder zurückgekehrt, darunter mehr als 110.000 in der letzten Woche", sagte Grenzpolizei-Sprecher Andrij Demtschenko der "Welt" (Dienstag). Demnach sind bis zu 80 Prozent der Einreisenden Männer. Die Grenzpolizisten fragten zwar nicht jeden Rückkehrer nach seinen Gründen, doch man könne sagen, dass die meisten militärisch oder nicht-militärisch zur Landesverteidigung beitragen wollten.

    07.13 Uhr: Ukraine erobert Irpin zurück

    Wenige Stunden vor neuen direkten Verhandlungen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands sind die Kämpfe mit unverminderter Härte fortgesetzt worden. Selenskyj zufolge wurden die russischen Einheiten aus der wochenlang umkämpften Stadt Irpin bei Kiew zurückgeschlagen. Die Kämpfe dauerten jedoch dort und auch in anderen Landesteilen weiter an. In der Nacht zum Dienstag warnten in vielen ukrainischen Städten Sirenen vor Luftangriffen. In der besonders umkämpften Hafenstadt Mariupol im Südosten sollen nach Angaben des Bürgermeisters bislang fast 5000 Einwohner getötet worden sein.

    06.18 Uhr: Russland und die Ukraine verhandeln in Istanbul

    Eine weitere Gesprächsrunde zwischen der Ukraine und Russland soll heute Vormittag in der Türkei starten. Vor Beginn der Gespräche wolle sich die türkische Seite jeweils mit den Delegationen treffen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einer Kabinettssitzung in Ankara. Weder die Ukraine noch die USA rechnen mit einem Durchbruch, obwohl die russische Offensive offenbar an mehreren Fronten zum Stillstand gekommen ist. Russland verlangt die Anerkennung der Separatistengebiete im Osten als eigenständige Staaten, auch die Anerkennung der Krim als russisches Hoheitsgebiet, den Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine sowie die Demilitarisierung des Landes. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Teilen kompromissbereit gezeigt.

    03.15 Uhr: Indonesiens staatlicher Energiekonzern Pertamina erwägt den Kauf von russischem Rohöl

    Inmitten der momentanen geopolitischen Spannungen sehe ihr Unternehmen eine Gelegenheit, "zu einem guten Preis bei Russland zu kaufen", sagte Firmenchefin Nicke Widyawati bei einer Parlamentsanhörung. "Politisch gibt es dabei kein Problem, solange die Firma, mit der wir handeln, nicht sanktioniert ist", sagte sie. Die Zahlung könne über Indien abgewickelt werden. Indonesien hat derzeit den Vorsitz der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) inne.

    02.15 Uhr: Bislang keine Antwort von Schröder auf SPD-Ultimatum

    Altkanzler Gerhard Schröder hat nach Angaben von SPD-Chef Lars Klingbeil bislang nicht auf die Forderung der Parteispitze geantwortet, auf seinen Posten bei russischen Staatsunternehmen zu verzichten. Auf die Frage, ob Schröder den entsprechenden Brief beantwortet habe, sagte Klingbeil dem Nachrichtenportal "t-online": "Nein, bisher nicht." Klingbeil betonte: "Wir haben uns politisch klar distanziert." Derzeit laufe ein Parteiordnungsverfahren gegen Schröder. "Wir alle hätten uns gewünscht, dass sich Gerhard Schröder spätestens mit Kriegsbeginn auf die richtige Seite der Geschichte stellt. Er hat sich für die falsche Seite entschieden."

    01.25 Uhr: Amnesty wirft Russland Kriegsverbrechen in Mariupol vor

    Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Russland Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Mariupol vorgeworfen. Demnächst werde ein umfassender Bericht zur Verwüstung veröffentlicht, die Russland durch seinen Angriff auf die Hafenstadt verursacht habe, teilte Amnesty-Generalsekretärin Agnes Callamard in Johannesburg mit. "Die Belagerung von Mariupol, die Verweigerung einer humanitären Evakuierung und humanitären Flucht für die Bevölkerung, und die Angriffe auf Zivilisten" seien Kriegsverbrechen.

    00.45 Uhr: Kreml-Sprecher: Atomwaffen nur bei Existenzbedrohung

    Russland würde nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow nur im Fall einer Existenzbedrohung Atomwaffen einsetzen, nicht wegen des Kriegs in der Ukraine. "Jeglicher Ausgang der Operation (in der Ukraine) ist selbstverständlich kein Grund, eine Nuklearwaffe einzusetzen", sagte Peskow dem Sender PBS.

    00.41 Uhr: Selenskyj: Situation trotz ukrainischer Erfolge angespannt

    Ungeachtet mancher militärischer Erfolge schätzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Situation in seinem Land weiter als angespannt ein. Das sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache, die in der Nacht zu Dienstag auf Telegram veröffentlicht wurde. Die ukrainischen Verteidiger hätten russische Einheiten aus der Stadt Irpin bei Kiew zurückschlagen können, sagte er. Die Kämpfe dauerten jedoch dort und auch in anderen Landesteilen weiter an.

    00.35 Uhr: EU-Staaten raten Bürgern von Teilnahme am Krieg ab

    Deutschland und sechs weitere EU-Länder haben ihren Staatsbürgern in einer gemeinsamen Erklärung davon abgeraten, als freiwillige Kämpfer in die Ukraine zu reisen. Die Justizminister von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden und Spanien unterzeichneten nach einem Treffen einen entsprechenden Aufruf. "Wir wollen natürlich Menschen davon abhalten, zu einem Kriegsschauplatz zu reisen", sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Ende Februar die Schaffung einer "internationalen Legion" innerhalb der ukrainischen Streitkräfte für den Kampf gegen den russischen Angriff angekündigt. Anfang Februar sagte Außenminister Dmytro Kuleba, 20.000 ausländische Kämpfer vorrangig aus europäischen Ländern hätten sich freiwillig gemeldet.

    Montag, 28. März 2022

    23.40 Uhr: Internetausfall in der Ukraine durch Cyberangriff

    Auf den staatlichen ukrainischen Telekommunikationskonzern Ukrtelecom hat es nach Angaben von Unternehmens- und Regierungsvertretern einen schweren Cyberangriff gegeben. Die Hackerattacke sei abgewehrt worden und der Zugang zum Internet werde schrittweise wieder aufgebaut, sagt ein Ukrtelecom-Sprecher. Die Beobachtungsstelle NetBlocks hatte zuvor berichtet, dass landesweit Netzverbindungen zusammengebrochen seien.

    23.20 Uhr: E.ON-Chef warnt vor Folge-Effekten für Wirtschaft bei Erdgas-Stopp

    Der Chef des Energie-Konzerns E.ON, Leonhard Birnbaum, warnt vor Folge-Effekten für die Wirtschaft, sollte Russland die Energielieferungen stoppen und die Versorgung in Deutschland priorisiert werden müssen. "Es kann dann sein, dass einem Automobilwerk demnächst nicht mehr der Chip fehlt, sondern es fehlt die Lenkstange, weil der Stahlproduzent kein Gas bekommen hat, um die Lenkstange zu behandeln", sagt er in der ARD. Birnbaum spricht von einem "Szenario, das massive Schäden für die deutsche Volkswirtschaft zur Folge hätte". Eine ausreichende Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen könne wohl in drei Jahren erzielt werden. "Beim Öl geht es vielleicht in einem Jahr, bei der Kohle vielleicht sogar noch schneller." Beim Erdgas dauere es jedoch länger.

    23.05 Uhr: Großbritannien - Wagner-Söldnergruppe in der Ukraine

    Die russische Wagner-Söldnergruppe ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den Osten der Ukraine geschickt worden. Es werde damit gerechnet, dass mehr als 1.000 Söldner im Kampf eingesetzt werden sollen, erklärt das Verteidigungsministerium in London. Die Europäische Union hat Sanktionen gegen die Wagner-Gruppe erlassen. Präsident Wladimir Putin hat erklärt, sie und ähnliche Organisationen würden weder vom russischen Staat bezahlt noch würden sie Russland vertreten.

    22.35 Uhr: Biden verteidigt umstrittene Äußerung über Putin

    US-Präsident Joe Biden steht zu seiner umstrittenen Aussage über Kremlchef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg, will diese aber nicht als Aufruf zum Machtwechsel in Moskau verstanden wissen. "Ich nehme nichts zurück2, sagte Biden am Montag vor Journalisten im Weißen Haus. "Solche Menschen sollten keine Länder regieren, aber sie tun es. Die Tatsache, dass sie es tun, bedeutet aber nicht, dass ich meine Empörung darüber nicht zum Ausdruck bringen kann." Damit sei aber kein Politikwechsel der USA und kein Aufruf zum Machtwechsel im Kreml verbunden. Niemand glaube, dass er davon gesprochen habe, Putin zu Fall zu bringen.

    Biden hatte Putin am Samstagabend bei einer Rede in Warschau einen "Diktator" genannt und mit den Worten geschlossen: "Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben."

    21.40 Uhr: Ukraine wirft Russland Streubomben-Einsatz vor

    Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Behörden Streubomben in der Ukraine eingesetzt. "Wir haben Beweise für den Einsatz von Streubomben in der Region Odessa und im Gebiet Cherson", sagte Generalstaatsanwälting Iryna Wenediktowa am Montag. Streubomben verteilen Dutzende von winzigen Sprengladungen über ein Gebiet und stellen häufig für Zivilisten eine langfristige Gefahr dar.

    Einige der Sprengladungen explodieren nicht sofort und werden so de facto zu Landminen, die oft auch lange nach Beendigung eines Konflikts noch scharf sind und schwere Schäden verursachen können. Ein UN-Vertrag von 1997 verbietet den Einatz von Landminen. Wie auch die USA hat Russland diesen Vertrag allerdings nicht unterzeichnet.

    Es gebe zwar Berichte über den Einsatz von Streubomben in der Hauptstadtregion, sagte Generalstaatsanwältin Wenediktowa. Die Untersuchung laufe dort aber noch, es gebe bislang keine konkreten Beweise. In den genannten Gebieten in der Südukraine sei der Einsatz der geächteten Munition aber nachgewiesen worden.

    21.15 Uhr: Russische Raketen treffen nächstes Treibstofflager

    Russland hat in der Nordwestukraine nach Anhaben dortiger Behörden ein weiteres Treibstofflager mit Raketen angegriffen. Der Angriff sei im Gebiet Riwne erfolgt, teilte der Gouverneur der Region, Witalij Kowal, am Montag im Nachrichtendienst Telegram mit. Der Zivilschutz sei bereits vor Ort. Aufgrund des weiter geltenden Luftalarms sollen die Bürger jedoch weiter in den Schutzkellern bleiben.

    Damit sind nach Dubno, Luzk, Lwiw, Mykolajiw und mehreren Lagern bei der Hauptstadt Kiew rund ein Dutzend Kraftstofflager zumindest schwer beschädigt worden. Beobachter befürchten, dass es dem wichtigen Agrarexporteur Ukraine zu Beginn der Aussaat an Sprit mangeln könnte.

    19.30 Uhr: EU setzt auf freiwillige Flüchtlingsverteilung

    Deutschland und die Europäische Union setzen bei der Verteilung der Millionen Ukraine-Flüchtlinge auf freiwillige Aufnahme. Von einer verpflichtenden Quote für die EU-Länder wollte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Montag beim Treffen mit ihren EU-Kollegen in Brüssel nicht mehr sprechen. Auch andere Staaten erteilten dem schon während der großen Fluchtbewegung 2015/2016 gescheiterten Konzept eine Absage - und beschworen stattdessen die europäische Solidarität.

    Faeser distanzierte sich damit von früheren Aussagen: Noch Mitte des Monats hatte sie gesagt, Ziel müsse "eine Verteilung der Ukraine-Geflüchteten innerhalb Europas nach festen Quoten sein". Faeser stellte nun klar: "Es geht nicht um feste Quoten heute, sondern es geht um ein solidarisches Verteilsystem." In den vergangenen Wochen sei große Solidarität unter den EU-Staaten erreicht worden. "Wir wollen ja jetzt nicht Staaten verschrecken."

    Anfang März haben die EU-Staaten entschieden, allen Ukrainern schnell und unbürokratisch Schutz zu bieten. 800.000 Menschen hätten diesen Status bereits beantragt, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson. Johansson schlug als Teil eines Zehn-Punkte-Plans für mehr EU-Koordinierung einen Index vor, der die freiwillige Verteilung einfacher machen soll. Dieser soll im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße berücksichtigen, wie viele Flüchtlinge - nicht nur aus der Ukraine - sich derzeit in einem Land aufhalten. Ziel sei, dass EU-Staaten einander anbieten, Menschen aufzunehmen, wenn andere besonders belastet sind.

    Faeser begrüßte den Index nach dem Treffen, Deutschland liege auf Platz acht. "Wir werden das sehen, wie weit wir damit kommen. (...) Aber wir brauchen da sicher auch mehr Verbindlichkeit", sagte Faeser. Am Montag seien noch keine Zahlen zur Aufnahme genannt worden.

    19.05 Uhr: Selenskyj: Scholz über Verhandlungen mit Russland informiert

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Verlauf der Verhandlungen im Krieg mit Russland informiert. Er habe Scholz auch über den Fortschritt bei der Abwehr der Aggression Russlands informiert, teilte Selenskyj im Kurznachrichtendienst Twitter am Montagabend mit. Zugleich habe er Scholz gedankt für die von Deutschland geleistete Hilfe. Selenskyj verlangte, den Druck auf Russland fortzusetzen und die Sanktionen gegen das Land zu verschärfen.

    19.03 Uhr: Russland und die Ukraine wollen am Dienstag verhandeln

    Vertreter Russlands und der Ukraine wollen offenbar am Dienstag in Istanbul erstmals seit fast drei Wochen wieder direkt über einen Waffenstillstand in der Ukraine verhandeln. Die Gespräche sollen bis Mittwoch dauern. Zu den zentralen Themen gehören nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "Sicherheitsgarantien und die Neutralität" sowie der Status der Ukraine als "atomwaffenfreier Staat". Eine Neutralität der Ukraine ist eine der russischen Hauptforderungen.

    18.55 Uhr: Ukraine veröffentlicht Namen mutmaßlicher russischer Agenten

    Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlicht Namen und Kontaktdaten von 620 Menschen, die nach seinen Angaben als Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB an kriminellen Aktivitäten in Europa beteiligt gewesen sein sollen. Die Liste wird auf der offiziellen Seite des ukrainischen Dienstes auf Russisch veröffentlicht. Eine Stellungnahme der Regierung in Moskau liegt nicht vor. Die Nachrichtenagentur Reuters kann die Angaben nicht überprüfen.

    18.50 Uhr: Zeitungsbericht: Abramowitsch litt an Vergiftungserscheinungen

    Der russische Milliardär Roman Abramowitsch und ukrainische Unterhändler haben einem Zeitungsbericht zufolge nach Vermittlungsgesprächen in Kiew an mutmaßlichen Vergiftungssymptomen gelitten. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider meldet, klagten Abramowitsch und mindestens zwei hochrangige Vertreter der ukrainischen Delegation über gerötete Augen, die anhaltend und schmerzhaft tränten, sowie über sich abschälende Haut im Gesicht und an den Händen. Sie seien nicht in Lebensgefahr, inzwischen gehe es ihnen besser, schreibt das Blatt. Der mit Sanktionen belegte Oligarch hatte die Vermittlerrolle auf Bitten der Ukraine übernommen. Laut dem russischen Präsidialamt war er in der Frühphase der Friedensgespräche involviert.

    • Zum Artikel: "Ukraine-Verhandlungen - Gift-Anschlag auf Abramowitsch?"

    18.45 Uhr: Auch Masern-Impfung für Geflüchtete

    Mit Blick auf die ukrainischen Kriegsflüchtlinge bittet die Gesundheitsministerkonferenz den Bund, "möglichst bis zum 1. April 2022" Regelungen zu treffen, damit Impfzentren und -teams auch Impfstoff für Masernschutzimpfungen erhalten. Hintergrund ist, dass viele Flüchtlinge nicht gegen Corona, aber auch nicht gegen Masern geimpft sind.

    18.40 Uhr: Medien: Russland gibt Angriffe auf 41 Militärziele bekannt

    Das russische Verteidigungsministerium gibt einem Medienbericht zufolge Angriffe auf 41 Militärziele in der Ukraine in den vergangenen 24 Stunden bekannt. Unter anderem seien große Munitionsdepots in der Region Schytomyr zerstört worden, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium. Die Angaben können nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

    18.30 Uhr: UN-Nothilfekoordinator Griffiths soll Ukraine-Feuerpause verhandeln

    UN-Generalsekretär António Guterres hat seinen Nothilfekoordinator Martin Griffiths darum gebeten, die Möglichkeit eines "humanitären Waffenstillstands" im Ukraine-Krieg auszuloten. Griffiths werde damit sofort beginnen und, "sobald das möglich wird", auch nach Moskau und Kiew reisen, sagte Guterres vor Journalisten in New York. Guterres rief zu einem Waffenstillstand und ernsthaften Friedensverhandlungen auf.

    18.20 Uhr: USA verlegen Flugzeuge für elektronischen Kampf nach Deutschland

    Die US-Streitkräfte verlegen sechs Flugzeuge zur elektronischen Kampfführung nach Deutschland. Die sechs Boeing-Kampfflugzeuge der US-Marine vom Typ "EA-18 Growler" würden mit rund 240 Soldaten auf den Stützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegt, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby.

    Die Flugzeuge sind Kirby zufolge zum Beispiel von Nutzen, um die Luftabwehr eines feindlichen Staats auszuschalten. Kirby betonte, die Maschinen sollten nicht gegen russische Truppen in der Ukraine eingesetzt werden, sondern der Stärkung der Nato-Ostflanke und der Abschreckung gegenüber Russland dienen. Die Verlegung sei mit der deutschen Bundesregierung abgestimmt.

    18.13 Uhr: Fluchtbewegung aus der Ukraine verlangsamt sich

    Die Zahl der Kriegsflüchtlinge, die die ukrainische Grenze überqueren, geht stetig zurück. In den ersten zwei Wochen nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar verließen etwa 2,5 Millionen der 44 Millionen Einwohner die Ukraine. In den zwei darauf Wochen war die Zahl der Flüchtlinge etwa halb so hoch.

    Die Gesamtzahl der Flüchtlinge beläuft sich nun auf 3,87 Millionen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mitteilt. Dabei sind Zählungen bis Sonntag berücksichtigt. In den vorangegangenen 24 Stunden überquerten jedoch nur 45.000 Menschen die ukrainischen Grenzen, um sich in Sicherheit zu bringen. Das war die bisher niedrigste Zahl an einem Kriegstag. Unklar ist, ob die Entwicklung von Dauer ist. Denn viele Menschen harren noch aus.

    18.10 Uhr: Ukraine: Wirtschaftliche Verluste durch Krieg bei über 500 Milliarden Euro

    Die Kosten der "direkten Auswirkungen der Zerstörungen" seit Kriegsbeginn am 24. Februar belaufen sich auf umgerechnet 515,8 Milliarden Euro, wie die ukrainische Wirtschaftsministerin und Vize-Regierungschefin Julia Swyrydenko am Montag auf Facebook mitteilte. Hinzu kämen die indirekten Folgen der Kämpfe für die Wirtschaft vor allem durch Arbeitslosigkeit, den starken Rückgang des Verbraucherkonsums sowie die deutlich gesunkenen Steuereinnahmen.

    Im Bereich der Infrastruktur seien die Verluste mit 108,5 Milliarden Euro am höchsten, erklärte Swyrydenko. Fast 8.000 Straßenkilometer seien "beschädigt oder zerstört", ebenso dutzende Bahnhöfe sowie Flughäfen. Außerdem seien innerhalb rund eines Monats zehn Millionen Quadratmeter Wohnraum und 200.000 Autos zerstört worden.

    18.07 Uhr: USA: Ukraine hat Trostjanez zurückerobert

    Ukrainische Truppen haben nach Einschätzung der USA den Ort Trostjanez südlich von Sumy zurückerobert. Das sagt ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums zu Reportern.

    17.20 Uhr: Gericht: Russen dürfen Facebook und Instagram trotz Blockade nutzen

    Trotz der Sperrung von Facebook und Instagram in Russland sollen die Bürger des Landes die sozialen Netzwerke weiter legal nutzen dürfen. Das habe ein Gericht in einem Urteil zum Verfahren um den Konzern Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, festgehalten, wie die Staatsagentur Tass am Montag meldete. Zwar sei der Konzern als "extremistische Organisation" eingestuft worden. Russlands Bürger dürften aber Facebook und Instagram weiter benutzen, hieß es. Viele Menschen nutzen die sozialen Netzwerke zum Geldverdienen, etwa auch zum Verkauf von Waren. Sie hatten um ihre Existenzgrundlage gefürchtet.

    17.17 Uhr: Rasche Gesundheitsversorgung für Ukraine-Flüchtlinge geplant

    Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich auf eine schnelle und möglichst unbürokratische Gesundheitsversorgung von ukrainische Kriegsflüchtlinge verständigt. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) unter dem Vorsitz von Sachsen-Anhalt sei sich mit dem Bund einig, dass ein schneller und niedrigschwelliger Zugang zu medizinischer Versorgung sichergestellt werden muss.

    Versorgungsprobleme der betroffenen Menschen müssten vermieden und notwendige durch die Flucht unterbrochene medizinische und pflegerische Behandlungen schnellstmöglich wiederaufgenommen werden. Bund und Länder würden dazu entsprechende Regelungen treffen. Auch Corona-Schutzimpfungen und andere Impfungen sollen für Geflüchtete unkompliziert möglich sei.

    17.15 Uhr: Bürgermeister von Kiew: Mehr als 100 Tote seit Beginn der Invasion

    In Kiew sind Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge seit dem Beginn der russischen Invasion mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien vier Kinder, sagt er in einer Ansprache an den Rat der italienischen Partnerstadt Florenz. In der Hauptstadt seien inzwischen 82 mehrstöckige Gebäude zerstört worden.

    17.10 Uhr: Ukrainischer Botschafter kritisiert fehlende Freigabe verfügbarer Waffen

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die fehlende Freigabe für sofort lieferbare Panzer- und Luftabwehrsysteme durch die Bundesregierung kritisiert. Eine entsprechende Liste der deutschen Rüstungsindustrie liege dem Verteidigungsministerium seit einem Monat vor, sagte Melnyk dem TV-Kanal "Welt" . "Und wir versuchen zu verstehen, wieso das so lange dauert."

    Dem Sender zufolge umfasst die Liste 60 Seiten mit Produkten, die von deutschen Rüstungsfirmen geliefert werden könnten. Der Konzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hatte demnach schon am 26. Februar mitgeteilt, 50 Gepard-Panzer für die Ukraine auf Lager zu haben. Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall erklärte demnach, verschiedene Waffen liefern zu können, darunter Luftabwehrsysteme.

    17.07 Uhr: Opec+ bleibt bei geringem Förderplus im Mai

    Die erweiterte Gruppe der Öl-produzierenden Staaten OPEC+ bleibt Insidern zufolge wohl bei ihrem Plan, die Förderung im Mai vergleichsweise geringfügig zu erhöhen. Eine der insgesamt sechs Personen sagt der Nachrichtenagentur Reuters, Saudi-Arabiens Zurückhaltung bezüglich einer Steigerung spiegle die Unterstützung des Königreiches für Russland wider. Zur Opec+ gehört auch Russland. Die Gruppe hat seit August 2021 das Förderziel jeden Monat um 400.000 Barrel pro Tag (bpd) erhöht. Im Mai soll die Erhöhungen 432.000 bpd betragen. Angesichts der zuletzt gestiegenen Preise haben mehrere Staaten jedoch eine Produktionssteigerung gefordert.

    17.05 Uhr: Ministerpräsidentin: Schweden ist nicht mehr neutral

    Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson hat angesichts einer möglichen russischen Bedrohung auch von EU-Staaten betont, dass ihr Land dann militärisch eingreifen würde. "Seit wir der EU beigetreten sind, sind wir nicht mehr wirklich neutral", sagte sie nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz (SPD). In der EU gelte eine Beistandsverpflichtung, Schweden werde Partnern im Notfall auch militärisch helfen. Schweden sei bisher nur nicht Mitglied eines Verteidigungsbündnisses wie der Nato gewesen. Es gebe aber nun eine innenpolitische Diskussion, ob sich dies ändern solle.

    17.00 Uhr: Stadtregierung von Mariupol: 5.000 Tote seit Beginn der Belagerung

    Seit dem Beginn der Belagerung der südukrainischen Stadt Mariupol sind einem Sprecher des Bürgermeisters zufolge 5.000 Menschen ums Leben gekommen.

    "Etwa 5.000 Todesopfer wurden beerdigt", sagte die ukrainische Verantwortliche für Flüchtlingskorridore, Tetjana Lomakina, der Nachrichtenagentur AFP. Allerdings würden seit ungefähr zehn Tagen wegen der anhaltenden Bombardements durch die russischen Truppen in Mariupol keine Bestattungen mehr vorgenommen, die Zahl der Todesopfer könnte sogar bei "ungefähr 10.000" liegen.

    16.55 Uhr: Ost-Ausschuss warnt vor zu weitreichenden Russland-Sanktionen

    Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft warnt vor immer härteren wirtschaftlichen Strafmaßnahmen gegen Russland. "Wir stehen zu hundert Prozent zu den Sanktionen, sie sollten aber nicht zur Zerstörung der russischen Volkswirtschaft führen", sagte Geschäftsführer Michael Harms der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Die Maßnahmen müssten nicht so hart wie möglich, sondern so gezielt wie möglich sein, "um das Verhalten der politischen Führung zu ändern".

    16.50 Uhr: Schweden will nicht so viele Flüchtlinge aufnehmen wie 2015

    Schweden will nach der Flüchtlingskrise ab 2015 nun nicht erneut eines der wichtigsten Aufnahmeländer für Kriegsflüchtlinge werden. "Wir haben damals zwölf Prozent der Flüchtlinge in der EU übernommen", sagte Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Anderson nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Das können wir in diesem Ausmaß nicht noch einmal tun", fügte sie mit Blick auf die Ukraine-Flüchtlinge hinzu.

    Schweden werde bei der Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine "natürlich Teil der Lösung" sein und seinen Anteil beitragen, versprach Anderson. Aber die Situation von 2015 dürfe sich nicht wiederholen.

    16.40 Uhr: Putin offenbar nicht zu Kompromissen bereit

    Russlands Präsident Wladimir Putin ist einem hochrangigen Vertreter des US-Außenministeriums zufolge offenbar nicht zu Kompromissen bereit, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Darauf deute "alles, was ich gesehen habe", sagt der Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

    16.30 Uhr: Irpin offenbar wieder unter ukrainischer Kontrolle

    Die Stadt Irpin bei Kiew ist ihrem Bürgermeister zufolge wieder komplett in ukrainischer Hand. "Es gibt heute gute Nachrichten", erklärte Alexander Markuschyn in einem Video auf Telegram. "Irpin ist befreit worden." Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

    16.15 Uhr: Frankreich bemüht sich um mehr Gas und Öl aus den Golfstaaten

    Frankreich bemüht sich angesichts des Ukraine-Kriegs um zusätzliche Gas- und Öllieferungen aus den Golfstaaten. Unter anderem zu diesem Zweck reiste Außenminister Jean-Yves Le Drian am Sonntag nach Katar, Oman und Kuwait, wie sein Ministerium mitteilte. Im Bemühen, von Russland unabhängiger zu werden, habe der Minister in Katar und Oman über Gas- sowie in Kuwait über Öllieferungen gesprochen. Darüber hinaus sprach Le Drian ebenfalls am Sonntag mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über Energielieferungen.

    16.00 Uhr: Scholz erinnert EU-Staaten an Zusage zur Aufnahme von Flüchtlingen

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat die anderen EU-Staaten an ihre Zusage zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine erinnert. Bisher seien viele Schutzsuchende vor allem in den an die Ukraine grenzenden Ländern und auch in Deutschland angekommen, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Jetzt müsse es aber darum gehen, dass auch andere Länder einen Teil der Menschen aufnähmen, die nicht genau wüssten, wo sie hingehen sollten. Polen und Deutschland hätten hier gemeinsam Initiative ergriffen. "Aber sie berufen sich da auf etwas, das schon alle abstrakt zugesagt haben. Nun soll es konkret werden", sagte Scholz.

    In Brüssel wollten am Montag die Innenminister der 27 EU-Staaten über das gemeinsame Vorgehen bei der Verteilung von Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet beraten.

    15.37 Uhr: Moskau plant Einreisebeschränkungen für Bürger "unfreundlicher" Staaten

    Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige "unfreundlicher" Staaten verhängen. Dabei handele es sich um "Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten", erklärte Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit.

    Als "unfreundliche" Staaten gelten in Moskau derzeit unter anderem alle EU-Länder, die USA und Großbritannien. Diese haben seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine scharfe Sanktionen gegen Moskau verhängt. Für die Staatsbürger dieser "unfreundlichen" Staaten solle es künftig "eine Serie von Restriktionen" für die Einreise nach Russland geben, kündigte Lawrow an.

    15.30 Uhr: Abgeordneter: Russisches Gas in Rubel oder Lieferstopp

    Eine Weigerung der G7-Staaten, russisches Gas mit Rubel zu bezahlen, würde nach den Worten des Abgeordneten Iwan Abramow zu einem Stopp der Lieferungen führen, wie die Nachrichtenagentur RIA berichtet. Abramow ist Abgeordneter im Oberhaus und dort Mitglied des Wirtschaftsausschusses.

    15.03 Uhr: Russland: Keine Güterzüge mehr nach Finnland

    Der Güterbahnverkehr zwischen Russland und Finnland ist eingestellt. Das teilt die russische Bahn mit. Man reagiere damit auf die Ankündigung der finnischen Bahngesellschaft VR Group, wegen der Sanktionen keine Güterzüge aus Russland mehr einfahren zu lassen. Russland ist nun nach Angaben der Bahn im Gespräch mit China, um zusätzliche Güterzüge dorthin fahren zu lassen.

    14.55 Uhr: Ukraine sieht keine Anzeichen für Rückzug russischer Truppen von Kiew

    Die Ukraine sieht keine Anzeichen, dass sich die russischen Truppen von Kiew zurückziehen. Die russische Föderation habe ihre Pläne nicht aufgegeben, Kiew - wenn es nicht gelänge, die Hauptstadt einzunehmen - einzukesseln, sagte der Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk. "Derzeit sehen wir keine Bewegungen der feindlichen Truppen weg von Kiew."

    14.22 Uhr: Habeck: G7 lehnt russische Forderung nach Zahlung in Rubel ab

    Die Gruppe der sieben wichtigsten Industrieländer hat die Forderung Russlands abgelehnt, ihre Gasrechnungen an Moskau in Rubel zu begleichen. Das teilte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mit.

    14.21 Uhr: Unabhängige russische Zeitung "Nowaja Gaseta" setzt Erscheinen vorerst aus

    Die wichtigste unabhängige Zeitung in Russland, die "Nowaja Gaseta", setzt ihr Erscheinen vorerst aus. Diese Entscheidung gelte bis zum Ende der russischen Militäraktion in der Ukraine, teilte die Zeitung am Montag in einer im Internet veröffentlichten Erklärung mit. Betroffen seien die gedruckte Zeitung, die Website und alle Aktivitäten in Online-Netzwerken.

    14.15 Uhr: Kiew meldet 20.000 Kriegstote und beklagt "katastrophale" Lage in Mariupol

    Nach Angaben des ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden bereits "etwa" 20.000 Menschen im Ukraine-Krieg getötet. Laut UN flohen fast 3,9 Millionen Menschen aus der Ukraine. Weitere 6,5 Millionen Menschen sind demnach innerhalb des Landes auf der Flucht.

    Große Sorge bereitet der ukrainischen Regierung insbesondere die Situation in Mariupol. Nach der Ankündigung Russlands, sich im Ukraine-Krieg künftig auf die "Befreiung des Donbass" zu konzentrieren, befürchtet Kiew eine Zuspitzung der Lage in der Hafenstadt und im Osten des Landes.

