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Nahost-Ticker: Trump beharrt auf umstrittene Gaza-Übernahme

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 7 im Rückblick

Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 7 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 10. bis 16. Februar im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.

Sonntag, 16. Februar 2025

19.36 Uhr: Hisbollah verlangt Abzug Israels bis Dienstag

Die Hisbollah beharrt auf einem vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon bis Dienstag. Es gebe keinen Grund für eine Aufrechterhaltung von Israels militärischer Präsenz im Südlibanon, so Hisbollah-Generalsekretär Naim Kassem im Fernsehen.

Im November hatten die USA einen Waffenstillstand vermittelt, zu dem die Vereinbarung gehörte, dass Israel 60 Tage Zeit hat, seine Truppen aus dem Südlibanon zurückzuziehen. Später wurde die Frist noch einmal bis zum 18. Februar verlängert. Israel will allerdings eine gewisse militärische Präsenz auf fünf Stützpunkten halten, wie Insidern berichten.

19.20 Uhr: Netanjanu - Gaza-Bewohner sollen ausreisen können

Alle Bewohner sollen die Möglichkeit haben, den Gazastreifen zu verlassen, sagt Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Donald Trumps Plan, den Gazastreifen zu entvölkern und zu einer "Riviera des Nahen Ostens" zu machen sei "genau richtig", so Netanjahu.

17.18 Uhr: Hamas will palästinensische Regierung in Gaza

Die Hamas besteht auf einer palästinensischen Regierung für den Gazastreifen. Man werde nur eine palästinensische Einheitsregierung oder ein Expertenkomitee akzeptieren, sagte Hamas-Sprecher Abdul Latif al-Kanu gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

US-Außenminister Marco Rubio hatte zuvor deutlich gemacht, dass die Hamas seiner Meinung nach eliminiert werden muss. "Solange sie eine Kraft ist, die regieren kann oder eine Kraft, die verwalten kann oder eine Kraft, die mit Gewalt drohen kann, wird Frieden unmöglich."

13.51 Uhr: Netanjahu - Umsiedlung der Gaza-Bewohner geplant

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich nach eigener Aussage mit dem amerikanischen Außenminister Marco Rubio darauf geeinigt, dass der Trump-Plan für den Gazastreifen verwirklicht werden soll. Vor Journalisten sagte Netanjahu, der Gazastreifen solle vollständig geräumt werden, um dort eine "Riviera des Nahen Ostens" zu errichten. Die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser sollen nach Jordanien und Ägypten umgesiedelt werden. Der Plan stößt in der arabischen Welt, aber auch bei westlichen Verbündeten der USA wie etwa Deutschland auf Ablehnung.

13.32 Uhr: Rubio - Hamas muss "eliminiert" werden

US-Außenminister Rubio sagte bei seinem Israel-Besuch, dass die Hamas die Herrschaft im Gazastreifen nicht behalten dürfe und "eliminiert" werden müsse. Mit der Hamas und ihrer Bedrohung für Israel sei kein Frieden möglich.

Rubio verständigte sich mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu außerdem darauf, dass der Iran keine Atomwaffen besitzen darf und dass die libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah entwaffnet werden müsse.

11.04 Uhr: Tote bei israelischem Luftangriff auf Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind mehrere Polizisten getötet worden, so die in dem Palästinensergebiet herrschende radikalislamische Hamas. Um wie viele Tote handelt, darüber gab es zunächst unterschiedliche Angaben, zuletzt war von mindestens drei Toten die Rede. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, ist zudem auch ein Zivilist verletzt worden, als eine israelische Drohne im Osten der Stadt Rafah auf eine Gruppe geschossen habe. 

Die Hamas teilte mit, bei den Getöteten habe es sich um Polizisten der Organisation gehandelt, die humanitäre Hilfslieferungen gesichert hätten. Es handle sich um einen "schwerwiegenden Verstoß" Israels gegen die Waffenruhe-Vereinbarung. 

Die israelische Armee ihrerseits erklärte, bei dem Ziel des Luftangriffes habe es sich um mehrere bewaffnete Personen gehandelt, die sich auf israelische Soldaten im südlichen Gazastreifen zubewegt hätten.

10.05 Uhr: Rubio trifft Netanjahu zu Gespräch über Gaza-Waffenruhe

US-Außenminister Marco Rubio hat in Israel Gespräche über den Fortbestand des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas aufgenommen. Er traf in Jerusalem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen.

Stunden vor Rubios Eintreffen waren im Gazastreifen drei weitere israelische Geiseln freigelassen worden. 14 weitere Entführte, darunter acht Tote, sollen in den kommenden zwei Wochen im Rahmen der ersten Phase des Deals freikommen. Weitere lebende Verschleppte sollen dann in einer zweiten Phase freikommen. Ob diese zweite Phase jedoch tatsächlich in Kraft gesetzt wird, ist ungewiss.

Rubio hatte vor seiner Reise die arabischen Staaten zu eigenen Vorschlägen bezüglich der Zukunft des Gazastreifens aufgefordert, nachdem US-Präsident Donald Trump mit seinem Plan zur dauerhaften Umsiedlung der rund zwei Millionen Bewohner in arabische Staaten für Unruhe gesorgt hatte.

09.44 Uhr: Hamas - Drei Gaza-Polizisten bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen sind nach Hamas-Angaben drei Polizisten getötet worden. Das von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation geführte Gaza-Innenministerium bezeichnete den Vorfall als Verletzung der am 19. Januar vereinbarten Waffenruhe und forderte die Vermittler des Abkommens und die internationale Gemeinschaft auf, Israel zu einem Stopp von gezielten Angriffen auf Polizeikräfte zu zwingen.

Die Polizisten seien in dem Gebiet östlich von Rafah nahe der Grenze zu Ägypten eingesetzt gewesen, um die Zufahrt von Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen zu sichern. Das israelische Militär erklärt, der Angriff habe mehrere bewaffnete Personen zum Ziel gehabt, die sich auf die in der Nähe stationierten Truppen zubewegt hätten. Es forderte die Bewohner des Gazastreifens auf, den Armee-Anweisungen zu folgen und sich den israelischen Truppen in dem Gebiet nicht zu nähern.

08.50 Uhr: Nach Freigabe durch Trump - schwere Bomben in Israel eingetroffen

In Israel ist eine von US-Präsident Donald Trump freigegebene Lieferung schwerer Bomben eingetroffen. "Eine kürzlich von der US-Regierung freigegebene Lieferung schwerer Fliegerbomben wurde in der Nacht in Israel in Empfang genommen und entladen", teilte das israelische Verteidigungsministerium mit. Die Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden hatte die Lieferung der MK84-Bomben wegen des Gaza-Kriegs zurückgehalten.

05.10 Uhr: Sicherheitskreise: Libanon verweigert Flügen aus dem Iran Anflug auf Beirut

Der Libanon hat in dieser Woche zwei Flügen aus dem Iran den Anflug auf Beirut verweigert. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus libanesischen Sicherheitskreisen erfuhr, waren die libanesischen Behörden zuvor von den USA gewarnt worden, Israel werde den Flughafen angreifen, sollten die iranischen Maschinen dort landen. "Die amerikanische Seite hat der libanesischen Seite mitgeteilt, dass Israel es mit seiner Warnung ernst meine", hieß es. 

Daraufhin hätten die zuständigen Ministerien die Landeerlaubnis für die iranischen Maschinen noch vor deren Abflug verweigert. Die Entscheidung sei mit Libanons Regierungschef Nawaf Salam und Präsident Joseph Aoun abgesprochen gewesen, teilte die Quelle weiter mit. Der erste Flug hätte demnach am Donnerstag in Beirut landen sollen, der zweite am Freitag.

Die libanesischen Behörden hätten sich dazu entschieden, den iranischen Maschinen die Landung zu verweigern, um den Flughafen und die Reisenden zu schützen, erklärte Salam. Generell würden aber alle aus dem Iran ankommenden Flüge "strikt kontrolliert", hieß es weiter aus Sicherheitskreisen.

4.04 Uhr: US-Außenminister Rubio in Israel eingetroffen

US-Außenminister Marco Rubio ist zum Auftakt seines Nahost-Besuches in Israel eingetroffen. Er wird heute zunächst Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprechen. 

Dabei dürfte es um den Fortbestand des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas gehen. Stunden vor Rubios Eintreffen waren drei weitere israelische Geiseln freigelassen worden. Man arbeite in Abstimmung mit den USA daran, auch die restlichen Entführten "so schnell wie möglich" zu befreien und "bereite sich mit voller Intensität auf das vor, was als Nächstes kommt, in jeder Hinsicht", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. 

02.29 Uhr: Berichte: Freigelassene Geiseln erzählen von Misshandlungen

Kurz nach der Freilassung von drei weiteren israelischen Geiseln aus der Gewalt islamistischer Terrororganisationen im Gazastreifen sind erste Schilderungen der Entführten bekanntgeworden. Die mehr als 16 Monate in der Gewalt der Islamisten seien eine "sehr harte Gefangenschaft, einschließlich körperlicher Misshandlung", gewesen, schrieb die Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf Berichte mehrerer israelischer TV-Sender. So sei Sagui Dekel-Chen bei Verhören durch die Hamas gefoltert worden. Dem Fernsehsender Kanal 12 zufolge weise sein Körper entsprechende Narben auf.

Der 36-Jährige habe die ganzen Monate über nicht gewusst, ob seine Familie das Massaker der Hamas und anderer Extremisten aus Gaza in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und rund 250 Verschleppten überlebt hatte. Erst kurz vor seiner Freilassung hätten seine Entführer ihm erzählt, dass seine Frau eine Tochter zur Welt gebracht habe, berichtete der Sender Kan. Sie hätten ihm auch Ohrringe für seine Frau geschenkt, aber er habe ihnen nicht geglaubt. 

Ein nach seiner Freilassung von der israelischen Armee verbreitetes Video zeigte Dekel-Chen in den Armen seiner weinenden Frau, die ihm auch den Namen der Tochter verriet: Schachar Mazal. Der 29-jährige Alexander (Sascha) Trufanov wiederum habe bis zur Freilassung nicht gewusst, dass sein Vater bei dem Massaker an jenem 7. Oktober getötet wurde, hieß es weiter. Er sei in Tränen ausgebrochen, als er es von Vertretern der israelischen Armee erfuhr. 

Wie die "Times of Israel" weiter berichtete, verlor der ebenfalls freigelassene Iair Horn (46) während der Gefangenschaft Dutzende Kilogramm an Gewicht und sei kaum medizinisch versorgt worden. All drei Geiseln seien die meiste Zeit in Tunneln in Chan Junis im Süden des Gazastreifens festgehalten worden, nur wenige hundert Meter von ihren Häusern im Kibbuz Nir Oz entfernt. Sie hätten oft Hunger gelitten, aber während der Gefangenschaft auch Arabisch gelernt. Die drei Männer wurden gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung am Samstag in Chan Junis im Austausch gegen 369 inhaftierte Palästinenser freigelassen.

Samstag, 15. Februar 2025

20.30 Uhr: Drei Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Trotz einer Waffenruhe sind bei israelischen Luftangriffen im Libanon nach Angaben der örtlichen Behörden drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Unter den Toten sei ein Mitglied einer Einheit der Hisbollah-Miliz, die für Drohnenangriffe zuständig sei, berichteten libanesische Medien.

Die israelische Armee teilte mit, sie habe einen Terroristen der Hisbollah-Luftstreitkräfte im Südlibanon angegriffen. Der Mann habe in den vergangenen Wochen wiederholt gegen die Abmachungen über die Waffenruhe zwischen Israel und dem Libanon verstoßen, unter anderem durch den Abschuss von Drohnen auf israelisches Gebiet. Libanesische Berichte zu einem weiteren Angriff bestätigte die israelische Armee zunächst nicht, sondern teilte nur mit, sie prüfe die Angaben.

17.23 Uhr: Auseinandersetzungen bei Hisbollah-Protest im Libanon

Bei Protesten von Unterstützern der proiranischen Hisbollah in Libanons Hauptstadt Beirut ist es erneut zu Auseinandersetzungen mit der libanesischen Armee gekommen. Das Militär sei mit Tränengas gegen die Protestierenden vorgegangen, berichtete die Nachrichtenseite L'Orient Today.

Auf Bildern des libanesischen TV-Senders Al-Dschadid war zu sehen, wie Rauch über den Protestierenden aufstieg. Die Protest-Teilnehmer hätten zuvor Steine auf die Soldaten geworfen, hieß es.

Die Hisbollah hatte zu einem Sitzstreik auf der zum Flughafen führenden Straße aufgerufen, um "die israelische Einmischung und die Verletzung der Souveränität anzuprangern". Der Protest erfolgte, nachdem ein Flugzeug aus dem Iran die Landeerlaubnis verweigert wurde. Das israelische Militär hatte der Hisbollah zuvor vorgeworfen, zivile Flüge zum Schmuggeln von Geld zu nutzen.

"Wir werden nicht akzeptieren, dass unser Heimatland in der Gewalt der Amerikaner und Israelis bleibt, und wir werden diese Demütigung auf keinen Fall hinnehmen", sagte ein Vertreter der Schiitenmiliz. Die Armee löste den Protest schließlich auf.

17.21 Uhr: US-Außenminister Rubio beginnt erste Nahost-Reise

Vor dem Hintergrund des umstrittenen Vorstoßes von US-Präsident Donald Trump zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA beginnt der neue US-Außenminister Marco Rubio seine erste Nahost-Reise. Er will ab Sonntag Gespräche in Israel führen und dann die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Saudi-Arabien besuchen. Die Nahost-Reise soll am Dienstag enden. Zuvor hatte Rubio an der Münchner Sicherheitskonferenz teilgenommen.

15.31 Uhr: Palästinenser - 25 Tote aus Gaza-Trümmern geborgen

Im kriegszerstörten Gazastreifen werden auch fast vier Wochen nach Beginn der Waffenruhe immer noch Tote unter Trümmern eingestürzter Häuser gefunden. Binnen 48 Stunden seien weitere 25 Leichen geborgen worden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Küstenstreifens mit. Die registrierte Gesamtzahl der Toten durch israelische Angriffe seit Beginn des Gaza-Kriegs sei damit auf 48.264 gestiegen. Seit dem 19. Januar gilt eine brüchige Waffenruhe.

Jedoch würden noch Tausende vermisst, die vermutlich unter Trümmern begraben seien, teilte das Ministerium weiter mit. Zudem wurden nach diesen Angaben während der vergangenen zwei Tage zwölf Menschen durch israelischen Beschuss verletzt. Die Zahl der Verletzten sei nun auf 111.688 gestiegen. Die israelische Armee betont regelmäßig, sie habe das Feuer auf Verdächtige eröffnet, die sich ihren Stellungen genähert und nicht auf Warnschüsse reagiert hätten. 

Die Angaben zu Toten und Verletzten unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

15.30 Uhr: Libanon nimmt Verdächtige nach Attacke auf Unifil-Konvoi fest

Nach einem Angriff auf einen Konvoi von UN-Blauhelmsoldaten im Libanon haben die Behörden dort nach eigenen Angaben mehr als 25 Verdächtige festgenommen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf Innenminister Ahmad Hadschar. Das bedeute nicht, dass alle am Angriff beteiligt gewesen seien. "Aber die Ermittlungen werden zeigen, wer verantwortlich ist."

Ministerpräsident Nauaf Salam ordnete eine umfassende Untersuchung an. Auch international sorgte der Vorfall für Aufsehen. Unter anderem die USA und Katar verurteilten den Angriff. Die libanesische Regierung bekräftigte ihre Unterstützung für die UNIFIL-Mission und betonte die Notwendigkeit, Ordnung und Stabilität im Land zu wahren.

15.28 Uhr: Israels Armeechef - Militär bereitet weiterhin "Angriffspläne" für Gazastreifen vor

Die israelische Armee bereitet sich nach der Freilassung von drei weiteren Geiseln im Gazastreifen laut Generalstabschef Herzi Halevi weiterhin auf eine mögliche Wiederaufnahme der Kampfhandlungen im Gazastreifen vor. Mit Blick auf die noch in der Gewalt islamistischer Kämpfer verbliebenen Geiseln sagte Halevi am Samstag: "Wir unternehmen immense Anstrengungen, um sie zurückzubringen, während wir gleichzeitig Angriffspläne vorbereiten." Es bleibe die "Pflicht" Israels, alle Geiseln zurückzubringen.

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas erklärte wenig später in Richtung der USA, diese müssten Israel dazu "zwingen, das Abkommen weiter einzuhalten", wenn sie sich tatsächlich um das Leben der Geiseln sorgten. Hamas-Sprecher Hasem Kassem verwies in der Erklärung auf eine Zusage, die Lieferung von Fertighäusern und schwerem Gerät in den schwer zerstörten Gazastreifen zu ermöglichen.

15.26 Uhr: Libanon - Zwei Unifil-Soldaten bei Straßenblockade verletzt

Im Libanon ist bei einer Straßenblockade von Anhängern der pro-iranischen Hisbollah-Miliz ein Fahrzeug der UN-Friedenstruppe Unifil in Brand gesetzt worden. Bei dem Vorfall auf der Zufahrtsstraße zum Flughafen von Beirut am Freitagabend wurden nach Unifil-Angaben zwei Blauhelmsoldaten verletzt.

Die libanesische Armee und Präsident Joseph Aoun kündigten ein hartes Vorgehen gegen die Verantwortlichen an, nach Angaben von Innenminister Ahmad Al-Hadschdschar vom Samstag wurden mehr als 25 Menschen festgenommen. Die Regierung kam zu einer Krisensitzung zusammen.

15.24 Uhr: Trump lässt Israel im Umgang mit Geisel-Ultimatum freie Hand

US-Präsident Donald Trump hat Israel nach dem Auslaufen eines von ihm selbst gesetzten Ultimatums zur Freilassung aller verbliebenen Geiseln freie Hand zugesichert. Trump hatte zuvor eine Frist gesetzt, nach der bis Samstag, 12.00 Uhr, alle derzeit noch festgehaltenen Geiseln frei sein müssten. Im zwischen Israel und den Palästinensern vereinbarten Zeitplan war jedoch von drei Geiseln bis Samstag, 12.00 Uhr, israelischer Zeit, die Rede. 

"Israel wird nun entscheiden müssen, was sie mit der heutigen 12.00-Uhr-Frist machen, die für die Freilassung aller Geiseln gilt", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. "Die Vereinigten Staaten werden die Entscheidung, die sie treffen, mittragen."

13.42 Uhr: Palästinenser - Israel hat Häftlinge freigelassen

Israel hat nach der Freilassung dreier israelischer Geiseln Hunderte palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen. Vier Busse mit Palästinensern seien im Gazastreifen angekommen, teilten Beamte dort mit. Zuvor hatte Berichten zufolge bereits ein Kleinbus mit acht Insassen Ramallah im Westjordanland erreicht. Die Wiedersehensfreude der Angehörigen und der ehemaligen Häftlinge in Ramallah war riesig, wie auf Aufnahmen zu sehen war.

Insgesamt sollten 369 inhaftierte Palästinenser freikommen – darunter 333 Personen, die im Gazastreifen nach dem 7. Oktober festgenommen wurden, sowie 36 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Palästinenser aus dem Westjordanland und Ost-Jerusalem. Mehrere sollen aufgrund ihrer schweren Straftaten im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Hamas ins Ausland gebracht werden.

11.47 Uhr: Israels Präsident prangert "zynische" Geiselübergabe an

Nach der Freilassung drei weiterer aus Israel verschleppter Männer hat sich Israels Staatspräsidenten Izchak Herzog erfreut über ihre Rückkehr aus dem Gazastreifen geäußert - und zugleich die islamistischen Kidnapper scharf verurteilt. "Nach der verabscheuungswürdigen und zynischen Zeremonie, die Sie ertragen mussten, sind wir froh, dass Sie nun wieder mit Ihren Familien vereint sind", schrieb er auf der Plattform X an die ehemaligen Geiseln gewandt.

Die drei Männer wurden bei ihrer Freilassung unter anderem auf eine Bühne geführt, mussten dort "Freilassungsdokumente" in den Händen halten und in ein Mikrofon sprechen. Hunderte Schaulustige, darunter vermummte und bewaffnete Islamisten, sahen dem Prozedere zu, mit dem die Extremisten offensichtlich Handlungsfähigkeit und militärische Stärke demonstrieren wollen.

Auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich nach Angaben seines Büros zur Freilassung der drei Geiseln. "Wir haben ihre Rückkehr vorbereitet und werden gemeinsam mit den Familien bei ihrer Rehabilitation nach den langen und qualvollen Tagen in Gefangenschaft helfen", kündigte er an.

10.45 Uhr: Israel beginnt mit Freilassung palästinensischer Gefangener

Nach der Freilassung von drei weiteren Geiseln durch die Hamas hat Israel im Gegenzug mit der Freilassung von Hunderten palästinensischen Gefangenen begonnen. Ein erster Bus mit freigelassenen palästinensischen Gefangenen und Häftlingen verließ das israelische Gefängnis Ofer im besetzten Westjordanland. Bei der Ankunft in Ramallah wurde der Bus von einer jubelnden Menschenmenge empfangen. Insgesamt soll Israel im Austausch gegen die drei Geiseln 369 Palästinenser freilassen.

10.30 Uhr: Familien nach Geisel-Freilassung erleichtert

Nach der Freilassung der aus Israel verschleppter Männer haben deren Angehörige mit Freude reagiert. Verwandte von Sagui Dekel-Chen jubelten bei dem Anblick des 36-Jährigen, wie Aufnahmen israelischer Medien zeigten. Er werde nun seine beiden Töchter wiedersehen und erstmals seine jüngste Tochter kennenlernen, teilte die Familie in einer vom Forum der Geisel-Angehörigen verbreiteten Erklärung mit. Dekel-Chens drittes Kind war vor gut einem Jahr in der Zeit seiner Geiselhaft zur Welt gekommen.

Auch den Angehörigen von Iair Horn war die Erleichterung über dessen Freilassung auf von israelischen Medien verbreiteten Bildern und Videos anzusehen. Er habe die Hälfte seines Gewichts verloren, sagten Angehörige Medien zufolge.

Auch die Verwandten von Alexander (Sascha) Trufanov äußerten sich laut dem Forum der Geisel-Angehörigen über die Freilassung des 29-Jährigen. "Wir sind überwältigt von Emotionen und Dankbarkeit für Saschas Rückkehr nach Hause nach 498 langen und qualvollen Tagen in Gefangenschaft." Es sei ein "Moment immenser Erleichterung" für die Familie. Trufanov sei während der Entführung in beide Beine geschossen worden. Seine Angehörigen wissen demnach nicht, ob er Kenntnis darüber hat, dass sein Vater während des Hamas-Massakers getötet wurde.

09.58 Uhr: Freigelassene Geiseln nach Israel gebracht

Nach der Freilassung drei weiterer Geiseln im Gazastreifen sind die Männer wieder in ihrer Heimat zurück: Das israelische Militär brachte sie über die Grenze, wie die Armee mitteilte. Sie seien nun auf dem Weg zu einer Armeeeinrichtung im Süden Israels. Dort sollen sie den Angaben zufolge auch ihre Angehörigen treffen.

09.47 Uhr: Freigelassene Geiseln an israelisches Militär übergeben

Nach der Freilassung drei weiterer Geiseln im Gazastreifen sind die aus Israel verschleppten Männer vom Roten Kreuz an die israelische Armee übergeben worden. Sie würden nun zurück nach Israel gebracht und dort medizinisch untersucht, teilte das Militär mit. Anschließend sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden. Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad hatten die drei kurz zuvor in Chan Junis an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben.

09.18 Uhr: Islamisten in Gaza lassen drei weitere Geiseln frei

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel drei weitere Geiseln freigelassen. Die vor mehr als 16 Monaten aus Israel entführten Männer wurden in Chan Junis im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46). Trufanov wurde von der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) festgehalten, die anderen beiden von der Hamas.

Im Gegenzug soll Israel nach palästinensischen Angaben 369 inhaftierte Palästinenser freilassen, darunter 333 im Gazastreifen nach dem 7. Oktober festgenommene Personen und 36 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Personen.

Während der live im Fernsehen übertragenen Geiselübergabe wurden die drei Männer von vermummten und bewaffneten Kämpfern auf eine Bühne geführt und mussten dort auch in ein Mikrofon sprechen. Sie sahen auf den ersten Blick nicht so abgemagert aus, wie die in der Vorwoche freigelassenen Männer. Hunderte Schaulustige hatten sich für die Freilassung der Israelis versammelt. Zu sehen waren auch Hamas-Mitglieder, die in und auf einem zerstörten Gebäude Position bezogen. 

08.06 Uhr: Hamas bereitet Freilassung weiterer israelischer Geiseln vor

Im Gazastreifen hat die radikalislamische Hamas mit den Vorbereitungen für die Freilassung weiterer israelischer Geiseln begonnen. Dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer versammelten sich am Samstagmorgen in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Wie bei vorherigen Freilassungen wurde eine Bühne errichtet und ein großes Plakat mit dem Logo der Al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, sowie mehreren Propaganda-Botschaften auf Arabisch, Englisch und Hebräisch aufgehängt.

03.23 Uhr: Drei weitere israelische Geiseln sollen freikommen

Die islamistische Hamas hat bestätigt, dass heute drei weitere israelische Geiseln freikommen. Laut Mitteilung wird sie zwei Männer übergeben, die kleinere Terrorgruppe Islamischer Dschihad einen. Die Israelis sind 29, 36 und 46 Jahre alt. Das Internationale Rote Kreuz mahnte, die Übergabe müsse auf eine sichere und würdige Weise erfolgen. Zuletzt waren die Geiseln von der Hamas bei der Freilassung öffentlich zur Schau gestellt worden. Im Gegenzug sollen diesmal 369 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freikommen.

00.54 Uhr: Trump befürwortet "harte Haltung" zur Geiselsituation

US-Präsident Donald Trump befürwortet eine "harte Haltung" zur Geiselsituation im Gazastreifen. "Ich weiß nicht, was am Samstag um 12 Uhr passieren wird. Wenn es nach mir ginge, würde ich eine sehr harte Haltung einnehmen, aber ich kann Ihnen nicht sagen, was Israel tun wird", erklärt Trump vor Journalisten.

Am Samstag um 12 Uhr sollen die radikalen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad drei weitere israelische Geiseln freilassen. Im Gegenzug will Israel zahlreiche palästinensische Häftlinge entlassen. Trump hatte diese Woche gesagt, die Hamas solle bis Samstagmittag alle israelischen Geiseln in Gaza freilassen oder "die Hölle breche los".

Freitag, 14. Februar 2025

23.35 Uhr: Islamisten-Video soll Gaza-Geisel beim Angeln zeigen

Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad hat kurz vor der angekündigten Freilassung einer israelischen Geisel ein Video veröffentlicht. Darin ist Alexander (Sascha) Trufanov in sportlicher Kleidung zu sehen, wie er am Meer entlanggeht, eine Angel hält, dabei etwas isst, einen Stein ins Wasser wirft und einen Brief schreibt. Der 29-Jährige wirkt wohlgenährt sowie äußerlich gesund. Es wurde nicht mitgeteilt, wann das Video aufgenommen wurde, das offensichtlich suggerieren soll, wie gut er behandelt worden sei.

Die am vergangenen Samstag freigelassenen drei israelischen Geiseln waren hingegen in derart schlechtem gesundheitlichen Zustand, dass US-Präsident Donald Trump ultimativ die Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag forderte.

21.32 Uhr: Mutter von entführtem Deutsch-Israeli wendet sich an Bundesregierung

Die Mutter des von der islamistischen Palästinensermiliz Hamas im Gazastreifen als Geisel gehaltenen Deutsch-Israelis Alon Ohel hat eindringlich an die Bundesregierung appelliert, sich für die Freilassung der Hamas-Geiseln einzusetzen. "Wir brauchen Ihre Hilfe", sagte Idit Ohel nach Angaben der israelischen Botschaft am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. "Ich fordere Sie auf, Ihren ganzen Einfluss geltend zu machen, um die nächsten Schritte des Abkommens umzusetzen." Alon Ohel war am 7. Oktober 2023 von der Hamas bei deren Überfall auf das Nova-Musikfestival in Südisrael in den Gazastreifen verschleppt worden.

18.21 Uhr: Palästinenser erwarten Freilassung von 369 Häftlingen

Im Austausch für drei im Gazastreifen festgehaltene Geiseln der Hamas sollen an diesem Samstag 369 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freikommen. Dies teilte ein mit der militant-islamistischen Hamas verbundenes Pressebüro mit. Demnach verbüßen 36 der freizulassenden palästinensischen Häftlinge lebenslange Gefängnisstrafen. Offen blieb, wie viele von ihnen vor einer Abschiebung in andere Länder zunächst nach Ägypten gebracht werden sollen, wie es im Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hamas festgelegt wurde.

Die übrigen 333 Palästinenser wurden nach dem von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 inhaftiert, der den Gaza-Krieg auslöste. Am 19. Januar trat die erste Phase des Waffenruhe-Deals in Kraft.

Das Abkommen sieht vor, dass binnen sechs Wochen 33 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen, und Israel im Gegenzug fast 2.000 palästinensische Häftlinge entlässt. Die Hamas werde morgen zwei Geiseln übergeben und die kleinere Terrorgruppe Islamischer Dschihad eine, wie die beiden Organisationen mitteilten. Alle drei Männer waren am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden.

16.38 Uhr: Tausende erinnern im Libanon an Hariri-Mord vor 20 Jahren

Im Libanon haben tausende Menschen an die Ermordung des früheren Regierungschefs Rafik Hariri vor 20 Jahren erinnert. Sein Sohn Saad Hariri, der später ebenfalls Regierungschef war, trat am Mausoleum seines Vaters in Beirut auf. Eine Rückkehr in die Politik kündigte er zwar nicht an, seine Partei, die Zukunftsbewegung, werde aber bei allen bevorstehenden "Meilensteinen" in dem Land die Interessen ihrer Anhänger vertreten.

Hariri und 21 weitere Menschen waren am 14. Februar 2005 bei einem Bombenanschlag auf den Konvoi des sunnitischen Ex-Regierungschefs in Beirut getötet worden. 2022 verurteilte ein UN-Sondergericht zwei mutmaßliche Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz in Abwesenheit zu lebenslanger Haft. Die Hisbollah hatte eine Verantwortung für die Tat stets bestritten. Das Attentat auf Hariri hatte den Libanon schwer erschüttert und zu dessen Destabilisierung beigetragen. Dies nutzte die Hisbollah, die bis zuletzt die Politik des Libanon dominierte.

15.53 Uhr: Baerbock trifft Angehörige israelischer Geiseln

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Freitag Angehörige israelischer Geiseln getroffen. "Wie Sie wissen, sind nach wie vor auch deutsche Staatsangehörige immer noch in den Händen der terroristischen Hamas", sagte Baerbock am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Bei den Gesprächen über einen "Friedensweg im Nahen Osten" sei es der Bundesregierung daher besonders wichtig, "dass alle Geiseln freikommen müssen, dass auch die Körper der getöteten Geiseln endlich zu ihren Familien zurückkommen müssen".

"Ich habe mich heute Morgen auch mit einigen der Geiselfamilien getroffen", sagte Bearbock. Sie wolle bei ihren Gesprächen in München darauf pochen, dass die seit Mitte Januar geltende Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas "in die zweite Phase eintreten muss, damit alle Geiseln nach Hause kommen können". Auch für die Zivilbevölkerung in Gazastreifen sei es "essenziell", dass weitere humanitäre Hilfe in das Palästinensergebiet komme.

15.17 Uhr: Ex-Geisel berichtet über Folter durch die Hamas

Der US-Israeli Keith Siegel ist in seiner Geiselhaft im Gazastreifen nach eigenen Angaben von Hamas-Kämpfern "ausgehungert" und gefoltert worden. "Die Terroristen haben mich getreten, mich bespuckt und mich ohne Wasser, ohne Licht und ohne Luft zum Atmen festgehalten", sagte Siegel, der am 1. Februar freigelassen worden war, in einer Videobotschaft an US-Präsident Donald Trump: "Ich wurde ausgehungert und gefoltert, sowohl körperlich als auch emotional".

Der 65-jährige Siegel war am 7. Oktober 2023 zusammen mit seiner Frau Aviva entführt worden. Aviva Siegel wurde bereits während der ersten Waffenruhe im November 2023 freigelassen, ihr Mann kam nun vor knapp zwei Wochen frei. "Als ich in Gaza war, lebte ich in ständiger Angst", berichtete Siegel in seiner Videobotschaft. Er habe ständig Angst um sein Leben und seine "persönliche Sicherheit" gehabt.

15.05 Uhr: Erdogan kritisiert erneut Trumps Pläne für Gaza

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine scharfe Kritik an einem umstrittenen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens erneuert. Trump begehe den Fehler, israelischen "Lügen" Glauben zu schenken. Er missachte die "Geschichte und Werte" der Region. Erdogan appellierte an Trump, seine Versprechen zu erfüllen, für Frieden statt Konflikt zu werben. Den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu glauben, werde "der Region nichts als Blutvergießen bringen", sagte der türkische Staatschef.

Trump hatte vorgeschlagen, sein Land könne "Besitz" vom Gazastreifen ergreifen, die Palästinenser in Staaten im arabischen Raum umsiedeln und das Küstengebiet in eine Touristendestination - eine "Riviera des Nahen Ostens" - verwandeln.

14.36 Uhr: Bericht - Israels Armee dringt in syrische Dörfer ein

Die israelische Armee ist Berichten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge in weitere Dörfer in Syrien nahe der besetzten Golanhöhen eingedrungen. Demnach wurden israelische Soldaten in der Ortschaft Al-Rafid im Westen von Kunaitra gesichtet. Bereits zwei Tage zuvor sollen Soldaten in den Ort Kudna eingedrungen sein. In der Ortschaft Saidna al-Golan sollen mehr als zwölf israelische Armee-Fahrzeuge aufgetaucht sein, israelische Soldaten errichteten dem Bericht zufolge einen Kontrollposten. Dort soll es auch zu Hausdurchsuchungen gekommen sein. 

Die israelischen Streitkräfte teilten auf Nachfrage mit, sie gebe keine Kommentare zum Aufenthaltsort von Truppen ab. Lokale Politiker und Anwohner werfen Israel vor, neue Realitäten schaffen zu wollen und auf syrischem Boden Militärposten und Hubschrauberlandeplätze zu errichten. Zudem seien Infrastruktur und landwirtschaftliche Flächen zerstört worden. 

14.34 Uhr: Rotes Kreuz "sehr besorgt" wegen Zustand israelischer Geiseln im Gazastreifen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat sich mit Blick auf den Zustand der im Gazastreifen verbleibenden israelischen Geiseln "sehr besorgt" gezeigt. Die jüngsten Übergaben zeigten "die dringende Notwendigkeit, dass das IKRK Zugang zu den Geiseln erhält", erklärte die an den Freilassungen im Rahmen der Waffenruhe beteiligte Organisation im Onlinedienst X. "Wir sind weiterhin sehr besorgt angesichts des Zustands der Geiseln", betonte das IKRK. 

"Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Freilassung und Übergabe der Geiseln auf eine würdige und sichere Weise erfolgen muss", erklärte die Organisation. Sie betonte, das IKRK werde sich weiterhin für die Freilassungen einsetzen, "bis die letzte Geisel zurückgebracht ist." Seit dem Beginn der Waffenruhe am 19. Januar hat es bereits fünf Übergaben gegeben, bei denen Geiseln freikamen. Am Prozedere hatte es mehrfach Kritik gegeben. Beim fünften Austausch am 8. Februar zwang die Hamas die ausgemergelten Geiseln, sich vor Schaulustigen bei den Geiselnehmern zu bedanken.  

13.30 Uhr: Hamas benennt drei Geiseln für Freilassung am Samstag

Die Hamas hat eine Liste mit den Namen von drei weiteren Geiseln veröffentlicht, die am Samstag freigelassen werden sollen. Es handelt sich nach Angaben der Islamisten sowie Israels um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Jair Horn (46). Trufanov ist auch russischer Staatsbürger, Dekel-Chen besitzt auch einen US-amerikanischen Pass. Ein Scheitern der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas dürfte damit noch einmal abgewendet sein.

Die Hamas hatte zunächst gedroht, die Geiselfreilassung auszusetzen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte die Übermittlung der Liste. Gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Im Gegenzug sollen am Samstag auch wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. 

11.23 Uhr: Aufruf zu Demonstrationen für Frieden im Nahen Osten

Mehrere Friedens- und Menschenrechtsinitiativen sowie christliche Gruppen rufen für Samstag in Köln, Berlin und Nürnberg zu Kundgebungen für Frieden im Nahen Osten auf. Die Versammlungen stehen unter dem Motto "Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel. Das Töten endlich beenden, Waffenexporte stoppen!" Der Aufruf mitsamt den Forderungen sei vor der Waffenruhe entstanden, erklärten die Veranstalter auf ihrer Internetseite. "Klar ist aber: Jetzt braucht es unvermindert Druck, damit aus der Waffenruhe ein dauerhafter Waffenstillstand und eine politische Lösung mit gleichen Rechten für alle wird."

Die an den Kundgebungen beteiligten Initiativen rufen die Bundesregierung unter anderem dazu auf, keine Rüstungsgüter an Israel zu liefern, solange das Risiko bestehe, dass sie völkerrechtswidrig eingesetzt würden. Zudem solle die Bundesregierung Forderungen der palästinensischen und israelischen Zivilgesellschaft unterstützen, die sich für einen gerechten Frieden in der Region engagiere. Unter den Organisatoren sind die deutschen Sektionen von Amnesty International, Care, Medico International, Pax Christi und Terre des Hommes.

07.30 Uhr: Israel beschuldigt Hamas, Rakete abgefeuert zu haben

Kurz vor der geplanten Freilassung weiterer drei Geiseln hat die islamistische Hamas im Gazastreifen israelischen Angaben zufolge erstmals seit Beginn der Waffenruhe eine Rakete abgefeuert. Das Geschoss ging demnach innerhalb des abgeriegelten Küstengebiets nieder.

Krankenhausangaben zufolge kam dabei im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens ein 14 Jahre alter Junge ums Leben. Es handele sich um eine klare Verletzung des Waffenruhe-Abkommens, erklärte ein israelischer Armeesprecher. Die Vereinbarung war am 19. Januar in Kraft getreten. 

05.15 Uhr: Rubio fordert eigenen arabischen Gaza-Plan

US-Außenminister Marco Rubio hat die arabischen Staaten zu eigenen Vorschlägen bezüglich der Zukunft des Gazastreifens aufgerufen. "Sie mögen ihn nicht, aber der einzige Plan" sei im Moment der von US-Präsident Donald Trump, sagte Rubio in einer US-Radiosendung.

Dieser sieht unter anderem die dauerhafte Umsiedlung der rund zwei Millionen Bewohner des zerstörten Küstenstreifens in arabische Staaten vor. "Wenn sie also einen besseren Plan haben, ist jetzt die Zeit, ihn zu präsentieren", sagte Rubio. Er besucht im Anschluss an die Münchner Sicherheitskonferenz vom 15. bis 18. Februar Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

05.00 Uhr: Israel bombardiert erneut den Süd-Libanon

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Stellungen der Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. Nach Angaben der Armee seien Abend Einrichtungen zur Lagerung von Waffen sowie Abschussanlagen getroffen worden.  

Israel und der Libanon hatten sich Ende November auf eine Waffenruhe und den Abzug der israelischen Truppen aus dem Süden des Libanons verständigt. Die Hisbollah-Miliz hatte Israel fast 14 Monate heftig beschossen, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Israel reagierte mit verheerenden Bombardierungen und tötete führende Hisbollah-Mitglieder. Die Waffenruhe-Vereinbarung wurde im Januar bis zum 18. Februar verlängert.

Donnerstag, 13. Februar 2025

20.28 Uhr: UN sprechen von andauernder humanitärer Katastrophe in Gaza

Die Vereinten Nationen beklagen eine weiterhin katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen. Trotz der Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas dauere "die humanitäre Katastrophe" in dem Palästinensergebiet an, sagte der UN-Vertreter Jorge Moreira da Silva nach einem Besuch im Gazastreifen.

"Neben dem unermesslichen menschlichen Leid wurde ich auch Zeuge eines unvorstellbaren Ausmaßes der Zerstörung der Infrastruktur und von Häusern", sagte da Silva. Es werde mehrere Jahre dauern, die Trümmer zu beseitigen. Er forderte einen "ungehinderten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe" im Gazastreifen. 

Der Gazastreifen ist durch den rund 15-monatigen Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas weitgehend zerstört worden. Für den Wiederaufbau werden nach UN-Angaben mehr als 53 Milliarden Dollar (51 Milliarden Euro) benötigt.

18.09 Uhr: Hochrangige EU-Politikerin besucht Gazastreifen

Zum ersten Mal seit langer Zeit hat eine hochrangige EU-Politikerin den Gazastreifen besucht: die Parlamentspräsidentin Roberta Metsola. Während ihrer Reise sagte sie: "Europa ist bereit, sein Engagement zu verstärken". Man sei bereit, alles zu tun, damit der Waffenstillstand halte und die Geiseln freikämen. Nach Angaben des Parlaments war sie das erste Mitglied der EU-Führungsriege, das seit mehr als einem Jahrzehnt im Gazastreifen war. 

Bei ihrem Besuch im Nahen Osten traf sich Metsola unter anderem Israels Außenminister Gideon Saar. Zudem sind Gespräche mit Vertretern von Palästinensern und Israels Staatspräsident Isaac Herzog geplant. In Gaza machte Sie sich Parlamentsangaben zufolge ein Bild von Lieferungen humanitärer Hilfe.

17.38 Uhr: Rakete aus Gaza schlägt im Gazastreifen ein

Trotz der geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist im Gazastreifen eine Rakete abgefeuert worden. Das Geschoss sei innerhalb des Gazastreifens niedergegangen, teilte Israels Armee mit. Krankenhausangaben zufolge kam bei dem Einschlag im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gebiets ein 14 Jahre alter Junge ums Leben. Die Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar.

16.54 Uhr: Erdogan kritisiert Trumps Pläne für den Gazastreifen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Pläne von US-Präsident Donald Trump für eine Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen kritisiert. "Um die Wahrheit zu sagen, finde ich das Verhalten von Herrn Trump in der vergangenen Zeit und seine aktuellen Äußerungen und Herausforderungen an viele Länder in der Welt nicht richtig, und ich sehe darin keine positive Entwicklung", so Erdogan in einem Interview, das auf Youtube veröffentlicht wurde. Bisher hatte sich Erdogan mit Kritik an Trump zurückgehalten. Beide Männer hatten während Trumps erster Amtszeit eine enge persönliche Beziehung aufgebaut und bezeichneten sich gegenseitig als Freunde, trotz der oft angespannten Beziehungen zwischen den beiden Nato-Ländern.

15.35 Uhr: Auswärtiges Amt - nur noch Teilreisewarnung für Israel

Das Auswärtige Amt hat seine Reisewarnung für Israel abgeschwächt. Seit heute gilt nur noch eine Teilreisewarnung für bestimmte Gebiete - die Reisewarnung für das gesamte Land, die nach dem Hamas-Großangriff im Oktober 2023 ausgesprochen war, wurde damit eingeschränkt. Generell rät das Auswärtige Amt aber nach wie vor von Reisen nach Israel ab: Die Sicherheitslage dort könne sich "schnell und ohne Vorwarnung weiter verschärfen". Konkret warnt das Auswärtige Amt nun noch vor Reisen in den Norden Israels und in Gebiete nahe der Grenze zum Gazastreifen. Vor Reisen in den Gazastreifen und in das Westjordanland wird weiter gewarnt. Generell herrsche in Israel ein "hohes Risiko einzelner terroristischer Anschläge", schreibt das Auswärtige Amt in seinen Sicherheitshinweisen.

Das Staatliche Israelische Tourismusbüro in Deutschland begrüßte die Entscheidung als "positives Signal". Es verwies darauf, dass "beliebte touristische Gebiete wie Tel Aviv, Eilat, Jerusalem und das Tote Meer" nun nicht mehr von der Reisewarnung betroffen seien.

15.24 Uhr: Huthi drohen mit Militäreinsatz bei Angriff auf Gazastreifen

Die Huthi-Rebellen im Jemen drohen mit einem sofortigen Militäreinsatz für den Fall, dass Israel und die USA den Gazastreifen angreifen. Das erklärt der Anführer der schiitischen Rebellen, Abdul Malik al-Huthi, in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die Huthi haben sich mit der Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und immer wieder Schiffe im Roten Meer sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen beschossen. US-Präsident Donald Trump hat gedroht, er würde die Waffenruhe im Gazastreifen aufkündigen und "die Hölle losbrechen lassen", sollte die Hamas nicht wie ursprünglich geplant am Samstag weitere Geiseln freilassen.

13.44 Uhr: Türkei und Pakistan wollen Palästinenser stärker unterstützen

Die Türkei und Pakistan wollen die Palästinenser stärker unterstützen. Bei einem Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit dem pakistanischen Ministerpräsidenten Shehbaz Sharif in Islamabad standen neben der Situation im Gazastreifen der Ausbau des bilateralen Handels und die Zusammenarbeit der beiden Länder im Zentrum. Bei einer im Fernsehen übertragenen Zeremonie wohnten Erdogan und Sharif der Unterzeichnung von 24 Abkommen und einer Absichtserklärung zur Förderung des Handels und der Wirtschaftsbeziehungen bei. Erdogan sagte, "gemeinsam mit Pakistan bemühen wir uns, die gerechte Sache unserer palästinensischen Brüder mit allen Mitteln zu unterstützen, sowohl innerhalb der Vereinten Nationen als auch der Organisation für Islamische Zusammenarbeit und auf anderen Plattformen". Mit Blick auf den Plan von US-Präsident Trump, viele Palästinenser aus dem Gazastreifen auszusiedeln, sagte Erdogan über die türkisch-pakistanische Unterstützung "wir glauben, dass wir diese entschlossene Haltung stärken müssen, insbesondere in einer Zeit, in der es ungesetzliche und moralisch inakzeptable Vorschläge gibt, wie etwa unsere Brüder im Gazastreifen aus ihrer Heimat zu reißen".

11.49 Uhr: Hamas will am Samstag drei Geiseln freilassen

Die islamistische Hamas hat die Zahl der Geiseln, die sie am Samstag wie ursprünglich geplant freilassen will, mit drei beziffert. Bisher sind 21 der 33 Geiseln, die in der ersten Phase der aktuellen Waffenruhe freigelassen werden sollen, Israel übergeben worden. Im Gegenzug hat Israel Hunderte palästinensische Häftlinge entlassen.

11.27 Uhr: Hamas will Geiseln wie geplant am Samstag freilassen

Die militant-islamistische Hamas will nach eigenen Angaben wie ursprünglich geplant am Samstag die nächsten Geiseln aus dem Gazastreifen freilassen. Das teilte sie am Donnerstag mit und beendete damit nach ersten Erkenntnissen einen Streit mit Israel, der das Waffenruheabkommen im Gaza-Krieg gefährdet hatte. Die Hamas hatte zuvor angekündigt, die nächste Geiselfreilassung zu verzögern. Sie warf Israel vor, Verpflichtungen unter dem Waffenruheabkommen nicht nachgekommen zu sein.

11.05 Uhr: Fernsehsender - Gespräche zur Fortsetzung der Waffenruhe erfolgreich

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas zur weiteren Umsetzung der Waffenruhevereinbarung sind einem Bericht des katarischen Fernsehsenders Al-Dschasira zufolge erfolgreich. Es werde in Kürze eine Erklärung veröffentlicht, in der beide Seiten ihr Engagement für das Abkommen bekräftigen würden, berichtet der Sender unter Berufung auf nicht genannte Quellen.

09.40 Uhr: Ägypten: Wiederaufbau Gazas bestes Mittel gegen Vertreibung

Ägypten betrachtet einen schnellen Wiederaufbau des Gazastreifens als bestes Mittel gegen eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Küstengebiet. "Im Kern der (israelischen) Aggression liegt ein Versuch, die Palästinenser gewaltsam zu vertreiben. Deshalb muss der Waffenruhe ein Wiederaufbau folgen, um sicherzustellen, dass die Palästinenser auf ihrem Land bleiben können", sagte der stellvertretende ägyptische Außenminister Mohamed Higasi der staatlichen Nachrichtenseite "Ahram".

09.40 Uhr: Angeblich "Fortschritte" bei Bemühungen zur Rettung der Waffenruhe

Bei den Bemühungen um die Rettung der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gibt es laut palästinensischen Angaben Fortschritte. Die Vermittler hätten von Israel die Zusage bekommen, dass ab Donnerstagmorgen die im Abkommen vorgesehenen "Bestimmungen des humanitäres Protokoll" umgesetzt würden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen. Demnach könnten unter anderem Zelte, Medikamente, Treibstoff und Materialien für die Renovierung von Krankenhäusern in den Gazastreifen gebracht werden. Zudem habe die Hamas den ägyptischen Vermittlern bestätigt, dass sie "den sechsten Gefangenenaustausch pünktlich am Samstag ausführt, sobald Israel seinen Verpflichtungen nachkommt", teilte eine weitere palästinensische Quelle mit. 

09.35 Uhr: Hamas - Wollen kein Scheitern der Waffenruhe im Gazastreifen

Die Hamas will nach eigener Darstellung kein Scheitern der mit Israel vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen. Die Vermittler übten Druck aus, damit die Vereinbarung vollständig umgesetzt werde, erklärt die radikal-islamische Palästinenserorganisation. Am Mittwoch ist eine Hamas-Delegation in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eingetroffen, wo die Beratungen über die zweite Phase der Waffenruhe fortgesetzt werden. Die Hamas hatte vor wenigen Tagen erklärt, sie werde die für Samstag geplante Freilassung weiterer israelischer Geiseln bis auf Weiteres aussetzen. Israel stellte darauf ein Ultimatum bis Samstagmittag zur Freilassung der Geiseln; anderenfalls sollen die Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufgenommen werden.

05.01 Uhr: Hamas-Kämpfer gehen wieder in Stellung

Angesichts des drohenden Wiederaufflammens des Gaza-Kriegs gehen Hamas-Kämpfer laut einem Bericht des israelischen Fernsehsenders i24 News in verschiedenen Teilen des Gazastreifens wieder in Stellung. Die Führung der islamistischen Palästinenserorganisation habe die Einheiten angewiesen, keine Mobiltelefone mehr zu benutzen, um die Ortung zu erschweren. 

05.01 Uhr: Israel - Der Hamas werden die Tore zur Hölle geöffnet

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der islamistischen Hamas erneut wegen der Aussetzung der Geiselfreilassungen mit einer Wiederaufnahme des Gaza-Krieges gedroht. "Wenn die Hamas die israelischen Geiseln bis Samstag nicht freilässt, werden die Tore der Hölle für sie geöffnet, genau wie es der Präsident der Vereinigten Staaten versprochen hat", betonte er in einer Mitteilung seines Ministeriums. Ob die Hamas bis Samstag alle israelischen Geiseln oder nur drei freilassen soll, wie es in den Vereinbarungen vorgesehen ist, sagte Katz nicht.

05.01 Uhr: Hamas wirft Israel Verzögerung von Hilfslieferungen vor

Die Hamas hatte die eigentlich für Samstag vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie wirft Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten. Hilfslieferungen wie Wohncontainer und Zelte sowie schwere Baumaschinen zur Räumung von Trümmern würden nicht in ausreichendem Maße in das abgeriegelte Küstengebiet hineingelassen. Zudem seien während der Waffenruhe 92 Palästinenser durch israelischen Beschuss getötet worden. Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat wies die Vorwürfe zu den Hilfslieferungen zurück. Während der Waffenruhe seien rund 15.000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gefahren, hieß es.

02.27 Uhr: US-Außenminister reist nach München und in den Nahen Osten

Inmitten heftiger Spannungen im Nahen Osten reist US-Außenminister Marco Rubio zur Münchner Sicherheitskonferenz. Vom 15. bis 18. Februar werde Rubio dann Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen, hieß es weiter. Im Mittelpunkt der Reise stünden Bemühungen zur Freilassung der weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln, Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie Schritte gegen destabilisierende Aktionen des Irans und seiner Verbündeten in der Region.

Mittwoch, 12. Februar 2025

23.46 Uhr: Al-Azhar lehnt Trumps Plan für Gazastreifen kategorisch ab

Die wichtigste Institution für religiöse Studien im sunnitischen Islam, Al-Azhar, hat den Plan von US-Präsident Donald Trump für die Umsiedelung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen kategorisch abgelehnt. "Niemand hat das Recht, das palästinensische Volk zu zwingen, nicht umsetzbare Vorschläge zu akzeptieren", erklärte die in Kairo ansässige Institution am Mittwoch. "Die ganze Welt muss das Recht der Palästinenser respektieren, auf ihrem Land zu leben und ihren unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt zu errichten."

Die Institution rief die Staats- und Regierungschefs der arabischen und muslimischen Staaten sowie "die Weisen der Welt" dazu auf, Pläne abzulehnen, die darauf abzielten, "die palästinensische Sache zu zerstören". Al-Azhar rief auch religiöse Institutionen in aller Welt dazu auf, ihren Einfluss zu nutzen und "die Schwachen in Palästina" zu verteidigen.

22.12 Uhr: Kämpfe im Flüchtlingslager Nur Schams im Westjordanland dauern an

Ein israelischer Militäreinsatz im Flüchtlingslager Nur Schams im Westjordanland hat auch am Mittwoch angedauert. Viele Bewohner hätten bereits den vierten Tag ohne Leitungswasser in ihren Häusern verbracht, ohne nach draußen zu können, sagte Nihad Al-Schawisch, Vorsitzender des Volkskomitees, das das Lager leitet. In den Gassen seien Schüsse zu hören.

Das israelische Militär teilte am Mittwoch mit, es konfisziere in Nur Schams Waffen und gehe gegen Extremisten vor. Ein Extremist sei erschossen worden, nachdem er das Feuer auf Soldaten eröffnet und einen davon verletzt habe.

21.54 Uhr: UN - Seit Waffenruhe 1,2 Millionen Menschen mit Essen versorgt

Seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen am 19. Januar haben die Vereinten Nationen und ihre Partner dort 1,2 Millionen Menschen mit Essen versorgt. Mindestens 644.000 Menschen hätten Zelte, Planen und andere Materialien für ihre Unterkünfte bekommen, teilten die UN am Mittwoch mit. Fast eine halbe Million Menschen erhielten Wasser und Unterstützung bei der Abfallbeseitigung.

In dem Briefing hieß es, im vom Krieg verwüsteten Norden des Gazastreifens seien 37 Notunterkünfte für die Palästinenser errichtet worden, die dorthin zurückkehrten. Unter anderem wurden dort auch Decken und warme Kleidung verteilt.

20.41 Uhr: Hamas ruft zu weltweiten "Solidaritätsmärschen" auf

Die Hamas hat angesichts der umstrittenen Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zu weltweiten "Solidaritätsmärschen" aufgerufen. "Wir (...) rufen die Massen unseres Volkes, unsere arabischen und islamischen Nationen und die freien Völker der Welt auf, von Freitag bis Sonntag zu großen Solidaritätsmärschen auf die Straße zu gehen", erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation am Mittwoch. Mit den Kundgebungen solle gegen die "Pläne zur Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land" protestiert werden.

19.46 Uhr: Libanesischer Präsident mahnt Abzug Israels an

Der neue libanesische Präsident Joseph Aoun hat Israel aufgefordert, sich an eine Frist in der kommenden Woche für den Truppenabzug aus dem Süden des Landes zu halten. In einer Mitteilung vom Mittwoch dementierte er Medienberichte über eine angebliche erneute Verlängerung der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah.

Die unter Vermittlung der USA und Frankreichs Ende November zustande gekommene Waffenruhe hatte Israel 60 Tage eingeräumt, um seine Truppen abzuziehen, während sich die Hisbollah auf eine Position nördlich des Flusses Litani zurückzieht. Später wurde die Frist bis zum 18. Februar verlängert.

Israelische und libanesische Medien hatten unter Berufung auf lokale und westliche Quellen berichtet, diese Frist sei erneut verschoben worden - auf den 28. Februar. Unterdessen durchbrachen israelische Kampfflugzeuge am Mittwoch über Beirut und in anderen Gebieten erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe in geringer Höhe die Schallmauer.

18.24 Uhr: Israel droht der Hamas mit der "Hölle"

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat gegenüber der Hamas massive kriegerische Drohungen ausgesprochen, wenn sie am Samstag - anders als vereinbart - keine Geiseln freilässt. Dann werde Israel für die Hamas "die Tore der Hölle" öffnen, so Katz in einer Mitteiliung. Der neue Krieg werde dann noch schlimmer als bisher, so Katz: "Der neue Gaza-Krieg wird sich in seiner Intensität vom vorherigen, vor der Waffenruhe, unterscheiden – und er wird nicht enden, ohne dass die Hamas besiegt und alle Geiseln freigelassen sind", fügte der Minister hinzu.

17.25 Uhr: Trump - Jordanischer König soll Hamas Druck machen

US-Präsident Donald Trump bittet den jordanischen König Abdullah auf, Druck auf die Hamas ausüben, dass sie am Samstag wie geplant israelische Geiseln freilässt. Das berichtet ein Sprecher der US-Regierung. Das Treffen der beiden Staatschefs am Dienstag wird als "herzlich und produktiv" beschrieben.

15.40 Uhr: Verstärkte Bemühungen für Waffenstillstandsabkommen

Ägypten und Katar verstärken ihre Bemühungen zur Aufrechterhaltung des Waffenstillstandsabkommens. Das berichtet der ägyptische Nachrichtensender Al Kahera unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person.

15.28 Uhr: Islamischer Dschihad - Schicksal der Geiseln hängt von Netanjahu ab

Das Schicksal der israelischen Geiseln hänge von Präsident Benjamin Netanjahu ab, sagte der bewaffnete Flügel der Palästinensergruppe Islamischer Dschihad. Derzeit wird befürchtet, dass das Waffenruhe-Abkommen platzen könnte. Hintergrund ist, dass die Hamas am Samstag - anders als vorgesehen - keine Geiseln freilassen will. Sie wirft Israel Verstöße gegen das Abkommen vor.

14.17 Uhr: Hamas-Delegation zu Verhandlungen in Kairo eingetroffen

In Kairo ist eine Delegation der Hamas angekommen, um über die Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen zu beraten. Die zweite Phase der Waffenruhe solle nun beginnen, so die Hamas. Offen ist aber immer noch, ob die Hamas am Samstag weitere Geiseln freilässt und Israel dann wieder mit Kampfhandlungen beginnt.

14.10 Uhr: Kabinett - 40 Polizisten sollen in Nahen Osten entsandt werden

Das Bundeskabinett hat die Voraussetzungen für eine Beteiligung von bis zu 25 deutschen Polizeikräften an einer EU-Mission am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen geschaffen. Außerdem sollen bis zu 15 Polizeibeamte ins Westjordanland entsandt werden können, um dort als Berater beim Aufbau der Institutionen zu unterstützen, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte. 

13.02 Uhr: Israel will Truppen im Libanon erst in zwei Wochen abziehen

Israel will seine Truppen im Libanon offenbar erst nach dem 28. Februar abziehen. Laut Insidern sollen sie auf fünf Posten im Südlibanon bleiben. Laut einer im November getroffenen Vereinbarung hätten die israelischen Soldaten bereits am 26. Januar abgezogen werden sollen. Die Frist war schon bis zum 18. Februar verlängert worden.

12.59 Uhr: Foltervorwurf gegen israelisches Militär

Die Familie eines prominenten palästinensischen Arztes wirft dem israelischen Militär vor, den Mann gefoltert zu haben. Er war im Dezember in einer Klinik im Gazastreifen festgenommen worden. Man habe ihn in der Haft misshandelt und 24 Tage lang in Einzelhaft gehalten. Erst am gestrigen Dienstag habe er zum ersten Mal mit einem Anwalt sprechen dürfen.

Laut der Familie gibt es keine Anschuldigungen gegen ihn. Weder das israelische Militär noch die Gefängnisbehörde äußerten sich zu dem Fall.

12.01 Uhr: Bundeskabinett für Polizeieinsatz in Gaza

Das Bundeskabinett gab am Vormittag grünes Licht für den Plan, deutsche Polizei in den Gazastreifen zu schicken. So verlautet es aus Regierungskreisen. Um wieviele Polizisten es geht und wann der Einsatz starten könnte, sei aber noch offen.

Die Polizisten sollen dann vor allem den Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen sichern. Dort kommen die meisten humanitären Hilfsgüter nach Gaza. Der Einsatz ist im Rahmen der EU-Mission EU BAM Rafah geplant.

11.14 Uhr: Israel droht mit Fortsetzung "intensiver Kämpfe"

Israel bereitet sich auf weitere Kampfhandlungen im Gazakrieg vor und hat Reservisten zum Militär einberufen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte damit, die "intensiven Kämpfe" wieder aufzunehmen, falls die Hamas am Samstag nicht weitere Geiseln freilässt.

Im Rahmen des seit dem 19. Januar geltenden Waffenstillstandsabkommens hatte die Hamas ursprünglich zugesagt, am Samstag drei weitere Geiseln freizulassen. Wegen angeblicher Verstöße gegen das Abkommen durch Israel will die Hamas die Freilassung am Samstag nun aber aussetzen.

10.56 Uhr: Kabinett berät über Entsendung von Polizeikräften nach Rafah

Das Bundeskabinett will am Mittwoch ab 11 Uhr die Voraussetzungen für einen Einsatz deutscher Polizeikräfte bei Kontrollen am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen schaffen. Nach Angaben aus Regierungskreisen haben das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt gemeinsam einen Vorschlag für den Einsatz erarbeitet.

09.29 Uhr: Israelischer Luftangriff auf Drohnenbetreiber in Rafah

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach Medienberichten ein Palästinenser getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die israelische Armee habe eine Gruppe von Menschen im Osten der Stadt Rafah angegriffen. 

Das israelische Militär teilte dazu mit, eine Drohne sei von israelischem Gebiet aus in den südlichen Gazastreifen geflogen und dabei von der Armee beobachtet worden. Der Flugkörper sei dann im südlichen Gazastreifen angegriffen worden, zusammen mit zwei Verdächtigen, die sie einsammeln wollten. Es sei zuletzt mehrfach zu versuchtem Waffenschmuggel mit Drohnen in den Gazastreifen gekommen. Das Militär werde dies nicht dulden und weiter alles Notwendige unternehmen, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten. 

Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas am 19. Januar ist es im Gazastreifen bereits mehrfach zu tödlichen Vorfällen gekommen. 

09.27 Uhr: 92 Palästinenser getötet seit Beginn der Waffenruhe

Am Dienstag hatte der Generaldirektor des Ministeriums, Munir al-Bursch, bekannt gegeben, seit Beginn der brüchigen Waffenruhe Mitte Januar seien mindestens 92 Palästinenser durch israelisches Feuer getötet und mehr als 800 verletzt worden. Das israelische Militär sagt, es habe auf Menschen geschossen, die sich seinen Streitkräften genähert oder bestimmte Gebiete betreten und damit die Waffenruhe verletzt hätten.

Die Hamas hat angekündigt, die nächste Geiselfreilassung zu verzögern, weil Israel gegen das Waffenruheabkommen verstoße, indem es auf Menschen schieße und die vereinbarte Menge an Zelten, Unterkünften und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern nicht in das Gebiet lasse. Israel wiederum droht, die Kämpfe wieder aufzunehmen, falls die nächsten Geiseln nicht wie vereinbart am Samstag freigelassen werden.

02.39 Uhr: Jordaniens König Abdullah bekräftigt "entschiedene Ablehnung" von Trumps Gaza-Plan

Jordaniens König Abdullah II. hat bei einem Treffen mit Donald Trump in Washington seine nachdrückliche Ablehnung einer Umsiedlung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen bekräftigt. Er habe dem US-Präsidenten seine "entschiedene Ablehnung der Umsiedlung von Palästinensern" aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland zum Ausdruck gebracht, schrieb Abdullah II. nach dem Treffen im Onlinedienst X. Er habe zudem betont, dass es sich dabei um eine "gemeinsame arabische Position" handele. 

01.32 Uhr: Ägypten kündigt Wiederaufbauplan für den Gazastreifen an

Angesichts des Drucks durch US-Präsident Donald Trump hat Ägypten einen eigenen Wiederaufbauplan für den weitgehend zerstörten Gazastreifen angekündigt. "Ägypten unterstreicht seinen Willen, eine umfassende Vision für den Wiederaufbau des Gazastreifens vorzulegen, in einer Weise, die sicherstellt, dass die Palästinenser in ihrem Vaterland bleiben können und ihre Rechte gewahrt werden", teilte das ägyptische Außenministerium auf der Nachrichtenplattform X mit. 

Die Regierung in Kairo wolle mit Trump zusammenarbeiten, um einen gerechten Frieden in der Region zu schaffen, hieß es in der Stellungnahme. Die Zwei-Staaten-Lösung mit einem Palästinenserstaat an der Seite Israels sei der einzige Weg zu Stabilität. 

01.05 Uhr: Baerbock setzt für israelische Geiseln auf arabische Länder

Im Ringen um die Waffenruhe in Gaza und die Freilassung weiterer israelischer Geiseln setzt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf arabische Partnerländer. In ihren laufenden und bevorstehenden Gesprächen unter anderem mit Saudi-Arabien gehe es darum, "dass wir diesen Waffenstillstand jetzt erhalten und in eine wirkliche Phase des Friedens führen", sagte Baerbock in der ARD-Sendung "maischberger". 

Ausdrücklich nannte die Grünen-Politikerin eine Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, die momentan sehr wichtig sei. Hintergrund sei, dass die Saudis zu den wichtigsten Partnern von US-Präsident Donald Trump zählten. "Der saudische König war einer der Ersten, mit denen er in Kontakt getreten ist." Hintergrund seien - für Deutschland fremd - saudisch-amerikanische Geschäftsbeziehungen.

Dienstag, 11. Februar 2025

18.50 Uhr: Israel fordert Geiselfreilassung bis Samstag

Der israelische Ministerpräsident setzt der radikal-islamischen Hamas eine Frist für die Rückgabe der israelischen Geiseln. Sollten die Geiseln nicht bis Samstagmittag freikommen, werde die Feuerpause enden, sagt Netanjahu in einem Video. Das Militär werde dann zu intensiven Kämpfen zurückkehren, bis die Hamas endgültig besiegt sei, fügt der Regierungschef hinzu.

17.55 Uhr: Israel verstärkt Truppen in und um Gaza

Israel verstärkt nach Angaben aus Regierungskreisen seine Truppenpräsenz in und um den Gazastreifen. Ein israelischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe angeordnet, sich auf jedes Szenario vorzubereiten, "sollte die Hamas unsere Geiseln nicht an diesem Samstag freilassen". Es sei unklar, ob sich Netanjahus Anordnung auf sämtliche Geiseln oder jene drei bezog, die im Rahmen der ursprünglichen Absprache am Samstag im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge hatten freikommen sollen.

Am heutigen Dienstag tagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vier Stunden lang mit seinem Sicherheitskabinett, um über die Drohung der Hamas zu diskutieren, die die fragile Waffenruhe gefährdet. US-Präsident Donald Trump hat erklärt, Israel solle die gesamte Waffenruhe beenden, sollten die schätzungsweise etwa 70 in der Gewalt der Extremisten verbliebenen Geiseln nicht bis Samstag freigelassen werden.

17.10 Uhr: Baerbock - Waffenruhe in Gaza hängt am seidenen Faden

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich besorgt über einen möglichen Wiederbeginn von Kämpfen im Gazastreifen geäußert. Die bestehende Waffenruhe dort hänge "derzeit am seidenen Faden", schrieb die Grünen-Politikerin auf der Plattform Bluesky. "Es ist unverantwortlich, dass die Hamas leichtfertig den Deal aufs Spiel setzt. Und auch die israelische Regierung & die USA müssen alles dafür tun, dass wir in Phase 2 kommen und zu einer Perspektive für echten Frieden."

Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar hat die islamistische Organisation Hamas 16 von 33 israelischen Geiseln freigelassen, die während der ersten Phase der dreistufigen Vereinbarung übergeben werden sollen. Die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung hat die Hamas jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung hieß es, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe. Israel wies dies entschieden zurück.

14.54 Uhr: Hamas weist Ultimatum Trumps zurück

Die islamistische Hamas hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag zurückgewiesen. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri sagte, die im Januar vereinbarte Waffenruhe mit Israel sei der einzige Weg, die Freilassung der Geiseln zu gewährleisten. Eine Sprache der Drohungen sei fehl am Platz, es kompliziere die Dinge nur, sagte Abu Suhri der Deutschen Presse-Agentur.

Nach dem Stopp der Geisel-Freilassungen durch die Hamas hatte US-Präsident Donald Trump den Islamisten ein Ultimatum gesetzt. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag um 12 Uhr frei sein sollten. Ansonsten "bricht die Hölle los", drohte Trump in Washington.

14.39 Uhr: UN - Hilfslieferungen haben zugenommen, reichen aber nicht aus

Seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe haben die Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach UN-Angaben zugenommen. "Wir konnten unsere humanitären Hilfen mit Nahrungsmitteln, medizinischen Gütern, Zelten (...) deutlich ausweiten", erklärte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke, in Genf. OCHA-Abteilungsleiterin Edem Wosornu schränkt ein: "Wir können die Bedürfnisse im Moment nicht decken. Der Gazastreifen ist völlig verwüstet. (...) Die Lastwagen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein." Die Hamas wirft Israel vor, die Hilfslieferungen zu behindern. Die Regierung in Jerusalem weist das zurück.

13.38 Uhr: Bekannte iranische Journalistinnen offenbar begnadigt

Die bekannten iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi sind begnadigt worden. Damit seien alle Justizverfahren gegen die Reporterinnen eingestellt, berichteten ihre Arbeitgeber, die iranischen Zeitungen "Shargh" und "Hammihan", unter Berufung auf die Anwälte der Journalistinnen. Hamedi und Mohammadi gehörten im Herbst 2022 zu den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Ihr Tod löste landesweite Proteste gegen das islamische Herrschaftssystem aus.

Ein Revolutionsgericht hatte Mohammadi und Hamedi Ende Oktober 2023 im Zusammenhang mit der Protestwelle zu Haftstrafen verurteilt. Beiden Frauen wurde Zusammenarbeit mit den USA vorgeworfen. Laut Justiz wurde dieser Anklagepunkt aufgehoben, jedoch blieben Urteile wegen "Propaganda gegen das System" und "Verstößen gegen die nationale Sicherheit" bestehen. Nach rund 17 Monaten Haft kamen beide Frauen vor gut einem Jahr auf Kaution frei. International bekam der Fall große Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis saßen, zeichnete die Unesco sie mit dem Pressefreiheitspreis aus.

12.43 Uhr: Ägypten lehnt Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen weiter ab

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump mit Mittelkürzungen erneut auf einen Wiederaufbau des Gazastreifens ohne eine Umsiedlung der dort lebenden Palästinenser gedrängt. Wie sein Büro mitteilte, verwies al-Sisi während eines Telefonats mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen auf "die Notwendigkeit für den Beginn des Wiederaufbaus des Gazastreifens (...), ohne Palästinenser zu vertreiben". 

Zudem betonte der ägyptische Staatschef, die Gründung eines eigenständigen Palästinenserstaates sei "die einzige Garantie, dauerhaften Frieden" im Nahen Osten zu erreichen. Bereits am Montag hatte der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty in einer Erklärung "jeden Kompromiss" bei dem Recht der Palästinenser auf ihr eigenes Land abgelehnt. 

11.36 Uhr: Syrischer Übergangspräsident nennt Trump-Plan für Gaza "schweres Verbrechen"

Syrien Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa hat den Plan von US-Präsident Trump, Palästinenser aus Gaza umzusiedeln und den Gazastreifen zu übernehmen, "ein schweres Verbrechen, das letztlich scheitern wird" genannt. "Ich glaube, keine Macht kann Menschen aus ihrem Land vertreiben. Viele Länder haben es versucht und sie sind alle gescheitert, insbesondere während des jüngsten Krieges in Gaza in den letzten anderthalb Jahren", sagte er.

Sharaa betonte, es wäre weder "weise noch moralisch oder politisch richtig", wenn Trump die Initiative ergreifen würde, die Palästinenser aus ihrem Land zu vertreiben."In den 80 Jahren dieses Konflikts sind alle Versuche, sie zu vertreiben, gescheitert, diejenigen, die gegangen sind, haben ihre Entscheidung bereut. Die palästinensische Lektion, die jede Generation gelernt hat, ist, wie wichtig es ist, an ihrem Land festzuhalten", fügte er hinzu.

10.20 Uhr: UN-Generalsekretär - Erneute Kämpfe im Gazastreifen wären unermessliche Tragödie

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Hamas aufgefordert, am Samstag wie vereinbart weitere Geiseln freizulassen. "Wir müssen ein Wiederaufflammen der Feindseligkeiten im Gazastreifen, die zu einer unermesslichen Tragödie führen würden, um jeden Preis verhindern", teilte Guterres mit. Beide Seiten müssten ihren Verpflichtungen aus der Vereinbarung für die Waffenruhe nachkommen. Die Verhandlungen in Doha für die zweite Phase müssten wieder aufgenommen werden.

10.12 Uhr: Israel erklärt älteste Hamas-Geisel für tot

Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden. Schlomo Manzur wurde demnach am 7. Oktober 2023 gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt und inzwischen ermordet. Seine Leiche befinde sich noch im Gazastreifen. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen. 

Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Manzur bereits am Tag der Entführung ermordet worden. Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder. Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon wurden bereits für tot erklärt.

08.52 Uhr: Hamas - Trump soll Drohungen unterlassen

Die Hamas hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, Drohungen wegen der von ihr vorläufig eingestellten Freilassung von Geiseln zu unterlassen. Es gebe eine Vereinbarung, die von beiden Seiten erfüllt werden müsse, sagt der hochrangige Vertreter der Palästinenserorganisation Sami Abu Suhri: "Trump darf nicht vergessen, dass es eine Vereinbarung gibt, die von beiden Seiten eingehalten werden muss, und dass dies der einzige Weg ist, Gefangene zurückzubringen. Drohungen bringen nichts und machen es nur komplizierter."

Trump hat die Palästinenser davor gewarnt, dass "die Hölle losbrechen wird", sollten israelische Geiseln nicht wie abgemacht am Samstag freigelassen werden. Die Hamas hat die Freilassung von weiteren Geiseln ausgesetzt. Sie wirft Israel vor, die Vereinbarung zur Waffenruhe gebrochen zu haben.

07.39 Uhr: Schwieriges Treffen von Jordaniens König mit Trump erwartet

Eine Woche nach dem Vorstoß von Donald Trump zur US-Übernahme des Gazastreifens empfängt der US-Präsident heute den jordanischen König Abdullah in Washington. Die Begegnung dürfte von Spannungen begleitet sein, da Abdullah jede Landnahme sowie eine Vertreibung von Palästinensern bisher strikt ablehnt. Es wird erwartet, dass er Trump vor einer drohenden Destabilisierung der Region und einer wachsenden Radikalisierung der Bevölkerung warnen wird.

Jordanien ist jedoch stark von US-Wirtschafts- und Militärhilfen abhängig. Trump hat angedeutet, dass er Jordanien und Ägypten notfalls mit dem Aussetzen von Hilfen zur Aufnahme von Palästinensern zwingen will und ein Entgegenkommen von König Abdullah erwartet. Jordanien hat bereits zwei Millionen Palästinenser aufgenommen, insgesamt leben in Jordanien rund elf Millionen Menschen.

05.33 Uhr: Trump erwägt Kürzung von Hilfen für Jordanien und Ägypten

US-Präsident Donald Trump erwägt offenbar, Hilfszahlungen an Jordanien und Ägypten einzufrieren, falls sie sich weigern sollten, Palästinenser aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Auf die entsprechende Frage einer Journalistin antwortete Trump: "Ja, vielleicht (...) - warum nicht?" Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien gehören zu den engsten Verbündeten der USA in der Region. Jordanien erhielt offiziellen Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden US-Dollar aus Washington, Ägypten knapp 215 Millionen Dollar. Jordaniens König Abdullah II. wird nach Angaben des jordanischen Königshofes am Dienstag zu einem Treffen mit Trump im Weißen Haus erwartet.

Der US-Präsident hatte zuletzt einen Plan vorgelegt, den Gazastreifen zu "übernehmen", rund zwei Millionen Palästinenser zwangsweise umzusiedeln und das Küstengebiet unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln.

01.31 Uhr: Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung

US-Präsident Donald Trump hat der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung aller restlichen Geiseln gesetzt und mit harten Konsequenzen gedroht, falls die Islamisten seiner Forderung nicht nachkommen sollten. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag 12 Uhr frei seien. Wenn das nicht geschehe, "dann bricht die Hölle los", drohte Trump im Weißen Haus in Washington. Die Entscheidung liege letztlich bei Israel, sagte er: "Ich spreche nur für mich. Israel kann sich darüber hinwegsetzen."

Die militant-islamistische Hamas hatte gestern die nächste Freilassung von Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Abu Obeida, der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Flügel der Hamas, warf Israel vor, systematisch gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstoßen zu haben, indem es zum Beispiel Hilfslieferungen blockiere. Israel bestreitet das.

Montag, 10. Februar 2025

22.23 Uhr: Israelische Armee - "Erhebliche" Verstärkung der Gebiete um den Gazastreifen

Die israelische Armee verstärkt nach eigenen Angaben die Gebiete um den Gazastreifen "erheblich". Gemäß der Lagebeurteilung sei beschlossen worden, "die Einsatzbereitschaft zu erhöhen", erklärte die israelische Armee. Zudem sei beschlossen worden, "das Gebiet mit zusätzlichen Kräften für Verteidigungsmissionen erheblich zu verstärken".

21.42 Uhr: Vermittler-Länder wollen Gaza-Waffenruhe retten

Ägypten und Katar wollen als Vermittler im Nahost-Konflikt die angesichts der von der Hamas ausgesetzten Freilassung israelischer Geiseln gefährdete Waffenruhe retten. Beide Länder seien sehr besorgt und würden ihr Bestes tun, um den Waffenstillstand zu erhalten, sagte ein ägyptischer Beamter der Deutschen Presse-Agentur. Aber Israel müsse sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch halten, fügte der Beamte hinzu, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. Aus den USA, die ebenfalls als Vermittler tätig sind, gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

20.53 Uhr: Ägyptens Außenminister für schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen

Ägyptens Außenminister Badr Abdellaty hat sich bei Gesprächen in Washington für einen schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen ausgesprochen - und gleichzeitig die Umsiedlung von Palästinensern vehement abgelehnt. Während des Treffens betonte Abdellaty laut einer Mitteilung des ägyptischen Außenministeriums die Notwendigkeit, bei dem Beginn des Wiederaufbauprozesses, der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau mit den Palästinensern in Gaza Tempo zu machen.

20.39 Uhr: Netanjahu berät sich nach verschobener Geiselfreilassung mit Sicherheitsvertretern

Israel hat auf die von der Hamas verschobene Freilassung von beim Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln reagiert. Ein israelischer Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berate sich mit Sicherheitsvertretern. Er habe zudem ein zunächst für später am Tag geplantes Treffen seines Sicherheitskabinetts auf Dienstagmorgen vorgezogen.

20.36 Uhr: Trump - Palästinenser können sich in Ägypten und Jordanien ansiedeln

US-Präsident Donald Trump hat seinen Vorschlag bekräftigt, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln. Er könne sich vorstellen, ein Abkommen mit Jordanien und Ägypten zu schließen, um die Palästinenser aufzunehmen, sagte er in einem in Auszügen veröffentlichten Interview mit dem Sender Fox News. Trump verwies darauf, dass die USA den beiden Ländern Abermilliarden Dollar pro Jahr zur Verfügung stellen.

19.21 Uhr: Ägyptische Insider - Vermittler befürchten Bruch der Waffenruhe

Die Vermittler der Waffenruhe zwischen Israel und Hamas befürchten ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge ein Scheitern der Vereinbarung. Die aktuellen Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe seien verschoben worden, bis es klare Anzeichen für den Willen der USA zur Fortsetzung des Stufenplanes gebe, sagten zwei Insider. Hintergrund ist der international höchst umstrittene Plan von US-Präsident Donald Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen als "Riviera des Nahen Ostens" wiederaufzubauen.

Die Hamas habe den Vermittlern gegenüber erklärt, dass Israel ihrer Ansicht nach die Waffenruhe nicht ernst nehme.

19.05 Uhr: Abbas stoppt Zahlungen an Attentäter-Familien

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat einen Stopp von Sonderzahlungen an Angehörige palästinensischer Häftlinge und getöteter Attentäter angeordnet. Die Familien sollten stattdessen künftig reguläre Sozialhilfe für Bedürftige erhalten.

Der Schritt, den die Autonomiebehörde bekanntgab, zielt darauf ab, die Beziehungen zur neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump zu verbessern. Die USA und Israel hatten kritisiert, das umstrittene Stipendiensystem, das als "Märtyrerfonds" bekannt ist, belohne Gewalt gegen Israel.

18.34 Uhr: Angehörige fordern Freilassung aller Geiseln

Nach dem von der islamistischen Hamas angekündigten Stopp weiterer Geiselfreilassungen bittet das israelische Forum der Angehörigen die in dem Konflikt vermittelnden Länder um Unterstützung. Die Umsetzung des Abkommens zur Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas müsse ermöglicht werden, teilte die Organisation mit. "Wir stehen an der Seite der israelischen Regierung und setzen uns für die Aufrechterhaltung der Bedingungen ein, die eine erfolgreiche Fortsetzung des Abkommens und damit die sichere Rückkehr unserer 76 Brüder und Schwestern gewährleisten", hieß es. 35 der noch 76 Verschleppten sind nach israelischen Angaben nicht mehr am Leben.

18.20 Uhr: Israels Militär im Gazastreifen in Bereitschaft versetzt

Israels Verteidigungsminister hat für das Militär im Gazastreifen die höchste Bereitschaftsstufe angeordnet. Die Ankündigung der Hamas, vorerst keine weiteren Geiseln freizulassen, verstoße gegen das Waffenstillstandsabkommen, so Katz. Die Hamas wirft ihrerseits Israel Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vor.

18.10 Uhr: Israel pocht auf Einhaltung der Waffenruhe

Die israelische Regierung pocht auf eine Einhaltung der mit der Hamas vereinbarten Waffenruhe. Jede Verletzung des Abkommens werde als schwerwiegend erachtet, teilt das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Hamas hat zuvor erklärt, sie werde die für Samstag geplante Freilassung weiterer Geiseln bis auf weiteres aussetzen. Sie wirft Israel einen Bruch der Waffenruhe vor. Abu Ubaida, ein Sprecher des militärischen Teils der Hamas, erklärt, Israel verzögere seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe am 19. Januar die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens. Zudem nehme Israel die Bewohner mit Artillerie- und Gewehrfeuer unter Beschuss und habe die Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet gestoppt.

17.11 Uhr: Hamas setzt Geiselfreilassungen "bis auf Weiteres" aus

Die islamistische Hamas im Gazastreifen will die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschieben. Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe, teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida zur Begründung mit.

15.30 Uhr: Trump plant kein Rückkehrrecht für Palästinenser

US-Präsident Donald Trump sieht in seinem Plan für eine Übernahme des Gazastreifens durch die USA kein Recht auf Rückkehr für die dort lebenden Palästinenser vor. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News, aus dem am Montag Auszüge vorab veröffentlicht wurden, antwortete Trump auf die Frage, ob die Palästinenser "das Recht auf Rückkehr" haben werden: "Nein, würden sie nicht, weil sie viel bessere Unterkünfte haben werden." "In anderen Worten, ich rede darüber, einen dauerhaften Platz für sie zu bauen."

13.08 Uhr: Türkei strikt gegen Trumps Umsiedlungsplan für Gazastreifen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt US-Pläne zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen strikt ab und fordert stattdessen Israel auf, das großflächig zerstörte Küstengebiet wieder aufzubauen. "Niemand hat die Macht, dem palästinensischen Volk eine zweite Nakba anzutun und wird es auch niemals haben", sagte Erdogan auf einer Konferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948 im Zuge der israelischen Staatsgründung. 

Erdogan sagte weiter, statt eine neue Bleibe für die Menschen aus Gaza zu suchen, solle Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für den Schaden aufkommen, den er während des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas in Gaza angerichtet habe. 

12.13 Uhr: Hamas-Geiseln berichten über grausame Details ihrer Gefangenschaft

Nach der Freilassung drei weiterer israelischer Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind erschreckende Details über die Umstände ihrer Geiselhaft bekanntgeworden. Der Bruder von Or Levy berichtete, der 34-Jährige sei "16 Monate lang hungrig, barfuß und in ständiger Angst" gewesen. Levy war am Samstag gemeinsam mit zwei anderen Männern im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas freigekommen. Die Bilder von den abgemagerten, schwachen Geiseln sorgten in Israel für Entsetzen. Israelische Medien berichteten, einer der Männer sei angekettet gewesen und habe fast die gesamte Zeit in einem dunklen Tunnel verbracht. Er habe dabei weder gerade stehen noch gehen können. 

12.12 Uhr: Erdogan - Trump-Plan für Gaza nicht ernstzunehmen

Der türkische Staatschef Erdogan hat US-Pläne für eine Umsiedlung der Bevölkerung des Gazastreifens erneut scharf zurückgewiesen. "Wir halten den Vorschlag, die Palästinenser von dem Land zu verbannen, in dem sie seit Tausenden Jahren leben, nicht für etwas, das man ernst nehmen sollte", bekräftigte Erdogan bei einem Besuch in Malaysia. Niemand habe die Macht, das palästinensische Volk zu zwingen, eine zweite Nakba zu erleben. Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Krieg um die Staatsgründung Israels 1948.

12.06 Uhr: Razzia in Jerusalemer Buchladen sorgt für Protest

Nach der Razzia in einer bekannten Jerusalemer Buchhandlung regt sich Protest. Friedensaktivisten sowie der deutsche Botschafter in Tel Aviv, Steffen Seibert, kritisierten das Vorgehen. Die Buchhandlung in Ostjerusalem ist seit 1984 auf die Kultur des Nahen Ostens und den arabisch-israelischen Konflikt spezialisiert und gilt als Institution.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schrieb in einem Post auf der Plattform X: "Wie viele Diplomaten schaue ich mir gerne Bücher im Educational Bookshop an." Er kenne die Besitzer, die Familie Muna, als "friedliebende, stolze palästinensische Jerusalemer, offen für Diskussionen und intellektuellen Austausch". Er sei besorgt über die Berichte über die Razzia und die Festnahme zweier Besitzer.

10.47 Uhr: Palästinensische Buchhändler in Jerusalem festgenommen

Die israelische Polizei hat zwei palästinensische Buchhändler im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems festgenommen. Die Polizei gab an, "zahlreiche Bücher mit aufrührerischem Inhalt zu nationalistischen palästinensischen Themen" sichergestellt zu haben, darunter ein Malbuch für Kinder mit dem Titel "From the river to the sea", übersetzt "Vom Fluss bis zum Meer". Die Parole wird sowohl von Israelis als auch von Palästinensern verwendet, um ihren Anspruch auf das gesamte Staatsgebiet Israels inklusive der palästinensischen Gebiete für die jeweils eigene Volksgruppe zu beanspruchen. Bei dem Fluss handelt es sich um den Jordan, das Meer ist das Mittelmeer.

Die Polizisten hätten die Titel der Bücher in arabischer und englischer Sprache mithilfe von Google übersetzt und rund 100 Bücher beschlagnahmt. Sie hätte dann seinen Sohn Ahmed und seinen Bruder Mahmud festgenommen. Die meisten Bücher - außer rund zehn Titeln - seien von der Polizei inzwischen wieder zurückgegeben worden. 

09.48 Uhr: Hamas-Chef würde US-Pläne für Gazastreifen "zu Fall bringen"

Die Pläne von US-Präsident Trump und des Westens für den Gazastreifen sind Hamas-Chef Chalil al-Haja zufolge zum Scheitern verurteilt. "Wir werden sie zu Fall bringen, so wie wir die Pläne davor zu Fall gebracht haben", sagt er bei einer Gedenkveranstaltung zum 46. Jahrestag der Islamischen Revolution in Teheran.

09.06 Uhr: Hamas-Kämpfer im Westjordanland getötet

Bei Israels Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein 20-jähriger Palästinenser getötet worden. Die islamistische Terrororganisation Hamas teilte mit, er sei einer ihrer Kämpfer gewesen. Der junge Mann sei bei Gefechten mit israelischen Soldaten im Flüchtlingsviertel Nur Schams getötet worden. Israel hatte am 21. Januar in Dschenin den größten Militäreinsatz seit langem im Westjordanland begonnen. Die Armee ist auch in anderen Städten im Einsatz. Die Flüchtlingsviertel im nördlichen Teil des Westjordanlands gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Zahlreiche Zivilisten sind aus den umkämpften Gebieten geflohen. 

03.53 Uhr: Scholz verurteilt Trumps Gaza-Vorstoß als "Skandal"

Bundeskanzler Scholz (SPD) hat den Vorstoß von US-Präsident Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen zur "Riviera des Nahen Ostens" zu machen, als "Skandal" bezeichnet. "Die Umsiedlung von Bevölkerung ist nicht akzeptabel und gegen das Völkerrecht", sagte Scholz beim TV-Duell mit Unionskanzlerkandidat Merz in ARD und ZDF. Im Übrigen sei die Bezeichnung "Riviera des Nahen Ostens" angesichts der unglaublichen Zerstörung im Gazastreifen furchtbar.

03.25 Uhr: Hamas verurteilt Trumps Gaza-Pläne

Ein Mitglied des politischen Büros der Hamas, Ezzat El Rashq, verurteilt die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Trump über den "Kauf und Besitz" des Gazastreifens. Dies teilte die radikale Palästinenserorganisation in einer Erklärung mit. Die Palästinenser würden alle Vertreibungspläne vereiteln, erklärte Rashq.

02.22 Uhr: Trump entschlossen, "Gaza zu kaufen und zu besitzen"

US-Präsident Trump hat seine viel kritisierten Pläne zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA bekräftigt. Auf einem Flug mit der Präsidentenmaschine Air Force One sagte der Republikaner über das Küstengebiet: "Ich bin entschlossen, den Gazastreifen zu kaufen und in Besitz zu nehmen", sagte er Reportern an Bord seines Fluges zum Super Bowl. "Was den Wiederaufbau angeht, so können wir ihn anderen Staaten im Nahen Osten überlassen, damit sie Teile davon aufbauen. Andere können dies unter unserer Schirmherrschaft tun. Aber wir sind entschlossen, ihn zu besitzen, ihn einzunehmen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkehrt. Es gibt nichts, wohin man zurückziehen könnte. Der Ort ist eine Abrissbrache. Der Rest wird abgerissen."

00.07 Uhr: Israel meldet Angriff auf Tunnel zwischen Syrien und Libanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Tunnel an der Grenze zwischen Syrien und dem Libanon angegriffen, der von der libanesischen Hisbollah-Miliz zum Waffenschmuggel genutzt worden sei. Die Luftwaffe habe einen "präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Angriff auf einen unterirdischen Tunnel ausgeführt, der von syrischem in libanesisches Territorium geführt hat", teilte die Armee mit. Die Streitkräfte hätten zudem mehrere andere Hisbollah-Einrichtungen im Libanon attackiert.

Die amtliche libanesische Nachrichtenagentur meldete, dass "feindliche israelische Kampfflugzeuge" mehrere Angriffe an der Grenze zwischen Libanon und Syrien geflogen hätten, von denen einer einen Grenzübergang zum Ziel gehabt habe.