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Archivbild: Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag

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Entwicklungshilfeminister Müller kritisiert geplante Etatkürzung

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die geplanten Kürzungen in seinem Etat im Bundeshaushalt 2019 kritisiert. Es sei "inhuman", die Menschen in den Krisenländern allein zu lassen.

"Ich verstehe nicht, warum jeder von Fluchtursachen redet, und der Finanzminister dann ausgerechnet bei der Entwicklungszusammenarbeit spart", sagte er der "Passauer Neuen Presse" mit Blick auf die Budgetpläne seines Kabinettskollegen Olaf Scholz (SPD).

Nach dem "erfreulichen Ergebnis" für das laufende Jahr "mit einem spürbaren Aufwuchs" müsse für 2019 noch "nachgebessert" werden. "Laut mittelfristiger Finanzplanung soll der Haushalt meines Ministeriums ab 2020 sogar um eine Milliarde Euro pro Jahr gekürzt werden", sagte Müller.

Hundertfache Wirkung

"Es ist inhuman, die Menschen in den Krisenländern allein zu lassen." Es komme die Bundesrepublik auch menschlich und wirtschaftlich teuer zu stehen. Dabei koste es "nur 15 Cent am Tag, ein Menschenleben im Jemen oder in den Rohyinga-Lagern zu retten".

Dagegen fielen in Deutschland für die Versorgung eines Flüchtlings zwischen 50 und 100 Euro am Tag an.‎ "Mit jedem Euro können wir also vor Ort die hundertfache Wirkung erzielen und den Menschen neue Hoffnung geben", erklärte Müller.