    14.12 Uhr: Lawrow weist Spekulationen über Verschwinden Schoigus zurück

    Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Spekulationen über ein angebliches Verschwinden von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und einen womöglich geplanten Umsturz in Moskau kritisiert und zurückgewiesen. "Ich möchte diesen Blödsinn nicht kommentieren, weil es eben Blödsinn ist, der auch von den Geheimdiensten der Ukraine verbreitet wird", sagte Lawrow in einem von dem Ministerium veröffentlichten Interview mit serbischen Journalisten. Lawrow warf "neoliberalen Russen", die sich ins Ausland abgesetzt hätten, vor, solche Gerüchte zu verbreiten.

    Um das angebliche Verschwinden von Minister Schoigu, der tagelang nicht in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen war, hatte es Spekulationen gegeben. Das Verteidigungsministerium hatte Schoigu am Samstag auch bei einer Sitzung gezeigt.

    14.04 Uhr: CDU dringt auf Registrierung von Ukraine-Flüchtlingen

    Die CDU dringt weiter auf eine Registrierung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Dies solle "vor allem zum Schutz der Flüchtlinge selbst" stattfinden, sagte Parteichef Friedrich Merz. Ziel sei zu wissen, wer komme, wo Menschen hingingen und wer sie aufnehme. "Das ist alles kein Hexenwerk." Die Bundesregierung könne dies leisten und sogar Daten der polnischen Regierung übernehmen. "Sie stellt sich hier künstlich dumm." Merz verwies auf Meldungen über Frauen und Kinder, die mit unbekanntem Aufenthaltsort nicht mehr auffindbar seien. Es gebe Hinweise auf gezielte organisierte Kriminalität und Menschenhandel.

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lehnt eine generelle Registrierung derzeit ab. Ukrainer dürfen ohne Visum einreisen und müssen sich daher nicht sofort bei den Behörden anmelden. Sie werden aber registriert, falls sie in eine Erstaufnahmeeinrichtung kommen oder staatliche Hilfe brauchen.

    14.00 Uhr: Polens Präsident Duda besucht am Freitag den Papst

    Der polnische Präsident Andrzej Duda besucht am Freitag Papst Franziskus im Vatikan. Das kündigte die Leiterin der Präsidentenkanzlei in Warschau, Grazyna Ignaczak-Bandych, am Montag an. Auf die Frage, ob sich Duda ein stärkeres Engagement des Papstes in der Flüchtlingshilfe wünsche, antwortete Ignaczak-Bandych: "Franziskus wird sich mit dem polnischen Standpunkt bekannt machen können. Wir hoffen, dass er ihn aufnimmt." Polens Staatspräsident ist zuletzt im September 2020 vom Papst in Privataudienz empfangen worden.

    13.57 Uhr: Internationale Evakuierungsmission für Mariupol weiter unklar

    Die von Frankreich mit der Türkei und Griechenland geplante Evakuierungsmission für die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol ist weiter nicht abschließend vereinbart. Nach der Ankündigung der humanitären Aktion durch Präsident Emmanuel Macron am Freitagabend stehe die dafür nötige Abstimmung mit Russlands Präsident Wladimir Putin noch aus, hieß es am Montag aus dem Élyséepalast in Paris. Noch gebe es keinen Termin für ein Telefonat der beiden Präsidenten.

    Auch aus dem Kreml hieß es, dass es noch keinen Termin für ein solches Telefonat gebe. "Andererseits entwickeln sich die Ereignisse derzeit schnell, und es (das Gespräch) kann jeden Moment sein", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge.

    13.55 Uhr: EU-Kommission: "Goldene Pässe" sanktionierter Russen überprüfen

    Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine fordert die EU-Kommission Konsequenzen für die umstrittene Praxis einiger EU-Staaten, Staatsbürgerschaften an Nicht-EU-Bürger zu verkaufen. Es solle überprüft werden, ob Russen und Belarussen, an die "goldene Pässe" vergeben worden seien, auf der EU-Sanktionsliste sind. Diese Pässe sollten gegebenenfalls zurückgezogen werden. Die EU-Kommission bekräftigte zudem, dass die Vergabe "goldener Pässe" grundsätzlich ein Ende haben müsse. Derzeit vergibt nach Angaben eines Sprechers der EU-Kommission nur noch Malta Staatsbürgerschaften gegen Investitionen in dem Land.

    Die EU-Kommission forderte zudem, dass grundsätzlich keine "goldene Visa" mehr, also Aufenthaltserlaubnisse, an Russen und Belarussen verkauft werden sollten. Auch sollten bestehende "goldene Visa" von Personen aus beiden Ländern zurückgezogen oder nicht verlängert werden.

    13.48 Uhr: Kreml besorgt wegen Bidens Äußerungen zu Putin

    Der Kreml hat sich besorgt über Äußerungen von US-Präsident Joe Biden über den Verbleib von Wladimir Putin an der Macht in Russland gezeigt. "Das ist eine Äußerung, die natürlich Beunruhigung auslöst", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Montag. Biden hatte am Samstag in Warschau Putin mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine als "Diktator" bezeichnet und gesagt: "Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben."

    Peskow hatte schon kurz danach gesagt, dass nicht Biden entscheide, wer in Russland Präsident ist, sondern das russische Volk. Am Sonntag dementierte Biden, dass er bei seiner Rede in Warschau den Sturz des russischen Präsidenten gefordert habe. Peskow erklärte nun: "Wir verfolgen die Äußerungen des US-Präsidenten auf aufmerksamste Art und Weise. Wir halten sie akribisch fest und werden das auch weiter tun."

    13.46 Uhr: Ukraine: Kriegsschäden bislang bei 564,9 Milliarden Dollar

    Der Krieg hat nach Angaben des ukrainischen Wirtschaftsministeriums bislang Schäden im Volumen von 564,9 Milliarden Dollar verursacht. Mit eingerechnet würden unter anderem Schäden an der Infrastruktur, Verluste bei der Wirtschaftsleistung und andere Faktoren, sagt Wirtschaftsministerin Julia Svyrydenko. 8.000 Kilometer Straßen und zehn Millionen Quadratmeter Wohnfläche seien beschädigt oder zerstört.

    13.43 Uhr: Philologenverband: Suche nach ukrainischen Lehrern erfolgreich

    Nach einem Aufruf des Bayerischen Philologenverbandes (bpv) an ukrainische Lehrkräfte haben sich binnen vier Tagen mehr als 300 Menschen registriert, um die Schulen bei den geplanten Willkommensgruppen für Flüchtlinge zu unterstützen. Die ersten Kontaktdaten wurden am Freitag an die staatlichen Koordinierungsstellen weitergeleitet, die die ukrainischen Lehrkräfte an Schulen in der entsprechenden Region einsetzen. "Wir sind überwältigt von der bisherigen Resonanz", sagte bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl: Diese große Bereitschaft lasse hoffen, dass an vielen Orten Angebote im Rahmen der Willkommensgruppen gemeinsam mit ukrainischen Lehrkräften realisiert werden können.

    13.31 Uhr: Russland stuft Deutsche Welle als "ausländische Agenten" ein

    Das russische Justizministerium stuft die Deutsche Welle als "ausländischen Agenten" ein. Es setzt den deutschen Auslandssender auf eine entsprechende Liste von Medienorganisationen, die in Russland so bezeichnet werden und all ihre Veröffentlichungen einer gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnung versehen müssen. Die Website der Deutschen Welle war bereits Anfang März von der staatlichen Medienaufsicht Roskomnadsor blockiert worden wegen des Vorwurfs der Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Invasion der Ukraine.

    13.10 Uhr: Ukraine setzt Evakuierungen aus Furcht vor russischen "Provokationen" vorerst aus

    Die Ukraine hat die Evakuierung von Zivilisten aus umkämpften Städten vorerst gestoppt. Es gebe Hinweise des Geheimdienstes auf "mögliche Provokationen" der russischen Armee entlang der festgelegten Fluchtrouten, erklärte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag. Zum Schutz der Zivilisten würden daher "heute keine humanitären Korridore geöffnet".

    Die Korridore sollen es den Einwohnern in den von russischen Truppen attackierten Städten ermöglichen, sich in Sicherheit zu bringen. Die Ukraine wirft Russland regelmäßig Angriffe auf diese Fluchtwege vor, insbesondere rund um die seit Wochen belagerte Hafenstadt Mariupol.

    Die russische Armee hatte ihren Angriff am 24. Februar gestartet. Seitdem flohen nach UN-Angaben mehr als 3,8 Millionen Menschen aus der Ukraine. Weitere 6,5 Millionen Menschen sind demnach innerhalb des Landes auf der Flucht.

    12.29 Uhr: Lawrow sieht Beziehungen zu China als gestärkt an

    Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht die Beziehungen zu China trotz der westlichen Bemühungen um eine Isolation seines Landes als deutlich gestärkt an. Die Beziehungen Russlands zu China seien so gut wie nie zuvor, sagt Lawrow. Die Führung in Peking hat sich wiederholt gegen die Sanktionen ausgesprochen und darauf beharrt, den normalen Wirtschafts- und Handelsaustausch mit Russland aufrechtzuerhalten. Sie hat sich auch geweigert, das russische Vorgehen in der Ukraine zu verurteilen. Die Regierung befürchtet allerdings, dass chinesische Unternehmen mit den Sanktionen in Konflikt geraten könnten und hat wiederholt betont, das der Russland-Ukraine-Konflikt diplomatisch gelöst werden müsse.

    12.09 Uhr: Verhandlungen beginnen nach russischen Angaben wahrscheinlich erst am Dienstag

    Die neuen Verhandlungen mit der Ukraine in der Türkei dürften nach Angaben Russlands wohl doch erst am Dienstag starten. Ein Beginn bereits am Montag sei unwahrscheinlich, da die Unterhändler erst im Tagesverlauf in Istanbul eintreffen würden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Es sei aber wichtig, dass die Gespräche trotz der geringen Fortschritte bei den bisherigen Verhandlungen nun wieder von Angesicht zu Angesicht geführt würden.

    Fortschritte bei der Idee eines möglichen Treffens von Präsident Wladimir Putin mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gebe es bislang nicht. Ein türkischer Regierungsvertreter hatte zuvor erklärt, die Gespräche in Istanbul könnten schon am späteren Montag beginnen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Putin hatten sich in einem Telefonat am Sonntag darauf verständigt, dass die neue Runde der Verhandlungen, die zuletzt per Videokonferenz geführt wurden, in Istanbul stattfinden soll.

    11.15 Uhr: Kasachstan deutet Abrücken von Russland an

    Der langjährige Verbündete Kasachstan deutet ein Abrücken von Russland an. "Wenn es einen neuen Eisernen Vorhang gibt, wollen wir nicht dahinter sein", sagt Vize-Außenminister Roman Vassilenko auch mit Blick auf westliche Sanktionen. Er ruft westliche Investoren auf, das Geschäft in das an fossilen Energiestoffen reiche Land in Zentralasien zu verlagern. Zwar wolle man nicht, dass Unternehmen kommen, "nur um die Sanktionen gegen Russland zu umgehen", wird der Minister weiter zitiert. "Aber alle Unternehmen mit gutem Ruf, die ihre Produktion hierher verlagern wollen, sind willkommen." Bei der Verurteilung des russischen Einmarschs in die Ukraine durch die UN-Generalversammlung Anfang März hatte sich Kasachstan enthalten.

    11.15 Uhr: Bierbrauer Heineken gibt Russland-Geschäft auf

    Die niederländische Brauereigruppe Heineken kehrt Russland endgültig den Rücken: Geschäfte in Russland seien aktuell "weder nachhaltig noch machbar", teilte Heineken am Montag mit. Das Unternehmen werde sein Eigentum in dem Land daher an einen neuen Besitzer "übertragen". Heineken werde damit keinen Profit machen, versicherte die Brauerei. Die rund 1.800 Beschäftigten sollen bis Jahresende ihren Lohn bekommen. Heineken hatte bereits knapp zwei Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Anfang März Verkauf und Produktion seiner Biere in Russland gestoppt, ebenso Investitionen im Land und Exporte dorthin. Am Montag erklärte der Konzern: "Wir sind geschockt und tieftraurig, mitansehen zu müssen, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt und verstärkt." Der Konzern habe daher beschlossen, Russland ganz zu verlassen.

    Die Übergabe des Eigentums werde "unter Beachtung internationaler und örtlicher Gesetze" erfolgen. Heineken will aber eine Verstaatlichung seines Eigentums verhindern. Der Konzern rechnet mit außerordentlichen Kosten in Höhe von 400 Millionen Euro.

    • Zum Artikel: Sanktionen: Russland-Geschäfte gefährlich für deutsche Firmen

    11.06 Uhr: Siko-Chef Heusgen: Russland braucht einen anderen Präsidenten

    Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat US-Präsident Joe Biden für dessen Satz verteidigt, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht im Amt bleiben könne. "Die Staatengemeinschaft hat ein Interesse daran, dass das wichtige Land Russland von einer Person regiert wird, auf die sich die Menschen verlassen können", sagte der frühere deutsche Top-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters. "Der Satz Bidens spiegelt nur die Tatsache wider, dass Russland unter Putin jegliche Glaubwürdigkeit verspielt hat, nachdem dieser die wichtigsten völkerrechtlichen Grundlagendokumente verletzt hat." Als Beispiele für Verletzungen internationaler Abkommen durch Moskau nennt der frühere deutsche UN-Botschafter die UN-Charta, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die KSZE-Schlussakte, die Nato-Russland-Grundakte, das Budapester Memorandum zur Sicherung der Integrität der Ukraine sowie das Minsker Friedensabkommen für die Ostukraine.

    Außerdem forderte Heusgen, dass Putin juristisch belangt werden sollte. "Der Satz Bidens ist doch Ausdruck der Forderung, dass Putin für seine Aggression gegenüber der Ukraine und die begangenen Kriegsverbrechen vor ein Internationales Gericht gestellt wird", sagte er. Vor Biden hatte auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gesagt, dass man Putins Macht "zerstören" müsse. Beide hatten betont, dass sie damit aber keinen "regime change" meinten.

    11.01 Uhr: Stiftungen fördern geflüchtete Restauratorinnen und Restauratoren

    Mit einer Erweiterung ihres Förderprogramms wollen die im Kulturbereich aktiven Hermann Reemtsma Stiftung und Ernst von Siemens Kunststiftung nun auch geflüchtete Restauratorinnen und Restauratoren aus der Ukraine unterstützen. Mit Hilfe einer zwei Millionen Euro umfassenden Förderung der in Berlin und München agierenden Ernst von Siemens Kunststiftung sind in den vergangenen Wochen bereits zehn ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Museen untergekommen. Durch 500.000 Euro von Seiten der Hamburger Hermann Reemtsma Stiftung wurde das Programm jetzt für Restauratorinnen und Restauratoren aus der Ukraine erweitert, die nun an deutschen Museen Arbeitsmöglichkeiten finden können.

    Die Förderung solle den Betroffenen "schnell Sicherheit und Stabilität bringen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten sichern und Netzwerke vertiefen und ausbauen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz von Kunst- und Kulturgütern in der Ukraine", hieß es.

    11.00 Uhr: Was Flüchtlinge aus Mariupol erleben - BR-Reporter berichtet aus der Ukraine

    Viele Flüchtlinge kommen jetzt in Uman in der Zentralukraine an. Zum Beispiel aus dem seit Wochen belagerten Mariupol, einer Stadt unter Dauerbeschuss. Einer Familie entkam dem Grauen mit dem Auto. "Mariupol ist völlig verkohlt und verbrannt", sagen sie. Der russischen Propaganda trauen auch Tatjana und Igor nicht. Sie gehören zur russischsprachigen Minderheit, die Putin angeblich mit dem Krieg vor der Verfolgung durch Nazis bewahren will. Unser Reporter Oliver Mayer-Rüth berichtete aus Uman.

    10.46 Uhr: Britischer öffentlicher Dienst überdenkt Geschäftsbeziehungen zu Russland

    Großbritannien fordert den öffentlichen Dienst auf, alle Geschäftsbeziehungen zu russischen Unternehmen zu prüfen und Alternativen zu erwägen. Dabei gehe es auch um Energielieferungen, teilt das zuständige Ministerium mit. "Öffentliches Geld sollte nicht die Kriegsmaschinerie des russischen Präsidenten Wladimir Putin finanzieren. Wir fordern deswegen Krankenhäuser, Stadtverwaltungen und andere Organisationen im öffentlichen Sektor auf, dringend alle Möglichkeiten zu prüfen, wie sie ihre Geschäftsbeziehungen zu Russland weiter zurückführen können."

