Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, edp, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Mittwoch, 11. September 2024
22.59 Uhr: Islamische Aktionsfront gewinnt Parlamentswahl in Jordanien
Eine islamische Partei mit Verbindungen zur Muslimbruderschaft ist aus der Parlamentswahl in Jordanien als stärkste Kraft hervorgegangen. Die Islamische Aktionsfront gewann 31 Sitze, wie die Wahlkommission am Mittwoch mitteilte. Die Partei hatte im Wahlkampf auf die Wut der Öffentlichkeit über den israelischen Militäreinsatz gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen gesetzt und so deutlich an Zustimmung gewonnen. Bisher kam die IAF nur auf acht der 138 Sitze im Parlament.
Die Aktionsfront organisierte Hunderte Pro-Hamas-Demonstrationen in ganz Jordanien und zeigte im Wahlkampf ein grünes Dreieck, das häufig mit der Hamas in Verbindung gebracht wird. Ein weiteres Zeichen für eine Unzufriedenheit in der Bevölkerung war die von den staatlichen Medien gemeldete Wahlbeteiligung von nur 32 Prozent.
22.05 Uhr: Acht Tote nach israelischen Angriffen im Westjordanland
Im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge am Mittwoch acht Menschen durch israelische Angriffe getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium und der Rote Halbmond bestätigten die acht Todesopfer in Tubas und Tulkarem im Norden des besetzten Gebietes unabhängig voneinander. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, ihre Truppen seien an einer "Anti-Terror-Operation" im nördlichen Westjordanland im Gebiet von Tubas beteiligt gewesen und hätten später einen Angriff auf Tulkarem ausgeübt. In beiden Orten hatten im vergangenen Monat größere israelische Razzien stattgefunden.
21.46 Uhr: Guterres - Entwicklungen im Gazastreifen inakzeptabel
UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnet die Entwicklungen im Gazastreifen als "völlig inakzeptabel". In Bezug auf Israels Vorgehen gegen die radikal-islamische Hamas sagt Guterres der Nachrichtenagentur Reuters, es habe "sehr dramatische Verletzungen des humanitären Völkerrechts und das völlige Fehlen eines wirksamen Schutzes der Zivilbevölkerung" gegeben. Den gegenwärtigen Zustand der Welt als Ganzes beschreibt Guterres als "chaotisch". Bei den Kriegen im Gazastreifen und in der Ukraine sei kein Ende in Sicht.
21.03 Uhr: Parlamentswahl in Jordanien: Islamistische Oppositionspartei wird stärkste Kraft
Bei der Parlamentswahl in Jordanien hat die größten Oppositionspartei Islamische Aktionsfront (IAF) den offiziellen Ergebnissen zufolge die meisten Stimmen erhalten. Die IAF, die der politische Arm der Muslimbruderschaft ist, sicherte sich 31 der 138 Sitze im Parlament, wie die Wahlbehörde mitteilte. Damit verdreifachte die Partei die Anzahl ihrer Abgeordneten, verfehlte jedoch die Mehrheit.
Es ist ein historischer Sieg für die IAF und ihre stärkste Vertretung im Parlament, seit die Muslimbrüder im Jahr 1989 22 der damals 80 Parlamentssitze holte. Im scheidenden Parlament stellte die Partei zehn Abgeordnete.
Das Parlament im Königreich Jordanien, in dem 41 Mandate für politische Parteien reserviert sind, hat nur begrenzte Befugnisse.
18.00 Uhr: Palästinenser melden 14 Tote bei Angriff auf Schulgebäude
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden. In dem Gebäude waren vertriebene palästinensische Familien untergebracht. Krankenhausmitarbeiter erklärten, unter den Todesopfern seien zwei Kinder. Die israelische Armee sprach von einem "präzisen" Angriff auf "Terroristen" der Hamas, die sich in einem Kommandozentrum der Hamas auf dem Schulgelände aufgehalten hätten. Sie hätten in dem Schulgebäude im Flüchtlingslager Nuseirat Angriffe geplant. Zur Identität der Zielpersonen und zum Ausgang des Angriffs machte das Militär zunächst keine Angaben.
Zehntausende Palästinenser, die durch israelische Offensiven und Evakuierungsbefehle aus ihren Häusern vertrieben wurden, suchten Zuflucht in den Schulgebäuden im Gazastreifen. Die Schule, die am Mittwoch getroffen wurde, wurde von der UN-Behörde für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) betrieben und seit Beginn des Krieges mehrfach getroffen.
16.28 Uhr: Gericht lehnt Eilantrag zu Waffenlieferungen nach Israel ab
Das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hat einen Eilantrag von Palästinensern zur Genehmigung von Waffenlieferungen nach Israel durch das Bundeswirtschaftsministerium abgelehnt. Der Antrag war unbegründet, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Zudem kann die politische Entscheidung demnach nur bedingt durch ein Verwaltungsgericht überprüft werden. (Az.: 5 L 23333/24.F)
Den von Menschenrechtsorganisationen unterstützten Antrag hatten Palästinenser aus Gaza gestellt. Sie wandten sich gegen die Genehmigungen des Bundeswirtschaftsministeriums, wonach Waffen nach Israel geliefert werden dürfen. Sie argumentierten, die Ausfuhrgenehmigungen seien wegen einer Vielzahl von völkerrechtlichen Verstößen rechtswidrig.
15.33 Uhr: Israelischer Soldat bei Anschlag im Westjordanland getötet
Beim Anschlag eines Palästinensers im besetzten Westjordanland ist ein israelischer Soldat getötet worden. Ein Tankwagenfahrer rammte nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom absichtlich mit voller Wucht eine Bushaltestelle nahe der Siedlung Givat Assaf. Der Fahrer sei "ausgeschaltet" worden. Der Rettungsdienst Zaka teilte mit, ein Soldat, der an einem Posten neben der Haltestelle gestanden hatte, habe bei der Attacke tödliche Verletzungen erlitten.
13.26 Uhr: Steinmeier dankt Al-Sisi für Vermittlerrolle in Nahost
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Ägypten für seine Vermittlerrolle im Gaza-Krieg gedankt. Bei einer gemeinsamen Erklärung mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo rief er zugleich zu weiteren Anstrengungen auf, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu erreichen und eine Ausweitung des Krieges zu einem regionalen Flächenbrand zu verhindern. "Jeder Akteur, der Einfluss auf beide Seiten hat, muss diesen Einfluss nutzen", sagte Steinmeier.
Deutschland tue dies nach seinen Möglichkeiten, betonte der Bundespräsident: "Und ich weiß, auch Ägypten nimmt hier eine besonders wichtige Rolle wahr, eine Rolle, die wir in Deutschland sehr schätzen." Al-Sisi rief wiederum Europa dazu auf, seine Rolle in dem Konflikt zu spielen und Druck auf seine Partner auszuüben, um einen Waffenstillstand zu erzielen.
12.41 Uhr: Mehr als 82 Prozent der Kinder im Gazastreifen gegen Polio geimpft
Die Impfkampagne gegen Kinderlähmung im Gazastreifen soll bereits mehr als eine halbe Million Kinder erreicht haben. 527.776 Kinder unter zehn Jahren hätten eine erste Schluckimpfung erhalten, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium im Westjordanland mit. Das sei eine Quote von 82,5 Prozent.
Die Impfaktion hatte Anfang September begonnen, nachdem Ärzte zum ersten Mal seit 25 Jahren einen Polio-Fall im Gazastreifen festgestellt hatten. Insgesamt sollen 640.000 Kinder in dem Kriegsgebiet geimpft werden. Israel hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zeitlich begrenzten Kampfpausen zugestimmt, um die Impfungen zu erleichtern.
11.32 Uhr: Israeli bei Anschlag im Westjordanland lebensgefährlich verletzt
Bei einem mutmaßlichen palästinensischen Anschlag im besetzten Westjordanland hat ein Israeli lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Ein Tankwagenfahrer rammte nach Angaben des Rettungsdienstes absichtlich eine Bushaltestelle nahe der Siedlung Givat Assaf. Der Fahrer sei "ausgeschaltet" worden. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Kan-Senders handelte es sich bei dem Angreifer um einen Palästinenser aus einem Ort nahe Ramallah.
Nach Angaben von Sanitätern schwebte ein etwa 20 Jahre alter Mann, der an der Haltestelle gestanden hatte, in Lebensgefahr. Ein israelischer Siedlervertreter forderte angesichts einer Welle von Anschlägen im Westjordanland die massive Verlegung weiterer Bodentruppen in das Gebiet.
10.58 Uhr: Israel lässt über 200 Patienten aus Gazastreifen ausreisen
Israel lässt so viele Patienten wie noch nie seit Beginn des Gaza-Kriegs über sein Territorium aus dem Gazastreifen ausreisen. Es werde erwartet, dass am Mittwoch mehr als 200 Menschen den Gazastreifen über israelische Grenzübergänge verlassen, die meisten davon Kinder, verlautete aus israelischen Behördenkreisen. Die Patienten würden von Angehörigen begleitet und sollten zur medizinischen Behandlung in die Vereinigten Arabischen Emirate aufbrechen. Sie würden über den Grenzübergang Kerem Schalom kommen und zum Flughafen Ramon im Süden von Israel fahren.
Seit Mai ist der Gazastreifen vollständig abgeriegelt. Damals hatten israelische Truppen den Grenzbereich zu Ägypten im Gazastreifen eingenommen, zu dem der Grenzübergang Rafah gehört. Dieser wurde geschlossen. Der Grenzübergang war seit Kriegsanfang die einzige Stelle, über die Palästinenserinnen und Palästinenser in den Gazastreifen ein- oder von dort ausreisen konnten. Seit der Schließung hat Israel nur einer kleinen Anzahl von Kindern und Angehörigen die Ausreise zur medizinischen Behandlung erlaubt.
10.32 Uhr: Zwei israelische Soldaten bei Hubschrauber-Absturz getötet
Beim Absturz eines israelischen Rettungshubschraubers im Gazastreifen sind nach Militärangaben zwei Soldaten getötet worden. Sieben weitere Soldaten seien dabei verletzt und zur Behandlung in eine Klinik transportiert worden, teilte die israelische Armee mit. Der Helikopter des Typs Janschuf (Eule) war demnach im Einsatz, um einen verletzten Soldaten zu bergen und in ein Krankenhaus nach Israel zu bringen. Bei der Landung im Bereich der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sei er abgestürzt.
Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass der Absturz nicht durch feindlichen Beschuss verursacht worden sei, hieß es weiter. Der Grund des Absturzes werde noch untersucht.
09.54 Uhr: Palästinenser - Mindestens 20 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch nach örtlichen Krankenhaus- und Behördenangaben mindestens 20 Menschen getötet worden. Bei einem Angriff am Mittwoch nahe der Stadt Chan Junis im Süden seien elf Menschen ums Leben gekommen, darunter sechs Geschwister im Alter zwischen 21 Monaten und 21 Jahren, teilte das Europäische Krankenhaus mit.
Am Dienstagabend sei ein Haus im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens getroffen worden, teilten das Gesundheitsministerium und der Zivilschutz mit, die von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert werden. Dabei seien neun Menschen getötet worden, darunter sechs Frauen und Kinder. Der Zivilschutz berichtete, das Haus habe einem Professor von der Al-Kuds Offenen Universität gehört, der überlebt habe. Israel nimmt nach eigenen Angaben bei Angriffen im Gazastreifen nur Extremisten ins Visier. Für zivile Todesfälle macht es die Hamas verantwortlich, deren Kämpfer sich in dichten Wohnvierteln aufhalten.
08.29 Uhr: Israels Luftwaffe greift 30 Hisbollah-Ziele im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im nördlichen Nachbarland Libanon rund 30 Ziele angegriffen. Ziele seien Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gewesen sowie "Terror-Infrastruktur im Süden des Libanons, die israelische Zivilisten bedroht", teilte das Militär mit. Am Dienstag hatte die Armee erneut zahlreiche Hisbollah-Angriffe mit Geschossen und Drohnen auf den Norden Israels gemeldet.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Terrororganisation Hamas vor elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.
07.38 Uhr: Israelischer General bietet Hamas-Führer Sinwar Ausreise aus Gaza an
Angesichts stockender Verhandlungen für eine Waffenruhe und einen Geisel-Deal macht Israel der Terrororganisation Hamas ein Angebot zur sicheren Ausreise ihres Anführers Jahya Sinwar aus dem Gazastreifen. "Ich bin bereit, Sinwar, seiner Familie und jedem, der sich ihm anschließen möchte, einen sicheren Korridor zu ermöglichen", sagte Israels für die Geiseln und Vermissten zuständiger Brigadegeneral Gal Hirsch in einem Interview des Finanzdienstes Bloomberg. "Wir wollen die Geiseln zurück. Wir wollen Entmilitarisierung, Entradikalisierung und natürlich ein neues System zur Verwaltung von Gaza", sagte Hirsch.
Der Aufenthaltsort von Sinwar ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass er sich im Tunnelnetz unter dem Gazastreifen befindet. Ein Hamas-Vertreter hatte Mitte Januar gesagt, dass die Anführer im Gazastreifen diesen nicht freiwillig verlassen werden. "Entweder Sieg oder der Märtyrertod", sagte eine Quelle der Hamas der Deutschen Presse-Agentur in Beirut. Gaza sei ihr Land und das Blut der Anführer sei nicht wertvoller als das der Menschen.
06.47 Uhr: Proteste für Geisel-Deal - Video aus Gazastreifen schockiert
Nach der Veröffentlichung eines Armeevideos aus dem Gazastreifen haben In Tel Aviv erneut Hunderte Menschen für einen Deal zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas demonstriert, um die Entführten zurück in ihre Heimat zu bringen. Das Video zeigte jenen Tunnel im Gazastreifen, in dem sechs israelische Hamas-Geiseln gefangen gehalten und getötet worden waren. In einer Stellungnahme des Forums der Angehörigen hieß es, die Aufnahmen seien schockierend. Die verbliebenen Geiseln müssten "unvorstellbares Leid ertragen", die Rettung von Leben müsse für die Regierung "über allem stehen".
Armeesprecher Daniel Hagari schilderte in dem vom Militär veröffentlichten Video beklemmende Umstände in dem Tunnel, aus dem die sechs Geisel-Leichen Anfang September geborgen worden waren. "Hier wurden die Geiseln gefangen gehalten und ermordet", sagt Militärsprecher Hagari in dem Video. "Das ist ihr Blut", sagt Hagari und zeigt auf große dunkle Flecken auf dem Boden des Tunnels. Noch immer seien 101 Geiseln in der Gewalt der Hamas, "einige von ihnen lebendig" und in ähnlichen Tunneln gefangen.
04.59 Uhr: Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland
Bei einem israelischen Luftangriff in Tubas im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben fünf Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren getötet worden. Die israelische Armee sprach von einem "Anti-Terror-Einsatz" im Bereich von Tubas und dem benachbarten Tamun. Beide Orte liegen im nördlichen Abschnitt des besetzen Westjordanlands. Nach Armeeangaben griff eine israelische Drohne in Tubas eine bewaffnete Terrorzelle an.
Nach palästinensischen Angaben waren auch israelische Truppen nach Tubas vorgedrungen und hatten sich in der Nähe des örtlichen Krankenhauses positioniert. Die Armee habe eine Ausgangssperre verhängt.
04.26 Uhr: TV-Duell: Trump unterstellt Harris Israel-Hass
Beim Fernsehduell zwischen Kamala Harris und Donald Trump hat es etwa eine Stunde gedauert, bis der Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas zur Sprache kam. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin erklärte, Israel habe das Recht, sich selbst zu verteidigen. Die USA würden dasselbe tun, sollten sie angegriffen werden, sagte Harris. Die 59-Jährige forderte eine Zweistaatenlösung. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump behauptete mehrfach, wie schon bei verschiedenen Gelegenheiten in seinem Wahlkampf, Harris hasse Israel. Zudem erklärte er, dass es zu dem Krieg niemals gekommen wäre, wäre er Präsident. Harris bestritt Trumps Vorwurfe und warf dem 78-Jährigen vor, er wolle von der Realität ablenken, dass er bei der nationalen Sicherheit falsch liege.
02.25 Uhr: Kanada stoppt dutzende Waffenlieferungen nach Israel
Die kanadische Regierung hat dutzende Waffenlieferungen nach Israel gestoppt. Außenministerin Mélanie Joly sagte, sie habe eine Überprüfung sämtlicher Verträge kanadischer Waffenlieferanten mit Israel und anderen Ländern angeordnet. "In der Folge habe ich in diesem Sommer rund 30 vorliegende Exportgenehmigungen für kanadische Unternehmen ausgesetzt", sagte die Ministerin. Die Genehmigungen waren den Angaben zufolge erteilt worden, bevor Kanada im Januar ein Exportverbot erlassen hatte. Die Regierung hatte damals entschieden, keine Waffen mehr an Israel zu liefern, die auch im Krieg im Gazastreifen eingesetzt werden könnten.
02.06 Uhr: Austin äußert nach Tod von US-Bürgerin "ernste Besorgnis"
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat in einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Gallant "ernste Besorgnis" über die Verantwortung der israelischen Streitkräfte für den Tod einer US-Bürgerin im Westjordanland geäußert. Wie das Pentagon mitteilte, bezeichnet Austin den Tod von Aysenur Eygi als "unprovoziert und ungerechtfertigt". Er forderte Gallant auf, die Einsatzregeln der israelischen Streitkräfte im Westjordanland zu überprüfen. Die israelische Armee hatte eingeräumt, die türkisch-amerikanische Aktivistin bei einer Demonstration im Westjordanland versehentlich erschossen zu haben.
Auch US-Außenminister Antony Blinken kritisierte Israel für den Vorfall. US-Präsident Joe Biden stufte den Erschießungstod einer türkisch-amerikanischen Aktivistin im Westjordanland in der vergangenen Woche hingegen als Unfall ein. Das sagte er zu Reportern im Weißen Haus.
01.25 Uhr: Raketenangriff nahe US-Stützpunkt am Flughafen Bagdad
Zwei Raketen sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen in der Nähe der US-Streitkräfte am Flughafen von Bagdad eingeschlagen. Auf dem Stützpunkt Camp Victory sei Sachschaden entstanden, Verletzte habe es nicht gegeben, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die US-Botschaft äußert sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Die vom Iran unterstützte irakische Miliz Kataib Hisbollah erklärt, der Angriff solle offenbar den für Mittwochmorgen geplanten Besuch des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian stören. In einer Erklärung forderte die Gruppe die irakischen Sicherheitskräfte auf, den Vorfall zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
00.54 Uhr: Palästinenser nehmen neuen Platz in UN-Vollversammlung ein
Die Palästinenser haben am Dienstag ihren neuen Platz in der UN-Vollversammlung eingenommen. Sie sitzen im großen Sitzungssaal der Vereinten Nationen in New York nun zwischen den Delegierten der Mitgliedstaaten - und nicht mehr nur als Beobachter dahinter. Die UN-Vollversammlung hatte sich im Mai mit großer Mehrheit für eine Aufnahme der Palästinenser in die Vereinten Nationen ausgesprochen. Im UN-Sicherheitsrat hatten die USA allerdings schon im April ihr Veto gegen eine Vollmitgliedschaft der Palästinenser eingelegt. Die von der Vollversammlung beschlossene Resolution war daher weitgehend symbolisch.
Dienstag, 10. September 2024
23.25 Uhr: UN - Impfteam an israelischem Kontrollpunkt mit Waffen bedroht
Ein UN-Konvoi mit Mitarbeitern der Polio-Impfkampagne im Gazastreifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen an einem israelischen Kontrollpunkt mit Waffengewalt festgehalten worden. Der Konvoi sei beschossen und von einem Bulldozer gerammt worden, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, am Dienstag. Der Vorfall vom Montag sei das "jüngste Beispiel für die inakzeptablen Gefahren und Behinderungen, denen humanitäre Helfer im Gazastreifen" durch israelische Streitkräfte ausgesetzt seien.
Laut Dujarric war der Konvoi mit zwölf Mitarbeitern unterwegs, um die Polio-Kampagne im nördlichen Teil des Gazastreifens zu unterstützen. Als das angekündigte Team den Checkpoint al-Raschid erreicht habe, hätten die israelischen Streitkräfte gesagt, sie wollten zwei UN-Mitarbeiter für eine Befragung mitnehmen. "Die Situation eskalierte sehr schnell: Soldaten richteten ihre Waffen direkt auf unsere Mitarbeiter im Konvoi, die UN-Fahrzeuge wurden von israelischen Kräften eingekreist und es fielen Schüsse", sagte Dujarric.
Zwei UN-Mitarbeiter seien dann von den israelischen Streitkräften verhört und erst nach siebeneinhalb Stunden wieder freigelassen worden. Das Team sei dann unverrichteter Dinge umgekehrt.
22.40 Uhr: Journalisten fordern Zugang zum Gazastreifen
Die Vereinigung der Auslandspresse in Israel hat das israelische Oberste Gericht aufgefordert, Journalisten die Einreise in den Gazastreifen zu erlauben. Die FPA reichte am Dienstag eine neue Petition bei Gericht ein, in der Israel aufgefordert wurde, die Pressefreiheit zu wahren. Die israelischen Behörden verwehren Journalisten seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober vergangenen Jahres den Zugang zu dem Küstengebiet, was das Oberste Gericht im Januar bestätigte und dafür Sicherheitsgründe anführte.
Es forderte damals aber die FPA auf, einen neuerlichen Antrag einzureichen, falls sich die Umstände ändern sollten. «Noch nie zuvor hat Israel eine so lange und strenge Informationssperre verhängt», teilte die Vereinigung mit. "Wir sagen zu Israel: genug der Ausreden. Es ist an der Zeit, uns hineinzulassen."
22.00 Uhr: UN-Chef verurteilt israelischen Luftangriff in humanitärer Zone
UN-Generalsekretär António Guterres hat einen israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Süden des Gazastreifens verurteilt. Guterres bezeichnete den Einsatz schwerer Waffen in einem dicht besiedelten Gebiet als skrupellos, wie sein Sprecher Stephane Dujarric am Dienstag mitteilte. Guterres habe zudem seine tiefe Besorgnis über die anhaltenden Verluste an Menschenleben in dem Küstengebiet geäußert und bekräftigt, dass kein Ort dort sicher sei.
20.20 Uhr: Israelische Armee veröffentlicht Video von Geisel-Tunnel
Die israelische Armee hat ein Video veröffentlicht, darin wird ein Tunnel im Gazastreifen gezeigt. In diesem Tunnel seien die sechs israelischen Hamas-Geiseln gefangengehalten und getötet worden, so die Armee. Der Weg in den in 20 Meter Tiefe gelegenen Tunnel führe über Leitern von einem Zugang in einem Kinderzimmer, erklärt Armeesprecher Daniel Hagari in dem Video. Er steht in einem ausgebombten Raum, an dessen Wänden noch bunte Zeichentrickfiguren zu sehen sind.
Der enge und niedrige Tunnel führe etwa 120 Meter zu einer Eisentür. "Hier wurden die Geiseln gefangengehalten und ermordet", so Hagari in dem Video. Die Leichen waren Anfang September geborgen worden.
Der Armeesprecher zeigte sichergestelltes Material - Waffenmagazine, Akkus und Koranbücher der Hamas, ein Schachspiel und Kleidungsstücke. "Sie waren hier, über Wochen und Monate, in diesem Tunnel ohne Luft, in dem man nicht aufrecht stehen kann." Noch immer seien 101 Geiseln in der Gewalt der Hamas, "einige von ihnen lebendig", die in ähnlichen Tunneln gefangen gehalten würden.
17.25 Uhr: Drohnenangriff tötet angeblichen Hamas-Kommandeur
Das israelische Militär hat nach Angaben eines Armeesprechers bei einem Drohnenangriff im Gebiet von Rafah im Süden des Gazastreifens einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet.
Mahmud Hamdan, der Kommandeur des Tel al-Sultan Bataillons, habe eine bedeutende Rolle bei der Planung des Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 gehabt, hieß es. Bei dem Angriff seien auch drei weitere Mitglieder der Kommandokette der Hamas-Einheit getötet worden.
15.58 Uhr: Türkei fordert Schulterschluss der Arabischen Liga im Gaza-Krieg
Die Türkei hat die Arabische Liga aufgefordert, geschlossen zu einem Ende des Krieges im Gazastreifen beizutragen. "Wir können nicht akzeptieren, dass das Leben von Palästinensern, Arabern und Muslimen weniger zählt als das Leben anderer", sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Dienstag bei einem Treffen des arabischen Staatenbunds in Kairo. "Unsere Reihen müssen geschlossen sein."
Fidan sagte, neben der Lage im Gazastreifen bereite ihm auch die zunehmende Gewalt im besetzten Westjordanland Sorge. Dort war vergangene Woche eine amerikanisch-türkische Aktivistin nach einer Protestaktion gegen eine israelische Siedlung erschossen worden. Das israelische Militär räumte am Dienstag ein, dass Soldaten sie unabsichtlich getötet hätten.
15.56 Uhr: Blinken kritisiert Israels Militär wegen Tötung einer Amerikanerin
Nach der Tötung einer amerikanisch-türkischen Frau während eines Protests gegen den Ausbau jüdischer Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland in der vergangenen Woche übt US-Außenminister Antony Blinken schwere Kritik am israelischen Militär. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Frau durch Schüsse gestorben sei, die von israelischen Truppen abgefeuert worden seien, sagte Blinken am Dienstag bei einem London-Besuch.
Ihr Tod sei aber unbeabsichtigt gewesen. Gleichwohl sei die Tötung weder provoziert worden noch gerechtfertigt. "Niemand sollte erschossen werden, weil er an einem Protest teilnimmt." Nach Auffassung der USA "müssen die israelischen Sicherheitskräfte einige grundlegende Änderungen an der Art und Weise vornehmen, wie sie im Westjordanland vorgehen. Dazu gehört auch eine Änderung ihrer Einsatzregeln."
15.19 Uhr: Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet. Mohammed Kassem al-Schaer sei in der Gegend um Karaoun in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes getötet worden. Israels Militär zufolge war er ein Kommandeur der Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der proiranischen Hisbollah. Die Hisbollah bestätigte den Tod Al-Schaers. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen.
Bei einem Drohnenangriff der israelischen Armee in der Gegend um Nabatieh im Südlibanon wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums außerdem mindestens acht Menschen verletzt. Das israelische Militär teilte darüber hinaus mit, Gebiete um die Orte Aita asch-Schab und Souaneh angegriffen zu haben.
14.24 Uhr: Israels Militär räumt tödliche Schüsse auf US-Bürgerin ein
Das israelische Militär hat eingeräumt, für den Tod einer 26 Jahre alten Amerikanerin vergangene Woche im besetzten Westjordanland verantwortlich zu sein. Die Frau sei am Freitag vermutlich unabsichtlich von israelischen Soldaten erschossen worden, die jemand anderen treffen wollten, teilten die Streitkräfte am Dienstag mit.
Die in der Türkei geborene Doppelstaatsbürgerin hatte an einer Demonstration gegen einen Siedlungsausbau im Norden des Westjordanlandes teilgenommen, als es dort zu einer Auseinandersetzung mit Soldaten kam. Palästinenser hätten mit Steinen geworfen, die israelischen Soldaten mit Tränengas und scharfer Munition gefeuert, berichteten Augenzeugen. Zu dem Zeitpunkt, als die Amerikanerin erschossen wurde, habe sich die Lage aber wieder beruhigt, sagten andere Demonstranten.
Das israelische Militär teilte am Dienstag mit, eine Untersuchung habe ergeben, dass die Frau höchstwahrscheinlich indirekt und unbeabsichtigt getroffen worden sei und dass die Soldaten nicht auf sie, sondern auf den Hauptverantwortlichen für die Unruhen gezielt hätten.
13.33 Uhr: Impfkampagne gegen Kinderlähmung im Norden des Gazastreifens gestartet
Im Norden des Gazastreifens hat die letzte Phase der ersten Runde der Impfkampagne gegen Kinderlähmung begonnen. Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten erklären, die Impfungen würden durch Zugangsbeschränkungen, Evakuierungen und Treibstoffmangel erschwert. Bislang wurden über 446.000 Kindern in der Mitte und im Süden des Gazastreifens immunisiert. Mit den Impfungen im Norden wird ein erster Durchgang abgeschlossen. Die zweite Impfkampagne soll nach einem Monat beginnen. Während der Impfungen gelten begrenzte Feuerpausen.
13.03 Uhr: Hamas-Ministerium korrigiert Zahl von Toten bei Angriff nach unten
Bei einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen sind nach Darstellung des Gesundheitsministeriums der Hamas mindestens 19 Menschen getötet worden. Zuvor hatte der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz angegeben, dass es 40 Tote am Dienstagmorgen gegeben habe. Das israelische Militär bestritt diese Zahl und berichtete, es habe Präzisionswaffen gegen Extremisten eingesetzt.
12.36 Uhr: Türkei wirft Israel "Kriegsverbrechen" vor
Die Türkei hat den israelischen Luftangriff auf Ziele in einer humanitären Zone im Gazastreifen als "Kriegsverbrechen" bezeichnet. "Wir verurteilen Israels Massaker an dutzenden Palästinensern in der sogenannten 'humanitären Zone' in Chan Junis", erklärte das türkische Außenministerium am Dienstag. Israel habe damit seiner "Liste an Kriegsverbrechen ein neues Verbrechen hinzugefügt".
11.48 Uhr: "Hamas besteht nicht mehr als Militär-Formation"
Nach mehr als elf Monaten Krieg besteht die radikalislamische Hamas nach Worten des israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant nicht mehr als "militärische Formation" im Gazastreifen. "Hamas als militärische Formation existiert nicht mehr", sagte Gallant am Dienstag vor Journalisten. "Die Hamas führt einen Guerrillakrieg und wir bekämpfen immer noch Hamas-Terroristen und verfolgen die Hamas-Führung."
Überdies forderte Gallant den Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens, das die Freilassung der Hamas-Geiseln ermöglichen würde. Die Geiseln nach Hause zu bringen sei "der richtige Weg", sagte Gallant weiter. "Eine Einigung ist auch eine strategische Chance, die uns die Möglichkeit gibt, die Sicherheitslage an allen Fronten zu verändern", fuhr er fort.
11.07 Uhr: Biden dringt in letzten Amtsmonaten auf Abkommen für den Gazastreifen
Rund zwei Monate vor den Wahlen in den USA verstärkt die Regierung in Washington ihre Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen. Ein Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sei zu 90 Prozent fertig, verkündete Außenminister Antony Blinken vor wenigen Tagen. Ein Durchbruch im Nahost-Konflikt könnte der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris im knappen Rennen um das Weiße Haus gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump einen großen Schub verleihen. Washington gibt sich trotz wiederholter Rückschläge und wochenlanger Verzögerungen bei den Verhandlungen zum Gaza-Krieg optimistisch. Den USA bleibe auch kaum eine andere Wahl, als weiter auf Frieden zu dringen, sagen Experten.
10.35 Uhr: Israel - Angriff in humanitärer Zone galt Hamas-Terroristen
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge ranghohe Hamas-Kommandeure in einer Kommandozentrale in einer humanitären Schutzzone in der Stadt Chan Junis angegriffen. "Diese Terroristen waren direkt an der Durchführung des Massakers vom 7. Oktober beteiligt und führten kürzlich Terroraktivitäten durch", teilt die Armee mit. Sie weist Angaben der Hamas zu zivilen Opfern zurück. Diese stimmten nicht mit eigenen Informationen überein.
09.17 Uhr: Hamas - Zahl der Toten in Chan Junis erhöht sich auf über 40
Bei dem israelischen Luftangriff auf ein Zeltlager für Flüchtlinge im Gazastreifen hat sich die Zahl der Toten nach Angaben der Hamas auf über 40 erhöht. Mindestens 60 Menschen seien verletzt worden, viele würden vermisst, teilt das Medien-Büro der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation mit. Rettungskräfte seien im Einsatz.
Nach Angaben von Einwohnern und Medizinern waren in dem Lager nahe Chan Junis mindestens vier Raketen eingeschlagen. Der Zivilschutzdienst im Gazastreifen meldet, dass mindestens 20 Zelte Feuer gefangen und die Raketen Krater von bis zu neun Metern Tiefe gerissen hätten.
02.32 Uhr: Zivilschutz - 40 Tote bei israelischem Angriff auf humanitäre Zone
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen ausgeführt, bei dem nach Angaben des Zivilschutzes 40 Menschen getötet wurden. Weitere 60 Menschen seien verletzt worden, die in nahegelegene Krankenhäuser gebracht wurden.
Bei dem Beschuss eines Kommando- und Kontrollzentrums der Hamas seien ranghohe "Terroristen" der radikalislamischen Palästinenserorganisation getroffen worden, erklärte die Armee in der Nacht zu Dienstag. Diese hätte "von einem Kommando- und Kontrollzentrum mitten in der humanitären Zone in Chan Junis operiert".
Die Hamas erklärte auf ihrem Telegram-Kanal, Israels Behauptung, ihre Kämpfer hätten sich in der humanitären Zone Al-Mawasi bei Chan Junis aufgehalten, sei "eine eklatante Lüge".
00.41 Uhr: UN - Konvoi im Gazastreifen nach acht Stunden wieder frei
Ein Konvoi der Vereinten Nationen (UN) ist im Gazastreifen nach mehr als acht Stunden von Israel wieder freigelassen worden. "Der Konvoi wurde kurz nach dem Checkpoint Wadi Gaza unter Androhung der Verhaftung des UN-Personals gestoppt", schreibt Philippe Lazzarini, Chef des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge (UNRWA), auf dem Kurznachrichtendienst X. Bulldozer hätten dabei erhebliche Schäden an den gepanzerten Fahrzeugen der UN verursacht. Das israelische Militär erklärt, der Konvoi sei angehalten worden, weil man Informationen erhalten habe, dass sich "palästinensische Verdächtige" an Bord befänden, die man verhören wolle.
Frühere Berichte, der Konvoi habe Polio-Impfstoffe für Kinder in Gaza geladen, werden vom israelischen Militär dementiert. Ziel des Konvois sei vielmehr der Austausch von UN-Personal gewesen. Lazzarini bestreitet die Darstellung Israels. Der Konvoi sei unterwegs gewesen, um die Impfkampagne in Gaza-Stadt und im Norden des Gazastreifens zu beginnen. Ob die Impfaktion am Dienstag fortgesetzt werden kann, ist bislang unklar.
Montag, 9. September 2024
23.24 Uhr: Palästinenser fordern vor der UN Israel-Rückzug
Die Palästinenser haben einen UN-Resolutionsentwurf in Umlauf gebracht, in dem Israel zu einem Rückzug aus dem Gazastreifen und Westjordanland innerhalb von sechs Monaten aufgefordert wird. Der Vorschlag für eine Resolution der UN-Vollversammlung folgt auf ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs vom Juli, wonach die Anwesenheit Israels in den Palästinensischen Gebieten illegal sei und aufhören müsse. Der Entwurf lag der Nachrichtenagentur AP vor.
Der israelische UN-Botschafter Danny Danon verurteilte den Resolutionsentwurf. Dieser sei eine "Belohnung für Terrorismus". Die Resolution müsse abgelehnt werden. UN-Generalsekretär António Guterres sagte der AP am Montag, Urteile des Internationalen Gerichtshofs sollten akzeptiert und umgesetzt werden. Mit Blick auf eine Resolution der UN-Vollversammlung sagte er, es sei Aufgabe der 193 UN-Mitgliedsstaaten, darüber zu entscheiden. Sollte die Vollversammlung diese Resolution annehmen, wäre sie nicht rechtlich bindend.
22.15 Uhr: Israel meldet Vereitelung eines Anschlags
Israel hat drei Palästinenser festgenommen, die zeitnah einen Anschlag geplant haben sollen. Einer der drei Männer sei den Sicherheitskräften bei einem Einsatz auf einer Schnellstraße im zentralen Abschnitt Israels ins Netz gegangen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Nach seiner Befragung seien zwei weitere mutmaßliche Mitglieder der Terrorzelle nahe Hebron im Westjordanland festgenommen worden. Bei einer Durchsuchung wurden Waffen gefunden, mit denen der Anschlag verübt werden sollte, wie es in der Mitteilung weiter hieß. In Israel und im besetzten Westjordanland verüben Palästinenser seit mehr als zwei Jahren verstärkt Anschläge.
21.20 Uhr: Israel stoppt UN-Konvoi im Gaza-Streifen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen UN-Fahrzeugkonvoi im Norden des Gazastreifen aufgehalten. Hintergrund seien Geheimdienstinformationen, denen zufolge sich eine Anzahl palästinensischer Verdächtiger darin aufhält, teilte das Militär mit. Der Vorfall sei noch nicht beendet. Der israelische TV-Sender Kan berichtete, zwei verdächtige Palästinenser hätten den Konvoi infiltriert und sich in einem der Fahrzeuge verschanzt. Israelische Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben.
UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu: "Zu diesem Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass wir Kenntnis von einem laufenden Zwischenfall haben, in den UN-Personal und -Fahrzeuge verwickelt sind. Wir arbeiten daran, den Sachverhalt zu ermitteln. Die Sicherheit unserer Kollegen hat für uns oberste Priorität." Das Verhältnis zwischen Israel und den Vereinten Nationen gilt besonders im Zuge des Krieges als belastet. Israelische Vertreter hatten Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks wiederholt in die Nähe von Terroristen gerückt.
20.11 Uhr: Drastische Lagebeschreibung von Guterres
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Lage im Gazastreifen als so schlimm wie noch nie während seiner mehr als sieben Jahre im Amt beschrieben. Die Vereinten Nationen hätten angeboten, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu überwachen, sagte Guterres der Nachrichtenagentur AP. Doch sei es unrealistisch zu denken, dass die UN eine Rolle in der Zukunft des Gazastreifens spielen könnten, weil Israel eine solche Rolle wahrscheinlich nicht akzeptieren werde.
Er habe noch nie so ein Ausmaß von Tod und Zerstörung gesehen, wie man es im Gazastreifen in den vergangenen Monaten gesehen habe, sagte Guterres. Eine Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt zwischen Israel und Palästinensern sei nicht nur gangbar, sie sei die einzige Lösung. Die militant-islamistische Hamas hatte mit ihrem Terrorangriff auf Israel im Oktober die israelische Militäroffensive im Gazastreifen ausgelöst. Verhandlungen über eine Waffenruhe sind bisher erfolglos geblieben.
16.02 Uhr: Raketenbeschuss aus Gaza - Israel lässt Wohngebiete räumen
Das israelische Militär hat die Räumung von Wohngebieten im Nordwesten des Gazastreifens angeordnet. Aus der Gegend seien Raketen auf die israelische Stadt Aschkelon abgefeuert worden, teilte das Militär am Montag mit. In Aschkelon heulten am Sonntag die Sirenen. Das Militär erklärte, ein Geschoss sei abgefangen worden, ein weiteres ins Meer gestürzt.
13.20 Uhr: Syrische Nachrichtenagentur – Mindestens 16 Tote bei israelischem Angriff
Bei mutmaßlich israelischen Luftangriffen auf Armee-Standorte in Syrien sind in der Nacht zum Montag nach Angaben der syrischen Staatsmedien mindestens 16 Menschen getötet worden. 36 Menschen seien zudem verletzt worden, sechs von ihnen lebensgefährlich, meldete die syrische Nachrichtenagentur Sana unter Berufung auf Rettungskräfte.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von 25 Toten. Unter den Opfern seien fünf Zivilisten, vier Militärangehörige sowie 13 Syrer, die für proiranische Gruppen tätig gewesen seien. Nach Einschätzung des Leiters der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, handelte es sich um "einen der schwersten Angriffe" Israels auf das Nachbarland seit Jahren. Die Angaben der in Großbritannien ansässigen Einrichtung, die ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien bezieht, lassen sich unabhängig kaum überprüfen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf eine militärische Quelle, dass die israelische Armee eine "Reihe von militärischen Einrichtungen" attackiert habe. Die syrische Luftabwehr habe einige Raketen abgeschossen. Syrien und der Iran verurteilten die Angriffe. Die israelische Armee lehnte eine Stellungnahme zu den Berichten ab. Man kommentiere "Berichte ausländischer Medien" nicht. Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 hat Israel dort hunderte Luftangriffe ausgeführt, die sich vornehmlich gegen pro-iranische Gruppierungen richteten.
11.45 Uhr: UN-Menschenrechtsbeauftragter drängt auf Kriegsende im Gazastreifen
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Turk, drängt auf ein Ende des Krieges im Gaza-Streifen. Er fordert die Länder zudem auf, gegen die "eklatante Missachtung" des Völkerrechts durch die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete vorzugehen.
Turk verweist auf eine Stellungnahme des obersten UN-Gerichts vom Juli, in der die israelische Besetzung als illegal bezeichnet wurde und es hieß, diese Situation müsse "umfassend angegangen" werden. Israel lehnt eine Stellungnahme ab.
08.55 Uhr: Syrische Nachrichtenagentur – Mindestens 14 Tote bei israelischem Angriff
Mindestens 14 Menschen wurden Sonntagnacht bei israelischen Angriffen in der Nähe der syrischen Stadt Masjaf, 40 Kilometer westlich von Hama, getötet, berichtet die syrische Nachrichtenagentur Sana. In Geheimdienst-Kreisen der Region heißt es, ein militärisches Forschungszentrum für chemische Waffen sei mehrfach getroffen worden. Demnach sollen auch iranische Militärexperten dort tätig sein. Eine Stellungnahme Israels lag zunächst nicht vor.
06.40 Uhr: Schwindende Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza
Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen kommen seit Monaten nicht voran. Das US-Militär bereitet sich laut einem Bericht der "Financial Times" auf den Kollaps der Gespräche vor, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln.
Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, sagte daraufhin bei einer Veranstaltung der Zeitung in London: "Wir werden diesen detaillierteren Vorschlag vorlegen, in den nächsten paar Tagen, wie ich hoffe, und dann werden wir sehen." Laut israelischen Medien ist es jedoch unwahrscheinlich, dass es dazu kommt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte dem US-Sender Fox News erst kürzlich, es sei kein Deal in Sicht.
05.26 Uhr: Berichte über Tote bei Luftangriff in Syrien
In Syrien sind bei einem mutmaßlich von Israels Luftwaffe geflogenen Angriff auf Stellungen proiranischer Milizen nach syrischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Die syrische Staatsagentur Sana berichtete in der Nacht unter Berufung auf den Direktor des Nationalen Krankenhauses in Masjaf, 19 weitere Menschen seien verletzt worden. Kampfflugzeuge hätten Waffendepots proiranischer Milizen nahe der Stadt Hama angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es habe mehrere Explosionen gegeben.
Israel kommentiert solche Angriffe in der Regel nicht. Die israelische Armee greift in Syrien aber immer wieder Stellungen von Milizen an, die vom Iran unterstützt werden.