Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Sonntag, 18. Mai 2025
19.51 Uhr: Israels Armee ruft zu Evakuierungen im Gazastreifen auf
Die israelische Armee hat am Sonntag einen massiven Angriff im Gazastreifen angekündigt und einen Evakuierungsbefehl für die Bewohner mehrerer Gebiete des Palästinensergebietes herausgegeben. "Dies ist eine letzte Warnung vor dem Angriff. Begeben Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit unverzüglich nach Westen in die bekannten Schutzzonen in Al-Mawasi", erklärte ein israelischer Armeesprecher auf Arabisch in Onlinediensten.
Der Aufruf richtete sich unter anderem an Bewohner des Gebiets Al-Karara, der Gemeinde Salka und der Bereiche südlich von Deir al-Balach. Der Armeesprecher kündigte einen "heftigen Angriff" auf Gebiete an, die zum Abschuss von Raketen durch die Hamas genutzt würden.
16.57 Uhr: Hamas-Geschosse auf Israel
Mitglieder von Terrororganisationen im Gazastreifen haben israelischen Armeeangaben zufolge zwei Geschosse auf Israel gefeuert. Eines sei von der Luftabwehr abgefangen worden, das andere auf offenem Gebiet niedergegangen, teilte Israels Militär mit. In einem israelischen Grenzort gab es Raketenalarm. Bislang gibt es keine Berichte über Opfer oder Schäden.
16.01 Uhr: Israel - Einsatz mit Bodentruppen in Gaza begonnen
Nach den intensiven Luftangriffen im Gazastreifen, hat die israelische Armee nach eigenen Angaben nun auch einen großangelegten Einsatz von Bodentruppen gestartet. Sie seien seit Samstag im gesamten Norden und Süden des Küstengebiets gegen die islamistische Hamas im Einsatz, teilte das Militär mit.
15.58 Uhr: Massendemo gegen Israel in Den Haag
In Den Haag haben zehntausende Demonstranten von der niederländischen Regierung gefordert, konsequenter gegen Israel vorzugehen. Der Protestzug endete vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, bei dem derzeit eine Völkermord-Klage gegen Israel anhängig ist. Niederländische Medien berichteten von bis zu 70.000 Teilnehmern. Die Organisatoren sprachen von über 100.000 Demonstranten und damit der größten Kundgebung im Land seit 20 Jahren.
14.21 Uhr: Verhandlungen wieder aufgenommen
Nach Monaten verhandeln Israel und die Hamas wieder über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wiederaufgenommen. Wie beide Seiten bestätigten, fand am Wochenende ein erneuter Austausch zwischen Unterhändlern in Katars Hauptstadt Doha statt. Konkrete Ergebnisse wurden zunächst nicht verkündet.
13.56 Uhr: Gaza - 464 Tote in einer Woche
In der vergangenen Woche sind im Gazastreifen durch israelische Angriffe 464 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Das meldet die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen. Darüberhinaus seien 1.418 Menschen verletzt worden.
12.25 Uhr Katz: Mohammed al-Sinwar "allen Anzeichen nach" tot
Israels Verteidigungsminister geht Medienberichten zufolge davon aus, dass Mohammed al-Sinwar bei einem Angriff im Gazastreifen vor einigen Tagen getötet worden ist. "Obwohl es noch keine offizielle Bestätigung gibt, ist Mohammed Sinwar allen Anzeichen nach ausgeschaltet worden", zitierte die Nachrichtenseite "ynet" Israel Katz' Worte bei einer Ausschusssitzung. Auch die linksliberale Zeitung "Haaretz" berichtete darüber.
Mohammed al-Sinwar ist der jüngere Bruder des im vergangenen Jahr getöteten Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar. Er war nach der Tötung des Hamas-Militärchefs Mohammed Deif im Juli vergangenen Jahres Chef des bewaffneten Arms der Islamistenorganisation geworden.
Israelische Medien hatten nach einem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Gazastreifen jüngst berichtet, dieser habe Mohammed al-Sinwar gegolten. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
12.16 Uhr: Ministerium - Indonesisches Krankenhaus im Gazastreifen geschlossen
Das zuletzt wichtigste Krankenhaus im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums wegen zunehmender israelischer Angriffe schließen müssen. Das indonesische Krankenhaus sei das letzte noch funktionierende öffentliche Spital in dem vom Krieg zerstörten Gebiet gewesen, teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Ministerium am Sonntag mit. Vom israelischen Militär gab es zu Berichten über angebliche Kämpfe um das Krankenhaus zunächst keine Äußerung.
Das frühere Hauptkrankenhaus im nördlichen Gazastreifen, das Kamal Adwan-Spital, musste im vergangenen Jahr nach israelischen Angriffen die Versorgung der Palästinenser einstellen, ebenso wie eine zweite Einrichtung, das Krankenhaus Beit Hanun.
11.00 Uhr: Berichte - Debatte über neuen Entwurf für Gaza-Abkommen
In Katar wird bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas Medienberichten zufolge ein neuer Entwurf für ein Gaza-Abkommen diskutiert. Teil des Plans seien die Freilassung von zehn Geiseln zu Beginn des Abkommens sowie eine bis zu zwei Monate andauernde Waffenruhe. Das berichtete der israelische Sender Kan unter Berufung auf mit den Einzelheiten vertraute Kreise. Zudem soll die Hamas den Angaben nach am zehnten Tag des Abkommens eine Liste zum Status der Geiseln vorlegen. Bei dreien ist israelischen Angaben zufolge unklar, ob sie noch am Leben sind.
Zur Debatte steht dem Bericht zufolge auch die Entlassung von 200 bis 250 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen, hieß es weiter. Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf einen palästinensischen Beamten, die Hamas habe nach Verhandlungen am Samstag die Freilassung von neun Geiseln im Gegenzug für eine 60-tägige Feuerpause vorgeschlagen. Demnach soll der Plan auch die Einfuhr von 400 Hilfstransportern vorsehen.
09.45 Uhr: Bericht - dutzende Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei heftigen Angriffen Israels gegen die islamistische Hamas im gesamten Gazastreifen hat es Berichten zufolge wieder viele Opfer gegeben. In der Nacht bis zum Morgen seien 81 Menschen getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Demnach gab es auch viele Verletzte. Die meisten Opfer sollen dem Bericht zufolge Minderjährige und Frauen sein. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
Die Nachrichtenagentur meldete unter Berufung auf medizinische Kreise, bei einem Bombardement in der Gegend von Al-Mawasi im Süden des Küstenstreifens habe es mehr als 20 Tote und rund 100 Verletzte gegeben. Bei dem Angriff seien Zelte getroffen worden, in denen Vertriebene untergebracht gewesen seien. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. Wafa meldete mehrere tödliche Angriffe in verschiedenen Gebieten des Gazastreifens.
08.45 Uhr: Masala sieht Bruch des Völkerrechts durch israelische Regierung
Der Politikwissenschaftler Carlo Masala, der an der Universität der Bundeswehr in München lehrt, sieht im Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen Verstöße gegen das Völkerrecht. Die seit mehr als zwei Monaten anhaltende Blockade humanitärer Hilfsgüter durch Israel sei ein völkerrechtliches "No-Go" und bewege sich "außerhalb jeder völkerrechtlichen Norm", sagte Masala.
Die von der israelischen Regierung angedrohte Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens kritisierte Masala als "ethnische Säuberung", die "völkerrechtlich überhaupt nicht gedeckt und nicht zu begründen" sei. Eine Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens werde "für Israel nicht gut enden, in dem Sinne, dass der Terrorismus dann stärker zurückkehren wird, aller Wahrscheinlichkeit nach", warnte Masala.
05.00 Uhr: Internationale Kritik an Israels Gaza-Offensive
Israels neue Großoffensive im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas stößt international auf Kritik und Besorgnis. Der Beginn einer neuerlichen Bodenoffensive sei Grund "zu tiefer Sorge" – sowohl mit Blick auf die strategischen Ziele Israels als auch die humanitäre Lage in dem Küstengebiet, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.
EU-Ratspräsident António Costa zeigte sich "schockiert" und appellierte auf der Plattform X an beide Konfliktparteien: Die "Gewalt muss aufhören!" Die israelische Regierung müsse die Blockade jetzt aufheben und den sicheren, schnellen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe gewährleisten, fügte er hinzu. "Ein ganzes Volk wird mit erdrückender, unverhältnismäßiger militärischer Gewalt angegriffen. Internationales Recht wird systematisch verletzt." Eine dauerhafte Waffenruhe und "die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln" seien dringender denn je.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres schrieb, die Lage für die Palästinenser in Gaza sei mehr als unmenschlich. Die Blockade humanitärer Hilfe "muss sofort beendet werden".
01.33 Uhr: Israels Armee - Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das teilte das Militär in der Nacht mit. In mehreren Gegenden Israels hatten wegen der aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel gestarteten Rakete erneut die Warnsirenen geheult.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte es wiederholt Raketenalarm gegeben. Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an – als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas.
Samstag, 17. Mai 2025
18.04 Uhr: Auswärtiges Amt - "Tiefe Sorge" wegen Israels Angriff
Das Auswärtige Amt hat besorgt auf den großangelegten Angriff Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen reagiert. Der Beginn einer neuerlichen Bodenoffensive sei Grund "zu tiefer Sorge" – sowohl mit Blick auf die strategischen Ziele Israels als auch die humanitäre Lage in dem Küstengebiet, erklärte ein Sprecher in Berlin.
Israel habe wie jeder Staat das Recht, sich im Rahmen des geltenden Völkerrechts zu verteidigen. "Aber das aktuelle Vorgehen könnte das Leben der verbliebenen Geiseln gefährden, darunter auch der deutschen, die nach fast 600 Tagen noch immer in den Hamas-Kerkern um ihr Überleben fürchten müssen", hieß es.
Eine großflächige Militäroffensive berge zudem das Risiko, dass die katastrophale humanitäre Lage der Bevölkerung und die Lage der verbliebenen Geiseln sich weiter verschlechtere und die Aussicht auf einen langfristigen Waffenstillstand in die Ferne rücke. Aus diesem Anlass habe Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Samstag noch einmal mit seinem israelischen Amtskollegen telefoniert und sei mit weiteren Partnern der Region in engem Kontakt.
17.12 Uhr: Israels Verteidigungsminister - Hamas will weiter verhandeln
Die israelische Regierung sieht durch den Beginn der neuen Großoffensive im Gazastreifen Bewegung bei der Hamas. Die Islamisten hätten angekündigt, wieder an den Verhandlungen über ein Abkommen mit Israel teilzunehmen, teilte Verteidigungsministers Israel Katz mit. «Mit dem Beginn der Operation "Gideon's Chariots" im Gazastreifen, die die Armee mit großer Kraft durchführt, kündigte die Hamas-Delegation in Doha eine Rückkehr zu den Verhandlungen über ein Geiselabkommen an», hieß es in der Mitteilung.
16.25 Uhr: Experte - Israels Vorgehen in Gaza führt zu Erstarken des Terrors
Carlo Masala, Militärexperte, befürchtet ein Erstarken des islamistischen Terrors durch das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Angesichts der aktuellen Geschehnisse sei er "sehr, sehr skeptisch, was die Zukunft der israelischen Sicherheit und des Mittleren und Nahen Ostens anbelangt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag).
Aktuelle Pläne für eine Besetzung des Gazastreifens und eine Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung bezeichnete Masala als "komplett außerhalb des Völkerrechts". Gleiches gelte für die anhaltende Blockade humanitärer Hilfslieferungen. Die Idee, das umkämpfte Gebiet dauerhaft zu besetzen, sei überdies "wahnsinnig".
15.06 Uhr: Sprechen ohne Vorbedingungen über Waffenruhe
Nach Angaben der Hamas gibt es in Doha in Katar eine neue Gesprächsrunde mit Israel über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Beide Seiten stellten keine Vorbedingungen für eine Erörterung diesbezüglicher Fragen, erklärt der Hamas-Vertreter Taher al-Nono.
14.06 Uhr: Iran macht Trump für tote Zivilisten in Gaza verantwortlich
Ajatollah Ali Chamenei, der oberste Führer im Iran, hat US-Präsident Donald Trump Kriegstreiberei vorgeworfen. Wenn Trump sage, er wolle die Macht der USA einsetzen, um Frieden zu schaffen, sei das gelogen, sagte Chamenei am Samstag. "Er und die US-Regierung haben ihre Macht für Massaker im Gazastreifen und für Kriege an allen möglichen Orten eingesetzt", sagte er während eines Treffens mit Lehrern, das im Staatsfernsehen übertragen wurde.
13.05 Uhr: Ägyptens Präsident - Trump soll Druck auf Israel ausüben
Kurz nach der Golfreise von US-Präsident Donald Trump sind in Bagdad Vertreter der Arabischen Liga zusammengekommen, um über den Gaza-Krieg und andere Krisen zu beraten. Neben Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Katars Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani reiste auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in die irakische Hauptstadt. Al-Sisi forderte Trump auf, Druck auf Israel auszuüben, "um einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen" und damit den Weg für einen "ernsthaften politischen Prozess" zu ebnen.
Der Irak sagte bei dem Treffen 40 Millionen Dollar (fast 35,8 Millionen Euro) für den Wiederaufbau des Gazastreifens und des Libanon zu. Der Irak unterstütze die Einrichtung eines "arabischen Fonds" und werde 20 Millionen Dollar für den Wiederaufbau des Gazastreifen und 20 Millionen Dollar für den Wiederaufbau des Libanon bereitstellen, sagte der irakische Regierungschef Mohammed Schia al-Sudani.
12.38 Uhr: Hamas - Mehr als 150 Tote binnen 24 Stunden in Gaza
Mehr als 150 Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei israelischen Angriffen im Gazastreifen innerhalb eines Tages getötet worden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium meldete, 153 Tote seien in den vergangenen 24 Stunden registriert worden. Seit Beginn des Krieges vor mehr als eineinhalb Jahren wurden demnach mehr als 53.200 Palästinenser in Gaza getötet. Die Angaben, die sich nicht unabhängig verifizieren lassen, unterscheiden nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.
Seit Tagen ist eine Intensivierung der Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen zu beobachten. Seit Wochen steht zudem eine neue Offensive des Militärs in dem umkämpften Küstengebiet im Raum. In der Nacht teilte das israelische Militär mit, diese nun unter dem Namen «Gideon's Chariots» eingeleitet zu haben. Erklärtes Ziel der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist es, die Terrororganisation Hamas zu besiegen und die Freilassung der festgehaltenen Geiseln zu erreichen.
12.25 Uhr: Kulturstaatsminister verurteilt Drohungen gegen Israel beim ESC
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat seine Abscheu angesichts von Drohungen und Boykottaufrufen gegen die Vertreterin Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) bekräftigt. "Was man der israelischen Sängerin bereits angetan hat, die das Massaker vom 7. Oktober am eigenen Leibe erlebte und überlebte, mit widerwärtigen Videos und Diffamierungen und dem Aufruf, Israel gänzlich vom ESC auszuschließen, ist das Allerletzte", sagte Weimer der "Welt am Sonntag". Es werde nicht nur der Anstand verletzt, sondern auch ein Tabu gebrochen. "Zwar kann die Politik dies nicht immer verhindern, aber ich werde dem mit aller Kraft entgegentreten", betonte Weimer.
Yuval Raphael vertritt am Samstagabend Israel im Finale des ESC in Basel. Israels nationaler Sicherheitsrat hatte bereits vor Reisen dorthin gewarnt. Angesichts der zu erwartenden und möglicherweise in Gewalt ausartenden Proteste sollten Israelis bei Schweiz-Besuchen vom Zeigen jüdischer oder israelischer Symbole absehen, hieß es.
11.30 Uhr: Masala sieht Bruch des Völkerrechts durch israelische Regierung
Der Politikwissenschaftler Carlo Masala sieht im Vorgehen der israelischen Regierung im Gazastreifen Verstöße gegen das Völkerrecht. Die seit mehr als zwei Monaten anhaltende Blockade humanitärer Hilfsgüter durch Israel sei ein völkerrechtliches "No-Go" und bewege sich "außerhalb jeder völkerrechtlichen Norm", sagte Masala im Podcast "Im Krisenmodus" der Funke Mediengruppe.
Die von der israelischen Regierung angedrohte Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens kritisierte Masala als "ethnische Säuberung", die "völkerrechtlich überhaupt nicht gedeckt und nicht zu begründen" sei. Eine Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens werde "für Israel nicht gut enden, in dem Sinne, dass der Terrorismus dann stärker zurückkehren wird, aller Wahrscheinlichkeit nach", warnte Masala, der an der Universität der Bundeswehr in München lehrt.
11.14 Uhr: Hamas-Zivilschutz - Mindestens zehn Tote bei neuen israelischen Angriffen
Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Bei Drohnenangriffen östlich der Stadt Chan Junis habe es drei Tote gegeben, teilte die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde mit. Drei weitere Menschen seien bei einem Angriff auf ein Haus in Dschabalija im Norden des Gazastreifens getötet worden. Drei Tote habe es auch bei einem Angriff auf eine Wohnung nordwestlich von Chan Junis gegeben, teilte Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal mit. Bei einem Angriff auf ein Zelt westlich der Stadt sei ein Mensch getötet worden.
Israel hatte in der Nacht den Beginn einer neuen Militäroffensive im Gazastreifen bekanntgegeben. Die israelische Armee erklärte, sie habe am Freitag "umfassende Angriffe" eingeleitet und Soldaten verlegt, um die Kontrolle über weitere Teile des Palästinensergebiets zu erlangen. Die Armee will mit der Ausweitung der Offensive im Gazastreifen nach eigenen Angaben "alle Kriegsziele" Israels erreichen, "einschließlich der Befreiung der Geiseln und des Siegs über die Hamas".
10.29 Uhr: Gaza-Behörden - 58 Tote bei nächtlichen israelischen Angriffen
Im Gazastreifen sind in der Nacht nach Angaben palästinensischer Gesundheitseinrichtungen 58 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. "Seit Mitternacht haben wir 58 neue Märtyrer", sagte der Direktor des indonesischen Krankenhauses in Nord-Gaza, Marwan al-Sultan. Viele Opfer seien unter Schutt begraben, die Lage im Krankenhaus sei katastrophal. Seit Donnerstag waren nach palästinensischen Angaben mehr als 300 Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet worden.
08.56 Uhr: Iran - Werden Atomgespräche mit USA fortführen
Iran will nach den Worten von Staatspräsident Masud Peseschkian die Atomgespräche mit den USA fortführen. Er kritisierte, US-Präsident Donald Trump spreche über Frieden und drohe gleichzeitig "mit den am weitesten entwickelten Massenvernichtungswaffen". Sein Land habe keine Angst vor Drohungen. Am Donnerstag hatte Trump erklärt, die USA stünden kurz vor einem neuen Atomabkommen mit dem Iran. Die Regierung in Teheran habe den Bedingungen "mehr oder weniger" zugestimmt, so Trump.
06.06 Uhr: Hamas - Über 100 Tote bei israelischen Angriffen
Bei der neuen Offensive Israels im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas bereits mehr als 100 Palästinenser getötet worden. Die israelische Armee erklärte in der Nacht zum Samstag, am Freitag "umfassende Angriffe" lanciert und Soldaten verlegt zu haben, um die Kontrolle über weitere Teile des Palästinensergebiets zu erlangen. "Das ist Teil der ersten Etappen der Operation 'Gideons Streitwagen' und der Ausweitung der Offensive im Gazastreifen", erklärte die Armee. Ziel sei es, "alle Kriegsziele zu erreichen, einschließlich der Befreiung der Geiseln und des Siegs über die Hamas".
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zu Wochenbeginn angekündigt, die israelischen Streitkräfte würden in den kommenden Tagen "mit voller Kraft" im Gazastreifen vorrücken. "In den nächsten Tagen werde wir mit voller Kraft vorgehen, um den Einsatz abzuschließen", sagte Netanjahu vor Reservisten. Dies bedeute die "Zerschlagung" und "Zerstörung" der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.
03.32 Uhr: Israels Armee - "Mehr als 150 Terrorziele" angegriffen
Die israelischen Streitkräfte teilten mit, sie hätten innerhalb von 24 Stunden "mehr als 150 Terrorziele" im gesamten Gazastreifen getroffen. Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" berichtete in der Nacht unter Berufung auf Quellen im Gazastreifen von neuen heftigen Explosionen im Norden des abgeriegelten Küstengebiets. Östlich der Stadt Gaza gebe es Berichte über Artilleriebeschuss durch die israelische Armee, hieß es. Demnach würden Wohngebäude bombardiert. Die israelische Regierung hatte jüngst angekündigt, den Militäreinsatz im Gazastreifen ausweiten zu wollen.
01.40 Uhr: UN-Koordinator - "Keine Zeit verlieren" mit US-gestütztem Gaza-Hilfsplan
UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hat gefordert, keine Zeit mit einem alternativen US-Vorschlag für Hilfslieferungen nach Gaza zu verschwenden. "An diejenigen, die eine alternative Methode für die Hilfsverteilung vorschlagen: Lasst uns keine Zeit verschwenden. Wir haben bereits einen Plan", erklärte er in einer Mitteilung. Die Vereinten Nationen hätten 160.000 Paletten mit Hilfsgütern, die sofort in das palästinensische Gebiet gebracht werden könnten. Israel blockiert die Lieferung humanitärer Hilfe seit 75 Tagen.
Am Donnerstag hatte die neue Hilfsorganisation "Gaza Humanitarian Foundation" erklärt, dass der US-Hilfsplan für den Gazastreifen im Juni anlaufen könne, es jedoch dauern werde, bis man voll einsatzfähig sei. Die von den USA unterstützte neue Organisation soll ein Modell für die Verteilung humanitärer Hilfe in dem Kriegsgebiet entwickeln. Die UN und mehrere internationale Hilfswerke, darunter Caritas international, kritisierten die US-Pläne. Hilfe müsse neutral und unabhängig bleiben und brauche zudem Ortskenntnis, wie sie die bereits im Gazastreifen tätigen Organisationen hätten.
Freitag, 16. Mai 2025
23.30 Uhr: Israels Armee beginnt neue Großoffensive in Gaza
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine neue Großoffensive im Gazastreifen begonnen. Das teilte das Militär mit.
Im Laufe des vergangenen Tages habe die Armee damit begonnen, "umfangreiche Angriffe durchzuführen und Truppen zu mobilisieren, um die operative Kontrolle in Gebieten des Gazastreifens zu erlangen". Dies sei Auftakt zur "Erreichung der Kriegsziele" – einschließlich der Freilassung von Geiseln und der Zerschlagung der islamistischen Terrororganisation Hamas, hieß es.
Die israelische Regierung hatte jüngst angekündigt, den Einsatz im Gazastreifen ausweiten zu wollen. Israelische Medien hatten berichtet, dies solle nach dem Ende der Reise von Trump in die Region passieren, sollte bis dahin kein neues Gaza-Abkommen erzielt werden. Inzwischen hat Trump seinen mehrtägigen Besuch in der Golfregion beendet. Ein neuer Deal ist weiter nicht in Sicht.
22.52 Uhr: USA erwägen Umsiedlung von Palästinensern nach Libyen
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump arbeitet einem Medienbericht zufolge an einem Plan zur dauerhaften Umsiedlung von bis zu einer Million Palästinensern aus dem Gazastreifen nach Libyen. Die Details seien noch unklar und es gebe auch noch keine endgültige Einigung, meldet der Sender NBC News unter Berufung auf Insider. Das Vorhaben werde aber so ernsthaft in Betracht gezogen, dass die US-Regierung darüber bereits mit der libyschen Führung gesprochen habe.
Als Gegenleistung für die Umsiedlung der Palästinenser würde die US-Regierung Libyen möglicherweise finanzielle Mittel in Milliardenhöhe zur Verfügung stellen, die von den USA vor mehr als einem Jahrzehnt eingefroren worden sind.
21.49 Uhr: Israel kündigt weitere Angriffe auf Huthi-Miliz an
Nachdem die israelische Armee eigenen Angaben zufolge zwei von der Huthi-Miliz kontrollierte Häfen - Hodeida und Salif - im Jemen angegriffen hat, drohte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit weiteren Angriffen. "Wir sind nicht bereit, tatenlos zuzusehen und uns von den Huthis angreifen zu lassen. Wir werden sie noch viel stärker treffen, einschließlich ihrer Führung und aller Infrastrukturen, die es ihnen ermöglichen, uns anzugreifen", betonte der Regierungschef in einer Videobotschaft.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warnte die Anführer der Huthi-Miliz, dass ihnen das gleiche Schicksal drohe wie den von Israel im Gazastreifen getöteten Hamas-Anführern, wenn sie weitere Angriffe ausführten.
Die israelische Armee hatte am Mittwoch zur Evakuierung von Häfen aufgerufen, welche von den Huthis kontrolliert werden. Laut Angaben warfen daraufhin 15 Kampfjets mehr als 30 Geschosse ab. Die Huthi-Miliz bestätigte die Angriffe. Nach den Angaben des von den Huthis kontrollierten Gesundheitsministeriums wurde dabei mindestens ein Mensch getötet, neun Menschen wurden demnach verletzt.
21.25 Uhr: Gaza-Angriffe diese Woche galten Mohammed al-Sinwar
Israelische Angriffe im Gazastreifen in dieser Woche sollen dem mutmaßlichen Anführer des bewaffneten Arms der Hamas gegolten haben. Das sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz heute. Mohammed al-Sinwar soll nach dem Tod seines älteren Bruders, des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar, das Kommando über die Kassam-Brigaden übernommen haben. Ob al-Sinwar noch am Leben ist, ist unklar.
Unterdessen stieg die Zahl der Toten bei israelischen Angriffen nach Angaben von Krankenhäusern sowie der von der Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen auf 108.
20.50 Uhr: Israel setzt Luftangriffe fort
Das israelische Militär greift weiter den Gazastreifen mit voller Wucht aus der Luft an. Mindestens einhundert Menschen sollen laut dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium in den vergangenen 24 Stunden getötet worden sein. Gleichzeitig flog die israelische Luftwaffe mehrere Angriffswellen im Jemen.
20.38 Uhr: UNO plant Konferenz zur Zweistaatenlösung
Die Vereinten Nationen planen im Juni eine internationale Konferenz, bei der die Idee einer Zweistaatenlösung im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern wiederbelebt werden soll. Die Konferenz soll vom 17. bis zum 20. Juni im UN-Hauptquartier in New York stattfinden, wie eine UN-Sprecherin heute mitteilte. Die Veranstaltung geht auf eine im Dezember von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution zurück und wird gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien geleitet.
19.09 Uhr: UN-Menschenrechtskommissar wirft Israel "ethnische Säuberung" im Gazastreifen vor
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat Israel angesichts der verstärkten Angriffe im Gazastreifen "ethnische Säuberung" vorgeworfen. Die jüngste "Bombenwelle" und die Blockade humanitärer Hilfe für die Bevölkerung des Palästinensergebiets deuteten darauf hin, dass dort "eine permanente demografische Verschiebung" vorangetrieben werden solle, hieß es in einer veröffentlichten Erklärung.
Dies verstoße gegen das Völkerrecht und sei "gleichbedeutend mit ethnischer Säuberung", erklärte Türk. Dieser "Wahnsinn" müsse beendet werden.
17.55 Uhr: Israel greift Häfen im Jemen an
Israel hat im Jemen nach eigenen Angaben mehrere von der radikal-islamischen Huthi-Miliz kontrollierte Häfen angegriffen. Dabei seien schwere Schäden entstanden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Es drohte zugleich damit, Jagd auf Huthi-Anführer Abdul Malik al-Huthi zu machen und diesen zu töten.
Der Huthi-Kanal Al-Masirah berichtete, die Häfen von Hodeida und Salif am Roten Meer seien angegriffen worden. Details nannte der TV-Sender nicht. Zwei Bewohner von Hodeida sagten, sie hätten vier laute Detonationen gehört.
Israel reagierte mit dem Einsatz auf wiederholten Raketenbeschuss aus dem Jemen. Die Huthis werden dafür verantwortlich gemacht. Sie agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der palästinensischen Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt.
17.30 Uhr: Ex-Hamas-Geisel aus dem Krankenhaus entlassen
Der am Montag aus der Gefangenschaft der Hamas freigelassene amerikanisch-israelische Doppelstaatler Edan Alexander hat das Krankenhaus verlassen. Das haben seine Eltern heute mitgeteilt. Die Genesung ihres Sohnes sei aber noch lange nicht abgeschlossen. Die Verletzungen, die er beim von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 und in 18 Monaten Geiselhaft erlitten habe, müssten weiter medizinisch behandelt werden, erklärten sie. Auch seine Hände seien verletzt, weil ein Tunnel über ihm zusammengebrochen war.
16.23 Uhr: Palästinenser melden schweres israelisches Bombardement
Israel hat nach Angaben der Palästinenser im Gazastreifen einige der schwersten Bombardements seit dem Ende der Feuerpause ausgeführt. Dabei seien seit gestern Morgen mehr als 250 Menschen getötet worden, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Ihr Sprecher Chalil al-Dekran berichtete von Angriffen aus der Luft und per Artillerie auf den Norden des Küstenstreifens. Dort forderte die israelische Luftwaffe mit Flugblättern alle Bewohner der Stadt Beit Lahija auf, sich nach Süden aufzumachen. Einwohner dort berichteten ihrerseits von israelischen Panzern, die auf Chan Junis zuhielten.
Israels Militär teilte mit, man habe mehr als 150 Ziele im ganzen Gazastreifen getroffen. Darunter seien Stellungen für Panzerabwehrraketen, Terrorzellen, militärische Einrichtungen und Einsatzzentralen gewesen.
15.24 Uhr: UN-Helfer fordern öffentlichen Druck gegen Gaza-Blockade
Die globale Zivilgesellschaft muss sich aus Sicht des UN-Nothilfebüros OCHA für die Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in den Gazastreifen einsetzen. "Die Situation ist so grotesk und abnormal geworden, dass ein gewisser öffentlicher Druck auf Staats- und Regierungschefs in aller Welt ausgeübt werden muss", sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke in Genf.
Israels Militär lässt seit mehr als zwei Monaten keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen. Die Streitkräfte werfen der Terrororganisation Hamas vor, Hilfsgüter an die zunehmend notleidende Bevölkerung weiterzuverkaufen, um Kämpfer und Waffen zu finanzieren.
14.46 Uhr: Unicef prangert hohe Zahl getöteter Kinder an
Das Unicef-Regionalbüro für den Nahen Osten ist entsetzt über die anhaltend hohe Zahl getöteter Kinder im Gazastreifen. Allein in den vergangenen zwei Tagen seien 45 Kinder bei Angriffen getötet worden, sagte Edouard Beigbeder, Unicef-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika. Dies sei eine weitere erschütternde Erinnerung daran, dass Kinder im Gazakrieg besonders litten - "sie hungern Tag für Tag, nur um dann Opfer wahlloser Angriffe zu werden".
13.56 Uhr: Palästinenser berichten von fast 100 Toten bei Angriffen Israels in Gaza
Bei den israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge fast 100 Tote gegeben. Sie seien seit der Nacht ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mit. Die Angaben, die nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten unterscheiden, ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Nach aktualisierten Angaben örtlicher Krankenhäuser sind mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen.
Israels "Truppen setzen ihre operativen Aktivitäten gegen die Terrororganisationen im Gazastreifen fort, zerstören terroristische Infrastrukturanlagen und eliminieren Terroristen", teilte das israelische Militär mit. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.
13.00 Uhr: Trump zu Gaza - "Wir müssen uns darum kümmern"
US-Präsident Donald Trump hat sich angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen besorgt geäußert. "Wir müssen uns darum kümmern. Viele Menschen hungern. Viele Menschen leiden unter der schlimmen Situation", sagte Trump Freitagmorgen während seines Besuchs in Abu Dhabi.
Trump äußerte sich zum Abschluss seiner ersten großen Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Januar, die ihn in die Golfstaaten Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate führte.
11.48 Uhr: Krankenhäuser - Inzwischen mehr als 60 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Freitag nach neuesten Angaben örtlicher Krankenhäuser mindestens 64 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 48 Leichen seien in das Indonesische Krankenhaus im Norden des Gazastreifens gebracht worden, hieß es. Weitere 16 tote Opfer seien in das Nasser-Krankenhaus eingeliefert worden. Das israelische Militär kommentierte die Angriffe zunächst nicht.
10.46 Uhr: Weitere Details - Viele Tote bei Angriffen Israels in Nord-Gaza
Nach neuen Luftangriffen der israelischen Armee haben Rettungsteams im Norden des Gazastreifens nach palästinensischen Angaben viele Leichen geborgen. Es gibt verschiedene Berichte über die Anzahl der Opfer. Von 30 bis 50 Toten war bisher die Rede.
Dutzende Menschen seien noch unter Trümmern in der Stadt Beit Lahia und im Flüchtlingsviertel Dschabalija verschüttet, berichtete die Nachrichtenagentur Wafa. Dem Bericht zufolge wurden mehr als zehn Häuser in beiden Orten getroffen. Krankenwagen könnten das Gebiet aufgrund zerstörter Straßen derzeit nicht erreichen, hieß es weiter. Auch in sozialen Medien wurden Aufnahmen verbreitet, die Bilder der Opfer der Angriffe zeigen sollen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Die israelische Nachrichtenseite "ynet" meldete unter Berufung auf Sicherheitsbeamte, die massiven Angriffe in den vergangenen Tagen seien eine Vorbereitung auf den Einmarsch weiterer Truppen.
10.02 Uhr: Geisel-Angehörige fordern Netanjahu zur Zusammenarbeit mit Trump auf
Angehörige von Geiseln der Hamas haben die israelische Regierung zu gemeinsamen Bemühungen mit US-Präsident Donald Trump um eine Freilassung der Opfer aufgerufen. Die Menschen seien mit "schwerem Herzen" aufgewacht angesichts der Berichte über zunehmende Angriffe im Gazastreifen zum Ende von Trumps Besuch im Nahen Osten, teilte das sogenannte Geisel-Forum mit, das sich für die Familien der Geiseln einsetzt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sollte Bemühungen Trumps um eine Freilassung der Geiseln unterstützen, hieß es. "Diese historische Chance für ein Abkommen über die Rückkehr der Geiseln zu verpassen, wäre ein heftiges Versagen, das für immer als Schande in Erinnerung bleiben wird."
09.59 Uhr: Hamas-Zivilschutz - 50 Tote bei weiteren israelischen Angriffen im Gazastreifen
Die Zivilschutzbehörde im Gazastreifens hat am Freitag 50 Tote durch israelische Angriffe gemeldet. Die Suche nach Überlebenden und Verschütten dauere nach Angaben eines Sprechers an. Der Leiter des Krankenhauses Al-Awda in Dschabalia erklärte, in der Klinik seien bisher fünf Leichen angeliefert worden. Im indonesischen Krankenhaus in Beit Lahia wurden nach Angaben eines Arztes 30 Leichen angeliefert. Die Klinik behandele mehr als 75 Verletzte. Ein Augenzeuge in der Stadt im Norden des Gazastreifens berichtete von "massiven" Fluchtbewegungen. "Der Schrecken und die Panik trafen uns mitten in der Nacht", fügte er hinzu.
08.56 Uhr: Mindestens 20 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Nachrichtenagentur AP konnte in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens die Zahl der dort eingelieferten Leichen am Freitag überprüfen. Nach Angaben von Überlebenden befanden sich noch viele Menschen unter Trümmern. Wegen der Angriffe sollen Menschen aus dem Flüchtlingslager Dschabalia und der Stadt Beit Lahija geflohen sein.
Donnerstag, 15. Mai 2025
20.54 Uhr: Israels Armee - Rakete aus dem Jemen abgefangen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In verschiedenen Regionen Israels, unter anderem in Tel Aviv und Jerusalem, gab es am Abend Alarm wegen der aus dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel gestarteten Rakete. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden.
20.44 Uhr: Guterres - UN sind in jedem Konflikt neutral
UN-Generalsekretär António Guterres wehrt sich gegen den Vorwurf, die Vereinten Nationen seien im Nahostkonflikt nicht neutral. "Wir sind nicht voreingenommen gegenüber Israel. Wir wenden das Völkerrecht, die Charta der Vereinten Nationen sowie deren Resolutionen an", sagte Guterres der "Süddeutschen Zeitung". Er könne garantieren, dass sein Bereich, das Sekretariat der Vereinten Nationen, in jedem Konflikt völlig unparteiisch agiere.
20.03 Uhr: Hamas - Direkte Gespräche mit den USA
Die islamistische Hamas führt nach Angaben eines hochrangigen Mitglieds des Politbüros der Terrororganisation direkte Gespräche mit den USA. Die Hamas sei mit Mitgliedern der US-Regierung über die Bedingungen für ein Ende des Krieges im Gazastreifen in Kontakt, sagte Basim Naim dem britischen TV-Sender Sky News. Die Hamas beharrt demnach auf ihrer Forderung nach einem vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Küstenstreifen.
19.25 Uhr: Nach Tod schwangerer Israelin im Westjordanland - Armee will "alle Mittel" einsetzen
Nach dem Tod einer schwangeren Israelin durch dem Beschuss ihres Autos im besetzten Westjordanland fahndet die israelische Armee weiter nach den Tätern. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen und die Mörder finden, um sie zur Rechenschaft zu ziehen", erklärte der israelische Generalstabschef Eyal Zamir laut einer Mitteilung der Armee. Im Norden des Palästinensergebietes wurden unterdessen bei einem Einsatz der Armee fünf Menschen getötet.
18.44 Uhr: Hamas weist Vorstellung von Gazastreifen unter US-Kontrolle zurück
Nach Äußerungen von US-Präsident Trump zum Umbau des Gazastreifens in eine florierende "Freiheitszone", hat der Hamas-Vertreter Bassem Naim erklärt, Trump habe zwar "den notwendigen Einfluss", um den Gaza-Krieg zu beenden und bei der Gründung eines Palästinenser-Staates zu helfen. Er lehnte jedoch die Vorstellung entschieden ab, die USA könnten den Gazastreifen unter ihre Kontrolle bringen. Dieser sei ein fundamentaler Bestandteil des palästinensischen Gebietes – "er ist keine Immobilie, die auf dem offenen Markt verkauft wird".
18.30 Uhr: UN-Koordinator verteidigt Völkermord-Vorwurf gegenüber Israel
Der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hat seine Wortwahl in einer Rede zum Gaza-Krieg vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verteidigt. Fletcher hatte in seiner Rede zu entschlossenem Handeln aufgerufen, um einen "Völkermord" im Gazastreifen zu verhindern und die Einhaltung des Völkerrechts zu gewährleisten. In einem Interview der Nachrichtenagentur AP sagte er, seine eindringliche Rede sei dazu gedacht gewesen, auf die Erosion einer regelbasierten Ordnung mit Blick auf das israelische Bombardement des Gazastreifens und die monatelange Blockade von Hilfslieferungen in das Küstengebiet hinzuweisen.
Er sei kein Anwalt, er sei der humanitären Hilfe verpflichtet, so Fletcher. "Meine Aufgabe ist es, die Hilfe zu beschaffen, die Aufmerksamkeit der Welt zu bekommen, dabei zu helfen, die Bedingungen zu schaffen, damit Hilfe ankommen kann, und so viele Leben wie möglich zu retten, bevor es zu spät ist", sagte er: "Aber ich will auch sicherstellen, dass wir nicht den Fehler begehen, der bei früheren massiven Völkerrechtsverletzungen gemacht wurde, wo nicht früh genug darauf hingewiesen wurde." Fletcher ist der erste hochrangige UN-Funktionär, der den Begriff Völkermord im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg verwendet hat. Israel streitet den Vorwurf vehement ab.
17.55 Uhr: Israels Armee - Mehr als 130 Ziele im Gazastreifen angegriffen
Israels Armee hat in den vergangenen zwei Tagen nach eigenen Angaben mehr als 130 Ziele im umkämpften Gazastreifen angegriffen. Als Ziele der Angriffe nannte das Militär in einer Mitteilung mehrere Raketenwerfer, einige Terrorzellen sowie Einrichtungen und Räume, von denen aus Anschläge auf israelische Soldaten verübt worden seien.
Im Süden des Küstenstreifens sind demnach mehrere Terroristen getötet sowie mehrere Einrichtungen der islamistischen Hamas sowie deren Waffenverstecke zerstört worden, im Norden ein von Terroristen genutztes Gebäude. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Bei den neuen Angriffen Israels sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen getötet worden.
16.37 Uhr: Versorgungslage besonders im Norden des Gazastreifens immer schwieriger
Mehr als zwei Monate nach Beginn der israelischen Blockade von Hilfslieferungen wird die Lage im Norden des Gazastreifens für viele Familien immer verzweifelter. Palästinenser berichteten der Nachrichtenagentur AP, sie hätten stundenlang bei einer Suppenküche in Beit Lahija um einen Teller Gemüsesuppe angestanden, dann mit leeren Händen abziehen müssen - den zweiten Tag in Folge. Die Suppenküche in Beit Lahija wurde auf den Trümmern eines zerstörten Gebäudes eingerichtet. Dutzende Menschen standen dicht gedrängt mit leeren Töpfen und Plastikgefäßen an, um einen Teller zu bekommen.
Israel blockiert die Hilfslieferungen seit dem 2. März und will die militant-islamistische Hamas damit zum Einlenken bringen. Der israelische Regierungssprecher David Mencer dementierte, dass es im Gazastreifen an Lebensmitteln fehle. Vielmehr sei es so, dass die Hamas Vorräte horte. Sie müsse sie einfach nur freigeben.
14.49 Uhr: Hamas-Behörden - Über 100 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Die Hamas-Behörden geben die Zahl der Toten durch israelische Luftangriffe seit der vergangenen Nacht inzwischen mit mehr als 100 an. Seit dem Morgengrauen seien durch die Angriffe 103 Menschen getötet worden, erklärte die Zivilschutzbehörde der radikalislamischen Palästinenserorganisation. Die Angriffe hätten vor allem Regionen im Norden und im Süden des Gazastreifens getroffen.
Die israelischen Luftangriffe hätten unter anderem "mehrere Häuser im nördlichen Gazastreifen" getroffen, teilte ein Sprecher der Zivilschutzbehörde mit. In der südlich gelegenen Stadt Chan Junis seien nach einem Angriff 13 Menschen tot "aus den Trümmern geborgen worden", hieß es weiter. Zudem seien im südlichen Teil des Palästinensergebiets eine Frau durch Artilleriefeuer getötet worden und ein Mann durch Schüsse.
14.44 Uhr: Israelisches Militär - Fünf Extremisten im Westjordanland getötet
Israelische Soldaten haben laut Militärangaben bei einem Einsatz in zwei Dörfern im besetzten Westjordanland fünf palästinensische Extremisten getötet. Die Streitkräfte teilten mit, bei dem Einsatz in den Ortschaften Tamun und Tubas sei es zu Schusswechseln gekommen, die Anschläge geplant hätten. In dem Gebäude, in dem sich die Extremisten aufhielten, wurden laut Militärangaben drei Sturmgewehre gefunden.
Die militant-islamistische Hamas teilte mit, sie trauere um Helden des Widerstands. Die Organisation sagte jedoch nicht, dass es sich bei den Getöteten um Mitglieder handelte. Der Militäreinsatz schien nicht in Zusammenhang mit einem Anschlag am Mittwochabend zu stehen, bei dem eine israelische Frau auf dem Weg zur Entbindung von einem palästinensischen Schützen getötet wurde.
13.19 Uhr: Jerusalemer Patriarch hofft durch Trump-Besuch auf Wende im Gazakrieg
Ein Ende des Kriegs im Gazastreifen ist nach den Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, dringend erforderlich, würde aber noch nicht das Ende des Nahostkonflikts bedeuten. Von der derzeitigen Nahostreise des US-Präsidenten Donald Trump erhoffe er sich, dass sie "zu einer Wende im Gazakrieg und darüber hinaus führen wird", sagte er der katholischen italienischen Tageszeitung "Avvenire".
Den seit dem Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 andauernden Krieg bezeichnete Pizzaballa als "moralisch völlig inakzeptabel". Zugleich betonte er, die Lage in Gaza sei angesichts von Vertreibung, Hunger, Tod und andauernder israelischer Bombardierungen "sehr ernst" und drohe zu einer humanitären Tragödie zu werden. Neben einem Ende des Kriegs in Gaza forderte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land massive Anstrengungen, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu überwinden und damit "den Menschen in dieser Region der Erde eine wirklich neue Zukunft zu geben".
12.56 Uhr: Palästinenser - 60 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Donnerstag nach Angaben palästinensischer Mediziner mindestens 60 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer, darunter Frauen und Kinder, kamen in Chan Junis im Süden des Küstengebiets bei Luftangriffen auf Häuser und Zelte ums Leben, wie es weiter hieß. Unter den Toten war demnach auch der lokale Journalist Hassan Samour, der für den von der Hamas betriebenen Radiosender Aksa arbeitete und zusammen mit elf Familienmitgliedern bei einem Angriff auf ihr Haus getötet worden sei.
Die Hamas erklärte, die neue israelische Eskalation sei ein "verzweifelter Versuch, unter Beschuss zu verhandeln", während die Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen liefen. In einer Zeit, in der Vermittler intensive Anstrengungen unternähmen, um die Verhandlungen wieder auf den richtigen Weg zu bringen, reagier Israel auf diese Bemühungen mit militärischem Druck auf unschuldige Zivilisten, hieß es in einer Erklärung der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation. "Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will einen unbefristeten Krieg, und das Schicksal seiner Geiseln ist ihm gleichgültig."
12.21 Uhr: UNRWA wirft Israel anhaltende Vertreibung vor
Das UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser (UNRWA) hat Israel eine anhaltende Vertreibung von Palästinensern vor. Bei der Gründung Israels 1948 seien mehr als 700.000 Palästinenser vertrieben worden und sie würden 77 Jahre später "weiterhin gewaltsam vertrieben", heißt es in einem Beitrag, den die UN-Organisation in verschiedenen Sozialen Medien veröffentlichte. Jeweils am 15. Mai gedenken die Palästinenser der als "Nakba" (Katastrophe) bezeichneten Flucht und Vertreibung in Folge des israelischen Unabhängigkeitskriegs 1947/48.
Bei der aktuellen Vertreibung bezieht sich UNRWA auf die Situation im Gazastreifen. Seit Beginn des durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 ausgelösten Kriegs seien dort "etwa 90 Prozent der Bevölkerung gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen. Einige wurden bereits zehn Mal oder öfter vertrieben", so das Hilfswerk.
11.46 Uhr: Krankenhaus in Chan Junis stellt nach Angriffen Arbeit ein
Das Europäische Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen hat seine Arbeit wegen schwerer Schäden an Infrastruktur und Zufahrtsstraßen zumindest vorläufig einstellen müssen. Das treffe unter anderem Krebskranke, die dort noch kontinuierlich versorgt worden seien, teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Auch alle anderen spezialisierten Behandlungen seien gestoppt, darunter Herzoperationen.
Die israelischen Streitkräfte hatten das Krankenhaus am Dienstag zweimal angegriffen und erklärt, sie hätten eine Hamas-Kommandozentrale unterhalb der Einrichtung ins Visier genommen. Bei den Angriffen wurden sechs Menschen getötet. Krankenhausdirektor Imad al-Hut sagte der Nachrichtenagentur AP, zum Zeitpunkt der Angriffe seien dort 200 Patienten behandelt worden. Sie seien alle nach und nach evakuiert worden. Die letzten 90 hätten Helfer am Mittwochmorgen in andere Krankenhäuser verlegt, darunter das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis. Sein Krankenhaus versuche, Reparaturen zu organisieren.
11.38 Uhr: Trump will Gazastreifen "einnehmen" und in "Freiheitszone" verwandeln
Inmitten verschärfter israelischer Angriffe im Gazastreifen hat US-Präsident Donald Trump seine Absicht erklärt, das umkämpfte Gebiet "einzunehmen" und in eine "Freiheitszone" zu verwandeln. "Ich wäre stolz darauf, wenn die USA (den Gazastreifen) bekommen, einnehmen, zu einer Freiheitszone machen", sagte der US-Präsident in Katar und bezeichnete dieses Vorgehen als "sehr gutes Konzept".
Anfang der Woche hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt, in den nächsten Tagen "mit voller Kraft" im Gazastreifen vorzugehen. Dies bedeute die "Zerschlagung" der radikalislamischen Hamas, erklärte Netanjahu. Seit Anfang März blockiert Israel die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungerkatastrophe. Netanjahu hatte Anfang Mai nach Angaben aus Sicherheitskreisen erklärt, den Vorschlag Trumps zur Umsiedlung der Palästinenser weiterhin zu unterstützen. Der US-Präsident hatte im Februar vorgeschlagen, die Bevölkerung des Gazastreifens in Nachbarländer wie Jordanien oder Ägypten umzusiedeln. Die beiden Staaten lehnen dies jedoch kategorisch ab.
10.20 Uhr: Lufthansa-Gruppe fliegt Tel Aviv weiterhin nicht an
Die Lufthansa-Gruppe setzt ihre Flüge nach Israel für eine weitere Woche aus. Grund für den verlängerten Flugstopp bis einschließlich Sonntag, den 25. Mai, sind Sicherheitsbedenken, nachdem zu Monatsbeginn in der Nähe des Flughafens Ben Gurion in Tel Aviv eine Rakete aus dem Jemen eingeschlagen war. Die Entscheidung gilt für die gesamte Airline-Gruppe, einschließlich der Gesellschaften Lufthansa, Swiss, Brussels, Austrian, Eurowings, Ita und Lufthansa Cargo.
09.21 Uhr: Spital meldet mehr als 50 Tote im Gazastreifen - auch Reporter tot
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis 54 Menschen getötet worden. Ein Kameramann der Nachrichtenagentur AP zählte in der Nacht zu Donnerstag zehn Luftangriffe auf die Stadt und sah zahlreiche Tote, die in die Leichenhalle des Nasser-Krankenhauses der Stadt gebracht wurden. In einigen Leichensäcken befanden sich sogar mehrere Opfer. Unter den Toten war der Journalist Hassan Samur, der für den katarischen Fernsehsender Al-Arabi gearbeitet hat. Samur sei mit elf Mitgliedern seiner Familie getötet worden, teilte Al-Arabi in sozialen Medien mit.
Es war die zweite Nacht mit heftigen israelischen Angriffen. Am Mittwoch waren dabei mindestens 70 Menschen getötet worden, unter ihnen fast zwei Dutzend Kinder. Die Angriffe erfolgen während des Nahostbesuchs von US-Präsident Donald Trump, bei dem er zwar die Golfstaaten, nicht aber Israel bereist. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Ausweitung der Offensive gegen die militant-islamistische Hamas angekündigt.
05.24 Uhr: Private US-Stiftung will Ende Mai mit Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beginnen
Eine eigens dafür gegründete private US-Stiftung will Ende Mai mit der Verteilung von Hilfsgütern in dem unter einer israelischen Blockade leidenden Gazastreifen beginnen. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) werde "ihre Arbeit im Gazastreifen vor dem Ende des Monats aufnehmen", erklärte die Stiftung am Mittwoch (Ortszeit). Israel habe zugestimmt, Verteilungspunkte im Norden des Palästinensergebiets sicherzustellen. Die GHF habe Israel zudem darum gebeten, "Lösungen" für Palästinenser zu finden, die Verteilungspunkte im Norden des Gazastreifens nicht erreichen können.
Vergangene Woche hatte das US-Außenministerium die Gründung der privaten Stiftung verkündet, die künftig federführend an der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beteiligt sein soll. International wurde der Plan kritisiert, der die UNO und Nichtregierungsorganisationen im Gazastreifen zu umgehen schien. Seit Anfang März blockiert Israel die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Ende April erklärte das Welternährungsprogramm, seine Lebensmittelvorräte in dem Palästinensergebiet aufgebraucht zu haben. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungerkatastrophe.
03.06 Uhr: Iran bei Aufhebung von Sanktionen zu Atomabkommen mit den USA bereit
Iran ist laut einem Medienbericht bereit, einem Abkommen mit den USA im Gegenzug für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zuzustimmen. Dies hat Ali Shamkhani, der Berater des Oberhaupts des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News erklärt, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Shamkhani sagte demnach, der Iran werde sich verpflichten, niemals Atomwaffen herzustellen, seine Bestände an hochangereichertem Uran zu vernichten, Uran nur noch in geringeren Mengen für zivile Zwecke anzureichern und internationale Inspektoren zur Überwachung des Prozesses zuzulassen.
00.07 Uhr: Zwei Schwerverletzte bei Anschlag im Westjordanland
Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben von Sanitätern zwei Menschen schwer verletzt worden. Die israelische Armee teilte mit, ein Terrorist habe in der Nähe der Siedlung Bruchin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet. Soldaten hätten die Verfolgung des Tatverdächtigen aufgenommen.
00.04 Uhr: Ex-Geiseln fordern Netanjahu zu Geisel-Deal auf
67 ehemalige Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas über die Freilassung der restlichen Entführten im Gazastreifen aufgerufen. In einem offenen Brief mit der Überschrift "Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben", war die Rede von einer historischen Gelegenheit nach der jüngsten Freilassung des US-Israelis Edan Alexander.
Die Mehrheit der israelischen Gesellschaft wolle die Geiseln zurück, heißt es - selbst um den Preis, die Militäroperationen zu beenden.
Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Der Status von drei weiteren Entführten ist unklar. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten im Gazastreifen.
Mittwoch, 14. Mai 2025
22.07 Uhr: Zwei Schwerverletzte bei Anschlag im Westjordanland
Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben von Sanitätern zwei Menschen schwer verletzt worden. Die israelische Armee teilte mit, ein Terrorist habe in der Nähe der Siedlung Bruchin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet. Soldaten hätten die Verfolgung des Tatverdächtigen aufgenommen.
21.40 Uhr: Ex-Geiseln fordern Netanjahu zu Geisel-Deal auf
67 ehemalige Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas über die Freilassung der restlichen Entführten im Gazastreifen aufgerufen. In einem offenen Brief mit der Überschrift "Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben", war die Rede von einer historischen Gelegenheit nach der jüngsten Freilassung des US-Israelis Edan Alexander.
"Wir glauben, dass die israelische Regierung nun eine echte Chance hat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren", hieß es in dem Brief. "Wir appellieren an alle, die an diesem Prozess beteiligt sind: Bitte zieht euch nicht zurück, bevor ein umfassendes Abkommen unterzeichnet ist."
Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Der Status von drei weiteren Entführten ist unklar. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten im Gazastreifen.
21.15 Uhr: Angriffe auf Gazastreifen dauern an
Die israelische Armee hat am Abend die Bewohner des Stadtteils Al-Rimal von Gaza aufgerufen, das Gebiet "zu ihrem Schutz" zu verlassen. "Wegen der Nutzung ziviler Gebiete durch die Hamas für terroristische Aktivitäten" werde Israel das Gebiet "mit starker Kraft angreifen", teilte ein arabischsprachiger Armeesprecher im Onlinedienst X mit.
Ein Vertreter des Zivilschutzes im Gazastreifen, Mohammed al-Mughajjir, sagte AFP, seit heute Morgen seien mindestens 80 Menschen durch israelische Bombenangriffe getötet worden, davon 59 im Norden des Gazastreifens.
19.19 Uhr: Meloni und Ärzte ohne Grenzen kritisieren Israel
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat die humanitäre Situation im Gazastreifen als "immer dramatischer und durch nichts zu rechtfertigen" bezeichnet. Es bestehe "die Notwendigkeit, das humanitäre Völkerrecht zu achten", erklärte sie heute vor dem italienischen Parlament.
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) machte Israel für die Schaffung einer "absichtlichen humanitären Katastrophe" verantwortlich. "Wir beobachten in Echtzeit die Schaffung von Bedingungen für eine Vernichtung palästinensischen Lebens in Gaza", erklärte die Organisation. "Gaza ist die Hölle auf Erden für Palästinenser geworden", hieß es weiter.
17.55 Uhr: Kanada - Israel setzt Lebensmittel als politisches Mittel ein
Die neue kanadische Außenministerin Anita Anand wirft Israel vor, im Krieg gegen die Hamas Nahrungsmittel-Knappheit als politisches Druckmittel einzusetzen. "Über 50.000 Menschen sind infolge der Aggression gegen die Palästinenser und die Bevölkerung des Gazastreifens in Palästina gestorben. Dass Lebensmittel als politisches Mittel eingesetzt werden, ist schlicht inakzeptabel", so Anand vor Journalisten. "Wir müssen weiter auf eine Waffenruhe hinarbeiten. Wir müssen sicherstellen, dass wir eine Zweistaatenlösung bekommen, und Kanada wird diese Position auch weiterhin vertreten."
15.26 Uhr: Israel verstärkt Angriffe auf den Gazastreifen
Israel hat seine Angriffe auf den Gazastreifen während der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump den örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge verstärkt und dabei mindestens 70 Palästinenser getötet. Die meisten Todesopfer seien bei einer Reihe israelischer Luftangriffe auf Häuser im Gebiet um Dschabalia im Norden des Küstenstreifens zu beklagen, erklärten Sanitäter heute. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.
14.35 Uhr: Merz sichert Israel "unverbrüchliche" Solidarität zu
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat Israel auch mit Blick auf den Konflikt im Gaza-Streifen volle Unterstützung zugesagt. "Wir stehen unverbrüchlich an der Seite Israels", sagte Merz heute in seiner Regierungserklärung im Bundestag. Eine klare Kampfansage erteilte er "dem unerträglichen Antisemitismus" in Deutschland.
Merz äußerte sich zudem besorgt über eine drohende akute Hungersnot im Gaza-Streifen. Er forderte die Kriegsparteien zum Handeln auf: "Es ist eine humanitäre Verpflichtung aller Beteiligten und ich betone: aller Beteiligten, dass eine Hungersnot in der Region schnellstmöglich abgewendet wird."
Merz versprach, dass die Bundesregierung alle Bemühungen für eine bessere Versorgung der Bevölkerung im Gaza-Streifen unterstütze – und diese auch von anderen erwarte.
14.20 Uhr: Netanjahu – Macron steht auf der Seite der Hamas
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an seinem Vorgehen im Gazastreifen scharf verurteilt. Er warf Macron vor, auf der Seite der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas zu stehen. Zugleich bekräftigt Netanjahu, Israel halte an seinen Kriegszielen fest.
12.55 Uhr: Trump fordert vom Iran Ende der Unterstützung für die Hisbollah
US-Präsident Donald Trump hat Bedingungen für ein rasches Atomabkommen mit dem Iran genannt. Die Regierung in Teheran müsse zunächst ihre Unterstützung für Extremisten in der Region einstellen, forderte er. Trump bezog sich dabei auf die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen. Der Iran müsse aufhören, Terror zu sponsern, seine blutigen Stellvertreterkriege beenden und das Streben nach Atomwaffen dauerhaft und nachweislich aufgeben, sagte Trump auf einem Treffen der Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrates in Riad. "Sie dürfen keine Atomwaffen haben", so Trump wörtlich.
12.51 Uhr: Steinmeier im Kibbuz – Schicksal der Geiseln "offene Wunde"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel weitere deutsche Hilfe im Ringen um die Freilassung der noch von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln zugesagt. "Ihr Schicksal ist eine offene Wunde", sagte Steinmeier im von den Terroristen am 7. Oktober 2023 stark zerstörten Kibbuz Beeri. "Deutschland vergisst sie nicht, ich vergesse sie nicht. Unsere Stimme wird nicht schweigen, solange sie nicht zurückgekehrt sind." Zugleich erinnerte Steinmeier erneut an das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen, wo die Geiseln von den Extremisten festgehalten werden.
12.15 Uhr: Laut Behörde mindestens 50 Tote bei jüngsten Angriffen
Israel hat seine Angriffe auf den Gazastreifen örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge verstärkt. Mindestens 50 Palästinenser seien heute ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit. Die meisten Todesopfer, darunter Frauen und Kinder, seien bei einer Reihe israelischer Luftangriffe auf mehrere Häuser im Gebiet Dschabalia im Norden des Küstenstreifens zu beklagen, erklärten Sanitäter. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu. Die Berichte würden geprüft, teilte es mit. Derzeit hält sich US-Präsident Donald Trump in der Region auf. Die Bombardierungen nahmen währenddessen deutlich zu.
12.15 Uhr: Offenbar Militärführer der Hamas getötet
Israelischen Presseberichten zufolge wurden bei einem Angriff der Hamas-Militärführer Mohammad Sinwar und andere hochrangige Funktionäre getötet. Das Ziel sei ein Kommando- und Kontrollbunker unter dem Europäischen Krankenhaus in der südlichen Stadt Chan Junis gewesen, hieß es in den Berichten unter Verweis auf Sicherheitskreise. Weder das israelische Militär noch die Hamas bestätigten dies.
10.40 Uhr: Trump fordert Syrien zu Beitritt zu Abraham-Abkommen auf
US-Präsident Donald Trump hat den syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa aufgefordert, dem Abraham-Abkommen mit Israel beizutreten, wie ein Sprecher des Weißen Hauses mitteilte. Der Appell erfolgt einen Tag nach der überraschenden Ankündigung der USA, alle Sanktionen gegen die islamistisch geführte Regierung in Damaskus aufzuheben. In den Abraham-Abkommen ist eine Normalisierung der Beziehungen zu dem jüdischen Staat vorgesehen.
10.20 Uhr: Netanjahu wollte Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien verhindern
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Angaben eines Regierungsvertreters vergeblich zu verhindern versucht, dass die USA ihre Sanktionen gegen Syrien aufheben. Netanjahu habe US-Präsident Donald Trump bei seinem Besuch in Washington gebeten, an den Sanktionen festzuhalten, weil Israel an der Grenze zu Syrien einen ähnlichen Angriff befürchte, wie beim Überfall der Hamas aus dem Gazastreifen im Oktober 2023, sagte ein israelischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Israel befürchte eine Gefahr für seine Nordgrenze, weil der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida hatte. Trump hat dessen ungeachtet am Dienstag angekündigt, US-Sanktionen gegen Syrien aufzuheben.
09.44 Uhr: Klinik meldet mindestens 22 tote Kinder nach israelischen Angriffen
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben 48 Menschen getötet worden. Unter ihnen seien mindestens 22 Kinder, teilte das Indonesische Krankenhaus in Dschabalija am Mittwoch mit. Das israelische Militär wollte sich dazu nicht äußern. Es hatte jedoch am späten Dienstagabend Einwohner des Ortes aufgefordert, die Gegend zu räumen, weil sich dort Anlagen der militant-islamistischen Hamas befänden, darunter Raketenwerfer.
09.05 Uhr: Israelische Evakuierungsaufforderung für drei Häfen im Jemen
Das israelische Militär hat Aufforderungen zur Evakuierung von drei Häfen im Jemen herausgegeben. Davon betroffen sind die Häfen Ras Issa, Hodeidah und Salif. Die Armee erklärte, die Häfen würden von der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz aus dem Jemen genutzt, die immer wieder als Zeichen der Unterstützung der Palästinenser im Gaza-Krieg Israel mit Raketen beschießt.
08.35 Uhr: Steinmeier trifft Opposition in Israel
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Mittwoch seinen Besuch in Israel fortgesetzt. Am Morgen traf er den Oppositionspolitiker Benny Gantz sowie den Ex-General Jair Golan, der seit 2024 Chef der linksgerichteten Partei "Die Demokraten" angehört, zu getrennten Gesprächen, um sich über deren Einschätzung der aktuellen politischen Lage in Israel zu informieren. Golan und der frühere Verteidigungsminister Gantz sind Kritiker von Regierungschef Benjamin Netanjahu.
08.12 Uhr: Israels Armee – Rakete aus dem Jemen abgefangen
Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. Die Armee erklärte, sie habe am Mittwoch in mehreren Regionen Israels Luftalarm ausgelöst und kurz darauf "eine im Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen". In Jerusalem waren mehrere Explosionen zu hören, vermutlich durch den Abschuss der Rakete. Es war der zweite Abschuss einer Rakete aus dem Jemen durch die israelische Luftabwehr innerhalb von weniger als 24 Stunden. Am Dienstag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine Rakete abgefangen, die von der jemenitischen Huthi-Miliz auf den internationalen Flughafen von Tel Aviv abgefeuert worden war. Am 4. Mai war der wichtigste Flughafen des Landes von einer Rakete aus dem Jemen getroffen worden. Das Geschoss schlug in der Nähe des Terminalgebäudes ein, es gab mehrere Verletzte.
07.42 Uhr: Hamas-Zivilschutz – Mindestens 29 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei erneuten israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben am frühen Mittwochmorgen mindestens 29 Menschen getötet worden. Bei Angriffen in der Flüchtlingssiedlung Dschabalija im Norden des Palästinensergebiets habe es mindestens 25 Todesopfer gegeben, teilte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal mit. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden. Bei einem weiteren israelischen Angriff im Westen von Chan Junis im Süden des Gazastreifens seien vier Menschen getötet worden.
03.45 Uhr: Netanjahu kündigt Gaza-Offensive "in kommenden Tagen" an
Die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen muss sich auf eine neue großangelegte Offensive Israels zur Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation Hamas einstellen. Der Einsatz solle "in den kommenden Tagen" beginnen, kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern an. Ziel sei es, die Hamas vollständig zu besiegen und die verbliebenen Geiseln in ihrer Gewalt zu befreien.
Netanjahu sagte bei einem Treffen mit verwundeten Reservisten, die Zerschlagung der Hamas und die Befreiung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gehörten untrennbar zusammen. "In den kommenden Tagen werden wir mit voller Kraft hineingehen, um die Kampagne zu vollenden", versprach er. Selbst wenn die Hamas anbiete, weitere Geiseln freizulassen, werde Israel den Krieg nicht beenden. Eine zeitlich begrenzte Waffenruhe sei möglich, nicht aber ein dauerhaftes Ende der Kämpfe.
Die Armee hatte zuletzt mit der Mobilisierung zehntausender Reservisten begonnen. Israelische Medien berichteten aber, vor einer neuen Offensive solle noch das Ende des dreitägigen Besuchs von US-Präsident Donald Trump in der Golfregion abgewartet werden, der am Dienstag in Saudi-Arabien begann und weitere Stopps in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorsieht.
00.51 Uhr: UN-Nothilfechef: Völkermord in Gaza muss verhindert werden
Der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hat Israels Blockade des Gazastreifens mit scharfen Worten angeprangert. "Israel schafft bewusst und schamlos unmenschliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung in den besetzten palästinensischen Gebieten", sagte Fletcher vor dem UN-Sicherheitsrat bei einer Sitzung in New York. Weil humanitäre Hilfe zurückgehalten werde, seien 2,1 Millionen Palästinenser im Gazastreifen vom Hungertod bedroht.
Dienstag, 13. Mai 2025
22.55 Uhr: UN-Koordinator - Israels Plan für Gaza-Hilfe ist "zynische Ablenkung"
Der UN-Hilfskoordinator Tom Fletcher hat den israelischen Plan für die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen scharf kritisiert. Vor dem UN-Sicherheitsrat sprach Fletcher von einem "zynischen Ablenkungsmanöver, einer bewussten Irreführung und einem Feigenblatt für weitere Gewalt und Vertreibung" der Palästinenser. Israel stelle "das Ziel einer Entvölkerung des Gazastreifens" über das Leben von Zivilisten.
Seit dem 2. März ist keine Hilfe mehr in den Gazastreifen geliefert worden. Israel hat erklärt, es werde keine Waren und Hilfsgüter durchlassen, bis die radikal-islamische Hamas alle verbliebenen Geiseln freigelassen habe.
22.37 Uhr: Drei Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert
Aus dem Gazastreifen sind heute drei Raketen auf Israel abgefeuert worden. Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) reklamierte nun den Angriff für sich. Es sei eine "Reaktion auf die Massaker, die die Zionisten an unserem palästinensischen Volk begehen", hieß es in der Mitteilung.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs hatten Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Zuletzt kam es jedoch nur noch selten zu solchen Attacken aus dem umkämpften Küstenstreifen.
22.35 Uhr: Macron kritisiert Netanjahus Vorgehen im Gazastreifen scharf
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat das Vorgehen des israelischen Ministerpräsidenten im Gazastreifen, wo eine halbe Million Menschen vom Hungertod bedroht sind, kritisiert. "Was er tut, ist beschämend", sagte Macron dem Sender TF1. Die humanitäre Krise in dem Küstenstreifen sei verheerend: Es gebe kein Wasser und keine Medikamente. Macron sprach von einer Schande.
Frankreich habe das Recht Israels auf Verteidigung nach dem Massaker der Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 stets anerkannt, aber ebenso deutlich gemacht, dass die Lösung nicht in undifferenzierten Angriffen auf den Gazastreifen liege.
Er selbst habe scharfe Worte gesprochen und sich mit Netanjahu gestritten. "Aber Frankreich alleine, selbst mit den anderen Europäern, kann allen Druck der Welt ausüben." Israel hänge nicht von ihnen, sondern von US-Waffen ab.
22.16 Uhr: Israelische Armee ruft zur Evakuierung im Gazastreifen auf
Die israelische Armee hat am Abend die Bewohner mehrerer Gebiete im nördlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufgerufen. Es handele sich um eine "letzte Vorwarnung vor dem Angriff", erklärte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X. Das israelische Militär werde jedes Gebiet angreifen, aus dem Raketen abgefeuert wurden.
21.57 Uhr: Israel - Zwei aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen abgefangen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben zwei aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuerte Raketen abgefangen. Ein weiteres Geschoss sei auf offenem Gebiet eingeschlagen, teilte die israelische Armee heute mit. Verletzte gebe es nicht.
Der mit der radikalislamischen Hamas verbündete Islamische Dschihad erklärte, Raketen auf Südisrael abgefeuert zu haben.
20.43 Uhr: Steinmeier dringt bei Netanjahu auf Kriegsende
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gegenüber Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf eine friedliche Lösung des Gaza-Krieges gepocht. Er habe die Notwendigkeit betont, "politische Perspektiven zur Beendigung des Krieges aufzuzeigen, insbesondere im Dialog mit den arabischen Staaten", teilte eine Sprecherin nach dem Gespräch in Jerusalem mit. Steinmeier habe zudem die Dringlichkeit betont, "den Zugang der Bevölkerung in Gaza zu humanitären Hilfen wieder zu gewährleisten".
19.37 Uhr: Elf Tote nach Angriff auf Krankenhaus in Gaza
Nach Krankenhausangaben sind durch den israelischen Angriff in Chan Junis im südlichen Gazastreifen mindestens elf Menschen getötet worden. Die israelische Armee schrieb, es handele sich um einen "präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen in einem Kommando- und Kontrollzentrum". Dieses befinde sich in einer unterirdischen Struktur unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Augenzeugen berichteten von einer sehr angespannten Atmosphäre vor Ort nach besonders schweren Angriffen Israels. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei dem Angriff auf das Krankenhaus auch mehr als 40 Menschen verletzt.
19.15 Uhr: Israel fängt aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor gab es in verschiedenen Regionen Israels Raketenalarm, unter anderem in Tel Aviv und Jerusalem. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden.
Der Angriff ereignete sich während des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Israel. Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender und Teile der Delegation wurden in den Luftschutzraum des Hotels gebracht, in dem sie übernachten. Dort verbrachten sie etwa 15 Minuten. Die Gäste aus Deutschland wollten gerade zum Abendessen in die Residenz von Israels Präsident Izchak Herzog aufbrechen, was sie dann verspätet taten.
19.00 Uhr: Israel greift weiteres Krankenhaus in Gaza an
Zum zweiten Mal binnen eines Tages hat die israelische Armee ein Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Gazastreifen angegriffen. Die israelische Armee schrieb, es handele sich um einen "präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen in einem Kommando- und Kontrollzentrum". Dieses befinde sich in einer unterirdischen Struktur unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nach unbestätigten israelischen Medienberichten galt der Angriff Mohammed al-Sinwar. Er ist der jüngere Bruder des im vergangenen Jahr getöteten Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar und gilt als neuer starker Mann in der islamistischen Miliz.
In der Nacht hatte die Armee das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis angegriffen und ebenfalls von einem Angriff auf Hamas-Terroristen gesprochen. Dabei wurden palästinensischen Angaben zufolge drei Menschen getötet (siehe Meldung von 13.07 Uhr).
18.28 Uhr: Trump: USA werden alle Sanktionen gegen Syrien aufheben
Die USA werden nach Angaben von US-Präsident Donald Trump alle Sanktionen gegen Syrien aufheben. Er habe die Entscheidung nach Diskussionen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen, sagt Trump während seines Besuchs in Saudi-Arabien. Die USA hätten zudem damit begonnen, die Beziehungen zu Syrien zu normalisieren. US-Außenminister Marco Rubio werde noch im Laufe der Woche mit seinem syrischen Kollegen zusammenkommen, auch ein Treffen von Trump mit dem syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa in Saudi-Arabien ist im Gespräch.
Die Sanktionen stammen aus der Zeit, als Syrien von Präsidenten Baschar al-Assad regiert wurde. Er wurde im Dezember von islamistischen Rebellen gestürzt, die sich nun um einen Wiederaufbau der internationalen Beziehungen und ein Ende der Sanktionen bemühen.
17.25 Uhr: Steinmeier verteidigt Treffen mit Netanjahu
Zur Stunde trifft sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Jerusalem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Vor dem Treffen wies er Kritik an der Begegnung zurück: "Es wäre doch das einfachste für einen Politiker, schwierigen Gesprächen aus dem Weg zu gehen. Das war nie meine Haltung, und sie ist es besonders nicht im Verhältnis zu Israel."
An dem Treffen hatte es in Deutschland Kritik gegeben – etwa von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Das Treffen mit Netanjahu, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliegt, sei ein "Affront" gegenüber den Opfern der israelischen "Kriegsverbrechen" im Gazastreifen, sagte die Generalsekretärin von Amnesty Deutschland, Julia Duchrow am Mittag im Deutschlandfunk (externer Link).
Vor dem Treffen mit Netanjahu war Steinmeier in der Nationalbibliothek vom Jerusalem mit regierungskritischen israelischen Intellektuellen zusammengekommen, um über die aktuelle Lage in dem Land zu sprechen. Aus dem Gespräch nehme er den Eindruck mit, "dass der Krieg, die Dauer des Kriegs und die Kriegsführung auf Teilen der Bevölkerung lasten", resümierte er danach.
16.30 Uhr: Ministerium - 57 Kinder in Gaza an Hungerfolgen gestorben
Während der andauernden Blockade des Gazastreifens sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 57 Kinder an den Folgen von Unterernährung gestorben. Rik Peeperkorn, der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Palästinensischen Gebieten, kommentierte, die UN-Organisation habe diese Angaben noch nicht verifiziert. Die WHO habe aber einen Anstieg an unterernährten Kindern beobachtet. Im Zusammenhang damit berichtete er von vielen jungen Patienten mit Lungenentzündungen und Magen-Darm-Krankheiten. "Man stirbt normalerweise nicht an Hunger, sondern man stirbt an Krankheiten, die damit in Verbindung stehen", sagte er.
Laut dem Welternährungsprogramm (WFP) in Rom benötigen rund 71.000 Kinder und mehr als 17.000 Mütter dringend eine Behandlung wegen akuter Unterernährung. "Familien in Gaza verhungern, während die Lebensmittel, die sie brauchen, an der Grenze lagern", erklärte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain.
16.20 Uhr: Filmstars kritisieren Israels Armee-Einsatz in Gaza
Javier Bardem, Julie Delpy und die Namen weiterer Filmschaffender stehen unter einem offenen Brief, der das Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Krieg verurteilt. "Wir, die Künstler und Kulturschaffenden, können nicht schweigen, während in Gaza ein Völkermord stattfindet und diese unsagbaren Nachrichten unser Umfeld mit voller Wucht treffen", steht darin. Israel weist den Vorwurf eines Völkermordes entschieden zurück. Solche Verstöße können schlussendlich nur internationale Gerichte feststellen.
Der Brief wurde vor dem Start der Filmfestspiele Cannes in der französischen Zeitung Libération veröffentlicht - unterzeichnet haben unter anderem Richard Gere, Viggo Mortensen, Susan Sarandon, Mark Ruffalo, Mike Leigh, Giorgos Lanthimos, Ruben Östlund oder David Cronenberg. Erwähnt wird darin auch der Tod von Fatma Hassuna. Sie ist die palästinensische Protagonistin eines Dokumentarfilms, der dieses Jahr in einer Nebenreihe der Filmfestspiele Cannes Premiere feiert. Hassuna und mehrere Angehörige wurden palästinensischen Angaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet - kurz nachdem bekannt wurde, dass "Put Your Soul on Your Hand and Walk" in Cannes läuft.
14.33 Uhr: Netanjahu: Israel wird in kommenden Tagen "mit voller Kraft" vorrücken
Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in den kommenden Tagen "mit voller Kraft" im Gazastreifen vorrücken. "In den nächsten Tagen werde wir mit voller Kraft vorgehen, um den Einsatz abzuschließen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Dienstag vor Reservisten. Dies bedeute die "Zerschlagung" und "Zerstörung" der radikalislamischen Hamas-Organisation.
14.15 Uhr: Steinmeier beginnt zweitägigen Besuch in Israel
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der israelische Präsident Isaac Herzog haben am Dienstag ihr gemeinsames Programm zum 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen in Israel fortgesetzt. Die beiden Staatsoberhäupter landeten am Mittag in Begleitung ihrer Ehefrauen am Flughafen Tel Aviv, wohin sie von Berlin aus gereist waren. Herzog empfing Steinmeier mit militärischen Ehren.
In Jerusalem steht unter anderem ein Gespräch mit Intellektuellen über die aktuelle Lage im Land auf dem Programm. Am Nachmittag trifft Steinmeier Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Ein Ende der Blockade für humanitäre Güter, Respekt für das Völkerrecht beim Einsatz im Gazastreifen – das könnten die Botschaften sein. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte den Bundespräsidenten aufgefordert, darauf zu verzichten. Netanyahu werde für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht und vom Internationalen Strafgerichtshof mit Haftbefehl gesucht, hieß es zur Begründung.
13.40 Uhr: US-Sonderbeauftragter: Chance für Geisel-Freilassung gestiegen
Die Chancen auf eine Freilassung der restlichen Geiseln aus dem Gazastreifen sind nach Einschätzung des US-Sonderbeauftragten Adam Boehler gestiegen. Er äußert sich einen Tag nach der Freilassung von Edan Alexander, einem Israeli, der auch über die amerikanische Staatsbürgerschaft verfügt. Nach seinen Angaben befinden sich noch 58 Geiseln in Gaza. Allerdings sollen mehrere von ihnen mittlerweile tot sein.
13.07 Uhr: Tote bei Angriff auf Gaza-Klinik, darunter ein Journalist
Bei dem israelischen Angriff auf eine Klinik im Gazastreifen (siehe Meldung von 6.25 Uhr) sind palästinensischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach von zwei Toten, einer lebensgefährlich verletzten Person und elf weiteren Verletzten.
Israels Armee sagte, sie habe "gezielt wichtige Hamas-Terroristen" angegriffen, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis aktiv gewesen seien. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa sprach dagegen von einem "gezielten Angriff" auf den palästinensischen Journalisten Hassan Eslaiah (auch: Aslih oder Islih), der wegen Verletzungen in der Klinik behandelt worden sei. Der AP-Journalist war bereits im vergangenen Monat bei einem Angriff in der Nähe des Nasser-Krankenhauses schwer verletzt worden. Israel wirft ihm die Unterstützung von Terroraktivitäten der Hamas vor.
Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) von Anfang Mai wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs mindestens 178 Journalisten getötet. Israel hat palästinensischen Journalisten im Gazastreifen mehrfach vorgeworfen, für die Hamas tätig zu sein. Mehrere Medien in dem abgeriegelten Küstenstreifen stehen der Islamistenorganisation nahe. Manche Kritiker sehen in den Vorwürfen gegen örtliche Reporter aber auch eine Taktik Israels, um kritische Berichterstattung aus dem Kriegsgebiet zu unterdrücken. Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitestgehend verboten.
10.51 Uhr: Situation im Gazastreifen spitzt sich zu - Helfer schlagen Alarm
Die Situation in dem von der israelischen Armee abgeriegelten Gazastreifen spitzt sich weiter zu. "Seit mehr als zwei Monaten sind zwei Millionen Menschen von jeglicher humanitären Hilfe abgeschnitten und kämpfen tagtäglich um das Überleben", teilte die Welthungerhilfe am Dienstag in Berlin mit. Die Blockade von Überlebenshilfen verletze das Völkerrecht in seinen Grundfesten, sagte Generalsekretär Mathias Mogge. "Es ist unerträglich, zusehen zu müssen, wie Menschen zu verhungern drohen, während gleichzeitig Hunderte von Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern an den Grenzen warten müssen."
Bereits am Montag hatten fast 250 Hilfsorganisationen die Staatengemeinschaft zum Handeln aufgefordert. Wie das Welternährungsprogramm (WFP) in Rom mitteilte, ist für rund 470.000 Menschen das äußerste Stadium einer Ernährungskrise eingetreten, das drohende Verhungern. Auch die gesamte übrige Bevölkerung leide unter akuter Ernährungsunsicherheit.
10.10 Uhr: Freigelassene Geisel wird nicht zu Trump nach Katar reisen
Nach seiner Freilassung aus der Hamas-Geiselhaft wird der amerikanisch-israelische Edan Alexander nicht nach Katar fliegen, um dort US-Präsident Donald Trump zu treffen. Mehrere israelische Medien vor seiner Freilassung unter Berufung auf die Angehörigen berichtet, er könnte für ein Treffen mit dem Präsidenten nach Katar reisen, sofern sein Gesundheitszustand dies erlaube.
Der israelische Sender Channel 12 zitierte die Familie mit den Worten, Alexander brauche Ruhe. Er werde jedoch im Laufe des Tages mit Trump telefonieren und den Präsidenten zu einem späteren Zeitpunkt auch treffen.
08.22 Uhr: Steinmeier reist mit Israels Präsident Herzog nach Jerusalem
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der israelische Präsident Isaac Herzog setzen am Dienstag ihr gemeinsames Programm zum 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen in Israel fort. Am Morgen brachen beide Staatsoberhäupter in Begleitung ihrer Ehefrauen vom Flughafen Berlin aus nach Israel auf. In Jerusalem steht unter anderem ein Gespräch mit Intellektuellen über die aktuelle Lage im Land auf dem Programm. Am Nachmittag trifft Steinmeier Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
08.10 Uhr: Avi Primor - "Die Mehrheit der Israelis stehen nicht hinter ihrer Regierung"
Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, hat die Deutschen dazu aufgerufen, die Regierung Netanjahu isoliert von der Gesellschaft in Israel zu betrachten und zu kritisieren. Im Gespräch auf Bayern 2, Die Welt am Morgen sagte Primor: "Ich glaube, die Deutschen sollten verstehen, dass die Mehrheit der Israelis nicht hinter dieser Regierung steht". Laut Meinungsumfragen in Israel stünden mehr als 75 Prozent der Israelis nicht hinter ihrer Regierung, so Primor.
Primor, der von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland war, sieht die Deutsch-Israelischen Beziehungen, trotz des Gaza-Krieges als belastbar an: "Ich glaube nicht dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel in Gefahr sind, weil die Deutschen sie wollen. Die Deutschen wollen sich aber nicht in den heutigen Krieg einmischen. Sie überlassen alles den USA. Mit Recht. Die Europäer können wenig ändern. Und die Amerikaner bemühen sich sehr."
06.25 Uhr: Israelische Armee greift Hamas-Ziele in Klinik in südlichem Gazastreifen an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein mutmaßlich von der islamistischen Hamas genutztes Krankenhausgebäude im südlichen Gazastreifen angegriffen. Wie die israelische Armee am Dienstag im Onlinekanal Telegram mitteilte, hielten sich im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis "maßgebliche Hamas-Terroristen" auf. Sie hätten von einem darin befindlichen "Kommando- und Kontrollzentrum aus" agiert. "Der Komplex wurde von den Terroristen genutzt, um Terroranschläge" gegen israelische Zivilisten und israelische Soldaten zu planen und auszuführen, hieß es in der Erklärung.
Nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen" ist das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis das größte noch funktionierende Krankenhaus im Gazastreifen.
Zuvor hatte Israel seinen Militäreinsatz im Gazastreifen kurzzeitig eingestellt. Während der Freilassung des US-Israeli Edan Alexander aus der Gewalt der islamistischen Hamas und seinem Transport per Konvoi nach Israel wurde nach Informationen aus Hamas-Kreisen von Israel eine Feuerpause eingehalten.
03.43 Uhr: UN - Israelische Soldaten überschreiten Grenze zum Libanon
Israelische Soldaten haben nach Angaben der UN-Friedensmission Unifil die Grenze nördlich zum Libanon überschritten. Damit verstößt Israel gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats, die den Konflikt zwischen Israel und der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz im Jahr 2006 beendete. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, die Friedenstruppen hätten von zehn israelischen Soldaten berichtet, die am Montag die als Blaue Linie bekannte Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon nahe des libanesischen Ortes Alma Al-Schaab überschritten hätten. Die Unifil habe auch unerlaubte Waffen- und Munitionsverstecke entdeckt, sagte Dujarric. In der Nähe des Dorfes Kfar Hammam hätten die Friedenssoldaten eine mutmaßliche Abschussbasis für Raketen gefunden und der libanesischen Armee gemeldet.
Den Angaben zufolge haben die Soldaten seit der Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Israel und den Hisbollah-Kämpfern im November vergangenen Jahres etwa 240 Standorte mit nicht genehmigten Waffen und Munition entdeckt.
Montag, 12. Mai 2025
21.05 Uhr: Bericht - Israels Militär greift wieder Ziele in Gaza an
Israels Armee hat israelischen und palästinensischen Berichten zufolge nach der Freilassung des amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander ihre Angriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen.
Für die Freilassung des entführten Soldaten hatte das israelische Militär seine Angriffe auf Ziele der Hamas in dem Gebiet mehrere Stunden unterbrochen, meldete unter anderem die "Times of Israel". Von Israels Armee gab es keine Bestätigung.
20.28 Uhr: Bericht - Freigelassene Geisel wurde schwer gefoltert
Nach der Freilassung eines amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers aus der Gewalt der Hamas dringen Details seiner Geiselhaft an die Öffentlichkeit. Er sei bei Verhören schwer gefoltert und in einen Käfig gesperrt worden, zitierte der israelische Sender Kan erste Aussagen des 21-Jährigen. Er sei auch lange mit Handschellen gefesselt gewesen. Der junge Soldat wurde dem Bericht zufolge mit anderen Geiseln in einem Tunnel festgehalten und hat demnach nur wenig Essen bekommen.
Auch bereits zuvor freigelassene Geiseln hatten laut israelischen Medien berichtet, dass Alexander zeitweise angekettet gewesen und gefoltert worden sei. Ehemalige Entführte berichten immer wieder über die brutalen Methoden ihrer Peiniger.
20.02 Uhr: Steinmeier - Israel muss sich im Gazastreifen an Regeln halten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die israelische Regierung dazu aufgerufen, sich im Gazastreifen an internationale Regeln zum Schutz der Zivilbevölkerung zu halten. Bei einem Abendessen für seinen israelischen Kollegen Isaac Herzog am Montagabend in Berlin äußerte der Bundespräsident seine Sorge über das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023.
"Als Freunde Israels leiden wir mit den Menschen, wir leiden insbesondere mit den Geiseln der Hamas und ihren Angehörigen", sagte Steinmeier bei dem Abendessen aus Anlass des 60. Jahrestags der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. "Aber als Freunde Israels leiden wir nicht nur mit, wir sorgen uns auch um den Weg aus dem Leid."
"Die Feinde Israels halten sich nicht an Regeln, aber wir müssen es tun", sagte Steinmeier weiter. "Als Demokratien und Rechtsstaaten dürfen wir nicht hinwegsehen über das sich auftürmende Leid unter der Zivilbevölkerung Gazas, über hungernde Kinder und verzweifelte Mütter." Weiter sagte er: "Ohne die Suche nach Frieden werden Krieg und Besatzung ein Leiden ohne Ende."
19.54 Uhr: Sender - Al-Dschasira darf im Westjordanland wieder senden
Der katarische Sender Al-Dschasira darf wieder im Westjordanland senden. "Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat beschlossen, das Sendeverbot für Al-Dschasira aufzuheben und die Arbeit der Crewmitglieder in den palästinensischen Gebieten ab morgen Früh wieder zu erlauben", erklärte am Montag der Leiters des Senderbüros in Ramallah, Waleed Omari. Aus der Palästinensischen Autonomiebehörde wurde die Aufhebung des Sendeverbots bestätigt.
Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte Anfang Januar aufgrund "aufrührerischer Inhalte und Berichte" ein vorübergehendes Sendeverbot für Al-Dschasira verhängt. Dieses solle so lange bestehen, bis Al-Dschasira "sich entschließt, im Einklang mit der grundlegenden Medienethik zu handeln", erklärte die Behörde damals.
18.48 Uhr: US-israelische Geisel an Israels Armee übergeben
Der im Gazastreifen freigelassene Edan Alexander ist israelischen Armeeangaben zufolge in ihrer Obhut. Spezialeinheiten begleiten ihn nun nach Israel, teilte die Armee weiter mit. Dort werde der 21-Jährige medizinisch untersucht und treffe seine Familie.
Israelischen Medien zufolge wartet auch der US-Gesandten Steve Witkoff auf ihn. Des Weiteren könnte Alexander zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump nach Katar reisen. Dies berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Alexanders Familie. Dies gilt aber offenbar nur, sofern sein Gesundheitszustand dies erlaubt.
18.41 Uhr: Merz bekräftigt Solidarität mit Israel
Der deutsche Bundeskanzler hat den israelischen Präsidenten Izchak Herzog in Berlin empfangen. Friedrich Merz stellte klar: Das Existenzrecht und die Sicherheit des Staates Israel gehören zur deutschen Staatsräson. Die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel nannte Merz einen großen Schatz. Diesen müsse man bewahren, 80 Jahre nach dem Völkermord an den Juden. Der Kanzler verurteilte den Hamas-Angriff auf Israel, zeigte sich aber auch wegen des verstärkten israelischen Militäreinsatzes in Gaza besorgt.
Anlass von Herzogs Besuch war der 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
18.29 Uhr: Medien - Freigelassener Geisel geht es gut
Der von der Hamas freigelassene Edan Alexander ist israelischen Medien zufolge den Umständen entsprechend in gutem Zustand. Ihm gehe es gut, zitierte die Nachrichtenseite "ynet" seine Großmutter Varda Ben Baruch. Auch andere Medien meldeten, ihm gehe es in Ordnung. Israelische Medien veröffentlichten auch ein erstes Foto seiner Freilassung. Darauf ist der 21-Jährige neben vermummten Hamas-Mitgliedern und einer Frau vom Roten Kreuz zu sehen.
18.03 Uhr: Steinmeier reist mit Herzog nach Israel
Nach dem Besuch des israelischen Präsidenten Izchak Herzog in Berlin reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun nach Jerusalem. Anlass für beide Reisen ist die Aufnahme diplomatischer Beziehungen Deutschlands und Israels vor 60 Jahren.
Steinmeier wird bis Mittwochnachmittag in Israel bleiben. Auf seinem Programm steht unter anderem ein Gespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Steinmeier aufgefordert, sich nicht mit Netanjahu zu treffen. Dieser werde für die Kriegsverbrechen der israelischen Armee im Gazastreifen verantwortlich gemacht und vom Internationalen Strafgerichtshof mit Haftbefehl gesucht.
17.47 Uhr: Hamas - Amerikanisch-israelische Geisel freigelassen
Die militant-islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben die letzte ihrer Geiseln mit amerikanisch-israelischer Staatsbürgerschaft freigelassen. Eine Bestätigung Israels zur Freilassung von Edan Alexander steht noch aus. Die Hamas hatte zuvor erklärt, die Freilassung sei ein Zeichen des guten Willens, um Gespräche über ein Ende des Konflikts wiederzubeleben. US-Präsident Donald Trump wird diese Woche in der Region erwartet.
17.25 Uhr: Medien - Hamas übergibt US-israelische Geisel an Rotes Kreuz
Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen eine US-israelische Geisel an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Das meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Der 21-jährige Edan Alexander kam aufgrund einer Vereinbarung der Hamas mit den USA, ohne israelische Beteiligung, frei. Er wurde Berichten zufolge in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens freigelassen. Über seinen gesundheitlichen Zustand war zunächst nichts bekannt.
16.48 Uhr: Netanjahu kündigt Entsendung von Verhandlungsteam nach Katar an
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat für Dienstag die Entsendung eines Verhandlungsteams nach Katar für Gespräche über die Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen angekündigt. Netanjahu habe dies nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem US-Botschafter in Israel Mike Huckabee angeordnet, erklärte sein Büro am Montag. Berichten zufolge wächst der Druck aus Washington auf Israel, Verhandlungen über einen Gaza-Deal wiederaufzunehmen.
14.05 Uhr: Hamas-Ankündigung löst gemischte Gefühle bei Geiselfamilien aus
Die angekündigte Freilassung des amerikanisch-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander aus der Gewalt der Hamas löst unter den Familien anderer Geiseln der Extremisten gemischte Gefühle aus. Dani Miran, der Vater der Geisel Omri Miran, sagte, er sei froh über die erwartete Rückkehr Alexanders, aber "sehr traurig, dass Geiselfamilien ausländische Pässe brauchen, um die Freilassung ihrer Angehörigen zu erreichen". Er sagte weiter: "Weiß dieses Land nicht, wie es unsere Bürger schützen kann?" Auch andere Familien zeigten sich frustriert, dass Israel bislang nicht geschafft hat, die Freilassung ihrer Angehörigen zu bewirken. "Wir trauen unserer Regierung nicht", sagte Jehuda Cohen, der Vater der Geisel Nimrod Cohen.
13.28 Uhr: Steinmeier - Blockade für Hilfsgüter nach Gaza muss enden
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel aufgefordert, umgehend die Lieferung von Hilfsgütern an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Die Blockade für humanitäre und medizinische Hilfsgüter müsse aufgehoben werden - "nicht irgendwann, sondern jetzt", sagte Steinmeier bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Israels Präsident Izchak Herzog in Berlin.
13.17 Uhr: Wegen Siedlungspolitik - Norwegens Staatsfonds schließt israelisches Unternehmen aus
Der norwegische Staatsfonds hat ein israelisches Unternehmen wegen dessen Geschäftsaktivitäten in völkerrechtswidrigen Siedlungen im Westjordanland ausgeschlossen. Der Pensionsfonds habe seine Anteile an dem Unternehmen Paz Retail and Energy abgestoßen, erklärte die norwegische Zentralbank. Die Firma besitzt und betreibt Tankstellen in neun Siedlungen im Westjordanland und versorgt diese mit Treibstoff, wie der Ethikrat der Bank ausführte, und trage so "zu Verletzungen des Völkerrechts bei".
Die Siedlungen befinden sich demnach auf besetztem palästinensischen Gebiet und seien "durch spezielle Zugangsstraßen mit Israel verbunden", erklärte das Gremium. Durch den Betrieb dieser Infrastrukturen trage Paz "zu deren Fortbestand bei". Für den Staatsfonds ergebe sich daraus ein "unannehmbares Risiko, dass das Unternehmen zu schweren Menschenrechtsverletzungen in Kriegs- und Konfliktzeiten beiträgt". Der Staatsfonds wird aus den Einnahmen staatlicher Öl- und Gasunternehmen gespeist und soll die Kosten des norwegischen Sozialstaats finanzieren. Er ist derzeit an fast 9.000 Unternehmen beteiligt und unterliegt strengen Richtlinien in Bezug auf Ethik und Menschenrechte.
13.01 Uhr: Experten warnen vor Hungertoten im Gazastreifen
Der Gazastreifen steht nach Einschätzung von Experten für Ernährungssicherheit vor einer akuten Hungersnot. Fast eine halbe Million Palästinenser befinde sich in einer katastrophalen Hungersituation, teilte die Initiative Integrated Food Security Phase Classification (IPC), die die Ernährungssicherheit einschätzt, mit. Falls Israel die Blockade von Hilfslieferungen nicht aufhebe und seinen Feldzug fortführe, drohe diesen Menschen der Hungertod.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Israel hat in den vergangenen zehn Wochen die Einfuhr von Nahrungsmitteln, Unterkünften, Medikamenten und anderen Gütern in das palästinensische Gebiet verhindert, während es zugleich Militäroperationen gegen die militant-islamistische Hamas verfolgt. Die Blockade der Hilfslieferungen zielt nach israelischen Angaben darauf ab, die Hamas unter Druck zu setzen, damit sie die israelischen Geiseln freilässt, die sie noch immer festhält.
12.57 Uhr: Steinmeier und Herzog bekräftigen Freundschaft zwischen Deutschland und Israel
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Israel 60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen für die Bereitschaft zur Versöhnung gedankt. "Für uns Deutsche war das ein Geschenk, das wir nach den Verheerungen des Zweiten Weltkrieges und dem Zivilisationsbruch der Shoah nicht erwarten durften", sagte Steinmeier bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog.
Herzog betonte, dass sich Deutschland nach dem blutigen Überfall der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel fest an die Seite seines Landes gestellt habe. "Nach dem 7. Oktober zeugt dies von höchster moralischer Klarheit", sagte der israelische Präsident: "Wir sind stolz auf das Bündnis mit Deutschland, und wir schätzen die tiefe Freundschaft und den deutschen Beitrag zu Israels Sicherheit und Wohlstand sehr." Beide Präsidenten räumten ein, dass es auch Meinungsverschiedenheiten gebe, die aber freundschaftlich besprochen würden.
12.52 Uhr: Hamas bestätigt bevorstehende Geiselfreilassung als "Geste gegenüber den Amerikanern"
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat die bevorstehende Freilassung der israelisch-US-amerikanischen Geisel Edan Alexander aus dem Gazastreifen bestätigt. Der 21 Jahre alte Soldat der israelischen Armee, der am 7. Oktober 2023 nach Gaza entführt wurde, soll demnach an diesem Montag nach Israel zurückkehren. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf den saudischen Sender "Al-Sharq", im Gazastreifen sei eine temporäre Waffenruhe in Kraft getreten, um die Freilassung zu erleichtern.
Die USA hatten Israel laut israelischen Regierungsangaben über die Bereitschaft der Hamas zur bedingungslosen Freilassung Alexanders als "Geste gegenüber den Amerikanern" informiert. Die USA erwarteten, dass dies zu Verhandlungen über die Freilassung der übrigen Geiseln führe, die noch von der Hamas festgehalten werden.
10.29 Uhr: Israels Präsident Herzog in Berlin empfangen
Israels Präsident Izchak Herzog hat zur Feier der Aufnahme diplomatischer Beziehungen seines Landes mit Deutschland vor 60 Jahren einen eintägigen Besuch in Berlin begonnen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte seinen Gast am Vormittag im Schloss Bellevue mit militärischen Ehren. Steinmeier wird am morgigen Dienstag dann mit Herzog nach Israel fliegen.
Am 12. Mai 1965 hatten Bundeskanzler Ludwig Erhard und der israelische Ministerpräsident Levi Eschkol die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart. Vorausgegangen war eine schrittweise Annäherung beider Staaten, deren Verhältnis durch den Holocaust, die Ermordung von rund sechs Millionen Juden durch Hitler-Deutschland, extrem belastet gewesen war.
10.08 Uhr: Palästinenser - Mindestens 16 Tote nach israelischem Luftangriff
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden. Der Angriff habe eine Schule in Dschabalia getroffen, die zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert wurde, teilte der Rettungsdienst des von der militant-islamistischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mit. Unter den Toten seien fünf Kinder und vier Frauen. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben.
Das israelische Militär versichert, dass es ausschließlich auf Extremisten ziele und versuche, Leiden der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Die Streitkräfte machen die Hamas für den Tod von Zivilisten in dem seit 19 Monaten andauernden Krieg verantwortlich, weil sich ihre Mitglieder in dicht besiedelten Gebieten aufhielten. Von israelischer Seite gab es keine unmittelbare Stellungnahme zu den jüngsten Angriffen.
09.38 Uhr: Hamas - Lassen amerikanisch-israelische Geisel am Montag frei
Die Hamas hat die Freilassung der israelisch-amerikanischen Geisel Edan Alexander für den heutigen Montag angekündigt. Hamas-Sprecher Abu Obeida teilte bei Telegram mit, der militärische Hamas-Arm habe "beschlossen, den gefangenen israelischen Soldaten Edan Alexander, der über die amerikanische Staatsbürgerschaft verfügt, heute zu entlassen". Der 21 Jahre alte Alexander wurde in New Jersey geboren und wuchs dort auch auf. Zum Zeitpunkt des Überfalls der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und seiner Geiselnahme diente er in der israelischen Armee.
08.56 Uhr: Bericht - Israel auf Freilassung von Geisel gegen Mittag vorbereitet
Israel bereitet sich einem Medienbericht zufolge auf eine Freilassung der US-israelischen Geisel Edan Alexander gegen Mittag (Ortszeit) vor. Das Nachrichtenportal "ynet" berichtete unter Berufung auf einen israelischen Beamten, die Vorbereitungen für seine Aufnahme seien abgeschlossen. Die israelische Armee werde einen sicheren Übergang vom Gazastreifen nach Israel ermöglichen.
Man sei in Kontakt mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das den jungen Mann wie bei früheren Geiselübergaben von der Hamas in Empfang nehmen werde. Die Fahrzeuge des Roten Kreuzes sollten zu einem Übergabeort in Gaza kommen und ihn von dort zu Vertretern der israelischen Armee bringen. Anschließend solle Alexander in die Militärbasis Reim am Rande des Gazastreifens gebracht werden, um dort seine Familie zu treffen.
08.52 Uhr: Hamas-Zivilschutz - Mindestens zehn Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde mindestens zehn Menschen getötet worden. Der nächtliche Luftangriff habe ein Schulgebäude in der Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen getroffen, teilte der Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal mit. Unter den Opfern seien mehrere Kinder und Frauen. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. In der Schule sind Bassal zufolge rund 2.000 Binnenflüchtlinge untergebracht.
Der Angriff erfolgte, nachdem die am Sonntag nach Gesprächen mit US-Regierungsvertretern in Katar angekündigt hatte, den seit mehr als anderthalb Jahren als Geisel festgehaltenen US-Israeli Edan Alexander freizulassen. Israels Regierungschef Netanjahu schloss jedoch eine Waffenruhe im Gegenzug für die angekündigte Freilassung aus.
Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 wurden nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden über 52.000 Menschen getötet.
08.28 Uhr: Kurdische Medien - PKK verkündet Selbstauflösung
Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat nach Angaben kurdischer Medien ihre Selbstauflösung beschlossen. Sie werde zudem im Rahmen einer Friedensinitiative mit der Türkei den bewaffneten Kampf beenden und ihre Waffen abgeben, meldete die mit der PKK verbundene Nachrichtenagentur Firat. Bereits am Freitag hatte die PKK erklärt, man habe nach einem Treffen der Mitglieder "historische Entscheidungen" getroffen. Ob damit eine Auflösung und Entwaffnung gemeint war, wie in der Friedensinitiative vorgesehen, bestätigte die Gruppe zunächst nicht. Die Entscheidungen würden bald der Öffentlichkeit verkündet, hieß es.
Die PKK kämpfte seit 1984 gegen den türkischen Staat. Ihr Ziel war ein eigenständiges Kurden-Gebiet. 2015 scheiterten Friedensgespräche. Früher konzentrierte sich der Kampf der PKK für kurdische Autonomie hauptsächlich auf den überwiegend kurdischen Südosten der Türkei. Zuletzt lag der Schwerpunkt im Norden des Irak, wo die PKK ihren Sitz hat. Auch in Syrien mit ihrer kurdischen Bevölkerungsgruppe hat die PKK Einfluss. Das türkische Militär geht immer wieder gegen kurdische Milizen in den beiden Nachbarländern vor.
07.58 Uhr: Israelischer Ex-Botschafter - Deutschland muss sich klar positionieren
Der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, Shimon Stein, erwartet von Deutschland eine kritische Haltung gegenüber Israel. "Wenn es zu einem kritischen Dialog kommt, hat Deutschland gewisse Vorstellungen, wie sich die Sache entwickeln soll", sagte er im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Deutschland müsse sich dazu "klar und unmissverständlich" positionieren. Das Vorgehen von Außenminister Wadepuhl (CDU) bei dessen Besuch in Israel lobte Stein: "Er hat auf die Positionen, wo sich Deutschland und Israel momentan nicht einig sind, hingewiesen".
Stein erklärte, dass sich die deutsch-israelischen Beziehungen seit deren Aufnahme im Jahr 1965 weiterentwickelt hätten. Sie müssten auch den Zeitgeist anerkennen: "Sowohl die israelische als auch die deutsche Regierung müssen Rücksicht auf gesellschaftliche Veränderungen in beiden Ländern nehmen, genauso wie auf die politische Lage, mit der wir heute konfrontiert sind." Stein äußerte die Sorge, dass die Kluft zwischen offizieller Meinung und der Meinung der Bevölkerung größer werde. Dann müsse die "offizielle Meinung" auch Rücksicht auf die Meinung der Bevölkerung nehmen. "Das wird für meine Begriffe ganz schwierig sein", sagte Stein.
07.11 Uhr: Netanjahu - Haben keine Waffenruhe mit Hamas vereinbart
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Freilassung einer israelischen Geisel hat Israel nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Waffenruhe mit der Hamas oder eine Freilassung von inhaftierten Personen vereinbart. Die Verhandlungen über eine Vereinbarung zur Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln würden "unter Beschuss" stattfinden, betonte er. Israel bereite sich weiterhin auf eine "Intensivierung der Kämpfe" vor.
Sein Land habe nur einem Sicherheitskorridor zugestimmt, um den in den USA geborenen israelischen Soldaten Edan Alexander freizubekommen, sagte Netanjahu. Zuvor hatte die Hamas angekündigt, den Soldaten im Rahmen der Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen und humanitäre Hilfe freizulassen.
06.26 Uhr: Feier zu 60 Jahre diplomatischen Beziehungen: Israels Präsident kommt nach Berlin
Deutschland und Israel begehen am Montag den 60. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfängt aus diesem Anlass am Vormittag den israelischen Präsidenten Isaac Herzog zu einem Besuch in Berlin. Am Dienstag werden beide Präsidenten dann nach Israel reisen. Ein solcher Doppelbesuch ist nach Angaben aus dem Bundespräsidialamt ein Novum. Er soll die enge Freundschaft symbolisieren, die seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen am 12. Mai 1965 zwischen Deutschland und Israel erwachsen ist.
Am Montag ist zunächst ein Gespräch der Präsidenten Steinmeier und Herzog geplant. Am Nachmittag soll Herzog auch den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz treffen. Beide Präsidenten wollen zudem an einem deutsch-israelischen Jugendkongress teilnehmen. Das zwischen Deutschland und Israel nach den Schrecken des Holocaust ein enges Verhältnis gewachsen ist, komme einem "Wunder" gleich, hieß es aus Steinmeiers Umfeld. Im politischen Verhältnis gibt es aktuell aber große Differenzen - insbesondere, was die Politik gegenüber den Palästinensern betrifft.
04.11 Uhr: Wadephul informiert Merz über Gespräch mit Netanjahu
Außenminister Johann Wadephul hat sich mit Kanzler Friedrich Merz (beide CDU) über die Ergebnisse der Beratungen bei seiner Antrittsreise nach Israel abgestimmt. Aus Delegationskreisen hieß es, Wadephul habe direkt nach seinem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Merz telefoniert. Über den Inhalt des Telefonats wurde Stillschweigen vereinbart.
Wadephul hatte die israelische Regierung bei einem Treffen mit Außenminister Gideon Saar in Jerusalem eindringlich aufgerufen, wieder in ernsthafte Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg einzusteigen. Zudem forderte er angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen eine rasche Wiederaufnahme der Hilfslieferungen. Wadephul betonte nach dem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten, auch Netanjahu wisse, dass im humanitären Bereich dringender Handlungsbedarf bestehe.
03.26 Uhr: Hamas stimmt offenbar Freilassung von US-Staatsbürger zu
Die militant-islamistische Hamas will die letzte ihrer Geiseln mit amerikanisch-israelischer Staatsbürgerschaft aus ihrer Gefangenschaft entlassen. Dies teilte der US-Gesandte für den Nahen Osten Steve Witkoff mit. Zwei Vertreter der Hamas bestätigten die Freilassung und sagten, diese werde voraussichtlich in den kommenden 48 Stunden erfolgen. Der Schritt sei ein Zeichen des guten Willens gegenüber US-Präsident Donald Trump, sagte Witkoff. Dieser reagierte am Sonntagabend mit Zustimmung auf die Entscheidung der Hamas und schrieb auf seiner Webseite Truth Social: "Hoffentlich ist dies der erste der letzten Schritte, die notwendig sind, um diesen brutalen Konflikt zu beenden."
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, die USA hätten Israel darüber informiert, dass die Hamas den 21 Jahre alten Mann ohne Gegenleistung freilassen wolle. Dies könne den Weg für neue Verhandlungen über eine Waffenruhe ebnen. Witkoff sagte der AP, der Schritt ziele auch auf die Freilassung weiterer Geiseln ab sowie auf eine Wiederaufnahme der Hilfslieferungen für den Gazastreifen - bevor Israel seine Drohungen, das Gebiet vollständig einzunehmen, umsetzt. Witkoff reiste am Montag in Erwartung der Freilassung in die Region.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.