Mit Informationen der ARD-Korrespondentinnen und -Korrespondenten sowie der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Freitag, 25. April 2025
22.33 Uhr: WHO warnt vor Lebensmittel- und Arznei-Mangel
Nach wochenlanger israelischer Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen hat das Welternährungsprogramm (WFP) seine Lebensmittelvorräte in dem Palästinensergebiet aufgebraucht. "Heute hat das WFP seine letzten Lebensmittelvorräte an Suppenküchen im Gazastreifen geliefert", erklärte die UN-Organisation heute. "Diese Suppenküchen werden in den kommenden Tagen erwartungsgemäß kein Essen mehr haben", hieß es weiter. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte, dass auch die medizinischen Vorräte zur Neige gingen. Die Organisation betonte, dass besonders Kinder unter fünf Jahren, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen unter dem Mangel an Nahrung und sauberem Trinkwasser gefährdet seien.
Seit über sieben Wochen seien keine humanitären oder kommerziellen Lieferungen mehr in den Gazastreifen gelangt, teilte das WFP mit. "Dies ist die längste Schließung, die der Gazastreifen je erlebt hat."
19.45 Uhr: Israel ruft zu Evakuierung im Gazastreifen auf
Die israelische Armee hat die Bewohner mehrerer Gebiete im nördlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufgerufen. Bei dem Aufruf handele es sich um eine "Frühwarnung vor einem Angriff", teilte ein Armeesprecher heute im Onlinedienst X mit. Grund für den Angriff seien "terroristische" Aktivitäten gegen die israelische Armee, fügte er hinzu. "Die Armee wird einen gewaltigen Angriff gegen jedes Gebiet ausführen, das für diese terroristischen Aktivitäten genutzt wird." Die Bewohner wurden aufgerufen, sich in Richtung der Stadt Gaza zu begeben.
19.32 Uhr: 21 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Die Anzahl der Toten durch israelische Luftangriffe auf zwei Häuser im südlichen Gazastreifen wurde nach oben korrigiert: Laut Mitarbeitenden im örtlichen Nasser-Krankenhaus sind 21 Menschen ums Leben gekommen. Getroffen worden seien die Häuser zweier Familien in Chan Junis. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
17.12 Uhr: Klinik - 18 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Häuser im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer örtlichen Klinik 18 Menschen ums Leben gekommen. Getroffen worden seien die Häuser zweier Familien in Chan Junis, wie Mitarbeiter des örtlichen Nasser-Krankenhauses berichteten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
16.03 Uhr: Welternährungsprogramm - Letzte Rationen im Gazastreifen verteilt
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat seine gesamten Nahrungsmittelvorräte für Familien im Gaza-Streifen aufgebraucht. Am Freitag hätten Helfer die letzten verbliebenen Lebensmittel an die Suppenküchen in dem umkämpften Küstengebiet geliefert, teilte das WFP in Gaza-Stadt mit. Es sei zu erwarten, dass die Küchen in einigen Tagen keine Nahrungsmittel mehr haben werden. Seit Wochen seien sie die einzige zuverlässige Nahrungsmittelquelle für die Menschen in Gaza gewesen, die Küchen versorgten rund die Hälfte der Bevölkerung und deckten rund 25 Prozent des täglichen Nahrungsmittelbedarfs, so das WFP.
Seit mehr als sieben Wochen seien keine humanitären oder kommerziellen Lieferungen mehr in den Gaza-Streifen gelangt, da Israel alle wichtigen Grenzübergänge geschlossen habe. Dies sei die längste Schließung, mit der die Menschen im Gaza-Streifen jemals konfrontiert worden seien. Gleichzeitig stehen laut WFP 116.000 Tonnen Ernährungshilfe an den Grenzen bereit.
12.34 Uhr: Durch Einbürgerungen und Ausreisen weniger Syrer im deutschen Ausländerregister
Die Zahl der in Deutschland lebenden Syrer ist durch Einbürgerungen und Ausreisen leicht gesunken. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, lebten laut Ausländerzentralregister Ende März 968.899 syrische Staatsangehörige in Deutschland. Einen Monat zuvor waren es noch 972.470. Ein Grund für den Rückgang ist, dass viele Flüchtlinge, die in den Jahren 2015 und 2016 eingereist waren, jetzt die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen. Ein weiterer Grund: Mehr als 600 Menschen sind seit Anfang 2024 mit finanzieller Förderung staatlicher deutscher Stellen nach Syrien zurückgekehrt.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) unterstützt seit dem 13. Januar freiwillige Ausreisen nach Syrien im Rahmen eines Bund-Länder-Programms. Zuvor war dort der diktatorische Langzeitherrscher Baschar al-Assad gestürzt worden. Zusätzlich hat der Bund 2024 die Ausreise von 87 Menschen nach Syrien refinanziert, die durch Programme der Bundesländer gefördert wurde. Im ersten Quartal dieses Jahres gab es eine solche Kostenübernahme laut Bundesinnenministerium für 77 Ausreisen.
10.30 Uhr: Bericht – Familie bei Angriff Israels im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind palästinensischen Berichten zufolge fünf Mitglieder einer Familie getötet worden. Es handle sich einen Mann, seine schwangere Frau und ihre drei Kinder, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Dem Bericht zufolge wurde ihr Zelt in Al-Mawasi getroffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Laut Wafa kam auch ein drei Jahre altes Kind ums Leben, als ein Feuer in einem Zelt ausbrach. Offen blieb, ob der Brand im Zusammenhang mit dem Angriff stand. Das im Südwesten gelegene Gebiet um Al-Mawasi wurde während des Kriegs als humanitäre Zone ausgewiesen. In der Vergangenheit hatte das israelische Militär aber auch dort mehrfach angegriffen. Ziel waren Armeeangaben zufolge dabei etwa Hamas-Einrichtungen.
08.22 Uhr: Netanjahu spricht Katholiken erst Tage nach Tod von Papst Franziskus Beileid aus
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den Katholiken drei Tage nach dem Tod von Papst Franziskus sein Beileid ausgesprochen. "Der Staat Israel spricht der katholischen Kirche und der katholischen Gemeinschaft weltweit sein tief empfundenes Beileid zum Tod von Papst Franziskus aus", erklärte Netanjahus Büro am Donnerstagabend im Onlinedienst X: "Möge er in Frieden ruhen."
