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Archivbild: Alexander Gauland

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Empörung wegen Gaulands Relativierung der NS-Zeit

Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat mit seiner Relativierung der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland eine Welle der Empörung ausgelöst. Der SPD-Vizevorsitzende Ralf Stegner bezeichnete ihn auf Twitter als "Hetzer der übelsten Sorte".

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"Solche Typen gehören nicht ins Parlament. Aufstehen! Rauswählen!", schrieb Stegner. Das Internationale Auschwitz Komitee erklärte: "Für Auschwitz-Überlebende wirken die kühl kalkulierten und hetzerischen Äußerungen Gaulands nur noch widerlich." CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer schrieb auf Twitter: "50 Mio. Kriegsopfer, Holocaust und totaler Krieg für AfD und Gauland nur ein 'Vogelschiss'! So sieht die Partei hinter bürgerlicher Maske aus." Sätze wie dieser seien "keine Ausrutscher, sondern System", so der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck. Der erste Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jan Korte, nannte Gaulands Äußerungen "zynisch und geschichtsvergessen".

Rede bei AfD-Nachwuchsorganisation

Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag hatte am Samstag beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative im thüringischen Seebach gesagt: "Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte." Dieser mit Beifall quittierte Satz fiel nach einem Bekenntnis Gaulands zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. "Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre", sagte Gauland. Er machte aber auch deutlich, dass das nur ein Teil der deutschen Geschichte sei: "Wir haben eine ruhmreiche Geschichte - und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre."