Wenn Pflegekräfte unter Zeitdruck und Arbeitsüberlastung leiden, kann es für Krankenhauspatienten gefährlich werden. Nach Einschätzung des Berufsverbands für Pflegeberufe ist das durch wissenschaftliche Studien belegt.
Deutschland hinkt hinterher
In einer Untersuchung von Wissenschaftlern der Medizinischen Hochschule Hannover heißt es, dass deutsche Kliniken bei der Besetzung mit Pflegepersonal wesentlich schlechter abschneiden als die USA, Schweden oder Großbritannien.
In anderen Ländern hätten sich gesetzlich festgelegte Personalschlüssel bewährt, Deutschland hinke hier jedoch hinterher, heißt es in der Studie, die von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde.
Sinkender Personalstand bei gestiegener Anforderung
Der Berufsverband der Pflegeberufe weist gleichzeitig darauf hin, dass es immer mehr ältere Patienten gibt, die verschiedene Krankheiten haben oder an Demenz leiden. Um sie zu versorgen, sei eigentlich wesentlich mehr Personal nötig, fordert der Berufsverband. Nach Daten der Bayerischen Krankenhausgesellschaft ist zwar die Zahl der Ärzte, die an den Kliniken im Freistaat arbeiten, seit der Jahrtausendwende um rund die Hälfte gestiegen – bei den Pflegekräften hingegen gab es im gleichen Zeitraum kaum Zuwachs.