Nach dem Tod von Papst Franziskus, der Trauerbekundungen aus aller Welt zur Folge hatte, waren die offiziellen Reaktionen in Israel sehr zurückhaltend ausgefallen. Medienberichten zufolge wurde auf einem offiziellen Regierungskonto auf X zunächst eine Beileidsbekundung veröffentlicht, die später jedoch gelöscht wurde. Israels Präsident Isaac Herzog bekundete als einziger Vertreter der Staatsführung seine Trauer, während Regierungschef Netanjahu zunächst schwieg.
05.59 Uhr: Medien – Mossad-Chef verhandelt in Katar über Geiseln
Der Leiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad ist Medienberichten zufolge zu Verhandlungen über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach Katar gereist. David Barnea werde dort mit Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani zusammenkommen, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post". Katar vermittelt gemeinsam mit Ägypten in den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine neue Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
Die israelische Regierung will zehn Geiseln im Austausch für eine 45-tägige Feuerpause freibekommen. Die islamistische Hamas hingegen hat deutlich gemacht, keiner vorübergehenden Waffenruhe, sondern nur einem endgültigen Ende des Krieges zuzustimmen. Nach israelischen Informationen befinden sich derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten in Gaza.
02.32 Uhr: UN-Hilfswerk – Mehl-Reserven im Gazastreifen aufgebraucht
Wegen der israelischen Blockade des Gazastreifens kann das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) nach eigenen Angaben kaum noch Lebensmittel in dem abgeriegelten Gebiet verteilen. Die Mehl-Reserven seien vollständig leer, teilte UNRWA mit. Zudem verfüge das Hilfswerk nur noch über 250 Lebensmittelpakete mit Reis, Linsen, Bohnen, Öl und Dosen-Fisch, die eine fünfköpfige Familie etwa zwei Wochen ernähren können. Dabei stehen nach Angaben von UNRWA-Chef Philippe Lazzarini derzeit fast 3.000 Lastwagen bereit, um dringend benötigte Hilfsgütern in den Gazastreifen zu liefern.
Allerdings lässt das israelische Militär laut dem Hilfswerk seit Anfang März keine Güter mehr in den abgeriegelten Küstenstreifen. "Der Hunger breitet sich aus und verschärft sich, absichtlich und von Menschen verursacht", schrieb UNRWA-Chef Lazzarini auf X. "Der Gazastreifen ist zu einem Land der Verzweiflung geworden." Nach Angaben des Welternährungsprogramm (WFP) haben sich die Preise für Lebensmittel um bis zu 700 Prozent gegenüber der Zeit vor dem Gaza-Krieg erhöht. Nach einer zweimonatigen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas nahm das israelische Militär Mitte März die massiven Angriffe in dem Küstengebiet wieder auf.
Donnerstag, 24. April 2025
23.43 Uhr: US-Gesandter Witkoff nimmt auch an dritter Runde der Atomgespräche mit Iran teil
An den für Samstag in Omans Hauptstadt Maskat angesetzten Gesprächen zwischen den USA und dem Iran über Teherans Atomprogramm wird erneut der US-Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen. "Die nächste Verhandlungsrunde findet am Samstag im Oman statt und wird das erste Treffen der technischen Teams sein", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, vor Journalisten. "Der Sonderbeauftragte Witkoff wird ebenfalls anwesend sein", fügte sie hinzu. Es ist bereits das dritte Mal, dass Witkoff an den US-iranischen Atomgesprächen teilnimmt.
22.20 Uhr: Abbas soll Stellvertreter bekommen
Der Palästinener-Präsident Mahmud Abbas bekommt zum ersten Mal einen Stellvertreter zur Seite. Die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO teilte am Donnerstag mit, sich dafür entschieden zu haben. Abbas solle seinen Vize aus den 15 anderen Mitglieder des Exekutivkomitees der PLO auswählen. Der künftige Stellvertreter hätte wohl auch gute Aussichten, die Nachfolge des 89-jährigen Abbas anzutreten.
Die PLO ist der international anerkannte Vertreter des palästinensischen Volkes und kontrolliert die vom Westen unterstützte Palästinensische Autonomiebehörde, die in weniger als der Hälfte des von Israel besetzten Westjordanlandes eine begrenzte Autonomie ausübt.
20.22 Uhr: Israels Armee droht mit härterem Militäreinsatz in Gaza
Die israelische Armee droht mit einem ausgeweiteten Einsatz im Gazastreifen. Ejal Zamir, der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte sagte Militärangaben zufolge bei einem Truppenbesuch in der Stadt Rafah: "Sollten wir keine Fortschritte bei der Rückkehr der Geiseln sehen, werden wir unsere Aktivitäten zu einer intensiveren und signifikanteren Operation ausweiten, bis wir zu einem entscheidenden Ergebnis kommen", sagte Zamir.
17.49 Uhr: Gaza meldet bisher 52 Tote am Donnerstag
Laut palästinensischen Angaben sind bei den Angriffen auf den Gazastreifen seit dem frühen Morgen 52 Menschen ums Leben gekommen. Das meldet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa und beruft sich dabei auf Krankenhausangaben.
17.38 Uhr: Israels Armee übernimmt Verantwortung für Tod von UN-Mitarbeiter
Ein bulgarischer UN-Mitarbeiter, der im März bei einem Angriff auf ein Gebäude der Vereinten Nationen im Gazastreifen getötet worden ist, starb vermutlich durch israelischen Panzerbeschuss. Das räumt die isrealische Armee ein.
Der Mitarbeiter des UN-Büros für Projektdienste (Unops) war am 19. März in der Stadt Deir al-Balah bei einem Angriff auf ein UN-Gebäude ums Leben gekommen. Sechs weitere UNO-Mitarbeiter aus Frankreich, Moldau, Nordmazedonien, Großbritannien sowie ein Palästinenser waren schwer verletzt worden. Zunächst hatte die israelische Armee den Angriff auf das UN-Gebäude abgestritten.