    • Zum Artikel: Großbritannien stellt Russland Ende der Sanktionen in Aussicht

    10.45 Uhr: Russland liefert weiter Gas über Ukraine nach Westen

    Auch viereinhalb Wochen nach Kriegsbeginn setzt Russland die Gaslieferungen durch die Ukraine in unvermindertem Umfang fort. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem des Nachbarlandes gepumpt, sagte der Sprecher des Energieriesen Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht der vertraglich möglichen maximalen Auslastung pro Tag.

    Die Ukraine bezieht aus dem Transit des russischen Gases für den eigenen Staatshaushalt wichtige Durchleitungsgebühren. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar wurden nach Angaben des staatlichen ukrainischen Betreibers für das Gastransportsystem deutlich mehr als drei Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Westen transportiert.

    • Zum Artikel: Russisches Gas: Wie schnell finden wir Alternativen?

    10.40 Uhr: Erneut treibende Seemine im Schwarzen Meer entdeckt

    Vor der türkischen Schwarzmeerküste ist eine Seemine entdeckt worden. Das Verteidigungsministerium in Ankara teilte am Montag mit, Experten der Streitkräften arbeiteten derzeit vor Igneada, in der Nähe der Grenze zu Bulgarien, an der Entschärfung der Sprengladung.

    Die türkischen Behörden hatten den Bosporus am Samstag für den Schiffsverkehr geschlossen, nachdem bei der Küstenwache Berichte über ein schwimmendes Objekt eingegangen waren, das einer Seemine ähnele. Das Objekt wurde nach Behördenangaben neutralisiert. Bereits zuvor hatte es Warnungen gegeben, dass Minen, die in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen ausgelegt wurden, bei schwerer See durch das Schwarze Meer treiben könnten. Die Türkei gab am 18. März eine Warnung heraus und forderte Schiffe auf, nach treibenden Seeminen Ausschau zu halten und verdächtige Objekte zu melden.

    10.27 Uhr: Mehr als 2,3 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine in Polen angekommen

    In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mehr als 2,3 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Das teilte die Behörde am Montag bei Twitter mit. Allein am Sonntag waren es demnach rund 27 000 Menschen. Dies sei ein Rückgang um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in die Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar 352 000 Menschen die Grenze überquert. Bei diesen Reisenden handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum überwiegenden Teil um ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen, wollen sich dort den ukrainischen Truppen anschließen. Andere gehen zurück, um sich um Kinder oder hilfsbedürftige Angehörige zu kümmern.

    Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine - flächenmäßig das größte Land in Europa - hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.

    10.13 Uhr: Kiew: Mehr als 140 Kinder seit Kriegsbeginn in Ukraine getötet

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew mindestens 143 Kinder getötet und 216 verletzt worden. Das teilte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, am Montag auf Telegram mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die genaue Zahl der getöteten und verletzten Kinder könne wegen der andauernden Angriffe des russischen Militärs auf ukrainische Städte nicht ermittelt werden, sagte Denissowa. Russische Truppen waren am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert. Rund 4,3 Millionen Kinder sind seitdem nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef vertrieben worden.

    09.42 Uhr: Zahl der registrierten Flüchtlinge aus der Ukraine steigt auf über 270.000

    Die Zahl der registrierten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter: Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums bezifferte sie am Montag auf 272.338 - das waren über 5.000 mehr als am Vortag. Das Ministerium verband die Angaben wie üblich mit dem Hinweis, dass die Zahl der eingereisten Schutzsuchenden aus der Ukraine "tatsächlich bereits wesentlich höher" sein dürfte, da längst nicht alle Einreisen an den Grenzen registriert würden.

    Der Städte- und Gemeindebund sprach sich für eine systematische Registrierung aller Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus, um "die bestmögliche Versorgung, den Zugang zu Gesundheitsversorgung und die Integration in Schule und Arbeit sicherzustellen".

    • Zum Artikel: Ukrainische Flüchtlinge: Wie geht es nach der Ankunft weiter?

    09.35 Uhr: London unterstützt Kiew mit Experten für Kriegsverbrechenanklage

    Angesichts möglicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine soll ein britischer Experte die Justiz in Kiew beraten. Die britische Regierung hat dafür den ehemaligen Richter des Internationalen Strafgerichtshofs, Howard Morrison, ernannt. "Großbritannien setzt sich dafür ein, dass die Gräueltaten, die wir täglich in der Ukraine erleben, nicht vergessen werden und dass diejenigen, die illegale Befehle geben oder diesen folgen, aufgespürt und zur Verantwortung gezogen werden", sagte Generalstaatsanwältin Suella Braverman einer Mitteilung vom Montag zufolge.

    Morrison arbeitete auch am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, unter anderem im Prozess gegen den bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic.

    Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa zeigte sich erfreut über die Unterstützung. "Die Erfahrung sowie Kenntnis internationalen Kriegsrechts von Sir Howard sagen mehr aus als Worte und seine Hilfe wird bei einer Reihe von Themen sofort in Anspruch genommen", sagte Wenediktowa. Zuvor hatte Generalstaatsanwältin Braverman ihrer Kollegin Hilfe bei der Erfassung von Beweisen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen russischer Truppen in der Ukraine zugesichert.

    09.13 Uhr: Ukraine: Russen wollen Verteidigung bei Kiew durchbrechen

    Russische Truppen wollen ukrainischen Angaben zufolge Verteidigungsanlagen im Umkreis von Kiew durchbrechen und weiter in Richtung der Hauptstadt vorstoßen. Im Nordwesten und im Osten wehre die ukrainische Armee Versuche russischer Soldaten ab, die Kontrolle über wichtige Straßen und Siedlungen zu übernehmen, teilte der ukrainische Generalstab am Montagvormittag mit. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte unterdessen Aufnahmen von gepanzerten Fahrzeugen, die rund 40 Kilometer von Kiew entfernt den Ort Salissja verlassen haben und auf der Fernstraße E95 unterwegs sein sollen.

    Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische Generalstab berichtete am Morgen zudem von andauernden Kämpfen auch in anderen Landesteilen - darunter in den Regionen Mykolajiw und Saporischschja im Süden.

    08.08 Uhr: ifo-Umfrage: Export-Erwartungen brechen ein

    Bei Deutschlands Exporteuren ist die Stimmung wegen des Ukraine-Kriegs schlecht: Laut Umfrage des Ifo-Instituts in München fielen die Exporterwartungen in allen Branchen, der Index stürzte von 17,0 Punkten im Februar auf minus 2,3 Punkte im März, wie das Institut am Montag mitteilte. Einen stärkeren Rückgang gab es demnach zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020. Damals brach der Index um 31,2 Punkte ein. Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate. "Der Zuwachs der Exporte wird sich merklich verlangsamen", erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Stimmung sank deutlich bei Autoherstellern und ihren Zulieferern, die mit einem Rückgang ihrer Exporte rechnen. Davon gehen auch die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Drucker aus, wie das Ifo weiter mitteilte. In der chemischen Industrie dagegen hielten sich die positiven und negativen Antworten der Unternehmen aktuell in etwa die Waage, ebenso im Maschinenbau.

    07.45 Uhr: Faeser fordert gerechte Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen in der EU

    Vor dem Sondertreffen der EU-Innenminister am Montag hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine und mehr Koordination durch die EU-Kommission gefordert. „Ich setze auf eine starke Steuerung, pragmatische Lösungen und eine umfassende Unterstützung der besonders belasteten Nachbarstaaten der Ukraine", sagte Faeser der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Hier wird die EU-Kommission eine zentrale Rolle einnehmen müssen.“Man habe einen "historischen Schulterschluss" erreicht und in allen EU-Staaten für unbürokratischen, schnellen Schutz von Geflüchteten gesorgt, fügte die Ministerin hinzu. „Jetzt muss der zweite Schritt folgen: die gerechte Verteilung in der ganzen EU“, betonte die SPD-Politikerin. An Montagnachmittag kommen die Innenminister der EU-Staaten erneut in Brüssel zusammen, um über den Umgang mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen zu beraten.

    • Zum Artikel: Ukrainische Geflüchtete in Bayern: Angekommen – und dann?

    07.37 Uhr: Minister Bernreiter zu den Folgen des Ukraine-Kriegs

    Die bayerische Staatsregierung muss nach Ansicht von Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) künftig stärker aufs Geld schauen: "Durch den Ukraine-Krieg ändert sich sehr viel. Das Bauen, die Energie, das Material – alles wird teurer, und wir müssen sehen, wie viele Mittel uns langfristig zur Verfügung stehen. Da werden wir als Gesellschaft insgesamt Abstriche machen müssen", sagte er dem "Münchner Merkur". "Man muss also klar Prioritäten setzen und ehrlich sagen, was geht und was nicht."

    Dass Energielieferungen infolge der Sanktionen gegen Russland nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine ausbleiben, sei eine große Herausforderung, betonte Bernreiter. "Der Staat muss seine Aufgaben erfüllen können – gerade jetzt bei den wichtigen Energiefragen", sagte er. Darum "als letzte Möglichkeit" Enteignungen beim Bau wichtiger Infrastruktur nicht ausgeschlossen werden.

    Zu einer Solarpflicht auf privaten Neubauten sagte der ehemalige Deggendorfer Landrat: "Warum nicht? Angesichts der neuen Umstände dürfen wir überhaupt keine Denkverbote mehr haben." Er warnte: "Wenn das Gas ausfällt, könnte noch dieses Jahr alles stillstehen."

    07.18 Uhr: Gethsemanekirche Kirche in Würzburg mit Z-Symbol beschmiert

    Die Würzburger Gethsemanekirche am Heuchelhof wurde am vergangenen Wochenende an mehreren Stellen mit dem Symbol "Z" beschmiert. Daraufhin hat die Kirche am Sonntagabend spontan ein Friedensgebet organisiert. Über das Z-Symbol ist bekannt, dass es als Unterstützungszeichen der russischen Armee im Ukraine-Krieg gilt. Anna Bamberger, Pfarrerin der Gethsemanekirche, sagt: "Als wir zum Gottesdienst kamen, haben wir gesehen, dass fünf große schwarze Z an unsere Kirchenmauern gesprüht sind, auch ganz prominent, gut sichtbar von allen Seiten. Das hat uns ganz schön erschüttert." Die Pfarrerin ergänzt: "Das Z steht für den Sieg der Russen in der Ukraine, für die russische Armee. Dort wird es immer wieder auf den Panzern gesehen und soll auch hier provozieren." Mit der spontanen Friedenandacht habe die Gemeinde zeigen wollen, dass die Kirche für Gemeinschaft und Frieden steht. Laut dem Bayerischen Justizministerium müssen Personen, die das Kennzeichen "Z" der russischen Streitkräfte öffentlich zur Schau stellen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

    • Zum Artikel: Wofür das Z-Symbol im Ukraine-Krieg steht

    05.55 Uhr: Kiew: Russland holt weiteres Militär an die ukrainische Grenze

    Russland verlegt weiterhin zusätzliche Militäreinheiten an die ukrainische Grenze. Dies teilt das ukrainische Militär in der Nacht zum Montag mit. Russland setze seine Raketen- und Luftangriffe auf ukrainische Truppen und militärische Infrastrukturen unter anderem in der Stadt Charkiw fort.

    05.36 Uhr: Russische Truppen nahe Tschernobyl abgezogen

    Die russischen Truppen, die die Stadt Slawutytsch in der Nähe des Kernkraftwerks Tschernobyl am Wochenende übernommen hatten, sind abgezogen. Dies berichtet der Bürgermeister der Stadt in einer Videobotschaft. Die russischen Truppen hätten "ihre Arbeit beendet" und hätten den Ort nun verlassen. Die Russen hatten am Samstag den Ort eingenommen und auch den Bürgermeister kurzfristig gefangengenommen. Nach der Einnahme hatte es dem Bürgermeister zufolge drei Tote gegeben - unter welchen Umständen, ist unbekannt.

    05.30 Uhr: Solarwirtschaft rechnet mit steigender Nachfrage

    Die Solarwirtschaft rechnet vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs mit einem weiteren Anziehen der Nachfrage nach Sonnenstrom-Anlagen bei Eigenheimbesitzern. «Bei vielen unserer Mitgliedsunternehmen füllen sich gerade kräftig die Auftragsbücher», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, der Deutschen Presse-Agentur. Für konkrete Jahres-Prognosen sei es aber noch zu früh. Vor allem gewerbliche Investitionen in Solartechnik würden stark von der weiteren Ausgestaltung politischer Rahmenbedingungen abhängen.

    02.39 Uhr: Erneut Brände auf dem Gelände von Atomruine in Tschernobyl ausgebrochen

    In der von russischen Streitkräften besetzten Zone um die Atomruine Tschernobyl sind nach Angaben der ukrainischen Behörden neue Brände ausgebrochen. "In der Sperrzone haben große Brände begonnen, die sehr ernste Folgen haben können", schrieb die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntagabend auf Telegram. Allerdings sei es wegen der russischen Truppen im Moment "unmöglich, die Brände vollständig zu kontrollieren und zu löschen". Auf dem Gelände lagern noch ausgebrannte Brennstäbe.

    Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte am Sonntag mit, dass die Sicherheitslage in den ukrainischen Kernkraftwerken unverändert sei. Sie hatte vergangene Woche festgestellt, dass die Waldbrände in der Umgebung von Tschernobyl kein größeres radiologisches Risiko darstellten. Die IAEA empfängt sei knapp drei Wochen allerdings keine Live-Daten mehr von den Überwachungsgeräten aus Tschernobyl. Außerdem zeigte sie sich am Sonntag besorgt, dass das Personal auf dem Gelände seit dem 20. März nicht mehr ausgetauscht wurde. Das vorherige Team hatte sogar einen Monat ohne Ablösung arbeiten müssen. Die Russen hatten das Gelände bereits am ersten Tag ihrer Invasion im Nachbarland besetzt. Nach der Kernschmelze von 1986 war ein Sarkophag über der Ruine gebaut worden, der den Austritt von Radioaktivität verhindern soll.

    02.31 Uhr: Selenskyi: Hafen von Mariupol ist vermint

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Situation in Mariupol als eindeutige humanitäre Katastrophe. Die östliche Hafenstadt wird seit Wochen von Russland bombardiert. "Alle Ein- und Ausgänge der Stadt Mariupol sind blockiert", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. "Der Hafen ist vermint." Es sei unmöglich, Lebensmittel, Medikamente und Wasser dorthin zu bringen. Selbst die Zerstörungen durch die russische Armee in Tschetschenien seien mit der Situation in Mariupol nicht vergleichbar. Russland bestreitet Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld dafür, dass die humanitären Korridore aus Mariupol nicht geöffnet wurden.

    02.01 Uhr: Ukraine fordert von UN-Sicherheitsrat Einsatz für Entmilitarisierung um Tschernobyl

    Die Ukraine wirft Russland unverantwortliches Handeln im Umfeld der von russischen Truppen besetzten Atomruine in Tschernobyl vor. "Die unverantwortlichen und unprofessionellen Handlungen der russischen Soldaten sind eine ernsthafte Bedrohung der nuklearen Sicherheit nicht nur in der Ukraine, sondern für Hunderte von Millionen Europäern", schreibt die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. Sie fordere den UN-Sicherheitsrat daher auf, sofortige Maßnahmen zur Entmilitarisierung der Sperrzone um das Kernkraftwerk von Tschernobyl zu ergreifen. Eine Beschädigung des Sicherheitsbehälters um den Unglücks-Reaktor würde unweigerlich zur Freisetzung radioaktiven Staubs und einer Kontamination der Atmosphäre führen - nicht nur in der Ukraine, sondern auch in anderen europäischen Ländern.

    01.40 Uhr: US-Präsident Biden: Fordere keinen Regierungswechsel in Russland

    US-Präsident Joe Biden bekräftigt auf Anfrage eines Journalisten, er fordere keinen "regime change" oder Regierungswechsel in Russland. Biden hatte in seiner Rede in Polen am Samstag gesagt, der russische Präsident Wladimir Putin könne nicht an der Macht bleiben. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Sonntag Überlegungen über einen "regime change" eine Absage erteilt.

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