16.58 Uhr: Libanon warnt iranischen Botschafter vor Einmischung
Das libanesische Außenministerium hat den iranischen Botschafter im Land aufgefordert, sich nicht in innere Angelegenheiten einzumischen. Es sei wichtig, die diplomatischen Regeln aus internationalen Abkommen zu beachten, die die Souveränität der Staaten sicherten, hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums. Das Außenministerium in Beirut hatte den Botschafter Mojtaba Amani einbestellt.
Anlass waren Äußerungen Amanis in sozialen Medien. Auf X hatte er geschrieben, "das Abrüstungsprojekt" sei eine klare Verschwörung gegen Nationen. Damit nahm er Bezug auf die geforderte Entwaffnung der vom Iran unterstützen Hisbollah im Libanon. Die USA würden Israel weiterhin die fortschrittlichsten Waffen und Raketen liefern, während sie andere Länder daran hinderten, ihre Armeen zu bewaffnen und zu stärken. Seit dem Krieg mit Israel gilt die Hisbollah als stark geschwächt. Der libanesische Staat steht unter Druck, die Ende November getroffene Waffenruhe durchzusetzen. Dazu zählt auch die Entwaffnung der Schiitenorganisation.
16.32 Uhr: Ehemalige Hamas-Geiseln bei "Marsch der Lebenden"
Tausende Menschen aus verschiedenen Ländern haben beim traditionellen "Marsch der Lebenden" in Polen an die Opfer des Holocausts erinnert. Außer rund 80 Überlebenden der Schoah waren auch aus dem Gazastreifen freigelassene israelische Geiseln zugegen. Der gut drei Kilometer lange Marsch führte von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager in der NS-Zeit.
Man werde die Schrecken des Holocausts niemals vergessen oder vergeben, sagte Eli Scharabi, der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 seine Frau, seine Töchter und seinen Bruder verloren hat. Israels Präsident Herzog erklärte, nach dem Holocaust hätten zwar alle geschworen, dass so etwas nie wieder passieren dürfe. Trotzdem würden weiterhin "59 unserer Brüder und Schwestern von terroristischen Mördern in Gaza in einem schrecklichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgehalten". Er rief die internationale Gemeinschaft auf, diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein Ende zu setzen.
15.22 Uhr: Hamas-Zivilschutz meldet jetzt 25 Tote bei israelischen Luftangriffen
Bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach neuen Angaben der radikalislamischen Hamas mindestens 25 Menschen getötet worden. Die Angriffe richteten sich nach angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde gegen die Stadt Gaza, die Region Dschabalija, die Ortschaft Suwaida sowie Chan Junis im Süden des Gazastreifens.
Die israelischen Streitkräfte erklärten, eine Hamas-Kommandozentrale in Dschabalija im Norden des Gazastreifens angegriffen zu haben. Diese sei von "Terroristen" genutzt worden, um Terroranschläge auf israelische Zivilisten und Truppen zu planen und auszuführen. Israel hatte Mitte März nach einer knapp zweimonatigen Waffenruhe seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, zudem startete die israelische Armee eine neue Bodenoffensive.
12.21 Uhr: Hamas-Ministerium meldet 26 Tote im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums erneut mindestens 26 Menschen getötet worden. Viele der Opfer seien Frauen und Kinder, teilte das Ministerium mit. In Dschabalia im Norden der Region schlugen nach Angaben von Sanitätern zwei Raketen in einer Polizeiwache in unmittelbarer Nähe eines Marktes ein. Mindestens zehn Menschen seien getötet, Dutzende verletzt worden. Das israelische Militär erklärte, es habe ein Kommandozentrum der Hamas und des Islamischen Dschihad angegriffen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen verloren bei anderen israelischen Angriffen mindestens 16 Menschen ihr Leben.
10.21 Uhr: Netanjahu am Holocaust-Gedenktag - Hamas-Kämpfer sind "Nazis wie Hitler"
Israel hat am jährlichen Holocaust-Gedenktag an die während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten ermordeten sechs Millionen Jüdinnen und Juden erinnert. Im ganzen Land heulten um 10.00 Uhr Ortszeit die Sirenen, das öffentliche Leben stand für zwei Minuten still. Menschen gingen aus Geschäften auf die Straße, Autofahrer hielten an und stiegen aus ihren Fahrzeugen.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu legte an der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem einen Kranz nieder. Am Vorabend hatte er bei der offiziellen Zeremonie zum israelischen Gedenktag und für den jüdischen Widerstand in Yad Vashem eine Rede gehalten. Er brandmarkte dabei die islamistische Palästinenserorganisation Hamas als "Nazis": Die Hamas-Kämpfer seien "Nazis wie Hitler", sagte Netanjahu: "Sie wollen alle Juden töten und vernichten."
11.21 Uhr: Hamas-Ministerium meldet erneut 28 Tote im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums erneut mindestens 28 Menschen getötet worden. Viele der Opfer seien Frauen und Kinder, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Mindestens neun der 28 Toten wurden demnach bei einem Angriff auf eine Polizeistation in Dschabalia im Norden des Gazastreifens gezählt. Das israelische Militär teilte mit, es habe dort ein Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas und der kleineren militanten Gruppe Islamischer Dschihad angegriffen.
Bei drei Angriffen auf die südliche Stadt Chan Junis wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens sieben Menschen getötet, darunter eine Mutter und ihre beiden Kinder sowie zwei weitere Kinder. Bei Angriffen im Zentrum des Gazastreifens seien sechs Menschen ums Leben gekommen, darunter weitere zwei Frauen und zwei Kinder. Bei einem Luftangriff auf ein Haus in der Stadt Gaza wurden den Angaben zufolge vier Kinder und ihre Eltern getötet.
10.21 Uhr: Israel erinnert an Holocaust-Gedenktag an von Nazi-Deutschland ermordete Juden
Israel hat am jährlichen Holocaust-Gedenktag an die während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten ermordeten sechs Millionen Jüdinnen und Juden erinnert. Im ganzen Land heulten um 10.00 Uhr Ortszeit die Sirenen, das öffentliche Leben stand für zwei Minuten still. Menschen gingen aus Geschäften auf die Straße, Autofahrer hielten an und stiegen aus ihren Fahrzeugen.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu legte an der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem einen Kranz nieder. Am Vorabend hatte er bei der offiziellen Zeremonie zum israelischen Gedenktag und für den jüdischen Widerstand in Yad Vashem eine Rede gehalten. Er brandmarkte dabei die islamistische Palästinenserorganisation Hamas als "Nazis": Die Hamas-Kämpfer seien "Nazis wie Hitler", sagte Netanjahu: "Sie wollen alle Juden töten und vernichten."
04.45 Uhr: Tote bei Luftangriff auf ehemalige Schule in Gaza
Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza hat es palästinensischen Angaben zufolge zehn Tote gegeben. In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Unbestätigten Berichten zufolge sollen Menschen verbrannt sein. Laut Israels Armee war Ziel des Luftschlags auf das ehemalige Schulgebäude ein Kommandozentrum der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads.
02.09 Uhr: Ehemalige Gaza-Geiseln beim "Marsch der Lebenden" in Auschwitz
Beim Gedenken an die Opfer des Holocaust in Polen werden in diesem Jahr auch aus dem Gazastreifen freigelassene israelische Geiseln zugegen sein. Staatspräsident Izchak Herzog werde am Donnerstag neben 80 Überlebenden der Schoah auf dem "Marsch der Lebenden" von zehn ehemaligen Geiseln begleitet, teilte sein Büro mit. Unter den Ex-Geiseln befinden sich auch mehrere Frauen. Der gut drei Kilometer lange Marsch führt von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager in der NS-Zeit.
Mittwoch, 23. April 2024
18.12 Uhr: Hamas veröffentlicht erneut Geisel-Video
Die Hamas hat erneut ein Video eines entführten Israelis veröffentlicht. Die Familie des 48-Jährigen stimmte der Verbreitung der Aufnahmen nach Angaben des Forums der Geisel-Familien nicht zu. "Unser Omri ist stark und wird nicht brechen – aber unsere Herzen sind gebrochen", ließ die Familie mitteilen. Seit anderthalb Jahren warten er und 58 weitere Geiseln darauf, nach Hause gebracht zu werden.
18.05 Uhr: Nach Tod des Papstes kaum offizielle Kondolenzbotschaften aus Israel
Der Tod von Papst Franzsikus hat Trauerbekundungen aus aller Welt zur Folge gehabt, die offiziellen Reaktionen in Israel fallen hingegen sehr zurückhaltend aus. Medienberichten zufolge wurde auf einem offiziellen israelischen Regierungskonto im Onlinedienst X zunächst eine Beileidsbekundung veröffentlicht, die später jedoch gelöscht wurde. Diplomatische Vertretungen Israels in aller Welt seien zudem angewiesen worden, ähnliche Beiträge zu entfernen. Israels Präsident Isaac Herzog bekundete als einziger Vertreter der Staatsführung seine Trauer, während Regierungschef Benjamin Netanjahu schwieg.
Die Beziehungen zwischen Israel und Papst Franziskus waren seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges infolge des Angriffs der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 angespannt. Der Pontifex hatte bis kurz vor seinem Tod wiederholt Kritik an der israelischen Kriegsführung geäußert
16.23 Uhr: Palästinenser - Zwölfjähriger bei Militäreinsatz nahe Dschenin getötet
Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Norden des Westjordanlands ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Zwölfjähriger getötet worden. Israelische Einsatzkräfte hätten ihm in den Oberschenkel und in den Bauch geschossen, teilte die Behörde in Ramallah mit. Es gab zunächst keine Angaben zum Hintergrund der Tat. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht über den Vorfall im Ort Jamun nahe der Stadt Dschenin nachzugehen.
15.44 Uhr: Militär - Raketenangriff aus dem Jemen auf den Norden Israels
Ein Raketenangriff aus dem Jemen hat israelischen Angaben zufolge am Mittwoch Alarm im Norden von Israel ausgelöst - ein seltenes Ziel der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz. Die Sirenen ertönten in Haifa, Krajot und anderen Gebieten westlich des Sees Genezareth, wie das israelische Militär mitteilte. "Die Rakete wurde höchstwahrscheinlich erfolgreich abgefangen", hieß es in der Mitteilung. Berichte über Verletzte gab es keine. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari sagte in einer aufgezeichneten Videobotschaft, seine Miliz habe Haifa mit einer Hyperschallrakete ins Visier genommen. Angriffe auf Haifa hatten die Huthi schon früher für sich reklamiert. Es war jedoch das erste Mal, dass das israelische Militär einräumte, dass die Gegend tatsächlich von ihnen attackiert worden ist.
15.23 Uhr: Palästinenser melden 23 Tote nach israelischem Angriff in Gaza
Bei einem Angriff auf ein als Notunterkunft genutztes ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza sind nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch hat sich die Zahl der Toten erhöht. Mindestens 23 Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Der Beamte Saher al-Waheidi, der im von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium des Gazastreifens für die offiziellen Aufzeichnungen zuständig ist, teilte mit, die Todesopfer seien ins nahe gelegene Schifa-Krankenhaus gebracht worden. Das israelische Militär gab keine unmittelbare Stellungnahme zu dem Angriff ab, der mehrere Zelte in Brand setzte. Weitere sechs Menschen wurden laut palästinensischen Angaben bei anderen Angriffen getötet, darunter fünfjährige Zwillingsmädchen.
12.48 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas drängt Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die radikalislamische Hamas zur Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert. "Unser Volk zahlt den Preis (für die Geiselnahme), nicht Israel. (...) Lasst sie einfach frei", erklärte Abbas am Mittwoch bei einem Treffen in Ramallah. Mit den Geiseln liefere die Hamas Israel lediglich einen Vorwand, "um seine Verbrechen im Gazastreifen zu begehen". Dabei bezeichnete er die Mitglieder der Hamas als "Hundesöhne".
12.30 Uhr: Palästinenser - Mindestens 20 Tote nach israelischen Angriffen in Gaza
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind am Mittwoch nach palästinensischen Angaben mindestens 20 Menschen gestorben. Zehn Tote wurden demnach nach der Bombardierung einer Schule in Gaza-Stadt geborgen. In dem Gebäude hatten vertriebene Familien Schutz gesucht, berichteten Mediziner. Bei weiteren Angriffen in anderen Bereichen des Gazastreifens wurden nach Angaben palästinensischer Mediziner ebenfalls mindestens zehn Menschen getötet. Von israelischer Seite gab es zu den Darstellungen zunächst keine Stellungnahme.
Ebenfalls in Gaza-Stadt wurde nach Angaben der Gesundheitsbehörde im von der Hamas beherrschten Gazastreifen das Kinderkrankenhaus Durra von einer Rakete getroffen. Dadurch sei die Intensivstation schwer beschädigt worden, außerdem sei die für die Stromversorgung des Krankenhauses wichtige Solaranlage auf dem Dach zerstört worden. Tote habe es bei diesem Angriff nicht gegeben.
12.14 Uhr: Vermittler schlagen langfristige Waffenruhe im Gaza-Krieg vor
Arabische Vermittler arbeiten an einem weiteren Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Vorgesehen seien eine Feuerpause für fünf bis sieben Jahre und eine Freilassung aller verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Hamas, verlautete aus dem Umfeld der Verhandlungen. Ägypten und Katar feilten noch an dem Vorschlag, der den schrittweisen Abzug Israels aus dem Gazastreifen und die Freilassung palästinensischer Häftlinge vorsehe, sagten ein ägyptischer Vertreter und ein Hamas-Mitglied.
Die Hamas hat erklärt, sie werde die Geiseln, die sie noch immer festhält, nur im Gegenzug für palästinensische Häftlinge, einen vollständigen israelischen Rückzug und einen dauerhaften Waffenstillstand freilassen. Dies war in einem inzwischen gescheiterten Abkommen vom Januar gefordert worden. Eine Hamas-Delegation traf am Dienstagabend in Kairo ein, um den neuen Vorschlag zu erörtern. Der ägyptische Vertreter sagte, die vorgeschlagene Waffenruhe würde mit internationalen Garantien bis zu sieben Jahre andauern. Zudem solle ein Ausschuss unabhängiger Technokraten den Gazastreifen regieren - ein Vorhaben, das die Hamas akzeptiert hat.
11.51 Uhr: Israelische Studie - Antisemitismus immer noch weiter verbreitet als vor dem 7. Oktober
Weltweiter Antisemitismus ist laut einer israelischen Studie auch mehr als eineinhalb Jahre nach dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel weiterhin deutlich stärker verbreitet als vor dem 7. Oktober 2023. Insgesamt sei die Welle aber seitdem etwas abgeflaut, hieß es im jüngsten Jahresbericht der Universität in Tel Aviv. Der Höhepunkt des weltweiten Antisemitismus lag demnach direkt nach dem 7. Oktober und folgte nicht später aufgrund des Gaza-Krieges.
"Die Welle des Antisemitismus wurde nicht wegen des Gaza-Kriegs und der humanitären Katastrophe dort immer stärker", lautete die Schlussfolgerung des Verfassers des Berichts, Professor Uria Schavit. "Der Höhepunkt war von Oktober bis Dezember 2023, und ein Jahr später wurde fast überall ein deutlicher Rückgang von Vorfällen verzeichnet", sagte er. Die "traurige Wahrheit" sei, dass Antisemitismus "in dem Moment sein Haupt erhob, in dem der jüdische Staat schwächer als je zuvor und unter existenzieller Bedrohung erschien".
10.32 Uhr: Berlin, Paris, London - Israels Blockade von Gaza-Hilfslieferungen "untragbar"
Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben die Blockade von Hilfslieferungen für den Gazastreifen durch Israel in scharfen Worten kritisiert. "Die israelische Entscheidung, den Zugang von Hilfsgütern nach Gaza zu blockieren, ist untragbar", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Als "inakzeptabel" bezeichneten die Minister zudem Israels Pläne zu einem Verbleib im Gazastreifen nach dem Ende des Krieges sowie die "jüngsten Äußerungen" des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz, der die ausbleibende Lieferung von Hilfsgütern als "Druckmittel" gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas bezeichnet hatte.
Die palästinensische Zivilbevölkerung - darunter eine Million Kinder - sei akut von Hunger, Krankheitsepidemien und Tod bedroht, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der drei Länder. Das müsse enden. Israel sei nach internationalem Recht verpflichtet, die ungehinderte Versorgung mit humanitärer Hilfe zu ermöglichen.
09.44 Uhr: UN - Schlimmste humanitäre Lage in Gaza seit Beginn des Krieges
Der Gazastreifen erlebt nach UN-Angaben die wohl schlimmste humanitäre Krise seit Beginn des Kriegs vor mehr als eineinhalb Jahren. Hilfe für die Zivilbevölkerung werde durch neue israelische Angriffe, die seit mehr als 50 Tagen andauernde Blockade humanitärer Hilfslieferungen, tödliche Angriffe auf Helfer sowie massive Bewegungseinschränkungen in dem Küstenstreifen behindert, heißt es in einem neuen Bericht des UN-Nothilfebüros (OCHA) zur Lage. Von 43 internationalen und palästinensischen Hilfsorganisationen hätten fast alle angegeben, dass sie ihre Hilfsleistungen seit Wiederbeginn der israelischen Angriffe am 18. März einstellen oder massiv einschränken mussten.
Die Zahl der seitdem erneut vertriebenen Gaza-Einwohner war zuletzt von den UN auf rund eine halbe Million geschätzt worden. Die Hilfsorganisation Oxfam teilte mit, es gebe kaum noch sauberes Trinkwasser, Notstromaggregate seien wegen erschöpfter Treibstoffvorräte nur selten in Betrieb, die Preise für die wenigen verfügbaren Lebensmittel seien "in die Höhe geschnellt, viele Menschen sind von extremem Hunger bedroht". Israel wirft der Hamas vor, sie habe sich Hilfsgüter mit Gewalt angeeignet und verkaufe diese zu überhöhten Preisen an die Zivilbevölkerung.
09.16 Uhr: Israel: Rechtsextreme Politiker fordern Verschärfung des Gaza-Kriegs
Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung haben nach Medienberichten eine Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen gefordert. Bei einer Sitzung des sogenannten Sicherheitskabinetts am Dienstagabend hätten der ultrarechte Finanzminister Bezalel Smotrich und andere Minister ein härteres Vorgehen gefordert. Dazu gehöre eine größere Bodenoffensive zur Eroberung des Gazastreifens mit Einberufung zahlreicher Reservisten. Ziel sei die komplette Zerstörung der Terrororganisation Hamas.
Der Sender Kan berichtete jedoch unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Israel wolle den indirekten Verhandlungen mit der Hamas über eine neue Waffenruhe noch eine Chance geben. Die letzte Waffenruhe-Phase endete vor einem Monat, nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf die Modalitäten für die nächste Phase hatten einigen können. Die israelischen Streitkräfte nahmen ihre Angriffe im Gazastreifen daraufhin wieder auf. Dort werden nach israelischen Angaben noch 24 Geiseln festgehalten sowie die Leichen von 35 Entführten.
08.25 Uhr: Oxfam - Humanitäre Hilfe in Gaza ist fast unmöglich geworden
Die humanitäre Hilfe in Gaza steht wegen Umsiedlungen und israelische Blockaden nach Helferangaben kurz vor dem Zusammenbruch. "Die Belastung durch die Vertreibungen ist enorm. Die Bewegungseinschränkungen innerhalb des Landes erschweren zusätzlich die lebenswichtige humanitäre Hilfe. Die wenigen überbleibenden Hilfsgüter sind schwer zu den Menschen zu bringen", erklärte die örtliche Koordinatorin des Hilfswerks Oxfam, Clemence Lagouardat.
Viele humanitäre Organisationen hätten ihre Arbeit bereits einstellen müssen, hieß es. Auch Oxfam und seine Partner vor Ort hätten seit Beginn der Blockade keine Lieferungen und damit auch keine Lebensmittelpakete, Hygienekits oder andere wichtige Ausrüstung mehr erhalten. Derzeit gebe es kaum noch sauberes Trinkwasser, die Preise für Lebensmittel seien drastisch gestiegen. "Es ist schwer vorstellbar, wie schrecklich die Lage im Gazastreifen ist. Unsere Mitarbeiter und Partner erleben täglich Szenen der Verzweiflung. Die Menschen leben in Angst und Schrecken und fürchten um ihr Leben", so Lagouardat.
06.14 Uhr: Militär meldet Raketenangriff aus dem Jemen auf den Norden Israels
Ein Raketenangriff aus dem Jemen hat israelischen Angaben zufolge Alarm im Norden von Israel ausgelöst - ein seltenes Ziel der mit dem Iran verbundenen Huthi-Miliz. Die Sirenen ertönten in Haifa, Krajot und anderen Gebieten westlich des Sees Genezareth, wie das israelische Militär mitteilte. "Die Rakete wurde höchstwahrscheinlich erfolgreich abgefangen", hieß es in der Mitteilung. Berichte über Verletzte gab es keine, die Huthi-Miliz bekannte sich zunächst nicht zu dem Angriff.
Unterdessen meldete die Miliz Angriffe auf die jemenitischen Provinzen Hudaida, Marib und Saada. Nach Angaben der Huthi wurde eine weitere US-amerikanische MQ-9-Reaper-Drohne über Haddscha abgeschossen. Das US-Militär bestätigte den Abschuss, wollte aber keine weiteren Details nennen.
04.44 Uhr: Trump beschwört "völlige Einigkeit" zwischen USA und Israel
Zwischen den Vereinigten Staaten und Israel herrscht nach Angaben von US-Präsident Donald Trump völlige Einigkeit. In einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, bei dem es auch um den Iran ging, habe Trump betont, er stehe fest auf der Seite Israels, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Trump habe in dem Gespräch mit Blick auf die Atomverhandlungen zugleich erklärt, die USA strebten eine Einigung mit dem Iran an, aber Teheran müsse eine Entscheidung treffen. Trump betonte demnach, dass der Iran niemals Atomwaffen haben dürfe.
Trump hatte zuvor nur knapp auf der Plattform Truth Social verlauten lassen, dass er mit Netanjahu über eine Reihe von Themen wie Handel und den Iran gesprochen habe. "Das Gespräch lief sehr gut. Wir stehen in allen Fragen auf der gleichen Seite", schrieb er.
02.45 Uhr: Familie von Geisel gibt weiteres Videomaterial aus Gaza frei
Eine Woche nach der Veröffentlichung des Videos einer in den Gazastreifen verschleppten Geisel hat die Familie des jungen Mannes weitere Teile der Aufnahme freigegeben. "Es waren eineinhalb Jahre des Leidens - jeder Tag ist die Hölle. Es gibt nichts zu essen, es gibt nichts zu trinken, ich bin die Hälfte der Zeit krank", sagt der 21-jährige Rom Braslavski in dem Video. "Wenn ich das nächste Mal krank bin, wird mich niemand in ein Krankenhaus bringen. Was passieren wird, ist einfach: Ich werde sterben und sie werden mich in eine Grube werfen."
Im Gegensatz zu dem vor einer Woche veröffentlichten Teil des Videos ist das Gesicht von Braslavski in der neuen Aufnahme nicht verpixelt. Sie habe sich entschieden, die Bilder zu veröffentlichen, "damit sein Schrei gehört werden kann", zitierte die Zeitung "The Times of Israel" die Familie. "Er schreit nicht nur, er bettelt uns an, ihn zu retten."
00.46 Uhr: UN will Palästinenserhilfswerk UNRWA überprüfen lassen
UN-Generalsekretär António Guterres hat einen ehemaligen Leiter von Amnesty International mit einer strategischen Überprüfung des Palästinenserhilfswerks UNRWA beauftragt. Unter der Leitung von Ian Martin sollen dabei vor allem dessen Wirkung unter den "derzeitigen politischen, finanziellen, sicherheitspolitischen und sonstigen Einschränkungen" beurteilt werden, hieß es in einer Mitteilung. Martin werde auch die "Folgen und Risiken für palästinensische Flüchtlinge" unter dem Einsatz des Hilfswerks überprüfen, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Der Bericht soll Mitte Juni vorgelegt werden.
Dujarric betonte, dass es bei der Überprüfung nicht darum gehe, das Mandat des UNRWA zu ändern. "Wir versuchen herauszufinden, wie das UNRWA in diesem sehr komplexen Umfeld den palästinensischen Flüchtlingen am besten helfen kann", erklärte er. Israel hat dem UNRWA die Tätigkeit auf seinem Staatsgebiet untersagt und behauptete, dass 19 der rund 13.000 UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen an dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 beteiligt waren. Dennoch spielt das UNRWA weiterhin eine zentrale Rolle bei der Verteilung von Hilfsgütern und dem Betrieb medizinischer Einrichtungen im Gazastreifen.
Dienstag, 22. April 2024
20.49 Uhr: Laut Trump zwischen USA und Israel völlige Einigkeit
Zwischen den Vereinigten Staaten und Israel besteht nach Angaben von US-Präsident Donald Trump völlige Einigkeit. In einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, bei dem es auch um den Iran ging, habe Trump betont, er stehe fest auf der Seite Israels, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Trump habe in dem Gespräch mit Blick auf die Atomverhandlungen zugleich erklärt, die USA strebten eine Einigung mit dem Iran an, aber Teheran müsse eine Entscheidung treffen. Trump betonte demnach, dass der Iran niemals Atomwaffen haben dürfe.
19.25 Uhr: US-Präsidialamt – Trump reist Mitte Mai nach Nahost
US-Präsident Donald Trump plant für Mitte Mai eine Nahostreise. Wie das Präsidialamt in Washington mitteilte, ist vom 13. bis 16. Mai ein Besuch in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten geplant. Einzelheiten liegen zunächt nicht vor.
17.49 Uhr: Mindestens 17 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen sein. In der südlichen Stadt Chan Junis sei ein mehrstöckiges Wohnhaus zerstört worden, neun Menschen seien dabei ums Leben gekommen, darunter vier Frauen und vier Kinder, berichtete das Nasser-Krankenhaus, das die Leichen aufnahm, am Dienstag. Unter den Toten seien ein zweijähriges Mädchen und ihre Eltern.
Der Rettungsdienst des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums meldete zudem, bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalija seien drei Kinder und ihre Eltern getötet worden.
13.55 Uhr: Massive israelische Angriffe im Gazastreifen
Israel setzt seine Angriffe im Gazastreifen mit einer der stärksten Attacken seit Wochen fort, wie Einwohner berichten. Die israelischen Streitkräfte beschossen demnach mehrere Gebiete von Panzern, Flugzeugen und Kriegsschiffen aus. Ziele seien Häuser, Zeltlager und Straßen, aber auch Bulldozer und Fahrzeuge gewesen, die zum Wegräumen von Trümmern und zum Bergen von unter den Ruinen eingeschlossenen Leichen eingesetzt werden. Die palästinensische Gesundheitsbehörde des Gazastreifen erklärte, eine von den Vereinten Nationen unterstützte Polio-Impfkampagne für über 600.000 Kinder sei ausgesetzt worden.
13.21 Uhr: Offenbar zwei Tote bei israelischen Attacken im Libanon
Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach neuen libanesischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Ein Fahrzeug sei bei Bauerta etwa 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut von einer Drohne getroffen worden, teilte der libanesische Zivilschutz mit. Dabei sei eine Person ums Leben gekommen. Bei dem Getöteten soll es sich um ein Mitglied der militanten Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija handeln, wie es aus Polizeikreisen in Beirut hieß.
Nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurde bei einem anderen Angriff im Südlibanon ein weiterer Mensch getötet. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge soll es ich bei dem Opfer um ein Mitglied der Hisbollah handeln.
13.18 Uhr: Gemischte Reaktionen in Nahost auf Tod des Papstes
Das Heilige Land reagiert gespalten auf den Todd von Papst Franziskus am Montag. Jordaniens Regierung ordnete eine dreitägige Trauerbeflaggung an, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas beklagte den Verlust eines "treuen Freund des palästinensischen Volkes". Doch in Israel herrscht weitgehend Zurückhaltung. Präsident Isaac Herzog, der Franziskus als Mann des Friedens und des interreligiösen Dialogs würdigte, äußerte Bedauern, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Rest der Regierung blieben jedoch auffällig still - ebenso das israelische Oberrabbinat.
Immerhin die für die Verwaltung der heiligsten jüdischen Stätte Jerusalems zuständige "Western Wall Foundation" erinnerte zum Tod des Papstes an dessen "historischen Gebetsmoment". Gemeint ist sein Auftritt vom Mai 2014 an der Klagemauer. Auch in den meisten israelischen Medien fand der Tod des katholischen Kirchenoberhaupts Beachtung. Berichterstattung und Kommentare waren geprägt von dem als schwierig wahrgenommenen Verhältnis zu Israel. Mit Blick auf den jüdischen Staat sei "der moralische Kompass des Papstes immer wieder ins Wanken" gekommen, schrieb etwa die "Jerusalem Post".
12.19 Uhr: Ein Toter bei israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben ein Mensch getötet worden. Ein Fahrzeug sei bei Bauerta etwa 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut von einer israelischen Drohne getroffen worden, teilte der libanesische Zivilschutz mit. Vom israelischen Militär hieß es, man prüfe die Angelegenheit. Bei dem Getöteten soll es sich um ein Mitglied der militanten Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija handeln, wie es aus Polizeikreisen hieß. Die Gruppe ist mit der Hisbollah im Libanon verbündet. In einer Stellungnahme machte die Gruppe Israel für den Angriff verantwortlich und sprach von einem "feigen Verbrechen".
Eigentlich gilt seit Ende November zwischen der Hisbollah und Israel eine Waffenruhe. Dennoch greift das israelische Militär nahezu täglich weiter im Libanon an. Israel, die libanesische Regierung und die Hisbollah werfen sich gegenseitig Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vor.
10.45 Uhr: Klinik – Tote bei israelischem Angriff in Chan Junis im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind Klinikangaben zufolge mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien auch Minderjährige und Frauen, teilten Mitarbeiter des nahe gelegenen Nasser-Krankenhauses mit. Die Menschen hätten in dem getroffenen Wohnhaus in der Stadt Chan Junis Schutz gesucht.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.
06.07 Uhr: Hamas-Zivilschutz - Sieben Tote bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen
Bei neuen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas mindestens sieben Menschen getötet worden. Die Angriffe hätten sich gegen die Stadt Gaza im Zentrum, die Städte Beit Lahia und Beit Hanun im Norden sowie Chan Junis im Süden gerichtet, teilte die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP mit.
Auch seien zehn Häuser Gebäude östlich von Gaza sowie in Rafah zerstört worden, sagte Behördensprecher Mahmud Bassal. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen.
05.55 Uhr: Bericht – Hamas bereit zur Machtübergabe in Gaza
Die Hamas ist einem Medienbericht zufolge zur Übergabe ihrer Macht an eine andere palästinensische Behörde im Gazastreifen bereit. Die islamistische Organisation habe ihre Bereitschaft signalisiert, die Regierung in dem Küstenstreifen an eine palästinensische Behörde wie die im Westjordanland regierende Palästinensische Autonomiebehörde oder eine neu zu schaffende Organisation zu übergeben, zitierte die BBC einen ranghohen palästinensischen Funktionär. Über die künftige Regierung müsse zuvor auf nationaler und regionaler Ebene eine Einigung erzielt werden.
Montag, 21. April 2025
21.20 Uhr: Roter Halbmond wirft Israel "fingierte Untersuchung" vor
Der Palästinensische Rote Halbmond hat Ermittlungen des israelischen Militärs zum Tod von 15 Sanitätern und Zivilschutzmitarbeitern als unglaubwürdig eingestuft. Die internationale Gemeinschaft dürfe die Ergebnisse dieser «fingierten Untersuchung» nicht anerkennen, hieß es in einer Mitteilung des Roten Halbmonds vom Montag. Israel versuche beharrlich, "die Wahrheit vor der Welt zu verbergen". Die Organisation beschuldigte Israel, "falsche Behauptungen" aufzustellen, wonach medizinische Helfer der Hamas angehörten. Der Rote Halbmond forderte auch Klarheit darüber, warum Israel weiterhin einen Sanitäter festhalte, der den Angriff überlebt habe.
Das israelische Militär hatte am Sonntag Fehler der beteiligten Soldaten bei dem Angriff auf die Sanitäter am 23. März eingeräumt und von einem "operativen Missverständnis" gesprochen. Ein Vize-Kommandeur wurde seines Postens enthoben.
19.05 Uhr: Toter Palästinenser nach Gewaltausbruch im Westjordanland
Ein Mann soll palästinensischen Angaben zufolge infolge eines israelischen Tränengas-Einsatzes im Norden des Westjordanlands ums Leben gekommen sein. Der 48-Jährige sei erstickt, nachdem er von israelischen Soldaten eingesetztes Tränengas eingeatmet habe, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Israelische Siedler hatten nach Angaben seiner Familie zuvor den Hof des Mannes in Brand gesteckt. Der Palästinenser sei dann gekommen, um das Feuer zu löschen. Soldaten sollen nach Darstellung seiner Angehörigen daraufhin Tränengas gegen den Mann eingesetzt haben. Das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte lediglich, israelische Einsatzkräfte hätten Tränengas abgefeuert, die Behörde ließ aber offen, gegen wen es eingesetzt wurde. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, israelische Einsatzkräfte hätten Dutzende Siedler während eines Überfalls auf den Ort Sindschil, der zwischen Ramallah und Nablus liegt, begleitet.
13.55 Uhr: Iran wirft Israel Untergrabung von Atomgesprächen vor
Der Iran wirft Israel vor, die Atomgespräche scheitern lassen zu wollen. Es bilde sich "eine Art von Koalition", hinter der Israel stehe und deren Ziel es sei "den diplomatischen Prozess zu untergraben und stören", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakaei, vor Journalisten.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Samstag beteuert, dass er den Iran davon abhalten werde, Atomwaffen zu entwickeln. Dieses Ziel werde er nicht aufgeben, sagte er in einer Fernsehansprache. "Ich werde davon nicht abweichen, nicht einmal um einen Millimeter", fügte Netanjahu hinzu.
Westliche Staaten werfen dem Iran, dessen erklärtes Ziel die Vernichtung Israels ist, seit Jahren vor, Atomwaffen zu bauen. Teheran beteuert, sein Atomprogramm diene zivilen Zwecken. Nach der Aufkündigung des Abkommens durch die USA zog sich der Iran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran hoch. Auch bei den neuen Gesprächen hat die iranische Führung die komplette Abwicklung ihres Atomprogramms ausgeschlossen.
01.01 Uhr: Zeitung – US-Verteidigungminister Hegseth teilte Huthi-Angriffspläne in weiterem Signal-Chat
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat einem Zeitungsbericht zufolge Details des Angriffs auf die radikal-islamische Huthi-Miliz im März in einer weiteren Chatgruppe des Messenger-Dienstes Signal geteilt. Zu dieser gehörten auch seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt, berichtete die "New York Times" am Sonntag.
Hegseth teilte demnach angeblich dieselben Informationen des Angriffs, die letzten Monat von "The Atlantic" publik gemacht wurden. Außerdem sollen die Nachrichten in der Chatgruppe Angaben über den Zeitplan der Luftangriffe enthalten haben, schrieb die US-Zeitung "The Times" und berief sich auf vier mit der Nachrichtengruppe vertraute Quellen. Hegseths Frau Jennifer, eine ehemalige Produzentin von Fox News, hat laut Wall Street Journal auch an sensiblen Treffen mit ausländischen Militärs teilgenommen. Eine Stellungnahme des US-Außenministeriums lag zunächst nicht vor.
00.37 Uhr: Huthi-Miliz meldet mindestens zwölf Tote bei US-Luftangriffen im Jemen
Bei US-Luftangriffen in Jemens Hauptstadt Sanaa sind nach Angaben Huthi-naher Medien mindestens zwölf Menschen getötet worden. Der Angriff in der Nacht zu Montag habe einem Markt im Stadtteil Farwa gegolten, berichtete die von den Huthis betriebene Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf das Gesundheitsministerium der pro-iranischen Miliz. Dabei seien zudem mindestens 30 Menschen verletzt worden. Neben Angriffen auf Sanaa wurden laut Saba am Sonntagabend zudem Luftangriffe aus den Provinzen Marib, Hodeida und der westlichen Huthi-Hochburg Saada gemeldet.